#11
Gedanken, dickflüssig, wie Eiswasser, flossen zäh daher. Es war sein Verlangen, nach jener fremden Macht, die ihn gerade bestimmte. Etwas verlangsamte seine Wahrnehmung, so dass die Zeit ungemein erschien. Die dunkle Seite wirkte immer permanenter, immer durchdringender, immer in seinem Schatten. Immer da. Jetzt fühlte er sich nicht mehr lebendig. Blitzers Worte waren gedehnte Ausdrücke, aus der fremden Wirklichkeit eines Sterblichen. Rechtzeitig. Vesperum war immer zur rechten Zeit am dunkelsten Ort gewesen. Jedes Handeln seines Willens war verdorben und verdarb die Realitäten um ihn herum. Was er tat, war schlecht aber bestimmt. Es war die falsche Hingabe zu sich selbst. Die falsche Liebe zum ungelebten Gedanken. Die Kälte kam näher, auch zu Harrsk. Sie umschloss beide in eisiger Umarmung, wie Schnee eine Lawine bildete, um Dinge nieder zu werfen. Nein, sie waren nicht umgeworfen aber umschlungen von Millionen winzigen Eiskristallen, die nicht sichtbar waren. Ihr Ursprung war Darth Vesperums Aura, die jene Wärme und die gute Macht zu verdrängen schien. Er ließ jene Mächte hinein, war das Tor der offenen Hand, welches dem Frost Heimat war. Das Blut verdickte sich zu Schwarz, quoll pressend durch das Gesicht, pulsierte unter seinen Lippen, wie blaues Feuer. Das Weiß seiner Haut wurde durchzogen von einem Marmor, feine Verästelungen umspielten seinen Ausdruck. Dieses Lächeln, welches Herzen zerbrach, Hoffnung zerschlug und diese böse Selbstsicherheit vermittelte. Der Dämon atmete aus, dampfige verbrauchte Luft, war wie feuerloses Drachenatem. "Niemand kann einem Wesen etwas nehmen, was durch Fügung und Bestimmung dazu geworden ist, es zu besitzen. Der Thron ist mein, seit ich bin," trommelte die Stimme durch den Frost, durchschlug den Eispanzer der Seelen und bohrte sich tief in das Herz des Harrsk. Verwalter. Ein passendes Wort, so fand auch Vesperum, insgeheim. Pestage war für ihn nie mehr als ein hoher Lakai gewesen; einer der seinen Willen bürokratisierte und zur Umsetzung brachte. Pestage war die Stellschraube, an der ein Allmächtiger drehte, um seinen Willen in Realität zu verwandeln. Nicht, dass Vesperum meinte wirklich auf ihn angewiesen zu sein, so war er sich doch der einfachen Tatsache bewusst, dass der Wesir, Dinge vereinfachte. Der Imperator wollte ja nicht jedes kleine Detail vermitteln müssen, jedes weltliche Ding durchdenken müssen. Sein Wille stand darüber und Pestage setzte um. Das war die Funktion, mehr nicht. Brauchbar, wie jeder andere elendige Bürokrat, der Schrift und Gesetz über persönliche Moral stellte. Für sie war es einfach und für den dunklen Herrscher. "Pestage wird wieder mit Zwang auf das verwiesen, was er ist und für immer sein wird," ließ der Lord weiterhin offen aber machte klar, dass er Pestage nicht vernichten würde. Doch das niedere Wesen in ihm drängte ihn zu einer herabsetzenden Aussage: "... ein Diener." Nicht, dass Pestage noch Würde gewann. Nicht vor ihm. Würde errang man vor einem Sith nur durch Macht. Nicht durch Status oder Kriechertum. Darth Vesperum fand sich in diesem Zustand wieder. In diesem Zustand von Weltlichkeit, die er eigentlich mied. Doch brauchte er die närrischen Untertanen als seine Werkzeuge, als dienstbare Seelen, die ihrem Anti-Gott zu jener antagonistischen Macht verhalfen. Ein wenig zu sehr genoss er inzwischen auch jene weltliche Macht, die mit blanker Unterwerfung einherging, ohne sie mit der dunklen Seite brechen zu müssen. Ein Genuss war es, der Puppenspieler des Reiches zu sein und daran zu denken, was er als nächtes tun würde. Niemand würde ihn wirklich hindern. Kein Hindernis schien zu groß, für einen galaktischen Herrscher. Alles würde wieder ihm gehören und dem Dämon ermöglichen, seine wahnsinnigen Pläne umzusetzen.

"Ich werde zum Senat hinabsteigen. Informiert Il-Raz, dass er entsprechende Propaganda vorbereiten soll, sobald ich im Senat spreche. Ich möchte, dass das Imperium sieht, dass es einen wahren Herrscher hat. Ich, für immer sein Retter," erklärte der Imperator und befeuchte seine Lippen mit einem schwarzen Zungenstrich. Die Bestie lebte wieder. Der Winterschlaf des dunklen Reiches war vorbei. Nur Nahestehende würden wissen, was seine Rückkehr für die Galaxis bedeutete. Der Krieg war alles andere als vorbei. Die Nacht gewann an Finsternis, während das Leid jener Feinde seines Irrsinns zunahm. Wo Pestage nur Bürokrat war, würde Vesperum Anführer sein und mit bösem Charisma Seelen verführen, zu Barbarei, Fanatismus und blanker Gewalt. Alles Schlechte kam zurück, personifiziert in einer Geste seiner Faust. Seine Faust der Linken ballte sich auf der Lehne seines Thrones, als ob sie Galaxis zerquetschen wollte. Dann öffnete sie sich und gab einen kleinen Funken preis, der Blau ins Nichts des Raumes sprang. Er verglimmte schnell, richtete keinen Schaden aber war mit einem Knistern an Blitzer Harrsk vorbei gezogen.

"Isard wird sich mir zeigen, ich werde mit ihr sprechen. Sie wird wissen, wo ich bin und was ich plane. Sie war immer eine gute Freundin meiner Sache," verdeutliche der Herrscher seinen Standpunkt zur Geheimdienstchefin, die in der Tat nach Sidious ableben, auch seiner Klone, notgedrungen nur noch Vesperum favorisierte. Es war eine überaus angenehme Zweckgemeinschaft. Sie hatte ihre Präferenzen und auch der dunkle Lord. Man lebte miteinander, nicht gegeneinander. Ein faires Übereinkommen. Isard half mitunter dem dunklen Lord sogar ausgiebig, da Vesperum das Reich sichtbar stabilsierte. Seine Rückkehr, zur Schande des Wesirs, würde das Imperium erneut einen. Ein Propaganda-Sieg. "Ihre Ruhe ist ein gutes Zeichen." Der Sith nickte.

Nein. Eriadu war gefallen. Eine erhebliche Schwächung seiner politischen Macht. Vesperum vergrimmte seine Augenpartie, so dass nur das satte Gelb seiner dunklen Augen funkelte, wie der Blick eines Untoten auf Korriban. Delvardus. Ein Mann, der sterben sollte. Der dunkle Lord malte sich bereits in Gedanken den Galgen aus, an dem er öffentlich baumeln sollte. In dieser Sekunde kam ihm auch die Idee, seine Rückkehr mit einer Hinrichtung von Dissidenten zu feiern. Tausende sollten ihm geopfert werden, damit jeder Mann, jede Frau sowie jedes Kind begriffen, dass er über Leben und Tod bestimmte. Wer gut, gerecht war, würde leben und wer ungerecht, gegen ihn war, würde sterben. Eine einfache Regel für die Galaxis. Mit ihm leben, gegen ihn sterben. "Sie werden wissen wofür, wenn ich zurück bin. Ich werde alsbald die Dinge ordnen, Harrsk. Vertraut auf meine Stärke, wie ich auf den Willen des imperialen Herzens baue." Die Augen öffneten sich wieder, wurden wieder klarer, obwohl ihr dunkles Schema blieb. Das Dämonische verzog sich nicht.
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#12
Ein wüster Fluch kam über ihre Lippen, als Kona so plötzlich auf die Füße gezogen wurde und jeglicher Versuch, sich gegen die Soldaten zu wehren war vergeblich. Kurz darauf wurde das Mädchen die restliche Kleidung sehr schnell los und warf den Leuten erdolchende Blicke zu, die, zu ihrem Leidwesen, so gar nichts brachten. Noch bevor sich die junge Echani allzu sehr Gedanken darüber machen konnte, wie machtlos sie sich in dieser ganzen Situation fühlte, hatte man sie bereits alles andere als sanft in den nächsten Raum gebracht und sie stolperte ein paar Schritte in den Duschraum. Rasch fing sie sich und drehte sich mit grimmigen Blick zur Tür, als der Offizier noch etwas von den zehn Minuten schwafelte. Der einzige Gedanke in dem Moment, war: Idiot.

Die Tür wurde geschlossen und Kona wandte sich seufzend ab, ließ den Blick ein wenig durch den Raum schweifen. "Super..." Auf die 'Hilfe' konnte sie getrost verzichten. Mit genervter Miene schmiss sie also ihre Unterwäsche neben die sauberen Sachen auf den Boden und tapste zu der Dusche hinten hin. Im Normalfall hätte sie das Wasser sehr genossen, doch im Moment beeilte sie sich einfach nur, um den Dreck abzuwaschen, bevor sie sich ziemlich schnell abtrocknete und in die Kleidung schlüpfte. Schlussendlich wartete sie einfach neben der Tür, an die Wand gelehnt, bis die Zeit verstrich. Die Tür wurde geöffnet, man schaute kurz nach der Echani und winkte sie dann heraus. Eher widerwillig, stieß sie sich von der Wand ab und ging in den anderen Raum zurück, bevor man sie wieder hinaus in den Flur schleifte und anschließend in einen anderen Raum sperrte, der kleiner als das Zimmer von eben, und spärlich eingerichtet war. Und was sollte sie hier nun? Grimmig trat Kona gegen den kleinen Schrank, der seitlich an der Wand stand. Einfach nur, um ihren Ärger etwas herauszulassen. Anschließend legte sie sich einfach auf das Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte zur Decke. Mit einem Blick, als wäre diese an allem Schuld. Nach und nach wurde ihre Miene allerdings ausdrucksloser.
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#13
Schlachtschiff der Bellator-Klasse Tyrann

Der Admiral betrachtete das kranke Geschöpf vor sich. Wenn er, Harrsk, von all den korrupten Ärzten als krank bezeichnet wurde – eine unerhörte und infame Unterstellung, die ihm nur gezeigt hatte, auf wessen Gehaltszettel sie jeweils standen –, was, ja was war dann erst diese Person vor ihm? Aber ob irgendeiner dieser jämmerlichen Kriecher, die es bei Harrsk taten, auch bei Vesperum tun würden? Natürlich nicht. Selbst wenn es weitaus wahrer war. Und warum nicht? Es war die Macht. Die Macht über Leben und Tod. Über Wohl und Wehe. Der Mann vor ihm hatte sie. Und offenbar glaubten einige in Harrsks Umfeld, dass er selbst sie nicht hatte. Nun, sie irrten. Harrsk würde es ihnen beweisen, wenn sie es darauf anlegten. Vielleicht wirkte er nicht ganz so imposant wie der Imperator. Er war zwar gut, aber nur vergleichsweise klein gebaut – nicht unbedingt das, was die wirre Rassepropaganda des dem nicht weniger entsprechenden Ishin-Il-Raz als das menschliche Idealbild vorpredigte. Vielleicht erkannte Il-Raz eines Tages noch, was für ein Idiot er war. Hier habt ihr eure Verrückten, die ganz offen ihren Irrsinn predigen. Lasst mich in Frieden.

Zunächst nickte Harrsk lediglich. Auch wenn es ihm nicht behagte, mit Ishin-Il-Raz Kontakt aufnehmen zu müssen. Palpatine hatte nicht immer ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Berater gehabt. Allerdings verstand er die Entscheidungen. Viele Schweine regierten beim Imperium mit, aber es waren nützliche Schweine. Es war daher auch nicht unbedingt eine Überraschung, dass der Imperator offenbar entschieden hatte, Pestage am Leben zu lassen – und ein eigenartiger Teil von Harrsk konnte das befürworten, während ein anderer Teil in ihm eine beinahe diebische Freude daran hatte zu sehen, wie der selbstverliebte Clown bald auf seine Rolle als nützlicher Hofnarr unter Vesperum reduziert wurde und die jämmerlichen Arbeiten durchführte, die der Gebieter als zu lästig ansah. Pestage, der gerade so große Pläne schmiedete, durfte jeden Tag aufs Neue die Macht sehen und spüren, würde aber Zeit seines Lebens nie an ihr partizipieren. Vielleicht war das also sogar die weitaus weisere und befriedigendere Bestrafung für ihn als Harrsks weitaus direktere Phantasie. Dienen war für den, er sich zum Herrschen auserkoren hatte, die größte Strafe. Harrsks gesunde Hälfte begann zu lächeln, während das tote verbrannte und verformte Fleisch seiner Linken sich nur zu einer Fratze verzerren konnte.
„Wie schon in der Vergangenheit versteht Ihr mit Problemen in angemessener Art und Weise umzugehen“, sagte Harrsk schließlich in einem etwas merkwürdigen Tonfall. Es war nicht nur eine Feststellung und nicht nur ein Lob. Was war es noch? Irgendetwas schwang noch mit. War es eine Aufforderung? Eine Bitte? War es Hoffnung? Von allem schien etwas vorhanden. Harrsk und Vaash waren es gewesen, die den Mann damals von der Leine gelassen hatten und die entschlossene, aber gleichzeitig weise führende Art hatten den Admiral damals überzeugt, dass er der richtige Mann für den Thron sein würde. Damals hätte er ihn auch vernichten können. Ohne mit der Wimper zu zucken. Harrsks Flotte war die weitaus größte innerhalb des Tiefkerns gewesen, eine erfahrene und ihrem Befehlshaber treue Truppe. Vielleicht hatte Harrsks Charisma mit der Verletzung etwas Schaden nach außen hin genommen, aber seine Männer sahen ihm das nach. Sie wussten, dass er einer der brillantesten Militärköpfe in der Sternenflotte war und wusste zu inspirieren. Aber irgendetwas war anders. Irgendetwas war im Fluss. Irgendetwas ging in ihm vor. Vesperum hatte in allgemeiner Art angeboten, er würde Harrsk helfen können. Ja, das musste er einfach. Harrsk erwartete es.

Der Raum schien inzwischen eine merkwürdige Kühle auszustrahlen. Mittlerweile schien es nach Harrsks Beobachtung beinahe so zu sein, als lege der Imperator Wert darauf zu legen, die Räume, in denen er sich aufhielt, so zu temperieren, dass die Wärme für normale Menschen direkt unangenehm war. Das passte auf eigenartige Weise auch zu der Assoziation in Harrsks Gehirn, nach der der Imperator stets das Zentrum dieser Kälte war. Woher diese Assoziation kam, konnte sich der Admiral nicht erklären, aber auch jetzt schien es wieder genau so zu sein. Zufall? Es war schwer möglich. Dann aber geschah etwas. Die Hand des schwarzen Mannes verkrümmte sich sichtbar, fast als fühle der Imperator kurzzeitig stechende Schmerzen, dann aber schoss ein elektrischer Blitz darauf hervor. Der Kugelblitz flatterte wirr durch die Luft, bis er nach einem kurzen Moment an Harrsk vorbeizog und schlussendlich in der Finsternis verschwand. Der Admiral starrte das Geschöpf vor sich an. Er hatte bereits das eine oder andere von den Fähigkeiten dieses Mannes sehen können – noch mehr davon gehört, wobei er vieles davon in den Bereich der Legenden verschoben hatte. Jeder mächtige Herrscher war zu Lebzeiten in der Geschichte bereits überhöht worden, um Stärke zu demonstrieren und Widerstand gegen ihn im Keim zu ersticken. Doch in diesem Fall mochte vielleicht mehr davon zutreffen als viele ahnten. Vielleicht war Vesperum in der Zeit seiner Abwesenheit zu etwas aufgestiegen, das in keinem Verhältnis zu der Macht stand, die es bereits vorher gehabt hat. Zu etwas weitaus Gefährlicherem. Und das konnte für Harrsk gleichsam gut wie auch schlecht sein. Etwas ungelenk blieb der Admiral an Ort und Stelle stehen und ignorierte jegliches nervöse Jucken in seinem Körper. Schließlich fuhr der Imperator unbehelligt fort – ja, so als wäre in der Tat gar nichts Außergewöhnliches geschehen. Und er, Harrsk, sollte der Geisteskranke sein? Es war zum Lachen. Vesperum bestätigte mehr oder weniger den Verdacht, den Harrsk bezüglich Isard bereits gehabt hatte. Vermutlich wäre sie auch eine wahrlich schlechte Besetzung in ihrem Amt gewesen, wenn ihr eine Information dieser Tragweite nicht bereits vor einer Weile bekannt gewesen wäre. Dass sie geschafft hatte, diese Information nicht durchsickern zu lassen, sprach für ihre Führungsqualitäten in ihrer Behörde. Offenbar fürchtete bemerkenswerterweise jeder die Konsequenzen einer Bestrafung durch Isard weitaus mehr als der etwaige Ruhm einer solchen Nachricht kurzzeitig mit sich hätte führen können. Das war eine positive Sache und zeigte, dass zumindest in manchen Teilen das Imperium immer noch so funktionierte wie es musste, um effektiv Herrschaft ausüben zu können.

Vertrauen haben sollte Harrsk also. Nun, ihm blieb ohnehin nichts weiter übrig. Harrsk hatte mit Vesperum seine eigentliche Trumpfkarte gespielt und im Grunde war er nun auf Gedeih und Verderb an diesen gebunden. Sein vormaliges Vorhaben, das Imperium in Richtung Tiefkern zurückzulassen, zeigte dies letztlich nur allzu anschaulich.
„Ihr könnt Euch meines Vertrauens so sicher sein, wie Ihr meiner sicher sein könnt“, entgegnete der Admiral schließlich durchaus überzeugend in die dämonisch funkelnden Augen hinein. Harrsk hatte bisher für Vesperum stets das ausgeführt, wofür er vorgesehen gewesen war. Alles in allem war Harrsk immer der Mann für den Erfolg gewesen. Daher befand er, dass es umgekehrt ebenfalls keinen Grund geben würde, ihn in irgendeiner Form in Frage zu stellen. Wo seine Aussage also in einer anderen Situation vielleicht als eine Art Relativierung verstanden werden könnte, erwuchs Harrsks vermeintliche Relativierung in dieser konkreten Situation vielmehr in eine absolute Bekräftigung von der einen wie von der anderen Richtung. Harrsk löste die verschränkten Hände schließlich hervor und ließ sie straff seitwärts von seinem Körper hängen, während er den Kopf neigte. Das Erwarten des Zeichens, sich vorläufig wieder entfernen zu dürfen, um die ihm aufgetragenen Punkte in die Wege leiten zu können.
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#14
Probleme. Immer gab es Probleme. Eine Frage drängte sich unvermeidlich auf. War das Leben selbst ein Problem? Es umgab ihn Tod, Untergang, wenn nicht sogar Pestilenz und der Blick für das Leben war nicht mehr klar. Vesperum musste das Dasein als Problem betrachten, für das er eine Lösung suchte. Vielleicht im Tod der anderen. Vielleicht sogar in seinem eigenen Sturz. Die dunkle Seite war leicht zu erschließen aber wurde mit jedem Tag vielschichtiger, unbegreiflicher im Vergleich zum einstigen Zugang. Hass reichte nicht mehr aus. Wenn das Leben ein Musikstück war, welches auf einem Klavier gespielt wurde, wäre Vesperums Stück ein leiser Klang in Moll, welcher stumpf wiederholend ins Nichts hineinstrahlte. So oft hatte er sich selbst verraten, sich selbst verkauft an Dinge, welche niemals von Bestand waren. Niemals konnte er wirklich erkennen, warum er war. Der Sith sah nur Probleme. Nur Missfallen. Eine Galaxis, die ihm nicht das anbieten konnte, was er am meisten brauchte: Liebe. Mitunter grub er sich sogar jene Liebe ab, die einst seine Mutter für ihn gehabt hatte. Diese gierige Sehnsucht, die dem Weinen eines Kindes nicht unähnlich war, machte selbst seine Musik still. Das Klavier, welches von der widernatürlichen Macht gespielt wurde, vermischte sich mit seinem lautlosen Weinen, zu jener dämonischen Erscheinung, welches jedes Haus, jeden Palast und auch jedes Schiff leer machte. Nicht einmal das schönste Zuhause wäre in seiner Nähe ein Zuhause. Zerbröckelnd, zerstörend war seine Aura, zerschlug eines jeden Hoffnung in eisigem Feuer aus Frost und Eiskristall. Blitzer hatte Recht. Umgehen konnte er mit Problemen. Doch waren seine Lösungen die Wahl einer Moral? Waren seine Entscheidungen getragen von einem Herzen? - Oder war es nur kalter Wille. Ein Wille, welcher würgend, torkelnd alles niederrang, um sich selbst ein Zweck zu sein.

"Ja," hauchte die Stimme aus dem geschundenen Fleisch, welches einem Toten nicht unähnlich war. Weiß, wie Asche, zog sich die Haut über ein Skelett, welches schwer war. Darth Vesperum atmete ein und aus, suchte seine Lungen zu füllen. Es war schwer. Ein Gewicht erdete seine Macht, eine Kette zwang den Dämon in die Weltlichkeit. Welche jenseitige Macht wollte ihn verhindern? Was hielt ihn noch? Der Sith Lord brauchte mehr. Mehr Luft. Durch seine Nase sog er immer mehr Luft ein, bis diese in einem dunklen Seufzen aus seinem Mund stürzte, wie ein unsichtbarer Wasserfall von vernichtender Macht. Keine Sprache, kein Wort wollte sich finden lassen, um dieses Blei auf ihm zu beschreiben. Eine Traurigkeit durchfuhr ihn. Eine Traurigkeit, die aus der Ferne seinen Namen rief. Seinen wahren Namen: Aidan. Vesperum sanierte seinen Verfall. Die Sünde des Hochmuts, der arroganten Selbstgerechtigkeit, war der Anker aus Blei, welcher ihn hinab zog. Je mehr er suchte, desto weniger konnte er finden. Die Tragödie reichte ihm die Fadenhände. Das Stück spielte auf, riss ihn auf seine Bühne. Der schwarze Geist bespielte ein Publikum, welches mit ihm verlor. Einen Spiegel brauchte er, um seine Einsamkeit zu brechen. Die Suche würde nie enden.

Für immer - würde seine ausgestreckte Hand niemals eine andere finden, um sie zu greifen. Der Dämon war allein in seinem Schicksal. Allein - mit seiner Gier. Allein - mit seinem Machthunger. Allein - mit seiner Angst. Allein - mit seinem Verlust. Allein - mit seiner Trauer.

Blitzer konnte nicht sehen, was er wirklich war. Der Imperator war das grausige Menetekel des Okkulten. Die Personifkation einer fremden Macht, welche beherrschen musste aber niemals konnte. Hass, Ursprung und Quelle der dunklen Seite war die Kälte in seinen Adern, die seine Augen veränderte. Gab es noch etwas, was er wert war, dafür zu kämpfen? Vesperum glaubte es. Musste es glauben. Nichts blieb mehr, wenn er jetzt verlor. Nichts würde er haben, wenn er jetzt aufgab.

"Ihr habt mein Vertrauen. Geht und führt aus, was euch geheißen, mein Treuster,"
sagte die monarchische Stimme, ließ seinen Blick nicht von dem Admiral, welcher nun gehen konnte. In der Tat war Blitzer, auch in seinem Wahnsinn, treuer Vasall der Tragödie. Vasall seiner Macht, die oft nur eisiger Albtraum war. Und dabei hatte der Traum erst begonnen. Ohne jede Spur würde er hinabsteigen, in jene Welt, die sich anschickte, Zentrum der Galaxis zu sein. Der Herrscher würde wieder herrschen. Die Beherrschten würden mit dem Blei übergossen, welches er in seiner Kälte schmolz.
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#15
Ich bin das Feuer… Es lodert in mir… Es ist mein Nährstoff, es ist meine Grundlage… Ich bin das Feuer. Es/Ich verzehre alles… Nehme alles und bin nicht aufzuhalten.“, dachte sich der Mann in seiner Meditation und wollte sich so dem nächsten Schritt nähern. Das Feuer bändigen und für sich und seine Zwecke zu kontrollieren. Er wollte der mächtigste Sith sein und so lange könnte ihn nichts und niemand aufhalten. Weiterhin sass er auf dem Boden und es schien die Zeit kaum zu vergehen. Es war toten still in diesem Raum und nicht einmal die Schritte der sich langsam näherten Sturmtrupper konnten ihn aus der Meditation befreien. Er war konzentriert. Er war bereit, er musste bereit sein und so öffnete er schlag artig die Augen als jemand gegen seine Quartiertüre polterte. Es war dieser Inquisitor… Seine Vermutung wurde bestätigt als dieser wagemutig die Türe öffnete und ihn auf dem Boden sitzen sah. Seine Worte wären eisigkalt gewesen hätte es nicht etwas Dringenderes gegeben. Die Frau die, die Macht beeinflussen könnte. Sie wäre dringender, doch nur so wichtig wie es für Ashash wichtig war, irgendwann wäre sie unwichtig, genau so unwichtig wie dieser Inquisitor und seine Sturmtrupper.

Es ist wieder da. Die innere Lust des abschlachten von Menschen… Alaistar musste sich zurück halten, er durfte vor allem hier nicht Wahllos Menschen töten, obwohl er es gerne würde und angefangen von dem Inquisitor… Was könnte dieser ihm auch antun. Hier ein Scheinangriff, dort ein Feuer und die Soldaten würde ihm in den Rücken ballern, wie grausam er doch war und wie verlockend es für den Propheten sein könnte, wenn seine Gedanken real werden. „Du wirst immer noch sterben! Inquisitor!“, flüsterte er und könnte sich in seiner eigenen Gedankenwelt verlieren.
Das er die Lust hatte wieder Menschen und Menschliche wesen ab zu schlachten konnte man in seinen Augen sehen. Sie wurde langsam aber sicher rot, fast so als würde ihm etwas fehlen, fast so als begehre er etwas… Arion sah dies schon einmal, schon etliche Male und er wüsste was der Prophet wollen würde.

Auf die Frage welche von dem Mandalorianer kam, antwortete er nichts. Alaistar stand lediglich auf und schnappte sich mit Hilfe der Macht seine Wertgegenstände. Es fand alles seinen Platz, auch das Buch wurde in eine Innentasche verstaut und im Verborgenen gehalten… Es müsse niemand wissen was er da hatte, irgendein Gegenstand, für ihn ein Wertgegenstand und diesen galt es für fremde Augen zu verbergen.

Der Mann ging einfach auf Arion zu und mit ihm dann hinaus in den Gang. Wie so üblich hier kam gerade eine kleine Gruppe von Sturmtruppern den Gang entlang. Sie waren wohl wirklich die Elite des Imperiums.

„Wir sind nicht mehr in Onderon und nicht einmal mehr in der Nähe… Wohin geht es den?“, wollte er wissen wobei seine Frage mehr auf die Planeten fiel und er es doch gerne wissen würde. Seine Augen waren dabei noch immer Rot, zumindest an den Seiten, doch die Gier und Lust nach dem toten Fleisch wurde mit jedem Schritt ein kleines bisschen grösser, nur ein kleines bisschen.

Alaistar ging also neben dem Inquisitor her und das bis sie im Gefängnistrakt ankommen würde. „Wieso? Ich könnte genau so gut von den Rebellen sein… Wieso also habe ich ein schönes Zimmer sowie Freiheit bekommen?“, wollte er von Arion wissen.
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#16
Spielleiter
Eilig. Er hatte es sehr eilig. Der Offizier rannte mitsamt einem Pad in Richtung Inquisitor und dem dunklen Jedi. Es war nicht so, als ob es unabdingbar war, dass er schnell unterwegs war aber es drängte ihn, diese Information direkt durchzugeben. Der Imperator war erneut inthronisiert oder besser hatte erneut sein Recht beansprucht. Es war schwierig, dies zu glauben. "Inquisitor," rief der junge Offizier als er vor Alaistar und Arion stehen blieb. Kein Salut, nur eine Handbewegung, die alsbald das Pad übergab. "Der Imperator...," keuchte die Stimme. "... ist wieder auf dem Thron. Es wird sich alles ändern." Der Offizier schluckte und betrachtete Alaistar. "Was macht dieses Subjekt hier?" Der Offizier war erstaunt über die neuen Freunde des Inquisitors, immerhin waren Machtnutzer zu inhaftieren oder was auch immer dieser Typ mit seiner Kutte war. Er mochte ihn nicht. Diese Figur hatte eine dunkle Ausstrahlung, die einfach abartig war. Es waren seine Augen und sein Habitus. "Ich werde mich nun wieder auf die Brück begeben." Er nickte, um sich sofort wieder zu entfernen. Er war völlig aufgelöst von der Situation, dass es tatsächlich geschehen war und das Imperium kurz aufatmen konnte. Il-Raz Propaganda hatte funktioniert. Was Arion mit dieser Information anfing, war ihm überlassen; ebenso Alaistar, der für das Imperium derzeit noch nicht interessant war.

Auf dem Pad befand sich ein Befehl des Schreibers des Oberkommandos, welcher, wie folgt lautete:

Zitat:
Geheim

Imperiales Oberkommando
Oberkommando der Flotte
(Flottenstab)

Einsatzbefehl

Commodore Arion Dellos,

der Galaktische Kaiser und Imperator ist zurückgekehrt!

Alle verfügbaren und freien (Flagg-)Offiziere haben sich zu einer Veranstaltung im imperialen Palast einzufinden, auf Befehl des Großadmiral Ishin Il-Raz.

Zusatzbefehl: Ihre Gefangenen, sofern unsere Informationen richtig sind, überstellen Sie an den Geheimdienst.

Im Auftrag,

Ignatio Dellaron
Captain
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