#11
Feenon war ein hochgewachsener, starken Mann, welcher sich nicht nur durch eine gewisse kampfstarke Aura auszeichnete, sondern auch durch ein durchsetzungsstarkes Charisma. Er nahm seinen Helm ab, was unter Sturmtruppen selten geschah und legte diesen unter seinen Arm, um Tyvos Corno mit seinem Angesicht nach einem Salut zu begrüßen. Nicht nur, dass er als einziger Soldat der anwesenden schwarzen Legionäre ein Rangabzeichen an der Brust und eine rote Schulterklappe, welche ihn als Kommandoffizier auswies, machte ihn bedeutungsvoll für Tyvos zukünftige Aufgaben. Er galt als überaus fanatisch und hing wohl einer dubiosen kultistisch orientierten Vesperum-Kirche an, der wohl auch Ishin Il-Raz angehörte. Ein gefährlicher Mann, der sein eigenes Seelenheil auslagerte und darauf hoffte, dass sein Blaster ihm die Tore zum Himmel freischießen würde. Eine breite Narbe zierte die linke Wange des Soldaten. Scheinbar hatte in einem Feuergefecht ein Stück die Helmpanzerung durchlagen und somit eine Wunde ins Gesicht gehauen, ohne jedoch tödlich zu verwunden. Die Narbe ließ den altgedienten Mann erfahren aussehen, trotz seiner markant-jungen blauen Augen, welche alsgleich den Moff fixierten. Ein gepflegter Drei-Tage-Bart rundet mitsamt dem Bürstenschnitt seiner Haare des Bild des Offiziers ab.

"Es gibt nicht viele Informationen, Moff," erklärte der Sturmsoldat mit einem verbitterten Lächeln, welches schief auf seinen Lippen lag. "Das Projekt wird unter dem Namen Black Moon geführt und umfasst mehrere Institute des glorreichen Reiches," betonte der Offizier und nickte. Er kramte mit seiner freien Linken, deren Arm nicht der Aufgabe betraut war, einen Helm zu halten, in seiner Gürtelbox, um einen kleinen Datenstick hervorzuholen. Er reichte diesen Tyvos Corno. "Die Koordinaten sowie Zugangsdaten nach Yn und dortigen Festung. Sie sind befugt ihr Schiff zu verwenden. Meine Legion wird sich sofort einschiffen, sobald sie Weisung erteilen, Sir." Abermals nickte der Soldat, um dann wieder seinen Helm aufzusetzen, der mit einem leisen Zischen luftdicht abschloss. Die Deckenlampe reflektierte dabei kurz in den undurchsichtigen Linsen der helmischen Maske. "Unser beider Herrscher erwartet klare Ergebnisse, Moff. Missbrauchen sie unsere Stärke nicht. Das Leben meiner Männer ist die Währung seiner Macht, verschwenden sie nicht die Währung des Krieges in unnützem Blut. Ihre Aufgabe ist bekannt und weitere Informationen wird uns Yn bereitstellen," dröhnte der Vocoder, als der Soldat seinen E-11 aus dem übergroßen Holster an seiner Hüfte zog, um dieses als guter Soldat zu tragen. Eine Sturmtruppe war nicht nur eine Rüstung, sondern auch eine Waffe. Und erst recht ein Offizier der Schattentruppen. Mit einer gezielten Armbewegung deutete er dem Moff, dass man gehen konnte. "Ihr Weg," sagte er noch und wartete auf den Moff, damit dieser mit der Aufgabe begann. Es wurde Führung erwartet und es war nur die Frage, ob Tyvos Corno diese liefern konnte.
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#12
Oberst Feenon entsprach der Aufforderung des Groß Moffs und gab sich zu erkennen. Kurzerhand nahm er seinen pechschwarzen Helm ab und legte ihn behutsam, wie ein Schmuckstück, in den rechten Arm. Der Schattenlegionär wirkte wie das Musterbeispiel eines imperialen Offiziers, die Haare kurz geschoren, das Gesicht hart und kantig. Zudem unterstrich eine große Narbe auf der linken Wange Feenons dessen strenge Ausstrahlung. Tyvos entging nicht das merkwürdige Funkeln in den Augen des Sturmsoldaten, sein Blick verriet, dass er voller Überzeugung seine Arbeit verrichtete. Es würde sich zeigen ob er ein ebenso strenger Offizier war, wie Tyvos vermutete.

Tyvos lauschte dem knappen Bericht des Sturmsoldaten und unterdrückte den Drang sein Gesicht zu verziehen und dem Oberst das Wort zu entreißen. Ihn, einen Groß Moff und Verweser des Reiches nur als Moff zu bezeichnen war eine Anmaßung. Ganz gleich ob im Rang eines Moffs, oder Groß Moffs, Individuen die diese Titel trugen wurden von den unteren Rängen stets mit "Exzellenz" angesprochen. Ein faux pas, über welchen Tyvos jedoch vorerst hinweg sehen würde, ein Vollblutsoldat wie Feenon war sich vermutlich nicht darüber im Klaren welche gesellschaftlichen Umgangsformen in welcher Situation angebracht waren. Bei der Nennung des Projektes, welches der Groß Moff nun anscheinend überwachen würde, vergaß er das kleine Missgeschick sogleich wieder. Black Moon, der Begriff sagte ihm nichts, anscheinend waren lediglich Personen der höchsten Geheimhaltungsstufe eingeweiht. Jetzt gehörte er ebenso zu diesem erlauchten Kreis und er würde ihn schon bald überschatten, das stand fest. Worum es sich auch immer drehte, Tyvos würde diese Aufgabe mit vollem Erfolg absolvieren.

Die Art und Weise mit welcher Feenon sprach, triefte nur vor Innbrunst. Die Worte über das glorreiche Reich ließen Tyvos kurz schmunzeln, die Sturmtruppen sahen nur die Welt, welche ihnen während ihrer Ausbildung vermittelt wurde, dass es um das Reicht nicht sonderlich gut gestellt war, konnten und wollten sie vermutlich nicht einsehen. "Vielen Dank für die Informationen, Oberst Feenon!". Tyvos nahm den Datenstick entgegen, er würde ihn auf seinem Weg nach Yn studieren. Feenon setzte seinen Helm wieder auf und als Tyvos gerade in Richtung Ausgang marschieren wollte, erhob der Oberst erneut das Wort. Nun wurden die Nerven des Verwesers strapaziert, wie konnte dieser Soldat es wagen in diesem anmaßenden Tonfall mit ihm zu sprechen. Im Sinne einer effektiven Zusammenarbeit unterließ Tyvos es ein weiteres Mal den Offizier zurechtzuweisen. "Oberst Feenon, ich bin überzeugt, dass diese Mission absolut erfolgreich verlaufen wird. Verschwendung und Misserfolg wird es nicht geben, in unser beider Interesse und vor allem der unseren Imperators.". Eine kurze Pause, "Lasst eure Truppen sogleich auf die Regnator verschiffen, ich möchte so schnell wie möglich nach Yn aufbrechen, die Belange des Imperators haben oberste Priorität und Zeit ist stets der größte Feind großer Vorhaben.". Damit nickte der Groß Moff den Sturmsoldaten zu und folgte dem dunklen Flur in Richtung Ausgang. Auf dem Landeplatz wartete bereits sein Shuttle, welches ihn zurück auf die Regnator bringen würde.
Während die Triebwerke der Lambda Fähre starteten dachte er an den Azure Sektor und an die Zukunft seiner Familie, der Ausgang dieser Operation würde beides Beeinflussen.
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