#1

Ratskammer des Provisorischen Rates


„Wir haben Grund zur Annahme, dass das Imperium in Begriff ist, eine neue Superwaffe zu fertigzustellen“, sagte Rat Borsk Fey’lya auf seinem Platz in der Ratskammer sitzend in die enge Runde hinein. „Das bothanische Netzwerk hat in den letzten Monaten ungewöhnliche Lieferungen bis nach Kuat verfolgt. Als es jedoch gelang, einen Spion zu rekrutieren, war festzustellen, dass das Projekt bereits verlegt wurde. Weitere Untersuchungen der Quelle ließen Informationen aufkommen, dass das Imperium nun schwer bewachte Konvois in Richtung des Tiefkerns entsendet. Mehrere Quellen bestätigen uns übereinstimmend, dass auch Kyber-Kristalle Teil dieser Konvois sind.“

Ein kurzes Raunen ging durch den Raum. Kyber-Kristalle? Es gab nur wenige bekannte Verwendungsmöglichkeiten für diese Art von Kristallen – und alle hatten mit den Fokussierlinsen von Waffen zu tun. Ein Zusammenrotten großer Mengen dieser Kristalle schien eine Schlussfolgerung nahzulegen.

„Das kann nur eines bedeuten“, erwiderte Staatschefin Mon Mothma mit bedeutungsschwerer Stimme. „Ein großer Waffentest steht unmittelbar bevor.“

Die Staatschefin gab sich Mühe, ihre Müdigkeit zurückzuhalten und ihre Frustration darüber, dass selbst der Sieg über Endor nicht das Ende ihres Kampfes war.

„Was soll das heißen? Dass das Imperium schon wieder einen neuen Todesstern gebaut hat, der so weit ist, dass sein Superlaser einsatzfähig ist?“, fragte Rätin Doman Beruss irritiert. Immerhin war das Imperium dafür bekannt.

„Das lässt sich nicht sagen. Das Projekt ist so streng geheim, dass es bislang nicht möglich war, seine Natur aufzudecken. Aber wir müssen auch mit dieser Möglichkeit rechnen,“ entgegnete Fey'lya nüchtern, wobei seine großen Augen Mon Mothma fixierten, die ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen war. Ihre von übermäßiger Moral geprägte Sicht auf die Dinge machte ihm das Leben schwer. Er hätte längst das Imperium mit härteren Mitteln bekämpft.

„Das ist doch Irrsinn“, entgegnete Jenssar SoBilles. „... das Imperium wird keinen Todesstern bauen." Er war sich recht sicher, da sie schon oft mit dieser wahnhaften Idee von Massenvernichtung gescheitert waren.

„Das Netzwerk hat seine Methoden. Wenn ich Sie daran erinnern darf, Admiral, haben wir Bothaner einige Erfahrung im Aufspüren imperialer Superwaffen." donnerte der Bothaner in der Runde böse. Ihm war egal, was seine Kollegen davon hielten aber er ging fest davon aus, dass das Imperium eine neue Superwaffe bauen ließ. Immerhin ließ die neue Republik ihnen auch keine Wahl. Das Imperium brauchte eine Wunderwaffe, um diesen Krieg noch wenden zu können.

„Wenn Sie davon absehen, dass wir beim letzten Mal in eine Falle geraten sind,“ meinte der anwesende Admiral Gial Ackbar mit einem unsichtbaren Lächeln auf seinen Fischlippen.

„Die unsere großartigen Streitkräfte schlussendlich bravourös meisterten, Admiral – trotz Ihres Versuches, jene Schlacht abzubrechen, welche uns dann doch den größten Sieg unserer Bewegung brachte,“ sagte Fey'lya dann leise aber hörbar und beugte sich auf den Tisch vor. „Genug“, entgegnete Mon Mothma mit ihrer Stimme nun klar und bestimmend. „Wir sitzen hier alle im gleichen Boot. Niemals können wir akzeptieren, dass das Imperium erneut eine so zerstörerische Waffe besitzt, gegen die auch Planetenschilde zwecklos sind.“

Alle Beteiligten nickten wortlos und betrachteten sich gegenseitig.
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