#21
Mit zusammengekniffenen Augen lauschte Theen den Worten des Mannes der sich als Dario Mesarthim vorstellte. Er ahnte nicht, dass es sich dabei um ein Pseudonym handelte. Warum sollte man auch schließlich bei einem Namen lügen in so einer Situation. Doch darüber dachte der Arkanianer gar nicht nach. Seine Gedanken folgten den Ausführungen des hochgewachsenen, gar imposant anmutenden Mannes, den er nur schematisch durch seine blinzelnden Lider in Augenschein zu nehmen vermochte. Dario deckte auf, dass er der andere Jedimeister neben Luke Skywalker war und gleichzeitig ein Relikt vergangener Zeiten wie sein eigener alter Meister. Natürlich machte dies die ganze Sache noch viel interessanter als zuvor, denn Theen kannte die Erzählungen der alten Matukai über die Jedi und nun würde er vermutlich in selbiges nur aus einem entgegengesetzten Blickwinkel eintauchen können. Seine innere Entzückung drang nicht nach außen, ganz im Gegenteil, der Arkanianer behielt seine ausdruckslose Fassade und regte sich nicht. Auch seine Antwort ließ wie schon zuvor einige stille Momente auf sich warten. Doch der Matukai schickte sich an der Einladung des Jedimeisters folgezuleisten. Langsam nickte Theen, was seine langen weißen Haare sanft über seine Schultern nach vorn rutschen ließ.
"Deshalb bin ich hier: Austausch.", bestätigte der Arkanianer und hob seinerseits die schweißnasse Hand um anzudeuten, dass der Dario den Vortritt zu lassen gedachte, "Allerdings sind wir Matukai kein Klan. Unser eins nennt sich ebenso ein Orden wie ihr Jedi dies tut."
Aus irgendeinem Grund war Theen diese Tatsache unheimlich wichtig, denn er wollte nicht als galaktischer Hinterweltler gesehen werden und somit seinen Orden in ein falsches Licht rücken. Trotz dieser relativen Eile mit der er seine Worte sprach, war seine Stimme alles andere als Hektisch und kaum hatte er diesen Satz zu Ende geführt normalisierte sich auch die Geschwindigkeit seiner Worte wieder.
"Die lebendige Macht, so viel darf ich nun schon einmal vorwegnehmen, ist für die Matukai der Quell aller Energie. Bevor ich doch weiter ausführe, entschuldigt mich doch bitte einen Moment. Ich werde die Kleidung wechseln und mich ein wenig frisch machen."
Mit diesen Worten folgte Theen Dario zurück in den unmittelbaren Garten des Anwesens. Diesmal jedoch blieb ihm die Schönheit dieses Ortes so ziemlich verborgen, denn es war nötig die Hand vor die Augen zu heben und so die empfindliche Netzhaut vor dem grellen Licht der Sonne zu schützen. Nichtsdestotrotz entging ihm nicht die Anwesenheit von Luke und einigen anderen Jedi und er nickte vage in ihre Richtung ehe er sich gemeinsam mit seiner Begleitung zu seinem Quartier begab. Dort verbrachte der Arkanianer einige wenige Minuten, bis er schließlich neu eingekleidet, eine Kapuze zum Lichtschutz tief ins Gesicht gezogen und gewaschen wieder heraustrat.
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#22
Ajax erste Lektion begann bereits mit dem zweiten Satz den sein blasses gegenüber sprach. Die Matukai waren, anders als der Firrerreo geglaubt hatte, kein Klan von Machtsensitiven sondern ein tatsächlicher Orden, ähnlich dem der Jedi. Theen nahm die Einladung die Ajax ihm zuvor entgegengebracht hatte freundlich an und so marschierten die beiden Vertreter ihrer jeweiligen Orden durch den facettenreichen Garten zurück zum Anwesen. Als sie so den weg gemächlich entlang schlenderte konnte Ajax ein weiters mal einen Blick auf die kleine Gruppe der restlichen Jedi werfen welche immer noch im Gespräch vertieft waren. Für einen Moment wollte er stehen bleiben und sich erkundigen was den die, dem Anschein nach heiß geführte Debatte zum Thema hatte, besinnte sich jedoch eines besseren und folgte seinem arkanianischen Gesprächspartner weiter in Richtung Villa. Der Matukai sprach die Bitte aus sich noch schnell umziehen und frisch machen zu wollen was Ajax ihm weder verbieten wollte, noch stand es in seiner Macht und so trat Theen mit durchgeschwitzter Kleidung in sein spartansiches Zimmer ein und kam einige Minuten später in frischen dunklen Roben wieder hinaus. Der Jedi hatte vorhin schon Probleme gehabt dem Arkanianer in die stark zugekniffenen Augen zu sehen doch nun trug dieser seine Kapuze so tief, dass tatsächlicher Augenkontakt beinahe unmöglich war. Ajax hatte die paar Minuten vor dem Zimmer des „Gastes“ verbracht und machte, als dieser wieder heraustrat, den Vorschlag: „Lass uns die Cantina aufsuchen, an heißen Tagen wie heute kann man nicht erfrischt genug sein sage ich!" Der Jedi Meister hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt welches auf seinem sonst stets ernstem Gesicht etwas fehl am Platz wirkte und nickte Theen zu. Mit seinem rechten Arm deutete er den Weg zur hauseigenen Cantina an und die beiden etwas ungleichen Machtnutzer schritten den Gang entlang bis sie nach nicht allzu langer Zeit ihr Ziel erreichten. Die beiden traten ein und saßen sich an den nächst gelegenen Tisch, welcher einen das Gemüt erhellenden Ausblick auf die weite Natur welche rund um das Anwesen gedieh zur Verfügung stellte. „Bevor wir uns tiefer mit den komplexen Themen des Lebens auseinander setzten, wäre ich noch sehr interessiert daran zu erfahren wie es dich denn hier nach Naboo verschlagen hat, denn wie bereits erwähnt, Matukai gehören nicht zu unseren Stammgästen und damit bist du eine Ausnahme der Regel und Ausnahmen haben zu meist spannende Geschichten.“ Begann Ajax das Gespräch mit seinem Gegenüber, doch bevor dieser die Chance hatte zu antworten wurden die beiden von einem Kellner unterbrochen welcher nach der Bestellung fragte.
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#23
Die Cantina also. Theen wusste dass die Cantinas auf allen Welten immer ein ganz besonderer Ort waren. Nicht immer unbedingt auffällig durch ihre Schönheit oder durch Gediegenheit, nein, viel mehr war es die dunkle Atmosphäre die ihnen in einem Großteil der Fälle entstieg. Dunkles Klientel aller Art. Trinker, Glücksspieler und Kriminelle... selten etwas anderes. Zumindest nicht in den Cantinas, die der Arkanianer bisher besucht hatte. Da ihm allerdings bisher immer die nötigen Mittel gefehlt hatten anspruchsvollere Absteigen aufzusuchen, war dies nun einmal das Bild, welches er von einem solchen Ort hatte. Hier allerdings, auf Naboo konnte sich der Matukai dies nicht vorstellen. Sicher war dies nur ein unterschwelliges Gefühl, doch nichts hatte ihm hier auch nur annähernd den Eindruck vermittelt, dass sich hier so etwas in größeren Ansammlungen aufhielt. Theen nickte langsam und freute sich sogar ein wenig über eine Erfrischung, die ihm sichtlich gut tun würde. Wie immer jedoch zeigte er wenig von seinen Emotionen, was allerdings nicht bedeutete sie nicht zu besitzen!
Er folgte also seiner Begleitung zur Cantina des hiesigen Anwesens und seine Ahnung bestätigte sich. Es herrschte ziemliche Leere und von dunklem Klientel war man hier weit entfernt. Der einzige der einen solchen Anschein machte war Theen selber und er war mit nichten das, was man mit solchem in Verbindung bringen konnte... abgesehen von seinem kühlen Äußeren. Im Inneren des Raumes legte der Arkanianer seine Kapuze ab. Hier war sie nicht von Nöten, denn die Kraft der Sonne ließ hier merklich nach. Mehr als ein klitzekleines Jucken verspürte er kaum und so setzte er sich seelenruhig mit Dario an einen Tisch. Auch wenn dort der Ausblick nach draußen durchaus gegeben war, behielt sich Theen vor den Schatten nicht zu verlassen und sich ihm so ein wenig zu verwehren... aber er hätte ja geblendet ohnehin nur wenig davon. Sogleich erhob der Jedimeister seine Stimme und als sei es ein immer wiederkehrender Zyklus ließ der Arkanianer erneut einige Momente still verstreichen, ehe er zu antworten begann.
"Nun, das ist eine etwas längere Geschichte...", begann der Matukai, der kerzengerade auf seinem Stuhl saß und die bleichen Hände vor sich auf dem Tisch zusammenfaltete, "Prinzipiell würde ich sagen, dass es ein ähnlicher Prozess wie bei euch auch war. Aber ich kann mich natürlich auch irren.
Jetzt im Schutze einer Mauer hatte Theen weitaus bessere Sicht auf sein Gegenüber. Es brauchte einige Augenblicke, bis er alles zusammenzählte, seine beeindruckende Größe, der merkwürdig schimmernde Hautton, die in der unmittelbaren Nähe auffälligen Zähne und Dario als Firrerreo identifizierte. Der Arkanianer wusste nur wenig über diese Spezies, hatte aber von Zwischenfällen auf ihrem Heimatplaneten gehört, konnte diese nur nicht genau rekonstruieren. Auch sein Alter war merklich fortgeschrittener als das vieler anderer Anwesender.
"Soweit ich weiß wurde der alte Jediorden, von dem ich annehme eure alte Heimat gewesen zu sein, durch einen Tötungsbefehl des alten Imperators vernichtet. Allerdings fielen nicht nur die Jedi dieser Säuberung zum Opfer. Auch andere Machtnutzerorden wurden brutal verfolgt, getötet und an den Rande der Vernichtung getrieben. So auch wir Matukai. Mein alter Meister Cryus war einer der Überlebenden dieses Verbrechens und wie auch ihr, vermutlich, versuchte er unterzutauchen und zu überleben. Ich wurde von ihm in dieser Zeit gefunden und ausgebildet. Unglücklicherweise wissen wir nichts von dem verbleib anderer Matukai, weshalb ich wohl einer der letzten Überlebenden bin. Der Wunsch meines Meisters war euch aufzusuchen, das Gleichgewicht wieder herzustellen und die Lehren unseres Ordens die Zeiten überdauern zu lassen. Durch einen Zufall mit dem republikanischen Geheimdienst wurde ich gefangen genommen und hier her gebracht."
Kurz und prägnant fasste Theen alles zusammen, ohne dabei ins Detail zu gehen. Er vertraute dafür zu wenig, um zu tief in die Materie vorzudringen, doch dies war nichts ungewöhnliches. Viel mehr eine Normalität in seinen Verhaltensmustern, die lediglich Zeit benötigte, um sich aufzulösen... Doch dafür musste noch viel passieren.
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#24
(( Abschließender Post zwischen Dion, Lee und Sansa. Sorry etwas sehr spät. ))

Dion's Gesichtsausdruck verfinstert sich zu einer eisigen Miene die Kinder zum weinen bringen würde. Die Tatsache das sie bereits wusste das ein Nachfolger aus Palpatines Schatten hervorgekrochen kam trafen ihr härter als jeder Faustschlag. Natürlich hat er es erwartet das sich auch die Gegenseite wieder zeigen würde wenn der alte Imperator nicht mehr sei. Das aber die Verbindung so eng war überstieg seine Erwartungen und vergrößert die Enttäuschung über das mangelnde Vertrauen. Sansas Hand auf seiner Schulter vergrößert nur seinen aufsteigenden Missmut und entzog sich ihrer Berührung durch ein ruppiges zu Seite ziehen seiner Schulter. Er hatte keine Mitleid für ihr Verhalten und ihre bitteren Tränen ließen ihn nicht erweichen
„ zwei Jahre .“ wiederholte Dion langsam und nickte langsam

„ Zwei Jahre wo wir etwas tun hätten können . Etwas planen, uns beratschlagen und gemeinsam was tun könnten. Jetzt ist die Katze aus dem Sack und das beste was wir haben ist euch von ihnen gefangen nehmen zu lassen. Großartig. Das klappt bestimmt wie von selbst. “ fing er mit klagenden Tonfall an und fuhr dein weiter fort.

„Was kommt dann ? Der Überraschungsmoment eines unverhofften Wiedersehen? Ein Ablenkungsmanöver durch die Laune des Schicksals vielleicht? Oder nur die schwache Hoffnung das sich irgendwo noch etwas in diesem Mann befindet was ihn an eure gute alte Zeit erinnert ? Alles nur Wunschdenken denn nichts wird davon funktionieren.“ profizeit er finster


"Dion, diese Mission hat nichts mit dir zu tun. Die Macht hat uns gezeigt, was Sansa und ich machen sollen. Belasse es dabei." , sagte Lee

„ Die Macht? “
Dion's Kopf dreht sich so ruckartig zu Lee das seine Haare ins Gesicht fielen. „ Die Macht....so so“ wiederholte der alte Jedi noch einmal und fixierte Lee mit zugekniffnen Augen. Dann wandte er sich ebenso schnell wieder ab.

„ Lee nehmen wir an, nur rein theoretisch , die Macht würde die offenbaren das du jemanden töten würdest weil der sehr am Herzen liegen würde. Dennoch könnte ihr tot eine Kettenreaktion zu weit aus schlimmeren verhindern würde. Würdest du dich auch hier dem Willen der macht unterwerfen nur weil sie das offenbart hat ?“ legte den Kopf schief und drehte sich langsam zu ihn um. Er sah ihn eine weile fragend an bevor weiter sprach.

„ Ich glaube kaum . Du würdest dich diesem Schicksal verweigern und versuchen diese Vision anders zu deuten. Sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Denn darum geht es um den Blick in die Zukunft, um Ansichtsweisen.“ antwortet er wild schütteln den Kopf . Er begann etwas zu husten bevor er weiter fortfuhr , den er hatte sein Pulver noch nicht verschossen.

„Jedimeister die weit aus weiser und mächtiger waren als wir drei hier zusammen haben versucht Visionen zu deuten und sind gescheitert . Ich habe auch vor 20 Jahren an eine große Vision geglaubt was ist dabei ausgekommen ? Denn Tot von zahllosen guten Jedi und mein linkes Bein sind dieser Vision zum Opfer gefallen.“ und schlug wuchtig auf seine metallische Prothese um diese Tatsache zu unterstreichen.

„Glaubt ihr... „

Dion's Husten wurde schlimmer und er musste seine Ansprache unterbrechen. Dann brach alles über ihn herein und krümmte sich unter einen schlimmen Hustenanfall. Der lange Flug , der Kampf auf der Sunset , die starken Medikamente gegen seinen Krebs und nun diese herbe Enttäuschung. Dion spürte wie die lebendige Macht ihm die Zugang zur ihrer Kraft verweigert. Sein Jähzorn zog ihn mal wieder in seinen persönlichen dunklen Abgrund und kapselt ihn von der hellen Seite ab. Plötzlich fühlte Dion schwach , seine neue Prothese schmerzte und sein Kopf dröhnte von den Nebenwirkungen der starken Medikamente , er wollte sich hinsetzen und einfach nur Ruhe von diesen kindischen Ideen haben. Doch er ertrug die Tatsache nicht das man mit ihm vielleicht Mitleid haben könnte und Rücksicht auf ihn nahm.
So tat er das was er immer tat wenn er im Abgrund gelandet ist. Wieder hinausklettern. Er unterdrückte die Husterei mit seiner schieren Willenskraft und presste die Luft durch seine Lungen. Er bäumte sich auf sein Gesicht sah schal und sein Haar zersaust aber in seinen Augen brannte die unabdingbare Wille nicht zu weichen .

„Aber was bedeutet das schon? Denn wer bin ich das Schicksal andere in frage zu stellen.“


Mit dieser bitteren Erkenntnis wandte er sich von beiden ab und verabschiedet sich mit den Worten
„Möge die Macht mit euch sein, denn ich bin es nicht.“
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#25
[Bild: npc_luke.png]
Luke war unruhig. Eine Sorge belastete ihn, nein, nicht nur eine Sorge. Die dunkle Seite sammelte sich, vergiftete das Zusammenleben der Lebewesen dieser Galaxis immer mehr. Auch wenn die Republik knappe Siege errungen hatte, das Imperium schwächelte; war dieser Krieg grausamer, brutaler als jemals zuvor. Es schmerzte ihn. Auch der Gedanke an seine damalige Tat als er den Todesstern zerstörte. Millionen Leben war durch seine Hand gestorben. Die dunkle Seite war ihm bekannt. Doch er hatte sich entschieden, als Jedi und als Mensch. Luke wollte sich nicht verderben lassen, nicht die Hoffnung und das Licht verlieren, welches jede Leben war. Vorwürfe lösten nicht seine Schuld, doch seine zukünftigen Taten, seine Haltung waren entscheidend. Ein Jedi war sich seiner selbst bewusst und seiner Handlungen, ohne dies zu fürchten oder falsche Schlüsse zu ziehen. Es wäre einfacher, dass Imperium zu hassen, wie er einst getan hatte. Hass löste nicht, befreite nicht von einer Schuld oder machte es leichter. Am Ende war er der Untergang der Person, die man war und für das, was man erreichen wollte. Zerstörung brachte kein Leben hervor. Es hatte Tod gebraucht, damit der Jedi wuchs, reifte und begriff, dass das Licht in der Hoffnung lag. Frieden war die Antwort auf Krieg. Lange hatte er versucht die Republik zu beraten, Verhandlungen zu suchen; die Imperialen zu überzeugen, dass es nur ein Ende für diesen Krieg gab und keine Fortsetzung. Alle Kräfte hatte er aufgebracht, es zu beenden; Jedi ausgebildet, um gegen die dunklen Diener anzutreten, die von diesem Krieg profitierten. Das Imperium erwuchs aus der dunklen Seite; getragen von den Händen der Sith sowie dunklen Jedi. Es waren gefallene Seelen, doch waren sie unrettbar? Ein Jedi dürfte niemals Absolute verwenden, Dogmen gegen etwas setzen, was auch Leben war. Freiheit lag nicht im Zorn und der Gewalt gegen das Imperium, sondern allein darin, nicht in diesem Krieg zu versinken. In ihrem Hunger nach Sieg zerbarsten die Sith Moral und ihre eigenen Seelen, in der Sehnsucht nach Frieden drängte die Republik in den Krieg gegen den Kern; Welten brannten und Familien wurden vernichtet und zerrüttet, für was? Luke konnte es sich nicht mehr leicht machen. Es gab keine Leichtigkeit im Leben, nicht für einen Jedi Meister, doch man konnte lernen, es zu erdulden. Das Licht war immer da. Zwischen jedem Herzen lag dieses Licht, verband es mit einem anderen. Die Macht war die Antwort auf alle Fragen und alle Trauer des Lebens. Es war kalt geworden. Die Schwärze des Vesperum war eine verführerische Quelle des Hasses. Eine Person, die man hassen wollte, verabscheuen, doch Luke konnte es nicht. Zwar war sie Ursprung seiner Idee, die Jedi beschleunigt zu etablieren aber nicht Quelle einer Abneigung. Vesperum war verloren; doch nicht verloren für die Macht. Eines Tages würden die Jedi und die Republik das Licht erstrahlen lassen; nach all dem Krieg. Es war möglich. Irgendwie. Die Macht drängte danach.

Es war der Ruf des Lichtes gegen jeden Zorn der dunklen Seite. Es zeigte sich nur, was sich zeigen musste. Luke trat an den Quellen vorbei; erinnerte sich an die Situation damals auf dem Todesstern als dem Imperator gegenüberstand, dessen Position Vesperum mit Gewalt beerbt hatte. Der Jedi hatte die dunkle Seite gespürt, ihr vermeindliches Potenzial, um dann doch zu erkennen, dass es eine Lüge war. Eine einfache sowie schnelle Lüge, dass man durch Zerstörung und der Sünde an der Macht selbst, siegen konnte. Dabei gab es nie einen Sieg. Ein Sieg kostete immer etwas. Es mochten einmal Tränen sein, dann Mord und am Ende die eigene Seele. Luke war bereit gewesen, zu sterben, um den Kreislauf des Hasses zu beenden. Er wollte seinen Vater nicht töten, für kein Machtversprechen der Galaxis. Der Imperator lag falsch mit seiner Annahme, dass die dunkle Seite schnell erschlossen wurde. Es gab dort nichts zu erschließen, sondern nur anzunehmen. Die eigene Fehlbarkeit zu ergötzen und daraus gegen die Macht zu handeln. Ein Jedi war frei von Machthunger, von dem Wunsch das Schicksal gänzlich zu bestreiten; denn, wie es geschehen war, war es geschehen. Der Wunsch, der der dunklen Seite inne wohnte, war eine fatale Sünde, die unlängst durch die Macht mit Verfall und einem ewigen Abgrund bestraft wurde. Dabei wurde dieser Abgrund nicht durch die Macht ausgeformt, sondern durch die eigene Wünsche und den Hass gegen das Leben. Es war der Verrat gegen sich selbst. Ein Sith verriet immer etwas. Am Ende sich selbst. Luke hatte sich nicht verraten.

Er vermisste Saanza, Dion und die Jedi, die gegangen waren, um gegen Vesperum zu kämpfen. Jeweils auf ihre Art. Saanza wollte ihn überzeugen, war wohl gescheitert, da ihre Präsenz in der Macht nur noch schwach war. Dion wollte Antworten, warum die Macht dies zuließ und war aufgebrochen, Saanza zu finden. Selbst Lee Valen war aufgebrochen, hatte den starken Wunsch etwas zu verändern und war doch gescheitert. Sein Herz hatte sich verdunkelt; dies spürte der Jedi-Meister. Eine Vision war deutlich genug gewesen. Mit dem Blick auf eine Altena-Pflanze mit ihrem satten Grün, den großen bunten Blüten, welche im Licht samtig erschienen und den grazilen Stauden. "Ich wünschte mir, dass ich mehr tun könnte. Doch kann ich es nicht," sagte er zur Pflanze, welche, als ob die Macht antwortete, im Wind wankte. Der Wunsch der sofortigen Veränderung war nicht mehr der seine. Luke hatte sich entschieden.
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