#11
Während Sansa in sich vertieft war, dachte Lee über seine Gefühle für Sansa nach. Was empfand er? Wenn er Sie sah, schlug sein Herz schneller, innerlich lief er rot oder hatte ein angenehmes Kribbeln in der Bauchgegend. Es konnte nur Liebe sein, denn selbst die Blicke Lee´s waren warm und voller Gefühle. Empfindet Sansa genauso wie ich?, fragte sich der junge Jedi-Ritter und blickte in Sansa´s purpurne Augen, als Sie seine Frage beantwortete.
Lee soll ein Beschützer sein, so sagte es Sansa als Sie ihm mit der Hand über die Bartstopplen fuhr und kurz darauf Ihre Hand auf seine Brust legte. Zuerst zweifelte Lee, doch seine innere Stimme, die Hoffnung sagte ihm, dass es wahr sei. Lee war der Beschützer des Ordens und der Neuen Republik. Das sah er jetzt ein.

Doch plötzlich sah Lee Wellen in der Luft. Die Macht verband die beiden Jedi erneut mit einem untrennbaren Band aus smaradtgrünem Licht. Leise hörte er seinen Herzschlag, dann kam der von Sansa hinzu, bis beide im Einklang schlugen. Die Gefühle der beiden Jedi wurden zu einer Einheit, während sowohl Sansa als auch Lee begannen im Glanz der lebendigen Macht zu leuchten. Ein warmes Licht ümhüllte Sansa und Lee, verknüfte Ihre Schicksale miteinander. Wie Yoda bei seiner Zeit im Jedi-Tempel auf Coruscant gesagt hatte. "Erleuchtete Wesen sind wir. Nicht diese rohe Materie." Erst mit diesem Augenblick wusste Lee, was Yoda damals gemeint hatte. Die Jedi waren mehr, doch was waren die Sith? Lee würde die Sith niemals akzeptieren können. Nicht nach alldem, was Sie mit den Jedi gemacht hatten. Doch seine Ungeduld ließ seine Gedanken unterbrechen. Es war Zeit mit Luke zu reden, denn Sansa als auch Lee mussten sich Darth Vesperum stellen. Das soll Ihr Schicksal sein.

Kurze darauf hatte sich Lee fertig angekleidet und machte sich nach der Bestätigung Sansa´s und des Medi-Droiden auf den Weg zu Luke, um diesen im Garten der Quellen zu treffen. Lee´s Lieblingsort im Anwesen.
Offline
Zitieren
 
#12
Es war Nacht, Kühle lag in der Luft und legte sich wie ein sanfter Schleier über das sommerlich angewärmte Gestein des Anwesens und das poröse, harte Material strahlte wie ein Lebewesen seine Energie in die Dunkelheit. Kein Wind war zu vernehmen und der Himmel war so klar, dass der Blick auf die Gestirne beängstigende Anziehung versprühte, der sich auch Theen zuerst nicht zu erwehren wusste. Lautlos war er aus dem Schutze seines Gemaches in den Gang getreten. Kein Schmerz traf sein Auge mehr und frei von allen Lasten, auch geistig genoss der Arkanianer den Moment. Wie immer wenn ihn ein solcher Moment beschlichen hatte änderte sich etwas in dem feinen Gefüge seiner Wahrnehmung, Emotionen und dem filigranen wirken seines Verstandes. Es war erstarkend gewesen, wie ein Feuer dass erneut aufloderte und alle Unsicherheit einfach hinfort wusch und ihn rein zurückließ. Der Matukai fühlte sich frei, frei von dem erdrückenden Gefühl der Hilflosigkeit und der fesselnden Existenz der Überforderung. Durch die Macht stieß Theen immer wieder in Dimensionen vor, die seiner eigenen Selbsterkenntnis die Weichen stellten und ihn bereinigten auf seinem Weg. Einem Weg der von nun an damit beginnen sollte, dass er zu sich stand und das Versteckspielen aufgab. Es gab nicht wofür es sich zu schämen galt, er war ein Matukai und das bedeutete Stolz, keine Überheblichkeit, sondern Stolz und der Mut sich zu der Macht zu bekennen. Sein Meister hatte es ihm freigestellt am Ende seiner Ausbildung, die Tätowierung seines Ordens anzunehmen, doch aus Sicherheitsgründen hatte er damals abgelehnt... was sich im Nachhinein als Fehler entpuppte, denn Theen hatte seine eigene Existenz verleugnet! Wie konnte er für das winzige Überbleibsel seines Ordens ein Vorbild, ein Repräsentant sein, wenn er schon sich selbst gegenüber nicht eingestand was er wirklich war.
Es verstrichen nur wenige Augenblicke der Stille vor dem Raum des Arkanianers, der sich noch einmal gänzlich sammelte und schließlich seinen Weg beschritt. Gekleidet in die selbe Hose und die selbe Tunika mit der er bereits vor einigen Stunden hier angereist war, schickte sich der Matukai an den Weg in die Krankenstation zu suchen. Viel hatte er noch nicht gesehen von jenem Anwesen, was die Jedi als Basis nutzten, doch es war übersichtlich gestaltet und mit der Orientierung, die er noch hatte fand Theen schnell zurück vor den Raum in welchen man ihn empfangen hatte und von dort aus war es auch kein langer Weg in die Medistation. In den Gängen begegnete ihm niemand, alle Anwesenden schienen zu ruhen, meditieren oder gänzlich zu schlafen, doch das kümmerte ihn nicht. Es war kein Geheimnis welches der Arkanianer hier vollzog, nein, es war etwas, dass er schon vor langer Zeit hätte tun sollen.
Als Theen schließlich die Tür zur Medistation gefunden hatte zögerte er nicht lange und trat ein. Zischend öffnete sich die automatische Türentriegelung und offenbarte schließlich die Krankenbetten und Bactaspeicher, die so charakteristisch für moderne Krankenhäuser und Erste Hilfe Stationen waren. Der anwesende Droide erwachte sogleich aus seiner automatischen Deaktivierungssequenz und näherte sich dem bleichen Neuankömmling, dem das aufleuchtende Licht der Deckenlampen wenig zu schaffen machte, da es mehr das Sonnenlicht war, dass seinen Augen schadete.
"Guten Abend Sir, wie kann ich ihnen behilflich sein?"
Die mechanische Stimme erklang ohne Umschweife und der Droide blieb einen Meter vor Theen unbeweglich stehen und schien ihn zu betrachten. Selbiges tat der angesprochene, der sich mit seiner Antwort ein wenig Zeit ließ. Unnötigerweise nickte er dem mechanisierten Arzt sogar zu, was ihm allerdings erst kurz danach auffiel. Unbeeindruckt von dieser Geste schien sich der Medi-Droide aber kein Stück zu rühren und wartete noch immer auf eine Antwort.
"Ich brauche eine Tätowirung."
Ertönte es schließlich beinahe tonlos und in einer Lage, die teuflischen Beiklang besaß. Der Matukai konnte nichts dafür, doch wenn er lange nicht sprach und dann irgendwann das erste Wort an eine Person richtete, so war seine Stimme belegt und erweckte eher den Eindruck eines Sterbenden, als den eines normalen humanoiden Mannes.
"Das ist möglich, jedoch bin ich auf medizinische Notfallmaßnahmen und Prophylaxe programmiert und nicht als Tätowierer."
Der Arkanianer hatte bereits mit so einer Antwort gerechnet, doch er verlangte kein ausladendes Bild und auch kein zu kompliziertes Muster. Sein Wunsch war weniger detailreich und einfacher gestaltet und seine Hand fuhr an seine Gürteltasche, aus welcher er ein kleines Datapad hervorkramte.
"Ich brauche einen Computer mit Monitorterminal"
Der Droide machte eine einem Nicken nachempfundene Geste und untermalte diese sogar mit dem Wink eines seiner Arme.
"Folgen sie mir."
Theen tat wie im geheißen und steckte das kleine Speichergerät in einen dafür vorgesehenen Schlitz. Seine Kenntnisse über Technik waren weniger als rudimentär und so brauchte es seine Zeit, bis der Matukai es fertig brachte endlich das gewünschte Bild anzeigen zu lassen. Es war eine Zeichnung, welche er vor sehr vielen Jahren angefertigt hatte, als sich am Horizont ganz langsam das Ende seiner Ausbildung abzeichnete und er selber volle Vorfreude auf eben jenes seine eigene Stirntätowierung plante. Doch schnell wurde ihm damals klar, dass er mit sich haderte und Angst verspürte sich derart zu brandmarken. Es war immerhin kein unerheblicher Schritt, doch jetzt in diesem Moment war es Theen klar, dass es zu seiner Existenz als Matukai dazugehörte.
"Ist das möglich?"
Nur wenige Sekunden verstrichen und die Prozessoren des Droiden errechneten die Möglichkeiten und Chancen, welche schließlich zu einem positiven Schluss kamen.
"Wir können sofort anfangen, wenn sie es wünschen, Sir"
Wortkarg nickte der Arkanianer lediglich und folgte den Anweisungen des Arztes, der hier die provisorische Rolle als Tätowierer übernahm. Es war dem Droiden ein leichtes die in seine motorischen Funktionen integrierten Spritzen in geeignete Nadeln umzufunktioneren und nach einer kurzen Vorbereitungszeit begann es. Ein eigenartiges Gefühl, durchzogen von winzigen Anflügen des Schmerzes zog sich über die Stirn des Matukai. In der Tat etwas, dass er so noch nie zuvor erlebt hatte, doch soweit man das einem Droiden ansehen konnte verrichtete dieser gute Arbeit. Dennoch schwang ein leiser Zweifel in Theen mit, der das Ergebnis mit kontrollierter Sehnsucht erwartete, bis es schließlich soweit war. Die letzten Reste aus Tinte wurden entfernt und die gereizte Haut von Blut gereinigt und mit verschiedenen Mitteln beruhigt.
"Fertig, Sir.", kitzelte die Maschine noch ein wenig an seinen Erwartungen und stellte nach ungefähr einer Stunde dem Arkanianer einen Spiegel zur Verfügung, um das Werk betrachten zu können, "Ich hoffe es ist zufriedenstellend."
Das war es. Theen blickte in sein Antlitz, welches nun anders wirkte. Die übermäßige Blässe in ihrer Masse war entschwunden, doch wirkte durch den schwarzen Kontrast auf der Stirn ein wenig stärker. Dort allerdings war nun etwas, dass dem geisterhaften Gesicht etwas weltliches, etwas schweres verlieh. Ein einfaches Muster, nicht mehr als drei einfache, dünne Striche waren dort, von Farbe gefüllt und zwischen ihnen kleine unspektakuläre Punkte, die nach außen hin größer wurden, bis es kleine Kreise waren und kurz oberhalb der Augen ihr Ende fanden. Es war Zeit geworden diesen Schritt zu gehen und nur noch eine Sache fehlte, um das Vermächtnis seines Ordens gänzlich weitertragen zu können. Eine Wan-Shen.
Offline
Zitieren