#11
Die beiden Jedi machten einige Schritte den Gang entlang bevor sich Lee an Ajax wandte um sich nach der Geschichte zu erkundigen welche der Meister angekündigt hatte. „Es ist eine etwas ältere Geschichte, die von einem jungen Jedi namens Daen Beren handelt.“ Begann er, legte jedoch sofort eine kleine Pause ein und die beiden schlenderten im Schweigen nebeneinander her, bevor er fortfuhr.
„Ich weis nicht ob du diese Geschichte schon mal gehört hast, sie wurde mir erzählt als ich noch ein Jüngling war und später ein weiteres mal von meinem Meister Kelko Naa. Siehst du Lee, Daen war ein sehr talentierter junger Jedi. Er war begabt sowohl im Schwertkampf als auch in den Fähigkeiten der Macht. Sehr früh entdeckte er eine Affinität für die alten Holotexte des Ordens und verlor sich immer mehr in einer Fantasie des Heldenmutes und damit verbunden, auch des Eigensinns. Denn diese Texte stammten aus einer dunklen Zeit, als Jedi und Sith noch zahlreich durch die Galaxie streiften und eben diese über 28 Jahre in Brand setzten. Der große Krieg hatte es Daen angetan und er begann sich mehr wie die Reinkarnation eines altertümlichen Ritters zu benehmen, als ein Mitglied des Jedi Orden. So talentiert er auch war, er schien stets überfordert mit der Aufgabe ein tatsächlicher Jedi zu sein. Er konnte der hellen Seite nicht das abgewinnen nach dem er strebte und er wusste er hätte nicht die Freiheit gehabt einen graueren Zweig zu erforschen, solange er Teil des Ordens war und so verlies er diesen. Er verschwand aus dem Tempel und machte sich auf in das Ungewisse. Denn Daen hatte es nicht verstanden sich der hellen Seite zu öffnen. Er hatte das Konzept des tatsächlichen Inneren und auch äußeren Frieden, nie wahrlich verstehen können. Sein Interesse galt der Konfrontation, ein Weg der schnell zur dunklen Seite führen konnte. Er gab sich Versuchungen hin, verliebte sich vielleicht zwei, dreimal und wandte sich immer mehr von den Lehren der Jedi ab um seine eigenen Interessen zu verfolgen. Er war nicht mehr an unseren Kodex gebunden, er verhielt sich auch so. Er wurde wohl zu etwas, dass einem Grauen Machtnutzer sehr ähnlich kam. Schlimmere folgen hätte es gehabt wäre er der dunklen Seite verfallen, eine Gefahr die auch uns allgegenwärtig umgibt.
Doch auch Mächtig wie er war, suchte der Tod früher oder später auch ihn heim. Er starb ohne die Gewissheit eins mit der Macht zu werden, denn für ihn hatte die Macht nicht mehr bedeutet als ein Geschenk welches seine eigenen Fähigkeiten und Vorhaben förderte.“
Ajax stockte noch einmal und rieb seine Hände zusammen. Auf seinem linken Zeigefinger prunkte ein silberner Ring welcher mit einem azurblauen Edelstein versehen war. Es war ein etwas klobiges Teil für einen Jedi, doch hatte dessen primär Funktion nicht viel mit Ajax Schmuckwahl zu tun. Er strich kurz darüber und wandte dann wieder den Blick zu seiner Linken wo Lee immer noch mit ihm Schritt hielt. „Dies hier war einst sein Ring.“ Bemerkte er dann trocken und deutete auf seine linke Hand. „Mein Meister hatte ihn von seinem Meister bekommen und nun trage ich ihn. Und weist du wieso?“ fragte er rhetorisch. „Er verleiht mir keine neuen Fähigkeiten, noch entspricht er meinen Geschmack und dennoch kann ich ihn nicht ablegen. Denn er erinnert mich an das Schicksal von Daen und an unsere eigene Fehlerhaftigkeit. Wir Jedi erliegen oft dem Trugschein wir seien allwissend und allmächtig, dabei sind es gerade unsere Fehler die oftmals einen großen Effekt für die Gesamte Galaxie haben können. Daen hatte einen Fehler gemacht, als er den Orden verlies und nur wenige kennen heute noch seine Geschichte. Dieser Ring ist alles was von ihm auf der weltlichen Ebene geblieben ist. Wenn wir uns der hellen Seite nicht verschreiben können, dann enden wir entweder als Andenken unseres eigenen Versagens,“ wieder deutete er auf den Ring, „Oder schlimmer, als Diener der dunklen Seite.“ Es folgte eine kurze Pause in der Ajax versuchte Lee Mimik zu lesen.
„Weist du weshalb ich dir diese Geschichte erzähle Lee? Ich sehe Mut in dir und Tapferkeit, jedoch auch Tollkühn und etwas das ich nur als mangelnde Vernunft beschreiben könnten, denn du bist zu schnell im Handeln, zu schnell mit der Hand am Lichtschwert. Du hast das Talent ein großer Jedi zu werden Lee, und auch Daen hatte dieses Talent.“ Mit monotoner Stimme endete er den Satz. „Du hast eine Vergangenheit die sich nur schwer mit dem Jedi Kodex vereinbaren lässt, junger Valen. Ein Offizier der Rebellion, ein Kriegsheld. Damit entfernst du dich von den Idealen der Jedi Lee. Soldaten können nur zerstören, niemals erschaffen. Sie bringen nie Frieden sondern Krieg. Erst am Ende kann Frieden ausgerufen werden, doch diese Rolle wird nicht von Soldaten übernommen. Wir Jedi sind die Hüter des Friedens, und selbst in Zeiten in denen wir so Wenige an der Zahl sind, haben wir diese Aufgabe stets beizubehalten. Es gehört mehr dazu ein Jedi zu sein, als meditieren und Lichtschwerter schwingen. Wir sind Jedi und als Jedi sind wir Verpflichtungen eingegangen. Verpflichtungen gegenüber de n Unschuldigen, den Schwachen, dem Frieden und der hellen Seite. Du jedoch hast dir eine weitere auferlegt und diese macht mir Sorgen. Ich denke du bist nun reif genug um zu entscheiden, ob es der Weg des wahren Jedi sein wird dem du folgst oder den des tapferen Offiziers. Du hast in diesem Orden jegliche Möglichkeit offen, eines Tages einen inneren Ort des Friedens zu finden welcher zumeist nur erfahrenen Jedi oder Meistern zugänglich ist, doch noch bist du nicht dort angekommen. Du kannst dir deiner Vergangenheit bewusst sein, oder wachsam deiner Zukunft gegenüber sein, doch leben musst du im Moment, dass ist es was die lebendige Macht uns gibt. Das Gefühl der Verbundenheit mit dem Augenblick. Bedenke, was hinter uns liegt kann uns prägen doch wir entscheiden ob es uns definiert.“ Damit endete er seine Ausführung und wartete geduldig auf Lees Reaktion.
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#12
Lee lauschte der Auführung des Meisters mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Er hatte einen Teil der Geschichte bereits einmal vernommen, doch das war sehr lange her. Damals hatte Lee dies als Schauergeschichte abgetan und ignoriert, doch der Ring und die Präsenz, die davon ausging bestätigte die Geschichte des Meisters.Wenn ich das höre erkenne ich mich selbst darin, nur das meine Situation anders ist. Wir sind im Krieg und nicht wie Daen, der all das nur gelesen hatte., rief sich Lee jedoch ins Gedächtnis. Meister Mesarthim hatte in der Zwischenzeit jedoch schon auf sein eigendliches Ziel zugesteuert. Die Verknüpfung zu Lee und seinem Werdegang. Verärgert über die Kritik runzelte der Jedi-Ritter die Stirn, sagte jedoch vorerst nichts.
Der Krieg verlangt Opfer von uns. So auch die Vernachlässigung des Kodex. Ich habe miterlebt, was es bedeutet ein Jedi zu sein, wenn man in der ganzen Galaxis gejagt wird. Ich habe mir eine neue Existenz aufgebaut. Als Offizier des Rebellion. Zur Wiederherstellung des Friedens. Die Erfüllung meiner Pflicht., kommentierte der Jedi-Ritter in Gedanken ehe er dem Jedi-Meister antwortete.
"Vielen Dank für diese interessante Geschichte. Sie war wirklich sehr aufschlussreich, auch wenn Ihr bei dem Vergleich eine vollkommen falsche Sichtweise erwähnt.", begann Valen und spannte sich etwas an. "Sicher ist die Aufgabe der Jedi anders als mein Vorgehen, doch es ist in Zeiten des Krieges notwendig sich ein wenig vom Kodex zu lösen. Hätte ich mich während der Verfolgung durch das Imperium an den Kodex gehalten, stände ich heute nicht hier. Ich wäre eins mit der Macht, oder ein Diener der dunklen Seite! Die Laufbahn in der Rebellion hat mir ein Leben geschaffen, wo ich den Kodex breiter auslegen konnte und trotzdem für die Ideale der Jedi gekämpft habe. Doch Luke hat mich gebeten meine Offizierskarriere zu beenden. Genau wie er aus der Renegaten-Staffel auszutreten. Freunde, die ich mit meinen Fähigkeiten hätte beschützen können im Stich zu lassen. Wo sind wir denn aktiv? Hier auf Naboo mit der Ausbildung neuer Schüler, während die Sith und Darth Vesperum sich wieder beginnen auf den Krieg vorzubereiten. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Sith aufzuhalten. Selbst wenn ich dafür sterben muss. Saanza und ich hatten uns vor Ihrem Verschwinden vorgenommen, gegen Vesperum direkt vorzugehen. Doch Ihr Verschwinden hat dies unmöglich gemacht. Wir besaßen eine gemeinsame Verbindung durch die Macht, gewonnen durch gegenseitige Gefühle und konnten uns durch die ganze Galaxis spüren. Jedoch kann ich Sie nicht mehr wahrnehmen. Während meiner Reise brach die Verbindung abrupt ab. So wie damals zu meinem Meister. Saanza ist tot. Es gibt keine andere Möglichkeit für diesen Augenblick." , erwiederte Lee, wobei er den Namen Vesperum mit Abscheu aussprach und beim Teil über Saanza sehr betroffen wirkte. "Saanza verstand mich besser als jeder andere in der Galaxis. Sie erkannte meine Fehler und hielt meine Aktionen unter Kontrolle. Doch nun da Sie weg ist, möchte Ich sie finden. Sie war für mich mehr als nur eine Schwester, die ich nie gehabt habe. Sie war meine Begleiterin durch das Leben eines Jedi.". Diese Worte kamen aus Lee's innersten. Es waren Worte des Schmerzes und der Trauer, die man aber nun auch in der Macht wahrnehmen konnte. Die sonst so starre Schutzmauer um Lee begann zu bröckeln, doch die Pläne des Jedi-Ritters waren immer noch nicht auszumachen. Lee Valens Blick schien durch das Fenster direkt bis nach Coruscant zu reichen. Den Ort seines Zieles.Darth Vesperum! Ich werde dich für Saanza's Tod zur Rechenschaft ziehen., schwor sich Valen und erwartete die Reaktion des Meisters, dessen Gesichtsausdruck nicht ablesen ließ.
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#13
Lee war schnell in die Defensive getrieben worden und schien sich angegriffen zu fühlen. "Ich verurteile dich nicht Lee." kam die ruhige Antwort auf den etwas gereizt schienenden jungen Jedi. Valen war sowohl im Gespräch als auch in seinen Handlungen leicht ungestüm und hatte sich von Ajax Worten ungewollt provozieren lassen, obwohl diese als Ratschlag und nicht als Beleidigung gedacht waren. "Wer verfolgt dich?" kam die schlichte Frage anschließend.
"Du sagtest, dass du dem Imperium nicht hättest entkommen können, hättest du dich an den Kodex gehalten. Dies mag durchaus wahr sein. Doch wer Verfolgt dich jetzt? Es hält dich niemand davon ab den Kodex zu befolgen, nun da du auf Naboo bist, ein weiteres mal dem Orden der Jedi angehörst, es bist du der sich dagegen entscheidet."
Ajax blickte ihn besorgt an, fuhr aber fort. "Es ist nicht unsere Aufgabe sich auf den Krieg vorzubereiten, junger Valen. Die Ausbildung der Schüler und der Aufbau des neuen Ordens sind zurzeit unsere erste , zweite und dritte Priorität, damit es ein weiteres mal Jedi geben wird, welche in der gesamten Galaxie Frieden sorgen können. Doch nur sobald diese Pflichten erfüllt werden können wir unseren Aufgaben-Bereich dahingegen erweitern."
Ajax lauschte Lees Ausführungen und seine Miene verfinsterte sich immer weiter."Saanza ist tot?" fragte der Firrerreo voller Verwunderung. "Kannst du dir sicher sein? Zu oft werden unsere Sinne getäuscht, unsere Sicht getrübt und die Wahrheit vor uns verschleiert. Die dunkle Seite ist mächtig in der Galxie, es mag sein das du deine Gefühle die Oberhand gewinnen lässt und von etwas ausgehst das erst sein wird, oder auch nie sein wird. vertraue auf den Moment und die Macht und bis wir mehr Gewissheit haben, gehe davon aus das Saanza noch lebt." Der Meister sprach Lee Zuversicht zu. Der junge Ritter war zu schnell an einer Konklusion angelangt, welche schwere Folgen für die Jedi und vorallem Valen persönlich haben würde. Sein handeln und seine Aussagen waren von dem Scheintod Saanzas eindeutig beeinflusst und dies nicht zwangsläufig zum vernünftigeren. "Nicht alles was uns die Macht mitteilt können wir richtig interpretieren. Deine Sinne sind wohlmöglich noch nicht so geschärft wie du vermutest, obwohl du reif für dein Alter bist, bist du dennoch jung." Ajax warf Lee noch einen vielfragenden Blick zu, verlangsamte sein Schritttempo und schlenderte weiter gemächlich die Korridore entlang. Ihm wurde unangenehm bewusst wie stark die Gefühle Lees für Saanza waren. Der neue Orden verbat seinen Mitgliedern natürlich nicht emotionale Bindungen einzugehen, doch wie so oft könnte diese hier ein allzu tragisches Ende nehmen. Der routinierte Meister rief sich ein weiteres mal den Kodex ins Gedächtnis. Es gibt keine Gefühle, nur Frieden. Lee schien gefährlich nahe daran dies zu ignorieren, schloss Ajax jedenfalls aus des Ersteren Erzählungen. Er konnte die Trauer vernehmen welche der junge Ritter zum Ausdruck brachte. Eine weitere gefährliche Emotion. Trauer führte zu Wut, Wut führte zu Rache, rache führte zu Hass, der dunkelsten aller Gefühle. Hass brachte immer Leid und Zerstörung mit sich. Lee macht einen von einer Idee besessen Eindruck, welche ihn nichtmehr los zu lassen schien. Ajax konnte nur schließen, dass es sich dabei um eine Art Rachefeldzug handelte, doch anders als Lee konnte er sich nicht einfach auf sein Gefühl verlassen. "Du sprichst von gefährlichen Dingen, junger Valen. Die Sith aufhalten? Saanza finden? Dein Pfad entfernt sich immer weiter von dem der Jedi, und Krieg ist nichtmehr länger das Motiv dafür. Sag mir," der Jedi Meister blieb stehen und sah Lee tief in die Augen, "Was hast du vor?"
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#14
Lee entspannte sich etwas, um nicht zu schreien. Das Thema ging dem Jedi-Ritter sehr nahe und wühlte ihn auf. Wer verfolgt mich? Ist es Vesperum? Oder Saanza? Ich weiß es nicht., dachte der Jedi, antwortete jedoch anders. "Das Imperium ist immer noch hinter mir her, so wie hinter jedem Jedi. Die Agenten damals auf Endor, die entkommen sind haben ein Kopfgeld ausgesetzt. Und nicht nur Kopfgeldjäger sind hinter mir her. Unter den Sithnamen, die bekannt sind befindet sich auch der Name eines verschollenen Mitschülers. Wir sind uns auf der Reise begegnet und nur knapp kam ich mit dem Leben davon. Seine Fähigkeiten in der Macht übersteigen meine eigenen.", erklärte der Jedi-Ritter und dachte zurück an die Reise. Ich dachte mein Kontaktmann wäre freundlich und seine Präsenz kam mir so bekannt vor. Als jedoch mein Freund Nik Baros in den Gewändern der Sith in den Raum trat gefror mein Blut. Sein kaltes Lachen und der brennende Hass in seinen Augen waren mir unbekannt. Und als während des Kampfes die Verbindung zu Saanza abbrach, so wie damals beim Tod meines Meisters brach meine Welt zusammen.
Valen ging langsamer und überlegte einen Augenblick in wieweit er dem Meister trauen konnte. Entschloss sich jedoch seinen wahren Plan, seine Konfrontation mit Darth Vesperum nicht zu erwähnen.
"Ich bin mir die Aufgaben zum Aufbau des Ordens gewiss, jedoch bin ich nicht bereit einen Schüler auszubilden. Es gibt wichtigeres zu tun. Meine Aufgabe ist der Schutz der Bevölkerung vor den Sith und ich werde dort weiter machen wo Saanza und ich aufgehört haben. Ich bin mir absolut sicher, dass Saanza tot ist. Ich habe während des Krieges den Tod meines Meisters durch die halbe Galaxis gespürt und genauso war es mit Saanza. Ich habe Sie verloren.", erwiederte Lee Valen niedergeschlagen und blieb zusammen mit Meister Mesarthim stehen, welcher ihn mit einem durchdringenden Blick anschaute. Valen wollte sich abwenden, doch konnte es nicht. Ein Feuer der Entschlossenheit brannte in seinen Augen. Ein Feuer, das Lee selbst nur einmal gesehen hatte. In den Augen seines Meisters, als er Lee damals zur den ersten Kopfgeldjägern beschützte. "Mein Meister Kai Justiss, sagte mir bei unserem letzten Gespräch, das sowohl er als auch Meister Yoda ein schwieriges Leben in der Macht gesehen hätten. Ein Leben voller Verluste und Entbehrungen und einen undurchsichtigen Zeitraum, verdeckt durch Ereignisse die durch die dunkle Seite verschleiert seien. Meister Justiss nannte mich am Ende der Ausbildung "Ritter der Gerechtigkeit ". Dies ist meine Aufgabe. Die Aufgabe, die Verbrecher dieses Krieges der Gerechtigkeit zuzuführen und die Sith zu besiegen.", fügte der Jedi-Ritter hinzu.
Sowohl sein Gesichtsausdruck als auch seine Präsenz in der Macht waren geflutet mit Entschlossenheit und anderen Gefühlen. Schmerz des Verlustes, Stolz durch seine Erfolge, das Ziel die Lebewesen dieser Galaxis zu retten, das Pflichtgefühl um seine Versprechen einzuhalten und die verlorene Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit keiner anderen als seiner Saanza. Seiner Saanza, die er über alles liebte und welche ihn führte. Ihr Tod hatte Lee's Herz gebrochen und eine riesige Wunde hinterlassen. Durch Nik Baros wusste Lee wer hinter Saanza's Tod steckte. Er hatte es ihm gesagt in der Hoffnung, Lee würde durch die Hand der Sith sterben. Doch er überlebte mit dem Wissen über den vermeintlichen Mörder. Darth Vesperum!
Valen wandte nun endlich den Blick von Mesarthim ab und ging langsam weiter. Sein Ziel vor Augen, jedoch für andere immer noch sehr schwer auszumachen. Der Jedi-Ritter nutzte die schwache Verbindung, die er durch Saanza zu Vesperum bekommen hatte. Der dunkle Lord befand sich auf Coruscant. Dort würde Lee auch bald sein. Für Saanza und die Bürger der Galaxis.
Als Mesarthim jedoch noch nicht folgte, drehte sich Lee mit wehenden Umhang um. Seine Augenfarbe hatte bereits seinen natürlichen Glanz verloren. "Kommt Ihr, Meister?", fragte dieser nun.
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#15
Ajax besorgter Blick legte sich nicht. Der Junge war immer noch gezeichnet von seinen Reisen, doch seinen Worten konnte der Meister ein gewisses Potential an Paranoia entnehmen. Dies könnte zu Misstrauen innerhalb des Ordens führen und dies wäre mehr als Kontraproduktiv. "Wir können unser Leben nicht mehr länger in Furcht vor Verfolgung leben Lee. Wir müssen ein Zeichen der Hoffnung sein, den Hoffnung ist essentiell um eines Tages in der Lage zu sein Frieden wieder her zu stellen. Auch das gehört zu unseren Pflichten als Hüter des Friedens." versuchte er den Ritter zu belehren. Der Firrerreo konnte natürlich den Gedankengang des Menschen verstehen, er selbst hatte lange Jahre im Exil verbracht, doch schien Lee noch nicht mit den Strapazen seiner Vergangenheit abgeschlossen zu haben.
"Du überhörst meine Worte, junger Valen." antwortete Ajax ruhig. "Es gibt nichts wichtigeres als den Orden aufzubauen. Zurzeit ist dies unsere Pflicht, welche wir gewissenhaft ausführen müssen. Die Sith sind nur eine der vielen Bedrohungen dieser Galaxie. Wir können es uns nicht Leisten Jedi an einen Kampf zu verlieren, welcher in ferner Zukunft erst auf uns wartet. Wir müssen uns dieser Zukunft bewusst sein, keine Frage, doch sollten wir uns auf den Augenblick, das Hier und Jetzt konzentrieren. Es ist der Orden der dich braucht Lee, nicht der Krieg." Ajax goldenen Haut schimmerte leicht als sie an einem der großen Fenster vorbeikamen, welches einen herrlichen Blick auf die Gärten des Anwesens ermöglichte. Er wandte seine finstere Miene von Lee ab und erhaschte einen Blick auf das blühende Pflanzenleben welches sich im Garten rekelte. "Die Macht ist ein Mysterium welches selbst die Weisheit von Meistern übersteigt, geschweige denn die der Ritter Lee. Lass dich nicht von Saanzas Scheintod in Trauer stürzen. Ich verspreche ich werde tun was in meiner Macht steht um dir Gewissheit über ihren Zustand und Aufenthaltsort zu bringen, doch fürs erste müssen wir Ruhe bewahren. Hier auf Naboo ist zurzeit unser Platz, das dürfen wir nicht vergessen." Sein Blick wanderte zurück zu Lee der bereits einige Schritte weiter gegangen war. Doch Ajax folgte nicht sofort. Seine Augen hafteten immer noch an der Stelle an der der junge Jedi soeben gestanden war. Die Macht war der mächtigste Verbündete den Ajax hatte und sie half ihm Lee's Gefühle zu ertasten. Trauer, Entschlossenheit, Schmerz, und im Hintergrund ein Gefühl von Rache und Wut. Ein dunkler Schatten lag auf Lee, welcher ihn innerlich verfolgte und Ajax zum grübeln brachte. Er schloss zu dem jungen Jedi auf und in seiner Stimme war nun ein eiserner Unterton zu erkennen. "Ritter der Gerechtigkeit magst du sein, doch immer noch ein Ritter, kein Meister. Ich sehe Dunkelheit in dir Lee und das Bedürfnis diese zu stillen. Wie vermagst du die Sith aufzuhalten? Die dunkle Seite verleiht stärke, du hast es in Nik Baros gesehen und nur durch Glück stehst du hier vor mir. Es ist ein Unterfangen welches für einen Meister unmöglich wäre, geschweige denn einen Ritter. Du hast Stolz und Mut und beides führt dich auf gefährliche Pfade. Die Sith übersteigen uns in Zahl und in Erfahrung. Zu wenig Jedi sind wir, um ihnen ebenbürtig entgegen zu treten. Der Aufbau des Ordens kann und wird dies ändern. Du bist noch jung Lee, du hast Zeit. Doch für den Moment, übe dich in Geduld." Ajax beendete seine Ausführung und die beiden Jedi schritten weiter den Gang entlang.
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#16
Lee hörte die Worte des Meisters und war es leid sich rechtfertigen zu müssen, weshalb er vorgab den richtigen Weg einzuschlagen. "Vielleicht habt Ihr Recht, Meister. Jedoch ist es für mich sehr schwer in dieser Situation Hoffnung zu finden und zu verbreiten. Auch habe ich keine Erfahrung im Umgang mit der Ausbildung anderer Jedi. All meine Erlebnisse haben mich geformt. Ich war ein Teamspieler, der jedoch die Beschützerfunktion übernommen hatte. Niemals die Rolle des Lehrers oder Ausbilders. Ich habe seit der Gründung des Ordens, die Aufgabe des außenstehenden Beobachters und Beschützers übernommen. Diese neue Rolle liegt mir nach den Ereignissen der Vergangenheit nicht. Der Großteil meines Lebens war von Krieg geprägt. Das ist der wesentliche Unterschied. Ich kenne das normale Leben eines Jedi kaum.", erwiederte Lee gelassen und versteckte seine vorherigen Gefühle um diese gegen seine Unsicherheit zu ersetzen. Den durchdringenden Blick des Meisters fühlend blickte der Jedi-Ritter ihn an. Ein Ausdruck der ersten Erkenntnis ließ sich in der Maske Valens sehen, doch hinter seinen eigenen inneren Barrieren nahm sein Plan weiterhin Gestalt an. Alles war vorbereitet. Der X-Wing stand startbereit im Hangar des Anwesens, während er seine neue R3 Einheit bekam.

Valen fuhr jedoch fort um auf die Worte des Meisters zu reagieren. " Ich wäre euch sehr dankbar, wenn Ihr die Ereignisse um Saanza untersuchen würdet. Ich selbst bin zu befangen um in dieser Situation klar denken zu können. Darf ich euch einige Fragen stellen? Von Ritter zu Meister? ... Was macht einen Jedi eurer Meinung nach aus? Wie sollen wir die neue Republik jetzt beschützen? Wir haben zwar bereits größere Siege gegen das Imperium errungen, doch die Sith haben sich zurückgehalten und Anhänger gewonnen. Wie könnten wir da etwas bewirken? Die Sith besitzen das Wissen von Generationen und unser Wissen ist seit dem Imperium sehr rar geworden.", ergänzte Valen mit falscher Neugier. Er kannte einen Teil der Antworten und einige interessierten ihn gar nicht. Sein Plan würde aufgehen, oder Lee würde zugrunde gehen. Mit einer kaum merklichen Handbewegung griff der junge Jedi-Ritter in seine Gürteltasche, um eine kleine Schnitzerei aus Holz zu greifen. Sie stellte einen weiblichen Jedi da, die verblüffende Ähnlichkeit mit Saanza hatte. Ein kleiner blauer Stein saß im Anhänger der Figur und eine schwache Präsenz ging davon aus. Lee reichte Sie Meister Mesarthim mit den Worten. " Vielleicht hilft euch das auf der Suche nach Saanza. Diese Stein hat Sie mir einmal geschenkt. Auf meiner Reise habe ich mir die Figur geschnitzt um Saanza näher zu sein. Der Stein leuchtet in Ihrer Nähe. Ihre Präsenz und der Stein reagieren irgendwie aufeinnander. Machnmal hatte ich das Gefühl sogar Ihre Gefühle dadurch zu spüren."
Die beide Jedi hatten bereits den Garten der Quellen erreicht und ein ruhiges Plätschern erfüllte den Raum.
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#17
Ajax konnte das klare Unbehagen sehen welches in Lees Gesicht geschrieben war, als das Thema der Schüler ein weiteres Mal zur Sprache kam. Vielleicht war Lee einfach noch zu jung, dachte der Meister. Valen war gerade ein Jüngling gewesen als der Mann der sich Dario Mesarthim nannte zum Ritter erhoben wurde. Es hatte keinen Sinn den jungen Ritter zu etwas zu zwingen für das er noch nicht bereit schein. “Es war früher nur Meistern gestattet Schüler zu unterweisen.” Sprach Ajax langsam. “Alte Jedi welche sich eingebildet hatten genug über die Macht erlernt zu haben um ihre Kenntnisse weiterzugeben. Später durften auch Ritter sich Schülern annehmen und ihnen die Wege der Macht im mentalen als auch physischen Bereich näher zubringen. Und nun haben wir einen Zustand erreicht in dem jeder überlebende Jedi und jeder neu dazu-gestoßene Machtnutzer das Recht hat sich als Lehrer zu versuchen und einen Schüler aufzunehmen und ich finde es mehr als nur herausragend. Auch wenn du kein Meister bist Lee, du hast Geschichten zu erzählen und Erfahrungen zu teilen, warum sollte eine neue Generation an Jedi diese nicht zu hören bekommen? Jede Erzählung ist wie eine Lektion, man muss nur manchmal seine eigenen Schlüsse ziehen. Jedoch werde ich dich keinesfalls dazu zwingen dich eines Schülers anzunehmen. Es wird der Moment kommen an dem du bereit bist aus eigener Initiative zu tun was du für richtig hälst, und dem Orden hilfst in einem Maße das du für angebracht hälst.”
Gespannt hörte der Firrerreo den Erzählungend es jungen Mannes zu bis dieser eine äußerst komplexe Frage stellte. Ajax traf ein weiteres mal Lees unsicheren Blick. Leicht verwundert über die Frage marschierte er einige Schritte weiter in Richtung des Garten und erinnert sich zurück, als vor nicht allzu langer Zeit ein ähnliches Gespräch mit dem Matukai Adept Theen Krismo geführt hatte. Dieser war genauso wissbegierig gewesen wie Lee es war und so machte sich der Firerreo daran einen Antwort zu formulieren.
“Ein Jedi zu werden benötigt absolute, tiefgründige Verpflichtungen einzugehen und diese mit scharfsinnigen Verstand zu meistern.
Das Dasein als Jedi ist stets mit Entscheidungen, Verzichts und Tabus verbunden und es ist oftmals nicht leicht zu sehen, vorallem in den frühen Jahren des Ausbildung, weshalb diese existieren. Meistens spät, doch auch manchmal zu spät, realisieren wir dass diese Regeln nur als Schutz für und von uns selbst gedacht sind. Wir sind es, diejenigen die es wagen die Macht für sich selbst beanspruchen, die es zu beschützen gilt. Vorallem Verlust ist es, der den Jedi Kraft raubt. Der sie wütend macht. Der sie nahe an die dunkle Seite bringen kann..."

Seine Augen hafteten wieder auf Lee als er eine kurze Pause einlegte und ein einzelnes rotes Blatt aufhob welches den hellen Kies vor ihnen ein wenig Farbe verlieh.
“Wir Jedi sind es die den Frieden waren müssen. Frieden ist nicht die Abwesenheit des Krieges Lee. Frieden ist es mit sich selbst und der Macht im Einklang zu sein, denn nur wenn wir in Frieden leben können wir diesen auch weitervermitteln. Es sind die einfachen Leute denen wir durch Taten und auch Opfer diesen Frieden ermöglichen müssen. Es ist an uns, Welten wie Naboo zu schützen, nicht etwa als Soldaten oder Krieger, sondern als physische Repräsentation des Friedens. Kleine Funken der Hoffnung und der Ordnung welche dafür sorgen das allen anderen Lebewesen ihre Aufgaben erfüllen können und nach Frieden streben können.
Wir als einzelne können nur versuchen für uns selbst die Macht so auszulegen das wir in der Lage sind die kleinste positiven Veränderungen zu erreichen. Die Jedi klar definieren kann man nur am Kodex junger Valen, und auch er muss manchmal weiter ausgelegt werden als einem lieb wäre um das Leben zu meistern. Wir sind nun die Quelle des Wissens Lee. Die Macht ist in uns und mit uns, und auch wenn es manchmal so scheint, sie verlässt uns nie. Sie stützt uns in schweren Zeiten und Schützt uns vor Gefahren. Wir sind nicht mehr als ihre Botschafter. Unsere Aufgabe ist es nun eine Stütze zu sein, für die Unschuldigen, für die Heimgesuchten und auch für eine neue Generation an Jedi. Sie benötigen Führung und Schutz und so wie die Macht uns diese zu Teil werden lässt, müssen wir das selbige für die anderen tun. Nur wenige sind mit unseren Talenten gesegnet, doch das sollte uns nicht davon abhalten sie mit ihnen zu teilen Lee. Das ist unsere Aufgabe. Früher waren wir nur Hüter des Friedens, nun sind wir auch Hüter der Hoffnung.”
Er beendete seine Ausführung und suchte in Lees Blick das Zeichen der Erkenntnis.

Der junge Ritter holte währenddessen eine aus Holz geschnitzte Puppe hervor , welche mit einem blauen Stein versehen war. Ein Talisman welcher auf der Suche nach Saanza hilfreich sein konnte. “Unterschätze niemals den Wert der kleinen Dinge Lee. Sie sind es die uns zum Ziel führen.” Sagte Ajax und ergriff die Puppe mit seiner freien Hand. “Ich habe bemerkt das der Medidroide dich aus seiner Obhut entlassen hat, vielleicht etwas frühzeitig… Deine Reise geht weiter Lee, ich weis nicht wo hin sich dich führt doch ich sehe Unheil in deiner Zukunft. Entscheidungen stehen dir bevor, dessen Konsequenzen du noch zu jung bist um zu begreifen. Vielleicht ist es dein Schicksal der Kämpfer zu sein oder vielleicht musst du dein Schicksal erst erkunden. Es ist nicht an mir Reisende aufzuhalten Lee, doch sei gewiss das der Pfad den du einschlägst nicht zur hellen Seite führen kann. Sei dir der Macht bewusst und lass dich nicht von Gier nach ihr beeinflussen. Du hast Talent und eines Tages hast du vielleicht auch die Reife und Erfahrung um es zu vollen Potential zu nutzen, doch für den Moment befolge meinen Rat, wenn du versuchst dich dem Imperium allein zu stellen wirst du enden wie Daen, verloren im Wind.” Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen lies er das liebliche rote Blatt fallen, welches sofort vom Herbst-Wind erfasst wurde und zu einem kleinen Fleck in der Ferne wurde.”Vergiss nie: Du bist nicht allein. Niemals. Die Macht ist mit dir, junger Valen”
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#18
Valen lauschte den Worten des Meisters und machte sich zum ersten Mal seit Beginn des Gesprächs, Gedanken über die Worte. Hat Meister Mesarthim damit Recht? Ist all dies so wie er es erklärt? Nein. Nichts im Leben ist leicht, doch es war der Wille der Macht. Doch welches Wissen kann ich an die Schüler weitergeben? Das Wissen, das ich auf der Flucht gesammelt habe, oder das Flusswandeln, das ich kürzlich zu Beginn meiner Reise bei den Aing Tii gelernt habe? Nein, vieles ist nichts für unwissende Schüler. , schlussfolgerte der Jedi-Ritter. Eine kühle Brise fegte durch den Garten. Sie ging dem Jedi durch Mark und Bein. Kurz blickte Lee hinter sich, sah jedoch nur seinen Schatten. Habe ich jetzt schon Angst vor meinem eigenen Schatten? Oder ist es meine eigene Dunkelheit? Ach wäre Saanza nur hier. Sie hätte mir in dieser Zeit helfen können., dachte Lee über seine Reaktion. Mesarthim blickt Lee kurz direkt an. Es war ein prüfender Blick, doch Lee's Gesicht zeigte nur seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Viele dieser Worte waren Lee aus der Anfangszeit als Jedi bekannt, hatten aber durch die Umstände der letzten Jahre an Bedeutung verloren. Lee hatte dem Jedi-Meister in der Zwischenzeit, die kleine Holzfigur überreicht. Sollte er nach Saanza suchen. Für Lee lag die Wahrheit fest. Saanza war tot. Getötet durch Darth Vesperum höchstpersönlich.
Doch selbst die Worte über seine eigene unbestimmte Zukunft änderten nichts am geplanten Zug. Lee lebte selten in der Zukunft oder Vergangenheit. Er lebte in der Gegenwart, beeinflusst von der Vergangenheit und planend für die Zukunft.
" Ich bin mir immer noch Unsicher, Meister. Eure Worte ergeben Sinn, stiften jedoch auch Verwirrung. Ich wäre froh, wenn ich das nach meiner nächsten Mission nochmal aufgreifen könnte. In zwei Tagen breche ich nach Mon Calamari auf. Admiral Ackbar meinte es gäbe dort eine Angelegenheit, die einen erfahrenen Jedi mit Militärhintergrund erfordert. Hauptsächlich sollen es jedoch Gespräche zwischen den Konfliktparteien sein.", erwiederte Valen und log was die Mission betraf teilweise. Die Bitte bestand, doch Lee hatte nicht vor dieser jetzt vor seinem Plan noch Zeit zu widmen.
Stillschweigend gingen die beiden Jedi noch ein Stück, bis beide das freie Trainingsgelände betraten.
"Vielen Dank für eure Worte, Meister. Ich werde bei meiner Mission daran denken. Möge die Macht auch mit euch sein"
, sagte Lee mit einer letzten Verbeugung und ging in die Richtung seines Quartiers. Dort würde er sich ein letztes Mal entspannen, bevor es in wenigen Tagen losgehen wird.
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#19
"Möge die Macht mit dir sein." murmelte er langsam, mehr zu sich selbst als zu Lee welcher sich nach einer kurzen Verbeugung auf den Weg in sein Quartier gemacht hatte. Ajax hatte noch immer die Holzschnitzerei in der Hand und betrachtete sie ein weiteres Mal argwöhnisch. Die Abhängigkeit und Leidenschaft welche Lee Saanza gegenüber zeigte war beunruhigend. Der Junge hatte seine Gefühle noch nicht im Griff und seine Trauer und absolute Überzeugung, dass die Jedi tot war, was mach einer wohl als irationale Annahme sehen würde, bestätigte Ajax Hypothese nur noch weiter, laut welcher Lee romantische Gefühle für die blonde Ausbilderin hegte. So verschwommen war seine Wahrnehmung gewesen, er hatte nicht die wahre Essenz hinter Ajax Geschichte erspähen können und selbst als der Meister seinen mächtigen Ring entblößt hatte konnte der Ritter dessen Aura nicht wahrnehmen. Es war vielleicht ungerecht von dem Firrerreo gewesen Lee nicht die ganze Wahrheit über seinen Talisman zu erzählen, doch hielt er es für besser die Scharade fürs erste aufrecht zu erhalten. Artefakte der Macht, egal welcher Konfession, waren stets mit Gefahren verbunden und Ajax konnte nicht riskieren, dass der Ring in die falschen Hände gelangte. Er verlieh dem Nutzer eine Möglichkeit sein Machtpotential zu sehr hohen Ausmaße zu entfalten, und obwohl der Kristall mit Energie der hellen Seite der Macht durchflossen war, so fürchtet Ajax stets die Entdeckung des Artefakts durch dunkle Mächte.
Lees Gefühlsstatus und die Unberechenbarkeit, welche dieser mit sich führte bereiteten Ajax Kopfzerbrechen. Die Begründung des jungen Ritters bald den Planeten verlassen zu müssen machte einen eher unwahren Eindruck auf den Meister, zumal diese genau auf die Aussage Lees folgte die Sith aufhalten zu wollen. Ajax hätte den Jungen wohl aufhalten können wenn es sein musste, doch Valen hatte sein Schicksal gewählt. Doch der als Dario bekannte Meister hatte ihm ein Versprechen gegeben, Gewissheit über Saanzas Zustand zu erfahren und dies war nun fürs erste seine Aufgabe.

Der Jedi zog sich tief in den Garten zurück, um jegliche Störung vermeiden zu können. Er lies sich unter einer schattenbietenden Weide nieder, drehte seinen Kommunikator ab und legte sein Lichtschwert so wie seine Robe neben sich. Mit beiden Händen hielt er die Holzschnitzerei welche mit einem winzigen blauen Stein versehen war vor sich und spielte etwas nervös damit herum. Die Aura des Ringes war stark und der Jedi würde das volle Potential der hellen Seite in ihm benötigen um auf seiner Suche erfolg zu haben. Der Firrerreo schloss die Augen und tauchte tief in den flüssigen und immer beweglichen Strudel der Macht ein. Er suchte verbittert nach Saanza in einer Galaxie voll mit beinahe unendlich Lebewesen. Zeit war für den Moment verschwommen. Er suchte Jahre, dann wieder bloße Sekunden auf den verschiedensten Welten des Universums. Auf manchen Planeten verbrachte er ein Menschenleben, andere überblickte er nur im Vorbeiziehen. Die Macht führte ihn, doch er konnte keinen klaren Pfad erkennen. Nur in seinen Händen vernahm er ein dumpfes pochen, welches von der Holzschnitzerei ausging die Lee ihm gegeben hatte. Es war als ob Saanza versuchte in die Macht einzutauchen, ihre Kräfte zu binden, als wäre sie unter Wasser und suchte dringend nach der Oberfläche. Er konzentrierte sich immer stärker auf das, was er als Saanzas Präsenz zu erkennen meinte. Doch der Erfolg blieb ihm fürs erste verwehrt, er konnte sie nicht finden, vielleicht war es nicht mehr als ein Echo gewesen welches er vernommen hatte. Noch hatte er aber seine Suche durch die Macht nicht beendet und wurde für seine Hartnäckigkeit belohnt. Für einen kurzen Moment konnte er einen einzelnen hellen Streifen ausmachen welcher wie Sonnenlicht durch einen kleinen Spalt flutete. Es war als ob Saanza aus einem Sarkophag erwacht war, aus einem dunklen Behältnis, doch nun war sie wieder ins Licht getaucht. Sie war am Leben. Wo konnte Ajax nicht sagen, doch nun war ihre Präsenz in der Macht stark genug um wahrgenommen zu werden. Sie war am Leben.

Erschöpft, jedoch stark erleichtert löste sich Ajax aus dem tiefen Wässern der Macht, öffnete die Augen und stellte fest, dass tatsächlich einige Stunde auf Naboo vergangen waren. Er saß immer noch im Schneidersitz unter der Weide und konnte im fernen Osten die aufgehende Sonne des nächsten Tages erkennen.
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#20
Von: Landeplatz des Praxeums

Obwohl sein Schlaf von keiner weiteren Störung unterbrochen worden war, fühlte sich Koryn am nächsten Morgen wie zerschlagen. Wirre Träume hatten ihn die ganze Nacht lang begleitet – im Versuch, das Geschehene des Vortages zu verarbeiten. Immer wieder war die Dunkelheit in seine Gedanken eingedrungen. Mal hatte er sich Lee Valen selbst entgegengestellt, mal hatte Dion Bresk ihn erschlagen und einmal war es sogar Meister Skywalker selbst gewesen, der das Wüten des Dunklen Jedi beendet hatte. Doch auch Mytria hatte den Weg in seine Träume gefunden. Mal hatten ihre negativen Emotionen sie übermannt und Dion hatte sie erschlagen, mal hatte er sie nicht aufhalten können, ehe ein Speeder sie vom Praxeum fortholte und mal hatte er das verweinte Mädchen so lange im Arm gehalten, bis es eingeschlafen war. In einem dämmernden Zustand klammerte sich der Jedi-Schüler wieder an den gleichen Gedanken, den er gestern noch gefasst hatte.
Ich muss sie beschützen. Sie alle. Was auch immer geschieht. Ich muss stark und tapfer genug sein. Aber er durfte nicht den schnellen Weg gehen. Meister Skywalker hatte ihn ausgiebig davor gewarnt. Lee Valen war ein unfreiwilliger Spiegel geworden für etwas, das nicht sein durfte. Aber eben doch sein konnte, so schwer es zu akzeptieren war. Noch immer war Koryn davon überzeugt, dass er niemals der Dunklen Seite verfallen würde. Nicht, solange er selbst die Entscheidung traf. Aber wer konnte schon sagen, ob er nicht einmal den Boden unter den Füßen verlor, wenn er sich auf einem schmalen Grat bewegte… Dieses Bild schmerzte. Für den jungen Kel Dor hatte es nie einen anderen Weg als den der Jedi gegeben – zumindest, seit er von dieser Gruppierung wusste. Es gab für ihn keinen Grund, von diesem Pfad abzuweichen. Daher war es umso schwerer, sich einzugestehen, dass jeder von ihnen fehlbar war und die Dunkle Seite nicht so weit entfernt war, wie Koryn geglaubt hatte.

Als der Jedi-Schüler einsehen musste, dass er keinen weiteren Schlaf finden würde und auch Meditation seine Gedanken nicht zur Ruhe bringen würde – eher das Gegenteil – schlug er frustriert die Decke zurück und richtete sich auf. An anderen Tagen hätte er sich vielleicht durch Schnitzarbeiten abgelenkt, doch im Moment schien es nur eine Möglichkeit zu geben, seine innere Anspannung abzubauen. Er hatte Mytria versprochen, sich mit ihr beim Frühstück zu treffen. Indirekt zumindest. Doch ein Blick aufs Chrono verriet ihm, dass es dazu noch viel zu früh war. Während er sich wusch und anzog, kam ihm der Gedanke, ob sie nicht doch noch mitten in der Nacht ihre Meinung geändert hatte und verschwunden war. Koryn hielt in der Bewegung inne und musste sich erst selbst davon überzeugen, wie unwahrscheinlich es war. Nein, es waren andere, die er von diesem Tage an nie wieder sehen würde…
Mit festem Griff hielt Koryn sein Trainingslichtschwert umklammert, als er sich schnellen Schrittes auf den Weg zum Trainingszentrum machte. Es gab noch nicht viele, die außer ihm hier waren. Doch in ihren Blicken konnte der Kel Dor sehen, dass sie wohl alle ähnliche Beweggründe hergeführt hatten. Er selbst hielt seine Emotionen durch seine Masken verborgen, auch wenn seine Emotionen durch die Macht spürbar waren. Nach einem wortlosen Gruß reihte er sich bei den Übenden ein, machte ein paar Aufwärmübungen und ging anschließend minutiös die Abfolgen von Soresu durch. Immer wieder und wieder vollzog er die gleichen Bewegungen. Steigerte Kraft und Tempo und webte manches Mal auch Techniken der fünften Form hinein, auch wenn diese im defensiven Kampfstil eher deplatziert wirkten. Mitten in seiner Kata sah er in einiger Entfernung die vertraute Gestalt von Luke Skywalker, begleitet von zwei Wachleuten, die nicht die üblichen Uniformen des Praxeums trugen. Die beiden Männer schienen den Jedi-Meister zu eskortieren – doch wohin, konnte keiner der Anwärter genau sagen. Der Kel Dor war jedoch recht sicher, dass es mit den Geschehnissen der letzten Nacht zu tun hatte. Würde ihr Meister sich nun dafür verantworten müssen, auch wenn er keinen Fehler begangen hatte?

Koryn behielt Meister Skywalker so lange im Blick wie er konnte, ehe er umso verbissener zu seinen Übungen zurückkehrte. Er wollte seinen Körper fordern, der Anspannung der vergangenen Nacht auf nützliche Weise Raum geben und endlich wieder einen Fortschritt bemerken. Nicht auf dem schnellen Weg, sondern durch Kraft und Ausdauer. Während andere Anwärter zum späten Frühstück gingen, blieb der Kel Dor auf dem Trainingsgelände und vergaß in seiner Trance vollkommen die Zeit. So auch, dass er sich mit Mytria hatte treffen wollen…
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