#2
Auf der Tyrann (Flaggschiff des Typs Bellator)

Stunden später, eine gefühlte Ewigkeit, war Vesperum auf seinem "neuen" Thron auf dem Raumschlachtschiff der Bellator-Klasse angekommen. Erstaunt waren sie gewesen, vorallem der Moff von Fondor, über den Wunsch seiner dunklen Majestät. Eiligst waren Besatzungen zusammengezogen worden, versetzt oder aufgelöst. Man brauchte eine Mannschaft für den Bellator, der absofort den Namen des Thronschiffes "Tyrann" trug. Auch dieser war hektisch auf die Hülle lackiert worden, wie auch die schwarze Farbe. Niemand stellte es in Frage. Niemand zog in Betracht, dass der Wunsch des Imperator falsch war. Folgsamkeit war ihr Glück und Unglück. Es war noch lange nicht vorbei. Nur beschleunigte sich der Tanzschritt in diesem Ballet der Gewalt. Ein neues Orchester beteiligte sich am schrillen Ton der Waffen. Vesperum war zufrieden, während seine Hände über die Lehnen des Thrones aus Plastistahl glitten. Er fühlte sich exakt gleich an, wie der Thron auf der Imperial Dawn. Es war ein gleichwertiges Symbol, welches sie beschafft hatten. Wenn es um ihren Herrscher ging, zogen die Imperialen alle Karten. Man nahm Platz auf dem Sitz der Macht; ein unbequemer Sith. Niemals war der Stuhl eines Machthaber bequem, sondern meist reine Funktion. Der Stellenwert bemaß sich an seiner symbolischen Autorität. Nicht, dass Vesperum als Dämon darauf angewiesen war aber ein Hang zu einer gewissen Dramatik war ihm nicht abzusprechen. Er mochte es, wenn auch mit wenig Pomp. Sterile Symbole seiner angestrebten göttlichen Allmacht. Eine weltliche Lüge, um der Nachtwelt Raum zu geben. Der Sith lächelte, drehte das Objekt mit sich, in Richtung Panoramafenster der Observationsbrücke, die über der eigentlichen Hauptbrücke lag. Ein großer Raum aus Stahl, Grau und kaltem Halogenlicht. Nur Vesperum, der Imperator, war hier. Die Wachen befanden sich vor dem Panzerschott. Keine sonstige Dekoration, außer zwei imperiale Banner in der Mitte der Seitenwände, die eine Halle bildeten. Eine Halle, die auf ihn zugeschnitten war und sich - ohne die symmetrische Architektur zu verlassen - auf den Thron mitsamt Fenster zu zentrieren schien. Das war alles, was die Augen sehen konnten, wenn sie hereinkamen. Einen Platz von einem Gott, den Sternen zugewandt, dem All hinter sich. Darth Vesperum atmete aus, wartete.

Es gab keine Befehle, die notwendig waren; er war kein Befehlshaber im Militär, der es als notwendig erachtete, sich in Alltagsdinge seiner Puppen einzumischen. Der Imperator befahl, wenn es wichtig und für ihn richtig war. Seine Wünsche waren selten aber dafür nicht abschlagbar. Der Sith nahm sich, was er wollte, mit kalten toten Händen. Der Schatten seiner Kapuze deutete auf die Dinge, die noch kommen würden, während er zu den Sternen hinaus starrte. Wie einsam, leer, diese Figur von Antimensch war. Kein Gedanke, nur eingefrorenes Warten, auf seinen nächsten Schritt: Reah Nigidus.
Offline
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema