#1
Byss, eine Welt im Tiefkern, einer Region der Galaxis, welche für ihre besonders gefährlichen Hyperraumrouten und schwarzen Löcher bekannt war. Dieser Planet verdiente es eindeutig in Mitten dieser lebensfeindlichen Umgebung zu liegen, wirkte er doch schon auf jene boshaft und zehrend, welche ihn noch nicht einmal betreten hatten.

Die Stille des Weltraums, welche um die mystische Welt Byss herrschte, wurde aufeinmal unterbrochen, als sich ein massiges Schiff aus dem Hyperraum schälte und letztlich im Orbit des Planeten zum Stillstand kam. Die Regnator, ein Imperialer Sternenzerstörer der Imperator Klasse II und das Flaggschiff Moff Cornos von Anaxes hatte nach langer Reise endlich ihr Ziel erreicht. Nun ruhte sie wie ein stummer Riese vor dem noch größeren Planeten, welcher das Schiff mit seinem unheilvollen grünem Leuchten zu verschlingen schien. Auch Moff Tyvos Corno, welche auf der Brücke seines Schiffes stand und wie gefesselt auf die Welt vor sich starrte, entging dies nicht. Byss schien schon beim bloßen Anblick an ihm zu nagen und zog den Moff in seinen Bann. Dieser stand regungslos da, die Arme hinter seinem Rücken verschränkt und fragte sich, weswegen er dieses System aufgesucht hatte. Eine ironische Frage, war der Befehl dafür schließlich von Imperator Vesperum selber gekommen, was Tyvos doch sehr überrascht hatte. Er war immer ein gradliniger und imperiumstreuer Mann gewesen, doch dass er vom Imperator persönlich eine Vorladung erhalten hatte, war seit Palpatines Herrschaft nicht mehr vorgekommen. Nicht, dass es für ihn keine Ehre darstellen würde, doch gäbe es wohl unzählige andere Welten, welche für ein solches Treffen besser geeignet waren, als Byss. Doch der Moff des Azure Systems hatte sich bisher jeder noch so unangenehmen Situation gestellt und er würde damit nicht aufhören.
Vom anderen Ende der Brücke eilte Kapitän Cyrus Vorrag zu ihm hinüber, welcher nervös wirkte, Tyvos bemerkte kleine Schweißperlen auf dessen Stirn. Kapitän, ist Ihnen nicht wohl?, erkundigte der Moff sich, bevor sein Untergebener den Mund aufmachen konnte. Dieser brauchte einige Momente um sich wieder zu fangen, anscheinend hatte der Planet bei ihm weitaus mehr Einfluss, als bei Tyvos, zumindest ging er davon aus, denn er kannte Vorrag als einen harten und absolut kalten Mann, welchen nur wenig beeindrucken konnte, weswegen er auch Kapitän der Regnator war. Vorrag wischte sich hastig die Stirn ab und postierte sich nun vor seinem Vorgestzten, wie er es üblicherweise tat. "Verzeiht, Eure Exzellenz!", entgegnete der Kapitän, nun wieder gefasster. "Euer Shuttle steht bereit um Euch zur Oberfläche des Planeten zu bringen, wir haben Landeerlaubnis erhalten.", berichtete Vorrag in schnellen klaren Worten. Tyvos betrachtete sein Gegenüber für einige Momente abschätzend und nickt dann, seine grünen Augen direkt auf die Augen Vorrags gerichtet, "Vielen Dank, Kapitän!". Da der Kapitän der Regnator sich nicht entfernte, schloss Tyvos daraus, dass er noch etwas auf dem Herzen hatte. "Ihr habt mir noch etwas zu sagen?", fragte er in seinem ruhigen und ausdrucksstarkem Tonfall, für welchen er bekannt war. Vorrag blickte einige Male nervös von der Oberfläche des Planeten, welcher sich unter ihnen ausbreitete und wieder zu Tyvos zurück. "Es ist dieser Planet, Eure Exzellenz.", sprach der Kapitän, "Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber er ist böse. Wenn ich ihn nur anschaue überkommt mich ein grausiges Gefühl und ich fühle micht kalt.". Tyvos konnte Ähnliches spüren, das musste er zugeben, Byss hatte eine Ausstrahlung, was er sich jedoch nicht erklären konnte. Es dauerte einige Augenblicke bis er sich eine Antwort zurechtgelegt hatte, welche den Kapitän beruhigen sollte. "Vorrag, Sie sind ein Offizier des Galaktischen Imperiums, so wie alle anderen auf dieser Brücke auch, Sie haben Schlachten überstanden und haben die Ehre dem großartigsten Reich, welches die Galaxis je gesehen hat zu dienen. Ganz egal welche Ausstrahlung dieser Planet hat, werden Sie sich davon einschüchtern lassen? Ich dachte ich hätte einen Kapitän der sich vor nichts fürchtet, anscheinend lag ich falsch, vielleicht sollte ich mich nach Ersatz umsehen?". Tyvos wusste, dass er damit eine empfindliche Stelle traf und die Reaktion Vorrags zeigte ihm nur wieder wie leicht beeinflussbar doch sogar ein verdienter Flottenoffizier war. "Ihr...Ihr habt Recht, Eure Exzellenz, verzeiht bitte diese unsinnigen Gedanken!", damit deutete Vorrag eine Verbeugung an und entfernte sich langsam. Tyvos verblieb noch einige Momente auf der Brücke und dachte an das bevorstehende Treffen mit Vesperum.
Die Frage des Warum, beschäftigte den Moff schon seit dem Antritt seiner Reise. Seit der Wiedereinführung des imperialen Senats, was er mit größtem Unmut aufgenommen hatte, war er nicht mehr mit der Politik des Imperators in Berührung gekommen, geschweige denn mit ihm selbst. Dessen Entscheidung, wichtige Angelegenheiten wieder in die Hand des Senats zu legen, hatte bei Tyvos nicht gerade Sympathien hervor gerufen. Er hatte seinen Sektor stets mit größter Sorgfalt und Effizienz geführt und so wurde es ihm gedankt, indem sein Einfluss und seine Macht geschmälert wurden. Er war ein kalter, ein gefasster Mann, doch dies kam in seinen Augen einem Affront gleich. Nur trotz aller Frustration kontne er daran nichts ändern, das war es womit er sich abfinden musste. Ein weiterer Gedanke kam dem Moff in den Sinn. Wusste der Imperator von seinen Gedanken, wusste er, dass Tyvos eine Weile lang bereut hatte ihn während seiner Machtübernahme unterstützt zu haben? Der Gedanken ließ auch den sonst so gefassten Tyvos erschaudern. Doch wenn Vesperum seinen Tod wollte, warum ließ er ihn nicht einfach ermorden, oder seines Amtes entheben, dies wäre die wohl größte Strafe für den Anaxsi, welcher sein Amt leidenschaftlich ausführte. Er musste sich wieder besinnen, er war ein Corno und egal was ihn dort unten erwarten würde, er würde sich der Herausforderung stellen, wie immer. Die Offiziere, welche geschäftig um ihn rumgingen und ihren Aufgaben nachgingen konnte in seinem versteinerten Gesichtsausdruck nicht erkennen, welch dunkle Gedanken in seinem Verstand umgingen, es war wohl besser so.

Nach einem Weg durch das haleb Schiff war Tyvos schlussendlich im Hangar angekommen und saß in der Lambda Fähre, welche ihn auf die Oberfläche Byss' bringen sollte. Nachdem er die Starterlaubnis erhalten hatte, startete der Pilot die Maschine und brachte sie langsam in Bewegung. Trotz seines bevorstehenden Treffens mit Imperator Vesperum, genoss Tyvos den Flug mit der Fähre, was für ihn, wie so oft die letzte Ruhe darstellte, bevor er sich seinen Aufgaben widmen musste. Das angenehme Gefühl förmlich durch den Raum zu gleiten entspannte den Moff, er konnte seine Gedanken für die bevorstehende Audienz sammeln. Nach kurzem Flug landete die Fähre auf einem großangelegten Landefeld und öffnete zischend ihre Luke. Tyvos verließ das Schiff zügigen und geraden Schrittes. Draußen wurde er von einer kleinen Abteilung Sturmtruppen erwartet, welche ihn zum Herrscher des Imperiums geleiten sollten. Während sie auf ein großes Gebäude zuhielten, welches wohl die Verwaltung des Planeten beherbergte, begutachtete Tyvos die Umegbung. Um das Landefeld herum lagen viele große Gebäudekomplexe, welche aufgrund ihrer Architektur wohl militärische Zwecke erfüllten, oder ebenfalls als Verwaltungszentren dienten. Überall fielen ihm kleine Sturmtruppen Gruppen auf, welche das gesamte Gelände patroullierten.
Nach einem etwas längeren Fußmarsch erreichten Tyvos und seine Eskorte schließlich das große Gebäude in welchem sich wohl auch Vesperum aufhalten würde. Nachdem die vorderste Truppe einen Zugangscode in das kleine Zahlenfeld neben der Tür eingegeben hatte, öffnete sich diese zischend und gewährte Einlass. Der Moff des Azure Sektors befand sich nun am Ende eines langen Ganges, welche nur spärlich beleuchtet wurde. Eine Person kam auf ihn zu, anscheinend ein Mitglied der planetaren Verwaltung, zumindest der Uniform nach zu urteilen. "Moff Corno, ein Vergnügen Euch zu treffen! Der Imperator erwartet Euch bereits, bitte folgen Sie mir.", erklärte der Neuankömmling, noch bevor Tyvos etwas sagen konnte. Für ihn war es ungewohnt die Kontrolle abzugeben, für gewöhnlich hatte er alles fest im Griff, konnte andere für sich einnehmen, doch hier fühlte er sich wie ein Lakai der von einem Ort zum Anderen geschickt wurde. Dennoch folgte er dem Unbekannten bis zu einer schwarzen Tür. "Bitte tretet ein, Eure Exzellenz.. Tyvos zögerte einen Moment, er wusste nicht was ihn auf der anderen Seite erwartete und überlegte sich wie er den Imperator begrüßen sollte, dann trat er ein.

Der Raum, in welchem Imperator Vesperum ihn erwartete war ebenso spärlich beleuchtet wie der lange Gang zuvor und wurde von dunkelroten und schwarzen Möbeln gesäumt. Die Beleuchtung schien nicht ohne Grund so dunkel zu sein, wirkte sie doch einschüchternd und erdrückend. Tyvos ging geraden Schrittes voran, bis er an einem großen Pult zum stehen kam, an welchem, ihm gegenüber, eine dunkle Gestalt saß. Der Imperator. Tyvos verbeugte sich, soweit er es für nötig hielt um seine Ergebenheit zu zeigen. "Mein Imperator, es ist mir eine große Freude euch begegnen zu dürfen! Bitte erklärt mir, was verschafft mir diese Ehre euch hier aufzusuchen?". Trotz aller Floskeln und Höflichkeiten beschlich ihn ein ungutes Gefühl, wie ein Schatten, welcher sich langsam, Stück für Stück über ihn legte, bis er ihn schließlich ganz überdeckte. Trotz des eiskalten Schauers, welcher dem Moff den Rücken hinunter lief, stand er kerzengerade vor seinem Herrscher und blickte diesen mit seinem berühmten steinernen Gesichtsausdruck an.
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#2
Die Zeit entronn dem Herrscher, dessen Vermächtnis bis zu diesem Tag nichts als Gewalt war. Er strebte nach mehr, mehr als diesem Zustand, der ihn bedrückte. Vielleicht machte ihn dies gemein mit Tyvos Corno, der sein Vermächtnis ebenso suchte. Bald würde der Moff eintreffen; für einen Moment hatte der dunkle Fürst Ruhe. Ruhe, in sich zu gehen, nachzudenken. Mitunter sogar eine Pause von dem Schmerz, der seinen Leib pulsieren ließ. Die dunkle Seite forderte ein, was längst ihr gehörte. Die Krallen des mächtigen Mannes gruben sich in die Lehne des Stuhles, welcher an dem Pult stand, welches nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Holoplattform war. Kein Sitzplatz konnte mehr bequem sein, wenn man auf dem Thron des Reiches gesessen hatte. Nie wieder vermochte wirklich ein Platz zufriedenstellend sein, denn der Thron war hart und zertrümmerte die Zuversicht auf Ruhe. Unruhe erfüllte jene Seele, welche die ewige Macht gekostet hatte. Erinnerungen kamen auf, wie kleine Feuer, funkelten im Blick unter der Kapuze. Die unheilige Gestalt zog ihre Hände über die bezogenen Lehnen hinauf, um sie vor sich auf den Schoß fallen zu lassen. Es war ihm leidig, dass diese Galaxis so beschränkt war; so chaotisch, dass er auf diese physische Kommunikation zurückgreifen musste. Die Macht war graziler, feiner und berauschender als eine Besprechung in diesem Raum. Lees Transformation hatte ihn Kraft gekostet; nicht im Sinne, dass er Energien verbraucht hatte, sondern sein Geist war stolz am verhungern. Der Stolz des dem Schicksal Trotzenden war scharfkantig und böse. Wo einst der Wunsch nach Herrschaft stand, war nun der Wunsch nach Sinn. Einer weisen Ratio, die in der Ewigkeit liegen mochte. Der Imperator blickte zum Portal, welches sich unlängst öffnen würde. Zeit zerfloss, wie Wasser. Der Sith sah, was geschehen würde, bevor es geschah; Zukunft und Gegenwart wurden ein Gedanke und zerstörten eine natürliche Wahrnehmung. Sekunden sprang sein Geist vor, um dann entrückt zurück in die Gegenwart zu fallen. Wie Regentropfen zerflückten sich seine Gedanken und seine Seele blickte durch die dämonischen Augen, wie durch Fenster. Eine Gefangenschaft. Eine Stimme meldete hallend, entstellt durch die Zeitwahrnehmung, langsam: "Der Moff ist eingetroffen. Sollen wir ihn geleiten, Majestät?" Der Imperator hob nur die Hand als der Lakai neben ihm stand. Eine Geste fortzufahren. Mit einer tiefen Verbeugung tat der unwerte Geist, der seine heilige Ruhe behelligt hatte, wie ihm geheißen. Kein Wort war nötitg, und so geschah das, was er längst gesehen hatte. Wahnsinn lag nicht in der Unvernunft, sondern in der irrigen, kranken Idee, dass der Moment selbst Ewigkeit hatte. Eine Sehnsucht nach Vermächtnis war unwillkommen, wie der Hunger nach Macht. Es war nur eine Person hier, die unbeweglich diktieren würde, was war. Der Moff trat ein und der dunkle Herrscher erhob geräuschlos seinen Blick, hinweg über das Pult, zum ebenso stolzen Tyvos Corno. Ein Mann, der vieles hatte aber auch vieles nicht. Er war gebildet, klug und ein geschickter Taktierer aber seine Kälte, seine mangelnde Weitsicht für das große Ganze und auch die Hoffnung auf Vermächtnis begrenzten ihn. Der Moff suchte seinen Namen zu verewigen und nicht seinen Willen. Vesperum war den Familien, den Häusern, die dieses Reich einst machten, längst entwachsen; er war nie Teil davon. Es kümmerte ihn nicht, welchen Namen etwas trug, wenn es nicht genügend Werkzeug für seine Vision war. Der Moff näherte sich, umschlungen von der kalten sowie frostigen Aura des finsteren Unholds, welcher ihn eingeladen hatte. Ohne Mimik, ohne Handlung duldete er die Verbeugung seines Gastes. Die Lakaien schlossen die Tür, Wachen bezogen Position, damit die beiden Herren ungestört ihren Austausch pflegen konnten. Dabei war es kein Austausch, sondern ein Blick in die Hölle.

Die Hölle folgte dem Blick des Imperators als er auf dem Moff verweilte. Nicht in Form von Feuern, von Geschrei und Getöse, sondern in Form der unsäglichen Stille, die der Blick hervorbrachte, wie grausame Kinder. Das Pult aktivierte sich mit einem leisen Knacken, durchbrach im toten Eifer die Stille. Die Segmente begannen in einem dunklen Blau zu leuchten und aktivierten sich in kurzen Intervallen nacheinander, während der Moff dem Imperator nun gegenüberstand. Der Moff war nah genug an der Hölle; noch einen Satz näher, und die Fänge des Unheiligen würden ihn hinabreißen ohne weiteres Zutun. Noch war es seine Entscheidung, wie weit die Hölle ihm folgen dürfte. Noch war der Moff frei in der Wahl seiner Ketten. "Tyvos Corno," sagte der dunkle Meister nur, ohne direkt auf die Frage des Verwalters einzugehen. Nicht der Moff hatte zu entscheiden, was er wissen dürfte, sondern der Imperator. Insgeheim fürchtete der galaktische Herrscher um seine Deutungshoheit. Nicht, dass sie wirklich in Gefahr war aber es bestand immer ein Risiko, dass ein mutiger Löwe den großen alten Löwen herausforderte. Doch die Krallen des Alten waren immer länger als die des jungen Löwen. Der Sith keuchte kurz, während Luft durch seine Nasenlöcher strömte. Das Licht des Pultes beschien das Gesicht des galaktischen Imperators seltsam.

Das Imperium war Werkzeug, wie auch Moff Corno eines war. Die Frage war nur, ob es ein gutes Werkzeug war. Ein Hammer konnte schlagen, eine Schere schneiden und Moff Corno? Seine Rolle war noch nicht ganz klar. Der böse Tyrann suchte die Aura, die Seele des Gegenübers ab; unmerklich, nebensächlich, da die Macht immer um sich griff. Die Kälte gierte in den Poren von Moff Corno nach seiner Lebenskraft, hingezogen zu diesem Dämon, welcher durch das Licht blickte. Einen tiefen Schatten warf das Gesicht von Vesperum. Auf das Pult und auch auf den Moff. Es war ihm keine Freude. Dies spürte der Herrscher. Unsicher war der standhafte Mann, mit der Situation und unruhig im Geist. Doch der Stolz seines Hauses stand einer völligen Unterwerfung im Wege. Vesperum bewunderte dies. Nicht viele wagten der dunklen Macht zu trotzen. Es war das Nicht-Gesagte, die Nicht-Handlung, welche verborgen im Geiste lag, die den Widerstand auszeichnete. Noch wurde dies geduldet. Vielleicht war Moff Corno doch ein gutes Werkzeug. Die dämonischen Augen wurden kurz geschlossen, bevor sie sich wieder öffneten. Der Sith Lord atmete ein. "Ich brauche eure Fähigkeiten," sprach der Bariton und schallte kurz im kleinen Raum nach. Dann aktivierte er mit einem aschweißen Finger ein Hologramm. Es zeigte die Aufzeichnung einer Hinrichtung. "Moff Zall war weniger erfolgreich in der Ausführung meiner Wünsche." Der Frost wuchs, um den Raum mit kriechender Kälte zu füllen, während der Imperator böse grinste. Dann wurde klar, wie Zall gestorben war: am Galgen. Darth Vesperum machte klar, was er erwarten würde. Diese neue Kette, welche Tyvos präsentiert wurde, machte ihn einerseits mächtiger aber auch gefährdeter. Er würde dem Thron direkt dienen. Doch für was? Noch hüllte sich der Gewaltherrscher in Schweigen, um die Reaktion des stolzen Moffs abzuwarten. Danach würde er die Bewertung der Person korrigieren. Der Ruf des Moff war entsprechend aber auch die Person, die hier stand? Die Pläne des Imperators duldeten kein Scheitern.
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#3
Es hate nie eine Herausforderung gegeben, welcher Tyvos Corno sich nicht gestellt hatte. Von Gefechten bis zu politischen Reformen, ja auch Konkurrenzkämpfe mit anderen Moffs und Militärs. Aus allen ging er bisher siegreich hervor, mit eisernem Willen und Ambitionen, welche vor keiner Tugend, vor keinem Skrupel halt machten. Nur seine immerwährende Arbeit und sein Dienst hatten ihn in den Rang befördert, welchen er inzwischen bekleidete. Er war ein Moff des Galaktischen Imperiums. Auch wenn der neugegründete Senat seine absolute Macht innerhalb des Azure Sektors beschränkte, so konnte er sich noch immer damit rühmen sein Herrschaftsgebiet zur am effizientesten geführten Region des Reiches gemacht zu haben. Er konnte auf ein Leben voller Erfolge zurückblicken. Seine Ausbildung auf der Flotten Akademie zu Anaxes, die Karriere innerhalb der GAR und der Imperialen Flotte, sowie seine Ernennung zum Moff. Er war ein stolzer Mann, niemand konnte ihn aus der Fassung bringen, er hatte stets die Kontrolle über sich und war ebenso in der Lage andere Menschen für seine Zwecke zu nutzen. In Anwesenheit des Imperators jedoch schien es, als legte sich ein Schatten auf die Seele des erfahrenen Politikers. Er fühlte sich klein, unbedeutend, erdrückt von der Aura Vesperums, welche sich wie eine dunkle Masse um ihn zu schlingen schien. Andere Männer hätten diesem Druck womöglich nicht standgehalten, doch Tyvos eiserner Wille ließ ihn im Angesicht der Dunkelheit zumindest den Schein der Stärke wahren. Vesperum war eindeutig mehr als ein Mensch, die Kälte welche er ausstrahlte und seine zehrende Nähe wirkten boshaft, wie ein Monster, welches von der Furcht und der Energie anderer Wesen lebte. Der Moff richtete seinen Blick jedoch weiterhin gerade auf den Imperator, direkt in den Abgrund, in Form eines von Schatten bedeckten Gesichtes. Der Gedanke sich abzuwenden war da, sehr stark sogar. In jenem Moment gab es wohl nichts was Tyvos lieber getan hätte als diesen Raum zu verlassen und sich zurück nach Anaxes zu begeben. Aber was für ein Mann, was für ein Politiker wäre er dann? Jemand der sich zu einem der bedeutendsten Männer der Geschichte der Galaxis aufschwingen wollte konnte auch im Angesicht des Todes keine Schwäche zeigen.
Während Vesperum mit dunkler Stimme seinen Namen aussprach, lief es ihm kalt den Rücken herunter. In seinen Ohren klang die Stimme des Imperators wie eine Klaue die über eine stählerne Platte kratzte, kreischend und beunruhigend. Tyvos blinzelte, die einzige Reaktion welche er sich trotz seines Unbehagens erlaubte zu zeigen. Einige Momente ließ er sich auf einem der Stühle nieder, welche gegenüber des erhabenen Sessels standen, auf welchem der Imperator saß. Die Sitzmöglichkeiten waren bewusst klein gehalten, da Vesperum so einen höheren Sitz hatte und damit auch physisch erhabener wirkte. Immerhin diesen psychischen Trick wusste Tyvos zu widerstehen, benutzte er ihn schließlich ebenfalls in seinem Moff Palast auf Anaxes.
Die Antwort auf die Frage des Moffs ließ Vesperum jedoch vorerst offen, was Tyvos missfiel, da er es vorzug schnellstens und vollständig informiert zu sein. Vesperum war dies im Gegezug sicherlich bekannt, ging es dem Anaxsi durch den Kopf. Er will mich kontrollieren. Da er es jedoch nicht mit einem Untergebenen, oder einem anderen Moff zu tun hatte, blieb ihm in diesem Fall nichts weiteres übrig, als das Spiel mitzuspielen.

Es vergingen weitere Momente, welche für Tyvos wie Ewigkeiten wirkten. Bedrängt von der Ausstrahlung Vesperums glich eine Sekunde einer Stunde und er spürte, dass ihn das Warten und die Umgebung Kraft kosteten. Sein Gesicht war dennoch steinern, strahlte den Stolz eines Mannes aus, welcher sich nicht brechen lassen wollte. Schließlich erhob Vesperum erneut das Wort und weckte damit Tyvos Interesse. "Was ist es, womit ich Euch dienen kann, mein Imperator?", erkundigte er sich, seinen Blick auf die Dunkelheit gerichtet, welche Vesperums Gesicht darstellte. Bevor er jedoch eune zufriedenstellende Antwort erhielt, betätigte sein Gegenüber einen Schalter und die Szene einer Hinrichtung war zu sehen. In dem Hologramm konnte Tyvos nicht erkennen um wen es sich dort handelte. Vesperum ersparte ihm das Grübeln. Es war Moff Zall, welcher in dieser Aufzeichnung sein Leben ließ. Zall, Verachtung ging mit diesem Namen einher. Tyvos war ein sehr engstirniger Mensch, welcher mit äußerster Präzision und Disziplin arbeitete und jede andere Person an sich maß. Zall gehörte zu jenen Individuen, welche er als feige, inkompetent und überqualifiziert erachtete. Der Mann hatte lediglich die Privilegien seines Amtes genossen und nur durch seine großmäulige Art auf sich aufmerksam gemacht. Wahrscheinlich war es dieses Verhalten, welches ihn den Auftrag Vesperums eingebracht hatte. Und sein mangelndes Können war schlussendlich für seinen Tod verantwortlich. Tyvos kannte kein Mitgefühl für Zall. "Zall war eine Schande für das Amt der Moffs, mein Imperator. Er war ebenso ungeschickt wie er dumm war und konnte nur durch seine großen Worte beeindrucken. Ich denke sein Ableben war ein Gewinn für das Imperium. Für einfältige, selbstsüchtige Eigeninszenierer ist im Reich kein Platz!" Für einige Augenblicke war Tyvos Nervosität und seine Beklommenheit von ihm gefallen. Den Tod Zalls zu sehen hatte in ihm ein Gefühl der Genugtuung erzeugt. Er wurde trotz seiner allseits hervorragenden Leistung durch den Senat eingeschränkt, dafür wurden jedoch ebenfalls die Inkompetenten bestraft, es war immerhin ein geringer Trost. Dennoch verkannte der Moff nicht, dass diese Aufzeichnung eine Drohung war, oder ein Versprechen? In welcher Angelegenheit Vesperum ihn auch immer zu sich gerufen hatte, ein Scheitern war wohl gleichbedeutend mit dem Tod. Diesen Fakt, akzeptierte er mit kalter Gleichgültigkeit. Er würde die Mission des Imperators zu dessen vollster Zufriedenheit ausführen, daran hatte er keine Zweifel und vielleicht bot sich durch diesen Dienst eine Möglichkeit seinen Aufstieg innerhalb des Reiches voranzutreiben.
"Mein Imperator, seíd versichert, dass ich Euren Wunsch erfüllen werde, mit allen Mitteln." Es gab eine Lektion, welche der Moff des Azure Systems im Laufe seines Lebens gelernt hatte, wer den Drang hat zu herrschen, muss bereit sein zu dienen.
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#4
Die dunkelste Sünde kam herab, mit einem Hauch Odem aus des Nüstern des strafenden Gesichtes des Imperators. Niemand konnte gerettet werden, der seine eigene Verdammnis als Erlösung sah. Vesperum war verloren; verloren, wie der tote Moff am Galgen. Nur, dass der Tod nicht der Verlust des Imperators war. Der Tod wäre in seiner banalen Kleinigkeit zu leicht für das Wesen, welches der Sith geworden war. Moff Corno verstand nicht, was war und sein würde. Er hatte nur seine begrenzte Sicht und seine Erfahrungen. Vielleicht ein Verständnis für eine kluge Ratio aber es fehlte an Vision. Er hatte nicht jenen Ort betreten, den der Darth längst gefunden hatte. Einen Tempel seines stillen Wahnsinns, welcher wuchs und eine Erkenntnis erzwang, die über den Tod hinausging. Diese sehnsüchtige Ewigkeit vibrierte in der Aura des gefallenen Dämons. Die Stille seiner Mimik war lauter als jedes Wort. Lauter als Waffenfeuer und weitaus gefährlicher als der präsentierte Galgen. Moff Corno war bereits jetzt Überlebender einer Begegnung; Überlebender seiner Zeit, mit diesem Monster. Niemand konnte den Krieg umgehen, niemand konnte die Asche zusammensetzen, und so fand auch niemand sein wahres Ziel. Darth Vesperum hatte jede Bodenhaftung verloren und sich selbst der Weltlichkeit entrissen, um diese Ziellosigkeit des Lebens zu fürchten. Die dunkle Sinnsuche eines trauernden Geistes war die Gefahr, die Corno bisher überlebt hatte. Dienen sollte er. Moff Corno sollte sich dienstbar machen, für jene Macht, die Vesperum geißelte. Nein, nicht mehr nur Vesperums Erlösung spielte hinein, sondern auch die kranke Idee eines Rituals aus okkulten Zeiten. Der Administrator der imperialen Macht auf Anaxes spürte die Konsequenz seines Lebensstiles in diesem Moment. In der Stille. Der galaktische Herrscher antwortete nicht sofort auf seine Frage. Auch war sie in den dämonischen Augen bedeutungslos. Jedes Leben hatte zu dienen. Wenn es nicht diente, würde es vergehen. Ordnung im Chaos lag allein in der Bestimmung des Wertes. Vesperum schickte sich an diesen Wert zu bemessen und somit Richter zu sein. Ein Richter über alles und jeden in dieser Galaxis. Diese Hybris gebar sich nicht aus Egozentrik, sondern aus fehlerhafter Weitsicht. Einer dunklen Gabe der Vision, welche mehrere Zeitlinien sichtbar machte aber niemals erklärte und somit immer im Schleier lag. Irrig war der korrumpierte Geist so, das er nicht mehr begriff, dass er nur Ausgänge verschiedener Entwicklungen sah und die Zeit ein ständiger Fluss war. Sie waren immer wahr aber niemals von Bestand. Die Augen des Monsters lagen auf Corno.

"Es gibt eine überaus wichtige Sonderaufgabe auf Yn," erklärte der Imperator sanft, fast, wie auf einer Klaviatur gespielt, ohne den Bariton seiner fernen Stimme zu verlieren. Ein Geschenk war die Antwort, denn nicht jeder wurde aufgeklärt über seinen Zweck im großen Plan des Herrschers. Fast keine Person verstand wirklich ihre Rolle für Vesperum. Wusste der Moff wirklich, was er tun sollte? Ahnte er bereits, dass seine Höllenfahrt begonnen hatte? Denn auf Vesperum folgte immer die Hölle. Auch Syn war nur Symptom einer kranken Galaxis, die sich im Krieg und Gier verloren hatte. Schon vor langer Zeit. Die Macht reagierte nur auf die Herzen und Seelen der Lebewesen, welche bereits seit Jahrtausenden im Konflikt lebten. Seit Anbeginn der Schöpfung verlor sich das Leben in Entscheidung zwischen Licht und Dunkelheit. Dieser Kampf endete nie oder etwa doch? Darth Vesperum wollte ihn beenden. Keine Niederlagen mehr, keine Verluste und auch keinen Tod. Eine Ewigkeit. Doch wie konnte es sein, dass es ihn gab und es ihm immer noch erlaubt war, zu leben? Der eigene Sinn verdampfte je klarer der Weg wurde. Moff Corno betrat die dunkle Welt des dunklen Lords. Eine Welt voller Schrecken und Wunder. War er gefasst auf seine Aufgabe? War er gefasst darauf, durch andere Augen zu blicken? Und konnte er auch darin überleben? Zall konnte es nicht.

Die Kommentare des edlen Mannes verhallten ohne Antwort. Für den Sith spielte es keine Rolle, keine entscheidende Wertung. Moff Zall war hingerichtet. Sein Leben verwirkt auf das Urteil einer Person hin. Das Urteil war bereits gebildet worden und die Worte des Moffs spielten keinerlei Rolle und waren somit nur Positionierung der eigenen Person vor einer höheren Person. Vesperum wollte nur spüren und sehen, wie er reagierte. Jeder Schritt wurde beurteilt, bewertet und eingeordnet. Der dunkle Herrscher sah Dinge in einem wechselnden Zustand. Nichts schien fest, sondern wankte und waberte in der Macht, welche sich mal langsam und auch mal schneller zeigte. Es rauschte vor seinen Augen, so dass der Blick nur mit Mühe gehalten werden konnte. Je mehr die dunkle Seite nach ihm gierte, umso mehr sah er aber gleichsam verlor Vesperum seine Bodenhaftung. Er starb in dieser Welt, wenn keine Veränderung eintrat. Das Gift korrumpierte jede Zelle mit Allmacht bis diese zerbarsten und nur Staub zurückblieb. Es roch noch süßlichem Tod, nach Gruft, wenn man in die Nähe des Herrschers kam. Mit einer Handbewegung, indem er jene hob, winkte er ab. Der Kommentar des Moffs war nicht mehr notwendig. Der Lord sah bereits, was sein würde, dass der Moff vorerst folgen würde. Und dieses vorerst reichte dem Imperator vollens aus. Denn die Zeit reichte nicht mehr aus, um einen neuen Kandidaten auszuwählen.

Dennoch musste er eine Frage stellen. Eine Frage, die den dunklen Geist und Sinnsucher interessierte: "Wofür lebt ihr, Moff Corno?"

Die Lippen des Kaisers legten sich aufeinander, wie eine verschlossene Kiste, die Worte versteckte. Ja, der Sith wusste selbst nicht, wofür er selbst lebte und hoffte durch Details aus Leben von anderen eine Facette zu gewinnen, bevor er diese Galaxis verlassen würde. Für die Bewertung des Rituals aus alten Tagen brauchte er mehr Erfahrung in dieser Weltlichkeit. Unschuldig war der Wunsch, doch verdorben durch das dämonische Wesen seiner Taten. Der Dämon, der Erlösung suchte, und Verdammnis fand. Eine Ironie des Daseins einer bösen Lehre aus dem toten Mund der Syn.
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#5
Die Zeit in diesem Raum schien nicht zu vergehen. Das drückende Licht und die von Vesperum ausgehende Finsternis machten diesen Ort zu einer Art schwarzem Loch. Wie lange Tyvos bereits auf seinem Sessel saß und seinem Imperator und der Stille lauschte, vermochte er nicht zu sagen. Doch konnte er zumindest behaupten sich an die unangenehme Atmosphäre gewöhnt zu haben. Als Politiker und vor allem als erfolgreicher Politiker brauchte man ein dickes Fell und Tyvos galt ohnehin als ein emotionsloser Fels, den nur wenig beeindrucken konnte. Es gelang ihm seine Fassung und seine bekannte steinerne Mimik beizubehalten und seinem Herrscher so den Eindruck von Stärke und Gefasstheit zu vermitteln. Die Finsternis die ihn umgab war ähnlich der Finsternis in seinem Innern, bedingt durch den Tod seiner Frau. War dies der Grund warum er sich dieser zehrenden Präsenz so gut erwehren konnte? Er spürte, dass die Einflüsse seines Gegenübers zwar weiterhin strapazierned für ihn waren, doch auch, dass er nicht mehr den Drang verspürte diesen Ort zu verlassen. Seine Gedanken jedoch schweiften ab und Erinnerungen an seine Familie, an seine geliebte Gattin kamen auf. Er erinnerte sich an sein letztes Lächeln, welches sie ihm auf sein Gesicht gezaubert hatte und spürte die selbe Verbitterung und Hilflosigkeit, welche er an ihrem Todestag verspürte. Doch es gab keine Regung in seinem Gesicht, nicht ein Zucken. Über die Jahre hinweg hatte der Moff des Azure Sektors gelernt seine Emotionen im Griff zu haben und seine Gefühlsregungen niemals preis zu geben. Obwohl es in dieser Situation zu weilen schwierig wirkte, behielt er die Kontrollte über sich. Schwächere Männer wären diesem Druck sicherlich bereits erlegen, hätten aufgeben. Tyvos erwiderte lediglich den Blick seines Gegenübers, die Arme auf den Lehnen des Sessels ruhend. Es mochte Still sein in diesem Raum, doch zwischen den beiden Individuen schien eine geräuschlose Schlacht zu toben. Ein Kampf zwischen den Einflüssen Vesperums und der eisernen Selbstdisziplin des Moffs. War dies ein Test? Sollte Tyvos auf seine Widerstandskraft getestet werden? Viele Vorstellungen und Vermutungen schossen dem Anaxsi durch den Kopf. Was war es, warum er sich auf den Weg nach Byss gemacht hatte? Die Antwort darauf hatte er zu seinem Leidwesen noch nicht erhalten und lediglich die Tatsache, dass der Herrscher des Imperiums ihm diese vorenthielt sorgte dafür, dass er sich darüber nicht beklagte. Er mochte kein Großmoff sein, doch nur ein Titel allein sorgte nicht sogleich für Macht und Einfluss, diesen musste man sich erarbeiten. Sein Wort hatte im Imperium Gewicht und es gab nicht wenige, welche ihn um Rat baten, oder auch fürchteten. Er war für seine kompromisslose und unzimperliche Art berühmt berüchtig im Imperium und darüber hinaus. Er war kein Mann der gerne wartete. Nicht weil er ein ungeduldig war, aber Warten zu müssen erweckte den Anschein der Respektlosigkeit und mangelnder Achtung. Da diese Werte tief in ihm verankert waren konnte er nur schlecht damit umgehen, sollten diese verletzt werden. Es blieb dem Moff jedoch keine andere Möglichkeit, als auf die erlösenden Worte Vesperums zu warten.

Auf Tyvos' entscholssene Worte über Moff Zall folgte keine Erwiderung, Vesperum nahm sie mit kaltem Schweigen zur Kenntnis und reagierte mit einem durchdringenden Blick.

Schließlich wurde seine Geduld belohnt. Die Antwort des Imperators war kurz, aber sie war immerhin ein kleiner Happen und versöhnte Tyvos vorerst. Yn also, ging es ihm durch den Kopf und er begann sogleich alle Informationen welche er über diese Welt besaß in seinem Inneren abzurufen. Tatsächlich war es nicht viel, was der Anaxsi über diesen Planeten wusste. Es war eine Welt im Inneren Rand und mangels großer Errungenschaften seiner Einwohner eher unbedeutend. Was gab es dort, dass Vesperums Interesse weckte und vor allem Tyvos' Fähigkeiten erforderte? Er konnte regieren und er konnte kommandieren, doch trotz seiner reichen Erfahrung vermochte er sich nicht vorzustellen welch eine Aufgabe dort auf ihn wartete. Ohne es zu merken befand er sich im Netz des Imperators, wurde zu einer seiner Figuren auf dem riesen Schachbrett der Galaxis. In seinem Streben nach Macht, Einfluss und der Erhaltung seines Vermächtnisses kam ihm dieser Gedanke momentan nicht. "Yn, mein Imperator.", erwiderte der Moff mit harter Stimme, "Was gibt es dort, das ich für Euch tun kann?". Wieder Fragen, wieder würde er warten müssen um zu erfahren weshalb er an diesem Ort saß. Er bemerkte jedoch, dass - je länger er die Antwort Vesperums erwartete – er immer entschlossener wurde diese Angelegenheit in Angriff zu nehmen. Die nächste Frage seines Herrschers sollte jedoch auch ihn überraschen. Wofür lebte er? Eine Frage die er sich tatsächlich selber nur sehr selten, wenngar überhaupt noch nie gestellt hatte. Sein Leben hatte schon immer aus Dienst und damit verbundenen Ambitionen bestanden. Es war seine Aufgabe und sein Lebenswerk den Namen seiner Familie in der Geschichte der Galaxis zu verewigen, ganz gleich mit welchen Mitteln. Trotz dieses egoistischen Vorgehens war er auch ein überzeugter Anhänger der Neuen Ordnung loyaler Diener des Imperiums und seines Herrschers. Ohne das Imperium hätte er nie zu seinem Posten und seiner Macht gelangen können und sein Handeln würde niemals das Fortbestehen des Reiches gefährden, war es doch der einzige Garant für eine sichere und friedliche Galaxis, zumindest in der Vorstellung. In der Realität verhielt sich dies anders. Nach verheerenden Niederlagen, Korruption, Intrigen und nicht zuletzt Verrat, war das Imperium nur noch ein Schatten seiner selbst. Richtig geführt und vereint konnte es dennoch die Galaxis einen und so eine sichere Zukunft gewährleisten. In Folge dessen würde auch der Name Corno große Bedeutung erlangen. Die Antwort war so simpel wie klar. "Ich lebe um zu dienen, um zum Wohle der Galaxis und des Reiches zu dienen.", entgegnete der Moff felsenfest. Er mochte einen Sektor regieren und auch beherrschen, zumindest bevor der Senat erneut ins Leben gerufen wurde, doch letztlich war er nur ein Diener des Reiches. Auch der Imperator war ein Diener des Reiches, oder seiner selbst, doch war es die Tatsache, dass beide etwas Höherem dienten, welche sie verband. Tyvos starrte in das blasse Gesicht Vesperums, versuchte aus dessen Gesicht zu lesen, ob er diese Antwort erwartet hatte, doch ebenso wie bei sich selbst vermochte er keine Gefühlsregung zu erkennen, "Welche Kenntnis erlangt Ihr so über mich?".

War es wirklich die Absicht des Imperators ihm eine Aufgabe zu übermitteln, oder steckte mehr hinter seinem undruchsichtigen Verhalten?
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#6
Yn, ja diese Welt war von besonderem Wert. Ein Wert, den Tyvos Corno mit Mühe erkennen würde. Dort half keine Macht, und er würde für fremde Rechnung bezahlen. Stille war der trostlose Wald aus namenlosen Tränen aus dem Ozean der Finsternis. Die Melodie einer sterbenden Galaxis, geheiligt durch dämonische Hand. Der Imperator deaktivierte das Bild des am Galgen hängenden Moffs. Ja, was erwartete sich Vesperum von dieser Frage? Keuchend beugte sich der schattenhafte Unhold vor. "Ergebenheit," fiel fast tonlos als Wort aus seinem Mund. "Dornengewächs umschließt unsere edlen Blumen, welche einst von kluger Hand gepflanzt wurden." Der Imperator teilte seine okkulte Weisheit mit, die wie so oft, verschlüsselt daherkam. "Das Gebot des Lebens ist Überleben, Moff. Alles Leben strebt in sich nach Leben gegen den unweigerlichen Tod. Eure Ergebenheit über einer Idee ist beachtenswert und erstaunlich, wenn man euren felsenhaften Stolz bedenkt." Die dämonischen Augen zuckten kurz, während er sich in den thronhaften Stuhl zurückfallen ließ. "Erlösung werdet ihr nicht in dem Heiligtum eures Wunsches finden, nicht zwischen den Dornen, sondern allein in eurem Leben. Das Imperium braucht keine Wünsche, sondern Taten." Der Sith lächelte ängstlich, dann wieder kalt. Die Zeit schien still zu verhallen, während er die weiteren Worte bedachte. "Das Imperium ist der Imperator; es kann keine Macht ohne Zentrum geben." Er nickte langsam. "Ihr fragt nach Erkenntnis und ich gebe sie euch." Mit einer Handbewegung seiner Majestät dimmte sich das Licht und schwarzer Nebel schob sich aus fernen Höllen hinein in den Raum. Die Macht wirkte, verhüllte die Realität mit reinem Schwarz; Kälte umfing alles, während der Imperator aus seinen dämonischen Augen glimmte, wie der Höllenfürst dieser Mächte. In den Wolken zeigten sich Episoden aus Tyvos Leben, seiner Kindheit und seiner Gegenwart; doch erschreckend auch seine Zukunft als kämpfender Kommandant. "Ich sehe euch, ich sehe das Schicksal." Die schwarzen Schwaden krauchten an die Füße des Moffs, während er sich nicht mehr bewegen konnte. Nur die Lippen des dunklen Lords schienen sich zu bewegen. "Ihr ertragt euer Leben mit Stolz, mit einer falschen Würde, die nur Erlösung darin finden wird, dieses Reich zu retten. Ihr lebt für euch, Moff Corno." Die Bilder wurden deutlicher. Immer wieder zeigten sie Szenen aus der Erinnerung des Moffs zu seiner verstorbenen Frau. "Ihr habt sie geliebt, nicht wahr?" Der Sith wischte die Nebel der Vergangenheit hinweg und das Licht im Raum erstrahlte wieder; und auch die Kälte war nicht mehr Frost. "Ich erwarte, dass ihr eure Worte mit Leben füllt. Mit mehr als nur Stolz, sondern mit Hingabe." Der Imperator meinte dies ernst, während seine Hand auf die Lehne zurückfiel.

"Ihr werdet Großmoff meiner Gnaden sein. Ihr erhaltet Sonderrechte und werdet als mein Verweser agieren, sprechen als meine Zunge, während ich die Vorbereitungen treffen werde, dieses Reich zu retten." Zynisch war diese Aussage, da bereits klargestellt hatte, dass das Imperium der Imperator war und er somit nur sich selbst retten wollte. Er war alles, so vermessen war der Anspruch und auch der Wahnsinn. Alles zu opfern, damit ein Wesen sein konnte, was nicht sein durfte. "Auf Yn werdet ihr die Schwarzwasser-Vorräte bergen und eine Welt, welche leicht zu kontrollieren ist, keine Welt von wirtschaftlicher oder militärischer Bedeutung, auswählen, um dort das besondere Aerosol auszubringen. Ihr werdet die Lebewesen an der Flucht hindern und dort eine Basis errichten." Ein klarer Befehl, ebenso klar und verständlich gesprochen.

Ein Sklave trat durch die Nebentür herein, mit einer kleinen Schatulle mit Samt ausgeschlagen. In dieser lag ein neues Rangabzeichen. Seine standfeste Beförderung erfolgte, indem der Sklave in seiner Robe vor Corno trat. "Nehmt es ruhig aber vergesst niemals, wem ihr in Wahrheit dient," sprach der dunkle Herrscher drohend.
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#7
Ergebenheit? Seinen Blick weiterhin auf die düstere Gestalt geheftet, legte Tyvos den Kopf ein wenig schräg und runzelte die Stirn. Gerade und starr saß er auf seinem Sessel und bedachte jedes der Worte, welches den Mund Vesperums' verließ. Was war Ergebenheit? Die Steigerung von Loyalität? Ein Mann konnte loyal sein, indem er seinem Herren folgte, aber Loyalität war begrenzt, gerade in diesen Zeiten, in welchen die Abspaltung vieler Politiker und Militärs ein trauriges Beispiel für eben diese begrenzte Treue war. Ergebenheit jedoch, Ergebenheit besagte, dass ein Individuum bereit war für dessen Anführer jedwede Aufgabe zu übernehmen und ihm bis an das Ende der Welt zu folgen. Und Fanatismus? Fanatismus war der gleiche Zustand wir Ergebenheit, nur, dass man dies mit Vergnügen tat. Worum ging es dem Imperator? Obgleich Tyvos stets seine eigenen Interessen im Blick hatte, war er doch vollkommen vom Imperium und dessen Idealen überzeugt und verteidigte diese bis aufs Blut. Er war einer der wenigen Moffs des Kerns gewesen, welcher Vesperum seine Unterstützung zugesagt hatte, machte ihn das ergeben? Womöglich, doch Ergebenheit war ebenfalls ein Garant für Sicherheit, zumindest im Ideal. Gehorsam gegenüber dem Imperator und vor allem Erfolg, wurden belohnt. Andererseits konnte Tyvos nicht gerade behaupten für seine Unterstützung besonders belohnt worden zu sein, eher das Gegenteil war der Fall. Durch die Reaktivierung des Senats, einer Versammlung bestechlicher Männer und Frauen, wurde die Macht eines jeden Moffs in seinem Sektor beschnitten, was vor allem für den Anaxsi einen Affront darstellte. Der Azure Sektor galt als die am effizientesten geführte Region des Imperiums, durch Tyvos' strenge Hand und Weitsicht kontrolliert. Wirtschaftlich, politisch und militärisch sehr bedeutungsvoll haben die Welten dieses Sektors unter der Regierung Cornos ihren Ruhm gemehrt und ihn so zu einem der reichsten und einflussreichsten Männer des Imperiums gemacht. Gedankt wurde es ihm damit, dass er nun Entscheidungen des Senats abwarten musste, bevor er selbst Entscheidungen traf. Nichtsdestotrotz war er noch immer ein immens mächtiger Mann, doch Macht hatte eine Tücke. Sobald man sie einmal ergriff, spürte und nutzte, konnte man nicht mehr auf sie verzichten und wollte sie mehren. So musste auch der ergebene Tyvos sich eingestehen, dass er eine Zeit lang seine Unterstützung Vesperums bereut hatte. Er wusste jedoch was mit jenen verräterischen Moffs geschehen war, welche sich gegen den neuen Imperator behaupten wollten. Allesamt waren sie tot, vom Antzlitz der Galaxis getilgt, nicht anders als Insekten welche mit einem Stiefel zerquetscht werden. Ein Aufbegehren gegen Vesperum war also alles andere als erfolgsversprechend und man musste ihm zugestehen, dass er eine starke Persönlichkeit war, jemand welcher das Reich zusammen halten konnte. Und nur das Imperium war in der Lage Sicherheit und Frieden zu garantieren und vor allem die Stellung des Moffs zu erhalten.

Die schwer nachvollziehbaren Worte des Imperators, ließen Tyvos erneut in einem Zustand der Verwirrung zurück. Er nickte langsam, obgleich er sich keinen Reim auf diesem Satz bilden konnte, oder besser gesagt wollte. Ein Rätsel, oder eine Metapher zu lösen war keineswegs in seinem Interesse, weshalb er die Äußerung Vesperums still zur Kenntnis nahm.

Bezüglich den Sinn eines Lebens schienen die beiden Männer einer vollkommen unterschiedlichen Meinung zu sein. Der Imperator schien auf dem puren Egoismus eines jeden Individuums zu beharren, Tyvos jedoch war davon überzeugt, dass ein jeder seinen Dienst und seine Pflicht zum Wohle des Ganzen zu leisten hatte. Das Ganze konnte seine Familie, oder das Imperium sein. Familien wie seine hatten eine Vergangenheit und einen Ruf, welchen es stets zu erhalten galt. Es war Tyvos' Vermächtnis, was von ihm übrig bleiben würde, wenn er starb, was ihn antrieb. "Eure Majestät, bei allem Respekt, aber sterben müssen wir alle, früher, oder später. Wichtig ist, was von uns bleibt wenn wir diese Welt verlassen haben. Leben um des Lebens Willen bringt mir keine Erfüllung. Doch wenn ich weiß ich habe etwas verändert, ich habe die Galaxis zu einem besseren Ort gemacht, dann kann ich zufrieden sein.". Trocken, steinern und mit einer Stimme welche keinen Widerspruch zuließ, antwortete der Moff des Azure Sektors. Er wusste ob der Fähigkeiten Vesperums weshalb es seine Gedanken sogleich aussprach, antstatt sie für sich zu behalten. Es war der Name seiner Familie, welcher der Galaxis in Erinnerung bleiben sollte, sein Name. Wenn es sein sollte, so würde es sein Vermächtnis sein, den Azure Sektor als ein Musterbeispiel imperialer Ordnung hitnerlassen zu haben und sein Name würde dafür in der Geschichte des Imperiums auftauchen. Doch seine Pläne reichten weit darüber hinaus, die Familie Corno sollte eine dominierende Rolle in der imperialen Politik einnehmen, dies war sein erklärtes Ziel. "Mein Imperator, ich habe keine Wünsche, ich habe Ziele und ich habe zwei Hände und einen Kopf um sie zu erreichen. Ihr habt Recht, das Imperium braucht Taten, es braucht Ideen, es braucht Führung.". Dass er sich als Teil dieser Führung sah, war ein offenes Geheimnis. Von Anaxes aus hatte er oft auf die Politik des Reiches Einfluss genommen. Kontakte, Schulden und auch Einschüchterung waren stets ein geeignetes Mittel gewesen um seine und die Interessen des Azure Sektors effizient zu vertreten. So wurden einige Entscheidungen auf Coruscant bereits auf Anaxes beschlossen. Die absolute Macht lag dennoch beim Imperator, wie Vesperum so treffend feststellte. Tyvos nickte bedächtig. "Das Imperium braucht eine starke Person an seiner Spitze, eine Person welche in der Lage ist das gesamte Reich, jeden einzelnen Einwohner, zu einen und zu einer Einheit zu formen.". Eine Pause trat ein. "Ihr seid diese Person, mein Imperator.". Man konnte die Worte des Moffs als Schmeichelei verstehen, doch er war nie ein Mann gewesen, welcher sich durch geschönte Worte beliebt machte. Er sprach lediglich seine Meinung aus. Man konnte von Vesperum halten was man wollte, doch er war ein geeigneter Herrscher, in seiner Erscheinung beinahe charismatischer als Palpatine doch gleichzeitig erdrückender. Er ähnelte Tyvos, er hatte durch seine Taten bewiesen, dass man ihm nicht in die Quere kommen sollte.

Tyvos war ein starker Mann, beinahe unverwüstlich, doch was Vesperum heraufbeschwören sollte, würde auch den Moff in die Knie zwingen. Der Imperator sprach von Erkenntnis und im selben Moment erschienen schwarze Nebelschwaden, welche das ohnehin schon schwache Licht im Raum zu verschlingen schienen. "Was...?", mehr brachte der Anaxsi nicht heraus, ehe er die Bilder sah, welche in diesem Nebel auftauchten. Er sah sich als kleinen Jungen, eifrig die Geschichte der Raumfahrt studierend, dann als jugendlichen, welcher den Status seiner Familie in Frage stellte und nach mehr strebte. Er sah sich als Absolventen der Akademie zu Anaxes und Kommandant eines Schiffes während der Klonkriege. Die Bilder rauschten weiter, vergangene Schlacht, gute und schlechte Augenblicke. Er sah Bilder, an welche er sich nicht erinnern konnte, war dies die Zukunft? Er stand vor einer Art Rat, im nächsten Bild auf der Brücke eines gewaltigen Schlachtschffes und dann tauchte eine Erinnerung auf, welche ihm den Atem raubte. Das Ebenbild seiner verstorbenen Frau tauchte vor seinen Augen auf und wie festgefroren, starrte er sie an. Sein Puls beschleunigte sich, er schnappte nach Luft. Sie war einst alles gewesen, was seinem Leben neben der Pflicht einen Sinn gegeben hatte. Seit ihrem Tod hatte der Moff sich nur in seine Arbeit vertief und jegliche zwischenmenschliche Kontakte größtenteils abgelehnt. Er sank auf die Knie, griff sich an die Brust. Die Erinnerungen waren schmerzhaft, nicht nur psychisch, auch körperlich zehrten die Bilder an ihm. Schließlich beendete Vesperum diese Folter. Er konnte nun behaupten der einzige Mann der Galaxis zu sein, welcher Tyvos Corno in die Knie gezwungen hatte. Es brauchte einige Augenblicke, bis der Moff sich wieder gefangen hatte. Sein Atem ging schwer und sein Gesicht war bleich, ähnlich wie das Vesperums. "Ja...ich habe sie geliebt.", war die spärliche Antwort, denn zu mehr war Tyvos nicht in der Lage. Er wirkte wie geschockt, seit ihrem Tod wurde er nicht mehr mit seinen Gefühlen konfrontiert. Trauer und Verzweiflung stiegen in ihm Empor und für einige Sekunden sah man die verletzliche Seite des Moffs. Das steinerne Gesicht schwand und man sah lediglich einen Mann, welcher den Verlust seiner Liebe nie verarbeitet hatte. Die Blöße hielt jedoch nicht lange, er zwang sich dazu die Fassung zu wahren.

Nachdem Tyvos seine Fassung wiedererlangt hatte, fuhr Vesperum fort. Er forderte ihn auf seinen Worten Taten folgen zu lassen, für den Moff eine Selbstverständlichkeit. Doch hatte man ihn deshalb nach Byss kommen lassen?

Seine Frage wurde im nächsten Moment beantwortet. Mit einem Satz beförderte Vesperum ihn in den Rang eines Großmoffs und machte ihn gleichzeitig zu seinem Verweser. Tyvos wusste was dies bedeutete, im Vergleich zum Großwesir war der Verweser eine Art Stellvertreter des Imperators und sprach in seinem Namen. Das machte ihn zum wohl zweitmächtigsten Mann des Imperiums. Andere würden diese Ernennung wohl mit einem Handkuss aufnehmen, doch Tyvos würde sich durch seinen Dienst erkenntlich zeigen. Floskeln brachten Vesperum keine Erfüllung und keinen Fortschritt, er hatte den Moff aus einem Grund zu seinem Stellvertreter erhoben, er wusste, dass er dieser Stellung gewachsen war. "Habt vielen Dank, mein Imperator! Ich werde euer Vertrauen bestätigen und euch zu Ehren und zum Ruhme des Imperiums dienen.". Er war berechnend und durchaus antizipiert, doch eine Ernenung zum Großmoff und Verweser hatte Tyvos nicht erwartet. Es bereitete ihm kalte Genugtuung in dieses Amt erhoben worden zu sein, letztlich hatte sich seine Treue bezahlt gemacht. Sogleich wurde ihm sein erster Auftrag erteilt. "Schwarzwasser?", er musste grübeln, "Ich denke ich werde Informationen erhalten?". Was auch immer dieses Schwarzwasser war, es schien eine große Bedeutung für den Imperator zu haben, so groß, dass Tyvos selbst für diese Operation ausgewählt wurde. Es galt einen ganzen Planeten zu isolieren, keine sonderlich schwierige Aufgabe, doch man benötigte eine entsprechende Flotte um jegliches Entkommen zu verhindern. Azure Shield konnte als Verteidigungsflotte nicht dafür genutzt werden. "Welche Ressourcen werden mir zur Verfügung stehen?". Er begann bereits zu planen, welche Welt würde sich dafür eignen? Ihm kam sofort der Bright Jewel Sektor in den Sinn, zumindest dessen südlicher Bereich. Diese Region wurde von Piraten und Banditen heimgesucht und Großmoff Vanko schien nicht in der Lage zu sein, den Frieden des Imperators in dieser Region zu erhalten. Die Galaxis würde eine dieser Welten im Grenzbereich zur Pentastar Koalition sicherlich nicht vermissen und vielleicht würde dies ein Anstoß für Vanko sein, seine Pflichten besser wahrzunehmen. "Euer Wunsch wird ausgeführt!".

Im nächsten Moment tauchte Sklave auf, welcher eine Schatulle mit sich trug. In dieser war das neue Rangabzeichen des Großmoffs enthalten. Er erhob sich. Das Abzeichen wurde akurat und milimeter genau an seiner Uniform angebracht. Es folgten einige letzte bedrohliche Worte Vesperums. "Habt Dank Eure Hoheit, Ihr werdet es nicht bereuen!". Selbstbewusst und vollkommen überzeugt antwortete Tyvos. Die Macht, welche ihm in die Hände gelegt wurde durfte nicht enttäuscht werden. Er hatte nun die Möglichkeit den Verlauf der Geschichte zu ändern und er würde sogleich damit anfangen.
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#8
Ein frostiges Gefühl stellte sich ein; eine Stille umfing das Fleisch des sterbenden Wesens, welches ein Gott sein wollte. Die Antworten des Moffs spiegelten nur das Leben in all seinen Farben und Nichtfarben wieder. Jeder rannte auf seinen eigenen Hügel, um am Ende vor dem nächsten Hügel zu stehen. Wenn man nur einen Deal, einen einfachen Handel eigehen konnte, um nicht immer wieder vor einem Hügel zu stehen. Probleme folgten auf Probleme. Ja, er hatte sie geliebt und doch verloren. Liebe war gegen Ergebenheit getauscht worden. Ja, Corno hatte seinen Deal gefunden. Er hatte seinen Vertragspartner ausgemacht und ihm seine Fähigkeiten mitsamt Seele angeboten, um diesem Gefühl zu entkommen, immer erneut gegen den selben Hügel anzurennen. Führung - lag bei Vesperum aber ob diese Führung diesem gerecht wurde, was die Masse an Gläubigen erwartete, war verborgen. Auch vor Moff Corno. Der Donner im Herzen, der Hass gegen sich selbst, brodelte wie schwarzes Pech in den Adern. Der Imperator war bereits auf seinem Hügel, blickte von diesem herab auf die Massen und lächelte zynisch hinab. Nein, er konnte keinen neuen Hügel anbieten, nicht noch einen Berg, sondern ein schwarzes Loch, in das mit Schwung springen konnte. Dessen Ende lag im Nichts hinter Vesperum. Dort, wo das schwarze Meer begann, der kalte Ozean aus den finsteren Trieben der sinistren Gedanken. Das Imperium hatte seine Spitze, seinen Apex erlangt, während das Leben aus den Welten entwich.

Ja, er würde dienen. Er musste es. Es war der Handel, der nicht mehr schmerzte als ein Schnitt durch das Herz. Tyvos Corno war hier, das war alles, was zählte. Die Wahrnehmung des Sith verschob sich zusehens in die Andersartigkeit, in diese geisterhafte Zwischenwelt, die nicht greifbar aber immer fester wurde. Zeit spielte nur noch als Faktor eine Rolle, nicht mehr als Gefühl. Wie ein Süchtiger schien die verkümmerte Seele des Entrissenen, des Erweckten, sich nach diesem leeren Ort zu sehnen. Dort gab es keine Urteile zu fällen, keine Richter und Henker, sondern allein nur Willen, eine Welt der Träume. Würde Vesperum Moff Corno mitsamt der Galaxis in diese Welt einladen? Die Grausamkeit lag in dieser Entscheidung, mehr sein zu wollen, als man sein konnte. Der Herrscher kommentierte die Sätze des Moffs wortlos mit einem Nicken. Die Kraft wurde für andere Dinge gebraucht als leere Worte in eine vergängliche Galaxis zu werfen.

"Ihr werdet euren Dienst erfüllen," sagte er dann doch, um dem noch an der Weltlichkeit hängenden Individuum eine Möglichkeit der Verständigung zu geben. Nicht jede Person konnte das sehen, was er sah und erahnen, was noch hinüber ging in die dunkle Welt. "Ihr werdet Informationen von Oberst Julius Feenon erhalten, der euch unterstellt wird und darauf achten wird, dass meine Weisungen ausgeführt werden. Er wird eine Legion der Schattenlegionen mit sich führen, damit ihr vor Angriffen von Machtnutzern geschützt seid und effektiv agieren könnte. Ihre Kampfkraft ist überaus erstaunlich." Der Imperator lächelte kurz, kaum merklich und deutete dann zur Tür. "Ihr werdet nach Yn reisen, unter Begleitung der Legion, und dort weitere Informationen erhalten." Nachdem der Moff das Rangabzeichen an seiner Uniform befestigt hatte und nun ersichtlich zum Großmoff aufgestiegen war, antwortete der galaktische Herrscher noch mit einer allgemeinen Weisheit: "Leben endet, verwendet es gut." Damit war der Verweser entlassen. Vor der der Tür wartete bereits drei schwarze Sturmsoldaten in polierten Rüstungen, um den Großmoff zu empfangen.
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#9
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#10
Tyvos verneigte sich vor Vesperum, tief genug um den gebührenden Respekt zu zollen, ohne jedoch überschwängliche Unterwürfigkeit zu signalisieren. Egal wie der Imperator es sehen mochte, auch er war ein Diener des Reiches, dessen Herrscher er war. Das Imperium war nicht nur ein Mann, es war eine Idee, ein Gebilde welches von jeder Frau und jedem Mann getragen wurde, welche dieser Idee folgten. Nichtsdestotrotz war Vesperum durchaus ein sehr fähiger Herrscher, ehrfurchtgebietend, stark und voller Durchsetzungskraft. Trotz seines relativ jungen Alters, mochte er doch ein fähigerer Imperator sein, als so manch alteingesessener imperialer Politiker. Für Tyvos als Pragmatiker jedenfalls zählte nur eine starke Person an der Spitze des Reiches, jemand der seinen Untertanen durch seine scheinbare Unverwundbarkeit und Allmacht Inspiration schenkte. Wie man es auch sehen mochte, Vesperum war der Mann, welcher das Imperium entweder in den Sieg, oder in den Untergang führen würde.

Der Groß Moff lauschte aufmerksam, während Vesperum ihm Informationen über die bevorstehende Mission mitteilte. Schattenlegion, ging es dem Groß Moff durch den Kopf. Er hatte in diversen Berichten über diese Spezialeinheiten gelesen, diese Gattung der Sturmtruppen war gewissermaßen die Elite der Elite. Die Ausbildung findet unter härtesten, beinahe unmenschlichen Bedinungen statt und ergibt Soldaten, welche härter als der Tod selbst sind. Zumindest sind das die Geschichten leichtgläubiger Offiziere und unwissender Politiker. Tyvos würde sich ein Bild dieser Truppe machen, stand sie doch nun unter seinem Kommando. "Ich bin überzeugt, dass diese Einheit ausgezeichnete Dienste leisten wird.". Er warf den drei Legionären, welche sich vor der offenen Tür versammelt hatten einen flüchtigen Blick zu. Ihre schwarzen Rüstungen schienen ebenso wie der Imperator alles Licht um sich herum zu schlucken, zweifelsohne furchterregend, zumindest für geringere Menschen. Die letzten Worte Vesperums nahm der Groß Moff nickend auf, "Ich werde euch Bericht erstatten, sobald ich auf Yn angekommen bin und die Mission begonnen hat. Für das Imperium!". Mit diesen Worten verneigte Tyvos sich ein letztes Mal und verließ den Raum. Um was für eine Aufgabe es sich auch immer handelte, sie schien von größter Bedeutung zu sein, andernfalls hätte Vesperum ihn wohl nicht damit betraut.

Die drei Schattenlegionäre strafften sich als Tyvos ihnen entgegen kam und salutierten. "Rühren!", befahl der Groß Moff und blickte einen Soldaten nach dem anderen an. "Oberst Feenon? Ich möchte so schnell wie möglich nach Yn aufbrechen, lassen Sie mir alle Informationen über das Vorhaben des Imperators zukommen.". Tyvos runzelte die Stirn, in Erwartung einer Antwort.
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