#1

Polis Massa


Einst eine bewohnbare, wenn auch trockene Welt handelt es sich bei Polis Massa heute nur noch um ein ausgedehntes Trümmerfeld, welches aus den Überresten des einstigen Planeten besteht. Nichtsdestotrotz existiert noch Leben in dem Asteroidenfeld. Eine Gruppe von Kallidahin-Archäologen ließ sich ca. 519 vSY dort nieder, um herauszufinden welche Katastrophe für die Vernichtung des Planeten verantwortlich war und um die Existenz der als Eellayin bekannten Zivilisation zu belegen, deren Ursprung hier gelegen haben soll. Einer der wichtigsten Funde der Wissenschaftler waren die Ruinen der ehemals unterirdisch gelegenen Stadt Wiyentaah um 59 vSY nahe der von den Kallidahin errichteten Hauptanlage.

Abseits gelegen von so gut wie allen Hyperraumrouten wurde das System von der Galaxis größtenteils vergessen und war so gut wie nie Teil interessanterer Ereignisse, wenn man von einigen wenigen archäologischen Durchbrüchen einmal absieht. Polis Massa rückte erst nach Formierung der Neuen Ordnung wieder in den Fokus des Interesses, als anti-imperiale Widerstandskämpfer hier eine Basis errichteten. Kurz vor der Schlacht von Yavin wurde diese jedoch endgültig vernichtet. So kehrte in dem abgelegenen System wieder Ruhe ein.

Ungefähr 5 NSY diente Polis Massa als Sammelpunkt für Schiffe, welche dem imperialen Angriff auf Terminus hatten entkommen können.
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#2
von: Äußerer Rand | Terminus


Polis Massa | Rand des Systems | rep. Transporter Rache für Jygat

Als die Rache für Jygat sich dem Zeitpunkt ihrer Ankunft am Sammelpunkt näherte, war bereits seit einigen Tagen wieder Routine an Bord eingekehrt. Grundsätzlich war die Stimmung gut gewesen, da man knapp mit dem Leben davongekommen war. Einige Besatzungsmitglieder, vor allen Dingen jene mit Interesse sowie Zugriff auf Sensoraufzeichnungen oder Kommunikationsprotokolle, waren nicht ganz so guter Laune gewesen. Auch Ren hatte viel vor sich hin gegrübelt, nachdem er Katta und Vari tränenreich in die Arme geschlossen hatte. Kurz vor dem überhasteten Start von Terminus war in ihm die Befürchtung aufgekeimt, die beiden wären nicht mehr rechtzeitig an Bord gekommen. Die Angst sowohl seine Gefährtin als auch ihre gemeinsame Tochter zu verlieren war etwas, womit Ren sich lieber gar nicht erst beschäftigen wollte. Nichtsdestotrotz nagte sie nicht zum ersten Mal an ihm. Erst lange Gespräche mit seinem Großvater Tee hatten ihn wieder einigermaßen auf die Beine gebracht. Bei dem alten Lurmen handelte es sich offiziell zwar nur um den Astrogator des Schiffes, doch übernahm er viele Aufgaben mit. Er baute die Moral mit seinen teilweise unsinnigen Geschichten auf, schraubte zusammen mit Aka-Dirs Mannschaft an den Maschinen herum und war für mehr als die halbe Besatzung quasi der Kummerkasten.

Auch Reya Tunith hatten die Ereignisse schwer mitgenommen. Sie war die Erste an Bord gewesen, die nach dem vermutlich nur kurzzeitigen Zusammenbruch des Störsendernetztes der Imperialen all die panischen Hilferufe und schlechten Nachrichten mitgehört hatte. Auf der Brücke war das Wahren der Professionalität für sie ein übermuunischer Kraftakt gewesen, ehe sie nach dem Sprung in ihrem Quartier endlich hatte zusammenbrechen können. Erst einen Tag vor Ende der Hyperraumreise hatte sie es wieder verlassen, sah aber immer noch absolut grauenhaft aus.
Der Flug war ereignislos verlaufen, wenn man von einer Übung absah, die den Ausfall der Schwerkraftgeneratoren an Bord simulierte. Die Besatzung hatte sich wie immer vorbildlich verhalten. Die Passagiere jedoch hatten ziemlich zu leiden gehabt. Die Aufzeichnungen aus dem für Passagiere hergerichteten Frachtraum waren einfach zum schießen gewesen. Gesichtsausdrücke von Schrecken über leichte Verzweiflung und schicksalsergebene Resignation empfand die Besatzung vor allem bei Menschen als urkomisch. Jedoch waren die Passagiere alles in allem gut behandelt worden. Zwar hatte man ihnen lediglich Obst und Gemüse aus der Hydroponik-Abteilung anbieten können (die dazu oft gereichten und verschieden zubereiteten Insekten verschmähten die meisten konsequent), doch war bereits das ein bedeutender Unterschied zu den sonst üblichen Feld-, oder Notrationen gewesen. Freie Bewegung an Bord war ebenso kein Thema gewesen wie Gespräche mit der Besatzung, sofern diese gerade nichts Wichtigeres erledigen musste.
Vor allem Vaa Ri Maa, Rens Tochter, löcherte die Neuen mit Fragen.

Vermutlich befand sie sich auch jetzt in der entsprechenden Abteilung und ging ihren Gästen auf die Nerven., schoss es Ren Naa Lok durch den Kopf, woraufhin er grinsen musste. Aktuell befanden sich jedoch alle Besatzungsmitglieder, die eine gefechtsrelevante Aufgabe zu erfüllen hatten auf ihren Posten und versuchten irgendwie die zähen fünf Minuten zu überstehen, die es noch dauerte bis die Rache für Jygat aus dem Hyperraum fallen würde.
Auch die Brückenbesatzung war auf Posten. Während Ren in seinem Kommandosessel hockte und nervös mit den Krallen der Linken auf der Lehne herumtippte, versuchte Reya Tunith sich auf irgendeinen alten Text aus der Schiffsbibliothek zu konzentrieren. Tee Raa Lok warf immer wieder einen Blick auf den Brückenchronometer, während Tub Waa lustlos an einer Rohrleitung über seiner Station baumelte. Die Selonianerin Leyil Bal-Il spielte gelangweilt an den vielen kleinen Zöpfen herum, die man ihr in das Kopffell eingearbeitet hatte. Der republikanische Wissenschaftler Falls war ebenfalls anwesend. Da er niemanden absichtlich störte oder irgendwelchen Unsinn von sich gab, störte sich auch niemand daran. Auch er zeigte Anzeichen von Nervosität. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und wippte immer wieder auf seinen Füßen vor und zurück.

"Verlassen den Hyperraum in Zehn, Neun...", unterbrach Tee Raa Lok die angespannte Stille urplötzlich und klang dabei irritierend monoton. Als der alte Mygeetaner bei Null angelangt war, drückte er den entsprechenden Hebel von sich. Alle starrten nun wie gebannt auf ihre Anzeigen...
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#3

Republikanische Korvette Dreamsleeper


Captain Alfresko saß gelangweilt auf der viel zu kleinen Brücke seiner corellianischen Korvette, die einen Patroullienkurs im Polis Massa System folgte. Die beiden Piloten vor ihm, hämmerten mit geübten Handgriffen auf die Kontrollen und Bedienungstasten, um das Schiff mitsamt seinen technologischen Systemen zu steuern und auf dem vorgeschlagenen Kurs zu halten. Alfresko war schon lange im Dienste der Rebellion, die nun als Republik firmierte. Er hatte viel erlebt, sich eine Zeit lang in sich selbst isoliert, um sich vor den Konsequenzen vieler Entscheidungen zu verstecken. Der Captain galt als zynisch, gefühlskalt aber auch heroisch, der alles jener rebellischen Sache opfern konnte, sofern es notwendig war. In der Tat hatte er seine Opfer gebracht. Doch diese Opfer lasteten schwer, so dass dieser Zynismus nur eine Maske für seine verletzten Ideale war. Es hatte Jahre gebraucht, um wieder in normalen Bereichen Gefühle entwickeln zu können, die nicht von Schuld und Sühne gezeichnet waren. Dennoch war seine Seele nie ganz genesen, da das Imperium ihm und seinen Leuten erstaunliche Opfer abverlangt hatte. Inzwischen stürzte das Imperium ein, zerbrach und erstickte an seiner eigenen Allmachtsvision, so dass Alfresko endlich Zeit für sich finden konnte, um mit charmanter Genugtuung jenen Sturz zu erleben. Endlich zahlte es sich aus, dass was er und seine Besatzung durchgemacht hatten. Noch immer zierten einige Streifschüsse die Außenhülle des Schiffes und einige neue Bauteile, die nicht ganz in den verkratzten Lack passten, zeigten an, dass hier bereits einiges ausgetauscht worden war. Diese Korvette war oft repariert werden. Wenn nicht sogar im Kern neu aufgebaut worden.

"Schiff tritt aus Hyperraum," meldete der Scan-Offizier, der unweit in einer kleinen Ecke der Brücke seinen Dienst versah und den typischen Helm der Rebellion trug. Alfresko stützte sich elegant auf seine Armlehne, um seinen Kopf zum Scan-Offizier zu neigen. "Aha," machte der Captain und befahl mit galanter Stimme: "Kurs auf Austrittspunkt." Scheinbar hatte sich ein Schiff an diesen eigentlich verlassenen Ort verirrt. Er wusste noch nichts von Terminus oder dem vorrückenden Imperium. Alfresko rechnete auch nicht damit. Dieses System war zu unbedeutend für den galaktischen Krieg. "Hardcell Transporter. Kennung Republik," meldete der Offizier und vertiefte sich in seine Scannerdaten, die auf einem flackernden Schirm angezeigt wurden. Die Korvette beschleunigte dezent und richtete sich auf den eintretenen Transporter aus. "Ein Transporter? Wir erwarten keinen Transport," murmelte der Captain, zog sich seine Uniform zu recht. "Schilde hoch und Kanal zum Schiff öffnen," donnerte seine Stimme, während er den Anschnallgurt seines Sitzes umlenkte. Ein Reflex aus den alten Zeiten.

"Schilde aktiviert und Kanal ist offen," konnte man diszipliniert vernehmen, während sich der Captain vorbeugte, um die Sprechtaste an seiner Armlehne zu drücken. "Identifzieren Sie sich und übersenden Sie uns aktuellen Identititätscode," sprach er und stellte sich dann erst vor. "Dies ist ein Raumschiff der republikanische Raumflotte und trägt den Namen Dreamsleeper. Ich bin Captain Alfresko," sprach er dann etwas freundlicher, da er nicht davon ausging, dass die Imperialen einen Hardcell schicken würden und das Schiff sichtbar zur Republik gehörte. Dennoch fehlte entsprechender Code, der aktuell war und somit bestätigen konnte, dass es sich wirklich um Getreue handeln konnte. Die Korvette näherte sich an und nun konnte der Captain durch das schmale Fenster seines Cockpitbrücke die Schäden an dem Transporter erkennen. Scheinbar kamen sie aus einem Kampf, da viele Einschussspuren auf der Hülle lagen. Einschüsse von Kriegswaffen. Keine Mikrometeorite. Etwas stimmte nicht. Die alte Sorge keimte im Captain, der bereits instinktiv ahnte, dass etwas Größeres auf ihn zukam.
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#4
Polis Massa | Rand des Systems | rep. Transporter Rache für Jygat

Das alte Mädchen fiel aus dem Hyperraum, doch die Anzeigen ließen keinen Hinweis auf irgendeine imperiale Präsenz erkennen. Ledigleich einige ältere Jägermodelle, ein paar zivile Schiffe und eine Korvette mit republikanischer Kennung waren zu erkennen. Kapitän Ren Naa Lok schloss für einen Moment die Augen und seufzte erleichtert. Die Daten der NavBoje hatten sie nicht in eine Falle geführt. Polis Massa war sicher, jedenfalls für den Moment. Das Glück war mit ihnen gewesen, als sie dem Massaker auf Terminus entkommen waren.
Generell schien ein kollektiver Seufzer der Erleichterung über die Brücke zu gehen. Astrogator Tee Raa Lok blickte über die Schulter und grinste seinen Enkel aufmunternd an während Steuermann Tub Waa sich zufrieden an seiner Station zurücklehnte. Inzwischen hatte er sich gesetzt und hing nicht mehr unter der Decke, wie so oft. Auch die hoch gewachsene Selonianerin Leyil Bal-Il gestattete sich ein zuversichtliches Nicken. Vermutlich würde sie demnächst behaupten, sie habe immer gewusst, daß der alte Transporter der Attacke auf Terminus entkommen würde, doch war Ren davon überzeugt, daß auch sie zwischenzeitlich gezweifelt hatte, ihres optimistischen Gehabes zum Trotz. Vor dem alten Transporter lag das Polis Massa-System. Ein einziger Trümmerhaufen, der einst eine bewohnbare Welt gewesen war, wie Ren der Schiffsdatenbank entnommen hatte. Irgendeine Katastrophe hatte den Planeten vor langer Zeit zerstört, doch Leben existierte hier nach wie vor. Zwar waren die aktuellen Bewohner wohl samt und sonders eingewandert, doch bewohnten sie immer noch den größten Felsbrocken des Systems.

Ein kurzer Seitenblick zu dem republikanischen Wissenschaftler Falls offenbarte Ren, daß sich auch Vari, seine Tochter auf der Brücke befand. Sie saß auf den Schultern des Menschen, hatte ihren Kopf auf seinem abgelegt und musterte die Brückenbesatzung vergnügt und mit großen Augen. Die Erleichterung über die Tatsache, daß sie gerade einmal nicht von den Imperialen beschossen wurden, ließ ihren Vater jedoch glatt vergessen, sie zurechtzuweisen. Eigentlich hatte sie in einer solchen Situation auf der Brücke des Schiffes nichts zu suchen. Irgendwie hatte das junge Mädchen es geschafft, sich mit diesem seltsamen Wissenschaftsalien anzufreunden. Dem Mygeetaner klingelten immer noch die Ohren von den gefühlt eintausend schrägen Fremdworten, die sie ihm und seiner Gefährtin um die Ohren gehauen hatte, als sie von ihrer ersten Begegnung mit den neuen Passagieren zurückgekehrt war. Ren schaute sie einen Moment lang streng an, woraufhin Vaa Ri Maa die Ohren etwas hängen ließ und ihm einen flehenden Blick von der Schulter des Menschen aus zuwarf. Der Kapitän verdrehte leicht die Augen, schüttelte dann aber mit einem leichten Grinsen den Kopf.
Gerissenes, kleines Miststück! Du bist genau wie Deine Mutter., schoss es dem stolzen Vater durch den Kopf. Es war im Prinzip egal, wo sie sich an Bord aufhielt. Wenn die Rache für Jygat beschossen wurde, waren sie schließlich alle gleichermaßen in Gefahr. Nichtsdestotrotz versuchte Ren sich immer wieder durchzusetzen. Doch manchmal MUSSTE er einfach nachgeben, so wie in diesem Moment.

Seine Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als Reya Tunith ihm auf die Schulter tippte und ihn so auf ein eingehendes Signal aufmerksam machte. Sofort klinkte sich der Mygeetaner in die Leitung ein und hörte mit, was gesprochen wurde..
"Korvette Traumschläfer, hier der Transporter Rache für Jygat. Heimathafen Sluis Van.", begann die schlanke Muun in professionellem Tonfall. "Hatten den Auftrag Raumerersatzteile auf Terminus abzuliefern. Der Planet wurde von Imperialen angegriffen. Wer ist der ranghöchste Vertreter der Neuen Republik in diesem System?"
Die Meldung mochte nicht dem Stand militärischen Protokolls entsprechen, doch handelte es sich bei allen an Bord des alten Hardcell-Transporters mehr oder weniger um Amateure, die freiwillig ihren Dienst verrichteten und nie zuvor auch nur ansatzweise etwas erhalten hatten, daß mit einer militärischen Ausbildung vergleichbar gewesen wäre. Dies würde der Kommandant der kleinen Korvette sicherlich aus den Akten entnehmen können, sofern er sich überhaupt die Mühe machen würde, diese aufzurufen oder gar näher zu studieren.
Ren stutzte einen Moment lang, da Reya ihren wichtigsten Passagier mit keinem Wort erwähnt hatte, doch realisierte er keine zehn Sekunden später, daß es womöglich wirklich vernünftiger war, sich diesbezüglich mit dem ranghöchsten militärischen Vertreter der Neuen Republik zu koordinieren. Eventuell war das sogar Kapitän Alfresko, doch war es intelligenter, sich diesbezüglich rückzuversichern.

Mit etwas Glück würde sich bereits hier entscheiden, ob die Reise tatsächlich nach Naboo weitergehen würde, oder ob die alte Rache für Jygat einfach nur zurück nach Sluis Van reisen würde...
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#5

Republikanische Korvette Dreamsleeper


Stille. Der Captain dieses Schiffes brauchte einen Moment, um diese Information zu verarbeiten. Terminus angegriffen? Unmöglich. Alfresko holte tief Luft und versuchte sachlich mit dieser neuen Sachlage umzugehen, während er in die Gesichter der anwesenden Crewmitglieder blickte. "Vizeadmiral Albius hat das Kommando in diesem System," war die knappe Antwort, um vorerst eine Nachfrage nach Terminus zu umgehen. Der Captain war sich unsicher, wie er mit dieser Information umgehen sollte. "Er befindet sich auf der Polis Massa Forschungsstation," erklärte Alfresko weiter und verzog dabei leicht seinen Bart am Kinn. Noch immer geisterte ihm das Wort Terminus durch den Kopf.

"Können Sie den Angriff auf Terminus präzisieren? Wir haben keine Hinweise auf eine imperiale Präsenz in diesem Raumsektor," fragte der Captain vorsichtig und beugte sich dabei leicht vor, damit er besser ins Kom sprechen konnte. In der Tat war niemanden hier bekannt, dass das Imperium eine Offensive plante. Nach Eriadu und Druckenwell schien das Imperium eher auf dem Rückzug und es schien fast so, als ob das Imperium bald verschwinden würde. Niemand konnte damit rechnen, dass es noch einmal einen Angriff koordinieren konnte. Noch dazu auf Terminus, einer wichtigen Werftwelt am Rande des bekannten Raumes. Es war unmöglich zu erahnen und militärisch vollkommen irrsinnig, eine Flotte derartig weit in feindlichen Raum zu befehligen. Alfresko schien immer noch ungläubig aber sein altes Soldatenherz ließ nicht dazu, dass er diese Informationen einfach überging. Es war wichtig nun, genau zu zuhören und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Und schnellstmöglich die entscheidenden Stellen zu informieren. Schlimmeres musste verhindert werden. Hoffentlich war der Angriff nicht allzu grausam und drastisch, so das Terminus überleben konnte. Alfresko rechnete nicht mit einem massiven Schlag und würde sicherlich negativ überrascht werden. Für diesen Mann war der Krieg gefühlt vorbei und doch kam er mit aller Härte zurück. Sein Nebenmann hob seinen Daumen und gab damit jene Nachricht preis, dass der übersandte Code inordnung war. Seine Prüfung war schnell vollzogen worden.

"Ihr Code ist inordnung," meldete der Captain aus Protokollgründen, um damit dem anderen Captain zu verstehen zu geben, dass sie willkommen waren. Hier lag vorerst keine Bedrohung. Die Korvette verweilte nun ruhig um Nahbereich des Transporters. Beide Schiffe verhielten sich normal und hielten gleichsam ihre Position.
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#6
Polis Massa | Rand des Systems | rep. Transporter Rache für Jygat

Sowohl Reya als auch Ren bemerkten, daß eine solche Nachricht so ziemlich das Letzte gewesen war, womit man in diesem abgelegenen System gerechnet hatte. Für einen Augenblick herrschte Schweigen, ehe die Frage nach dem hiesigen republikanischen Kommandeur kurz angebunden beantwortet wurde. Zwar waren weite Teile militärischen Prozedere und Brauchtums für Ren nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln, doch wunderte es ihn schon, daß man ausgerechnet in diesem eher uninteressanten Trümmerfeld einen Admiral eingesetzt hatte. Eine Strafversetzung womöglich? Oder hatten Tee und Aka-Dir bei den Sensoren miese Arbeit abgeliefert?
Die Datenbank des Schiffes machte diesbezüglich keine Angaben, war allerdings recht Lückenhaft, was Systeme betraf, die so weit ab vom Schuss lagen.
Schließlich kam die Frage auf, wie der Angriff auf Terminus abgelaufen war. Ren übernahm, räusperte sich kurz und begann zu berichten: "Hier Kapitän Ren Naa Lok. Der Angriff kam sehr plötzlich. Wir können Ihnen sämtliche Aufzeichnungen schicken, die unsere Sensoren gemacht haben. Die Funkaufzeichnungen können wir auch zur Verfügung stellen. Wie stark die Imps genau waren, können aber auch die nicht sagen, schätze ich.", begann er und zwang sich, die Flucht noch einmal zu durchleben. Sowohl die Hatz durch die Straßen des Hafendistriktes als auch den stürmischen Start des Schiffes und den Weg zum Sprungpunkt. "Wir haben direkt mitangesehen, wie zwei VSZs zerstört und ein ISZ mindestens schwer beschädigt wurde. Zu dem Zeitpunkt hat die Raumverteidigung aber kaum noch Widerstand leisten können."

Der Mygeetaner holte tief Luft und versuchte den kalten Schauer zu unterdrücken, der ihm über den Rücken huschte. Vermutlich war ihm anzuhören, daß die Ereignisse ihn immer noch etwas mitnahmen. "Ist alles in unserer unmittelbaren Umgebung passiert. Die Störsender der Imperialen haben auch die Langreichweitensensoren beeinträchtigt. Was den Planeten selbst angeht... Wir konnten uns aus der Hauptstadt retten, kurz nachdem das Bombardement anfing. Jemand namens... Tub Waa, wie hieß der Offizier?"
Es zeugte nicht gerade von besonderer Professionalität, wenn solcherlei Fragen in der Schiff-zu-Schiff-Kommunikation auftauchten, aber das war Ren im Moment völlig egal. Ganz davon abgesehen war kaum jemand an Bord des alten Transporters militärisch geschult worden. Bei ihnen handelte es sich nun einmal um Amateure. Die Antwort des Steuermanns war nicht zu hören.
"Ach ja; Elxiss. Jedenfalls wurde von diesem Offizier der Befehl an alle republikanischen Einheiten am Boden gegeben, bei der Evakuierung von Zivilisten zu helfen. Wenn eine Chance bestanden hätte, den Angriff abzuwehren, wäre der Befehl nicht gegeben worden, nehme ich an.", beendete Ren seine Ausführungen und nahm die Kralle von der Sendetaste. Er seufzte leise und starrte einen Augenblick lang abwesend auf seine Füße, während die Muun neben ihm sich wieder ins Gespräch brachte.
"Käpt'n Alfresko, ich nehme an wir müssen dem Admiral so schnell wie Möglich Meldung machen."
Auch ihr hörte man deutlich an, daß sie an dem Ereignis noch zu kauen hatte. Fakt war jedenfalls, daß sie so schnell wie möglich auf den größten Felsbrocken des Systems würden zuhalten müssen. Der Admiral musste informiert werden, ehe die Jygat vielleicht weitere Befehle erhalten würde.

Ohne weitere Ansagen abzuwarten, begann Tub Waa einen Kurs zu erstellen. Er fragte sich, wann Ren oder Reya wohl auf die Idee kommen würden die Gefechtsbereitschaft aufzuheben. Ley Bal-Il wurde jedenfalls im Moment nicht auf der Brücke gebraucht. Genauso unnötig war es, die Geschützmannschaften noch wesentlich länger warten zu lassen. Er verstand jedoch, daß den beiden vermutlich die Geister Terminus' zu schaffen machten. Manchmal konnten in solchen Fällen Kleinigkeiten einfach untergehen...
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#7

Republikanische Korvette Dreamsleeper


Alfresko brauchte einen vollständigen Moment, um diese Information sacken zu lassen. Terminus. Eine beachtliche Welt voller Leben... und nun ... Er wusste nicht weiter und wollte sich diesen Gedanken nicht ausmalen aber es geschah ohne seinen Willen. Der Gedanke wuchs, dass Terminus bereits gefallen war und die Welt nahezu in Trümmern liegen würde, da das Imperium in diesem Krieg keine Gnade kannte. Auch war Terminus ein wichtiger Stützpunkt und Nachschubposten für die Offensiven, der nachhaltig vom taktischen Tableau genommen werden musste, sofern das Imperium die Gelegenheit bekam.

"Wenigstens haben sie alle Widerstand geleistet," kommentierte der Captain achtlos und gleichsam ehrlich. Seine Emotionen war diffus. Trauer mischte sich mit Wut aber er musste professionell bleiben. Das Imperium würde noch dafür bezahlen. Dieser Krieg würde enden. Und mit ihm das Imperium. Alfresko schwor sich erneut, bis zum letzten Atemzug für diese gute Sache zu streiten, dass sich so etwas nicht erneut wiederholen würde. "Elxiss, ein guter Mann," entfloch dem Captain ein weiter Kommentar über das Kom. Er kannte den Mann und hatte einst unter ihm gedient. Ein tapferer Mensch, der niemals aufgab und stets die Zivilbevölkerung im Blick hatte. Diese Belastungssituation ließ gewisse Schranken fallen.

"Seien Sie froh, dass sie alle entkommen sind. Das Imperium ist nach Endor, wie ein blindwütiger Akkhund und beißt wild um sich," erklärte Alfresko mit belegter Stimme, die rauchig durch den Vocoder plärrte. "Wir können als Relais fungieren, damit Sie sich zum Vizeadmiral durchstellen können. Wir haben den aktuellen Verschlüsselungscode," bot Alfresko an und deutete seinem Com-Offizier an, dass er es so machen konnte. Dieser schaltete auf einigen übergroßen Schaltern jenen Zugang frei, so dass sich das andere Schiff auf die stärkeren Kom-Anlagen der Korvette aufschalten konnte. "Zugang ist frei," meldete der Captain und fuhr sich mit der flachen Hand über das Gesicht. Der Offizier meldete unweit, dass das Flaggschiff des Admirals bereits reagierte und eine feste Verbindung bestand. Ein blinkindes Licht auf der Konsole zeigte dies deutlich an. Die große Schüssel auf dem Rücken der Korvette richtete sich dezent aus, so dass auch mechanisch ersichtlich war, dass eine Verbindung über Langstrecke bestand, da der Vizeadmiral gerade auf einer Mission verweilte und nicht direkt im System war.


Holoverbindung: Vizeadmiral Albius, auf dem Kreuzer "Enduring Light"


Beide Schiffe konnten jenes Holosignal empfangen, welches sobald sie ihre Projektoren anwarfen, sichtbar machen konnten. Es war dickbäuchiger Togorianer, eine große Katze also, die ihre Fellfarbe in der Übertragung nicht zeigen konnte. Albius diente schon lange in der Rebellion aber war über Umwege zum Vizeadmiral geworden. Sein Weg war niemals einfach aber immer beständig. Dieser Togorianer stand fest zu den Idealen der Rebellion und blickte ernst in die Übertragung, so dass sein Gesicht mit den breiten Schnurrhaaren keine Regung zeigte. Dieser Mann trug die typische Uniform der Flotte und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Kurz zeigte er seine Fangzähne, als er durch einen Untergebenen über die schriftliche Mitteilung informiert wurde, dass Terminus angegriffen wurde. "Vizeadmiral Albius," meldete er sachlich und wartete schließlich ab.
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#8
Polis Massa | Rand des Systems | rep. Transporter Rache für Jygat

Ihr Gesprächspartner hatte zunächst recht kaltschnäuzig gewirtk, doch Reya bemerkte, wie die Stimme des Kapitäns einige Änderungen durchmachte, die auf seine diffuse Gefühlslage schließen ließ. Dieser Mann schien bereits einiges gesehen zu haben. In wie viele Gefechte, Hinterhalte, Siege und Niederlagen war er wohl verwickelt gewesen? Wie viele Schrecken konnte der Verstand überstehen, ohne zu zerbrechen? Vielleicht bildete sie sich die emotionalen Regungen des Korvettenkapitäns auch ein. Vielleicht projizierte sie ihre eigenen Empfindungen auf ihn. Sie schüttelte rasch denk Kopf, um selbigen wieder klar zu bekommen und fasste den Entschluss, diese Gedankengänge auf später zu verschieben.
Die durch ihre Überlegungen entstandene kurze Pause versuchte die ehemalige Schmugglerin mit einem Räuspern zu überspielen. Natürlich war Endor ein großer Sieg gewesen. Auch an Bord der Jygat hatte die Besatzung gefeiert, als vom vorzeitigen Ableben des Imperators berichtet worden war. Das Imperium jedoch war zersplittert, was Vor-, und Nachteil in einem darstellte. Die aktuellen Taktiken, welche Alfresko erwähnt hatte, waren durchaus zu den Nachteilen zu zählen.
Der Kommandant der Korvette bot schließlich an sein Schiff als Funkrelais zur Verfügung zu stellen, um so schnellstmöglich mit dem Befehlshaber Kontakt aufnehmen zu können.

"Danke für Ihre Hilfe, Sir. Wir nehmen das Angebot gerne an.", gab Tunith durch. "Rache für Jygat Ende."
Die schloss den Kanal und nahm einige Einstellungen an ihrer Konsole vor, ehe sie das neue Signal an Ren durchstellte. Die Anspannung auf der Brücke war erneut spürbar angestiegen. Nur selten hatte irgendjemand an Bord Kontakt mit Flaggoffizieren gehabt geschweige denn über Ereignisse wie bei Terminus berichten müssen. Ren war sich der auf ihn gerichteten Augen wohl bewusst, als sich die kleine Holoprojektion eines Togorianers auf seiner Armlehne zusammensetzte. Der Mygeetaner konnte sich nicht erinnern schon einmal bewusst mit einem Vertreter dieser Spezies zu tun gehabt zu haben, war sich jedoch sicher, daß er eine solche Begegnung lieber vermeiden wollte. Es war mehr als offensichtlich, daß diese Wesen sich aus fähigen Raubtieren entwickelt hatten. Dem Bauchumfang des Admirals nach zu urteilen sogar aus SEHR fähigen Raubtieren. Ren schluckte.
"Hier spricht Kapitänleutnant Ren Naa Lok vom Transporter Rache füy Jygat. Entschuldigen Sie die Störung, Sir.", begann er und hoffte, daß seine Projektion nicht zu schmackhaft auf sein Gegenüber wirkte.
"Ich muss melden, daß Terminus von imperialen Einheiten angegriffen wurde. Wir sind bis jetzt wohl das einzige Schiff, daß es bis zum Sammelpunkt nach Polis Massa geschafft hat."
Der Lurmen legte eine kurze Pause ein, um die gelieferte Information erst einmal sacken zu lassen. Terminus war keine unwichtige Randwelt gewesen, wie man der Position auf Sternenkarten nach hätte denken können. Der Planet, ja das ganze System war wichtig für die Republik gewesen.
"Wir sind gerade dabei die Sensoraufzeichnungen an Kapitän Alfresko zu übermitteln. Wir haben allerdings einen Passagier an Bord, der weitere Befehle notwendig macht.", sagte Ren, während auf der Projektion zu erkennen war, wie er jemanden zu sich winkte. Einen Augenblick später wurde das Bild des Mygeetaners durch das eines Menschen ersetzt. Für einen sehr kurzen Augenblick war zu erkennen, wie sich ein weiterer Lurmen an der Schulter des Menschen zu Boden gleiten ließ und aus dem Aufzeichnungsbereich verschwand.
Der Mensch schmunzelte kurz als er einen raschen Blick über seine Schulter warf, wurde jedoch gleich wieder ernst, als er sich an den Admiral wandte.
"Ich bin Doktor Hieram Falls, Abteilung Forschung und Entwicklung. Der Käpt'n war so freundlich mich und meine Eskorte an Bord zu nehmen, als der Angriff bereits im Gange war.", begann der Wissenschaftler und räusperte sich dann kurz. Währendessen sah Ren seine junge Tochter streng an. Sie starrte trotzig schmollend zurück, als ihr Vater ihr mit einem Nicken in die entsprechende Richtung klar machte, daß sie von der Brücke verschwinden sollte. Nach einem Moment jedoch setzte sie sich in Bewegung, noch ehe Falls weiterredete.
"Ich habe Unterlagen bei mir, die dringend weiter nach Naboo gebracht werden müssen, Admiral. Sofern sie dieses Schiff hier anderweitig einsetzen wollen, wird es nötig sein, mir ein anderes Transportmittel zur Verfügung zu stellen.", beendete der Mensch seine Ausführungen und zog sich aus dem Sendebereich zurück. Ren Naa Lok nahm seinen ursprünglichen Platz wieder ein und blinzelte neugierig ob der zu erwartenden Antwort...
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#9

Holoverbindung: Vizeadmiral Albius, auf dem Kreuzer "Enduring Light"


Albius ging bereits im Kopf die ersten Zahlen durch, die auf einem kleinen Taktikschirm unweit seiner Position angezeigt wurden. Hektisch wandte er immer wieder seinen Kopf zur Seite. Dies durch ein leichtes Flackern in der Übertragung gut zu erkennen. Die Katze war unruhig. Das Imperium griff unnachgiebig an und die eigene Abwehr war nicht ansatzsweise darauf vorbereitet gewesen. Es fehlte an allem. Vorallem an Schiffen und Besatzungen, die kurzfristig für Terminus Entsatz leisten konnten. Albius hörte dem noch unbekannten Captain aufmerksam zu, obwohl es dem Offizier schwer fiel. Die großen fellbedeckten Ohren zuckten wild zwischen ihren eigenen Bewegungen. "Übermitteln Sie," blaffte die Katze mit einem bissigen Unteron, der nicht in seiner Schärfe an den Ren Naa Lok gerichtet war, sondern an die gesamte Situation. Alfresko nahm diese Botschaft auf und gab die Daten sobald eingetroffen frei, die sofort auf alle notwendigen Schirme gespiegelt wurden. Es war allgemein schwierig, jetzt und sofort einen Widerstand zu organisieren, um möglichst viele Zivilisten zu schützen oder sogar aus den Fängen des womöglich besetzten Terminus zu retten. Sofern des Imperium nicht zur Vernichtung überging, was eine denkbare Möglichkeit war aber sich aus Selbstschutz nicht sofort aufdrängen mochte. Albius wollte nicht soweit denken, um sich nicht noch mehr Hektik und Stress zu unterwerfen. Jetzt galt es eine brauchbare militärische Operation auf die Beine zu stellen. Das Imperium kam und es kam scheinbar nicht schlecht ausgerüstet, wenn es die Terminus Verteidigung hinwegfegen konnte.

"Befehle notwendig macht?" - wiederholte die große Kampfkatze und hob ihre Tatze an, die sich nervös um die eigene Achse wandte. Ehe sich Albius versehen konnte, war ein Mensch im Bild, der einen Redeschwall von sich ließ. Die Tatze fuhr hinauf zur Stirn, wo sie kurz über eines der großen Ohren strich, um dann wieder herab zu sinken. Albius dachte nach. Ja, er kannte diesen Mann. Es war ein wichtiger Waffenforscher der Republik, der auf Terminus leistungsstärkere Schiffstypen mit weniger Bauzeit und Aufwand entwickeln sollte, damit man zeitnah größere Flotten aufstellen konnte. Jetzt, wo Terminus gefallen war, war sicherlich auch sein Forschungsstandort verloren. "Gut, setzen Sie zur Korvette Dreamsleeper über und diese wird auf meinen Befehl hin, ihre Person nach Naboo geleiten," beschloss der Vizeadmiral ernstlich, bevor er sich hektisch Pläne überlegte. "Bitte stellen Sie mich wieder zum Captain der Jygat durch," forderte die Weltraumkatze ein, während sie kurz murrte. Immerhin würde die Korvette den Mann mit seinen Daten recht schnell nach Naboo verbringen und dies sogar recht sicher.

"Captain Ren Naa Lok," eröffnete Albius sein weiteres Gespräch mit dem republikanischen Offizier und blickte mit beiden großen Katzenaugen scheinbar direkt zu diesem, als ob er eine Beute wittern würde. Was er natürlich nicht tat aber die Anspannung ließ Albius nervös werden. "Können Sie Verwundete aufnehmen? Wie groß sind ihre Lagerräume? Sind diese geeignet für den Truppentransport?" - wollte der Vizeadmiral nun konkret wissen, denn er musste jedwedes verfügbare Schiff einplanen. Im Kopf ging er bereits Kennzahlen seiner vorhandenen Schiffe durch, welche an der Zahl nicht viele waren. Er hatte bereits kurz vorher einen Sammelbefehl herausgegeben, doch es dauerte bis sich die zerstreuten Kriegsschiffe der Republik einfinden konnten. Der Raumsektor war schlicht sehr groß.
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#10
Polis Massa | Rand des Systems | rep. Transporter Rache für Jygat

Die Rache für Jygat glitt gemächlich auf neuem Kurs weiter ins Innere des Systems, während auf ihrer Brücke immer noch mit dem republikanischen Admiral gesprochen wurde. Der alte Transporter wich dabei in unregelmäßigen Abständen immer wieder kleineren und größeren Gesteinsbrocken aus, die durch das System dümpelten und den Raumverkehr komplizierter gestalteten, als das anderswo der Fall war. Steuermann Tub Waa hatte jedenfalls alle Hände voll zu tun, da sie nicht in der Nähe eines der mehr oder weniger geräumten Korridore aus dem Hyperraum gefallen waren. Der Mygeetaner erschien fast wie in Trance, während er seine Anzeigen beobachtete und immer wieder die Steuerkontrollen bearbeitete. Von allen anderen Ereignissen auf der Brücke bekam er daher so gut wie nichts mit.

Tunith verfolgte das Gespräch mit halbem Ohr, während sie einige Befehle in ihre eigene Konsole eingab und dem Rest der Mannschaft mitteilte, daß die Gefechtsbereitschaft aufgehoben wurde. Für den Moment war Polis Massa sicher, so viel stand fest. Danach wandte sie sich an den Steuermann: "Tub Waa, setz' Kurs auf die Traumschläfer. Wir setzten unsere Passagiere ab."
Zunächst zuckte der Lurmen erschrocken zusammen, da seine gesamte Konzentration auf andere Dinge gerichtet gewesen war. Dann bestätigte er den Befehl hastig mit einer Art halblautem Miauen und machte sich wieder an die Arbeit. Da sie auf der Brücke nun nicht mehr benötigt wurde, stellte die Selonianerin Bal-Il ihre Station auf Ruhemodus um und verließ sehr langsam die Brücke. Auf ihrem Weg versuchte sie die ganze Zeit mitzuhören, was zwischen dem Kommandanten und dem Admiral besprochen wurde. Ein Verhalten, welches für so gut wie jeden Raumfahrer, unabhängig von Spezies, Geschlecht, Zivilsektor oder Militärdienst absolut typisch war.
Reya ignorierte dieses Verhalten, unterdrückte rasch ein Schmunzeln und baute inzwischen einen zweiten Kanal zu Alfreskos Schiff auf, um den Korvettenkapitän auf dem Laufenden zu halten. Vermutlich hörte er das Gespräch mit, aber es bestand auch die Möglichkeit, daß der Mensch sich aus der Kommunikation heraushielt und immer noch im Unklaren über die Situation war.
"Käpt'n Alfresko, wir bitten um Erlaubnis längsseits gehen zu dürfen. Wir haben Order Ihnen unsere Passagiere zu übergeben. Der Admiral wird Sie vermutlich gleich informieren.", sprach sie und atmete einmal tief durch. Am liebsten hätte sie sich immer noch in ihrer Kabine verkrochen anstatt wieder ihren Dienst zu tun. Der Wechsel von einem Schiff zum anderen würde vermutlich recht abenteuerlich werden. Die Muun war sich relativ sicher, daß die Schleusensysteme von Hardcell-, und CR90er-Klasse nicht kompatibel waren. Also würde eine Behelfslösung gefunden werden müssen. Über einen Shuttlehangar verfügte jedenfalls keines der beiden Schiffe. Eine Notschleuse vielleicht?

Ren hingegen konzentrierte sich immer noch darauf, so wenig appetitlich wie möglich zu wirken, während er gemeinsam mit Doktor Falls den Worten des Togorianers lauschte. Der Doktor würde die Jygat also in Kürze verlassen. Der Mygeetaner hatte schon mit so etwas gerechnet. Vari würde die Nachricht vermutlich nicht so gut aufnehmen. Sie hatte ihre Eltern bereits unabhängig von einander gefragt, ob sie dieses größtenteils haarlose Alien nicht behalten durfte. Ren Naa Lok hatte sich mehr oder weniger elegant aus der Affäre gezogen, in dem er die Entscheidung Katta überließ. Frei nach dem Motto: "Frag Deine Mutter." Die hatte der Kleinen natürlich sagen müssen, daß dies völlig ausgeschlossen war.
Die Kommunikation mit seinem Vorgesetzten sorgte jedoch dafür, daß er sich nicht weiter mit diesen Gedanken beschäftigen konnte. Nachdem die Situation um den Wissenschaftler nun geklärt worden war, erkundigte der Admiral sich, wozu der alte Hardcell-Transporter imstande war. Truppentransporte, das Aufnehmen von Verwundeten, solcherlei Dinge. Ren ahnte nichts Gutes, als diese Fragen aufkamen. Dieses zu groß geratene Raubtier beabsichtigte wohl, sie nach Terminus zurückzuschicken, oder mindestens etwas Ähnliches. Er beschäftigte sich rasch in Gedanken mit den technischen Problemen und Möglichkeiten. Nachdem er alles schnell überschlagen hatte, war er dazu in der Lage zu antworten.
"Das kommt ganz darauf an, wie lange wir unterwegs sind, Sir. Für kurze Strecken können wir zusätzlich um die achthundert Leute bequem unterbringen. Weniger bequem vielleicht um die tausend, aber ab da könnte die Lebenserhaltung störanfällig werden.", begann der Kapitän und kratzte sich nachdenklich unterm Kinn, ehe er fortfuhr: "Sollten wir die Leute länger als ein paar Tage unterbringen müssen, bräuchten wir mehr Vorräte. Wasser, Nahrung, Medikamente."
So viel zur Versorgungslage. Ein kleiner Trupp wie der Doktor ihn mitgebracht hatte, war keine wirkliche Belastung. Weder für die vorhandenen Vorräte noch für die Schiffssysteme. Auch wesentlich mehr Personal stellte die Systeme vor keine wirkliche Herausforderung. Die zur Verfügung stehende Nahrung allerdings war etwas völlig Anderes. Der Lurmen überlegte erneut, ehe er weiter sprach und das Thema der Verwundeten aufgriff: "Truppentransporte sind also kein Problem und dann sind immer noch genug Lagerkapazitäten frei, um Ersatzteile, Waffen oder andere Fracht unterzubringen. Knapp achttausend Tonnen können wir fassen. Aber Verwundete... die können wir nur transportieren. Unser Krankenrevier kann nicht mehr als zehn Personen gleichzeitig aufnehmen und unsere Sanitäter, einen Arzt haben wir nicht, kennen sich nur mit der Versorgung von Selonianern und Mygeetanern aus. Was unsere Freiwilligen von Sluis Van angeht, lernen sie noch, Admiral."
Ren zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern. Gerne hätte er bessere Nachrichten geliefert und bessere Möglichkeiten geboten. Doch auch er musste mit dem arbeiten, was ihm zur Verfügung stand. Wenigstens konnte er sich sicher sein nicht sofort gefressen zu werden, sollte er bei dem togorianischen Flaggoffizier nun in Ungnade gefallen sein.

Die Rache für Jygat schlug einen neuen Vektor ein und beschleunigte zaghaft in Richtung des corellianischen Schiffes. Auf ihrem Weg schlängelte sie sich immer wieder an Trümmerstücken vorbei, ehe sie endlich einen der sicheren Korridore erreichte. Dort angelangt konnte das alte Mädchen endlich mehr Fahrt aufnehmen...
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