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Büro des Moff


Es war ein frischer Tag auf Anaxes. Der Himmel war klar und der Wind zischte schneidend durch die vielen Straßen von Pols Anaxes. Tyvos Corno bekam von diesem Wetter wenig mit. Er saß in seinem Büro, geschützt vor dem Wetter, weit überhalb der Stadt und arbeitete sich durch einen Berg von Datapads welche förmlich danach schrien bearbeitet zu werden. Mal sollte ein Handelsvertrag unterzeichnet werden, oder die Reparatur eines Docks genehmigt werden, oder der Bericht der imperialen Streitkräfte im Azure Sektor studiert werden. Dies war jedoch nur ein Bruchteil der Pflichten die Tyvos zu erfüllen hatte. Verhandlungen mit anderen ranghohen imperialen Politikern mussten abgehalten werden und es gab ein Reich welches sich in Aufruhr befand und geordnet werden musste.
"Wahnsinn!", murmelte er während er einen Bericht über die Welten an der Grenze zur Neuen Republik überflog. In den Grenzwelten herrschte Chaos und immer mehr Planeten fielen der Republik anheim. Im Kern spürte man recht wenig von diesen Ereignissen, zumindest wenn man ein einfacher Bürger war der sich um sein tägliches Mittagessen und Gehalt sorgte. Doch Tyvos beobachete diese Entwicklung zunehmend mit Sorge. Hätte ihn jemand dabei beobachtet, wäre derjenige nicht auf die Idee gekommen, dass der Moff besorgt war. Seine Gefühle waren hinter einem steinernen Gesichtsausdruck versteckt und nur jemand der ihn kannte hätte seine wahren Gedanken erraten können. Doch der Moff fürchtete sich davor, dass die Republik in nächster Zeit weitere Erfolge verzeichnen könnte. Zwar war er ihm bewusst, dass das Imperium noch immer die militärische Übermacht hatte, doch wenn mehr und mehr Planeten zur Republik überliefen, könnte auch die geballte Macht der imperialen Streitkräfte nichts erwirken. Wenn dies geschah, war auch seine Machtposition in Gefahr und dies wollte Tyvos unter keinen Umständen zulassen. Er hatte sein Leben lang daraufhin gearbeitet, dass seine Familie wieder einen Platz an der Macht hat und nun wollten die selbserklärten Weltverbesserer als das zunichte machen.

Hätte Tyvos die Macht und die Kapazitäten, würde er wohl zu einem Gegenschlag ausholen und den verräterischen Planeten die imperiale Ordnung zurückbringen, doch weder das eine, noch das andere gegeben. Stattdessen saß er in seinem Büro, arbeitete die Alltagsprobleme ab und wartete auf wichtige Neuigkeiten. Doch unüberlegtes Handeln führte in den Untergang, das hatten die letzten Niederlagen des Imperiums gezeigt. Man verließ sich zu sehr auf die eigene Stärke, so dass die eigentlich unterlegene Republik unterschätzt und damit gefährlich wurde. Tyvos mochte seine Feinde hassen, doch niemals beging er den Fehler sie zu unterschätzen. Eigentlich hätte die Zerstörung des ersten Todessterns eine Lektion für das Imperium sein müssen. Tarkin hatte davon geredet, dass der Todesstern unzerstörbar sei und das Imperium damit die uneingeschränkte Macht über die Galaxis hätte. Er hatte sich getäuscht. Tyvos schüttelte den Kopf, "Überheblichkeit.". Die Rebellion war in der Lage dem Imperium empfindliche Schläge zu verpassen, doch Palpatine dieser Narr ließ sich mehr von Arroganz, denn von Verstand lenken. Nun war er tot, Vader ebenfalls und auch Tarkin, doch Tyvos lebte. Und dennoch waren erneut Narren an der Macht. Pestage mochte das Imperium zusammenhalten können, aber auf Dauer war er kein geeigneter Imperator und Vesperum...Vesperum war verschwunden. Tyvos wusste nicht ob er darüber erleichtert sein sollte, oder besorgt. Einerseits fürchtete er den Sith ob seiner Macht ihn wieder zu einem unbedeutenden Menschen unter vielen zu machen, andererseits hatte er dem Imperium wieder Stärke verliehen, was letztlich auch dem Anaxsi zugute kam.

Nachdenklich drehte Tyvos seinen Arbeitsstuhl und blickte durch das große Panoramafenster seines Büros über Pols Anaxes. Das war seine Stadt, sein Planet, sein Sektor. Er hatte sich dir Herrschaft darüber erarbeitet und was auch immer die nächsten Wochen und Monate geschehen sollte, er würde all das nicht kampflos aufgeben, ob mit Gewalt, oder Worten.
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