#20
Bevor er gehen konnte, tauchte eine beflosste Kreatur auf. Senzo kannte diese Spezies zu gut und hatte sie schon in vielen Schlachten gesehen. Mon Calamari waren tapfere Kämpfer für die republikanische Sache. Auf vielen Schiffen und manchmal sogar am Boden dienten sie mit Mut und Hingabe. Zwar waren auch sie unterschiedliche Charaktere, die aber alle zumindest eine Leidensgeschichte mit Imperialen hatten. Diese Fischköpfe hatte es mitunter sehr hart im Imperium getroffen. Senzo kannte nicht jede Leidensgeschichte aber konnte das Leid, welches ihre Welt heimgesucht hatte, gut einschätzen. Das Imperium war grausam zu Menschen aber noch grausamer zu Nicht-Menschen, die nicht in die standardisierten Pläne des Reiches passten. Dennoch gaben viele Völker nicht auf. Sie leisteten Widerstand, offen oder verdeckt, gegen diese galaktische Tyrannei. Senzo, seines Zeichens Freiheitskämpfer, sah dies mit Würde und Anerkennung. Auch für sie tat er seinen Dienst. Es sollte einmal eine bessere Galaxis geben. Nicht für ihn, sondern für die Kinder, die kommen würden. Der Lieutenant blieb also stehen, wandte sich um und trat seinen Weg zurück an, um nicht unhöflich vor einem Gespräch zu flüchten. Mit einem angedeuteten Salut von zwei Fingern an seiner Schläfe trat er vor beflossten Kameraden, der recht zivil wirkte.

"Ja, der Mann gehört ins Bettchen," fiel der Veteran vieler Schlachten gegen das Imperium wieder ins Gespräch ein. Senzo achtete jedoch darauf, nicht allzu frech oder dreist zu wirken, sondern suchte betont die passende Akustik seines Satzes. "Nach alldem, was er durchgemacht hat und noch immer leistet er seinen Dienst für uns. Guter Mann," erklärte Senzo, der seine Wertschätzung zum Ausdruck brachte. Er schätzte diese stoische Pflichterfüllung. Es war etwas, was sie alle leisten mussten aber nicht jeder schaffte dies so im Augenschein, wie dieser Mann. Senzo nickte bedenkenlos und blickte dann zum Mon Calamari. "In der Tat. Das bin ich. Ich bin Zugführer innerhalb der Miliz," gab er selbst die Antwort, bevor Beskhar seine geben konnte. Senzo sprach gerne für sich selbst. Und oft auch mit einem historischen Kommentar zur Situation. Doch dieses mal verzichtete er darauf.

"Lieutenant Senzo Deszak," stellte er sich freundlich vor und deutete eine gespielte Verbeugung an, um die Zivilisten nicht mit allzu viel Militärgetue zu überfahren. Aus seiner Sicht versuchte er stets adressatengerecht zu arbeiten. Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, während seine Augen ohne Glanz waren. In der Sache war auch diese zivile Erscheinung von Senzo nur gespielt. Er kannte sich besser auf den Schlachtfeldern aus und fand dort mehr Wahrheit, als hier. Dennoch versuchte er sich seine Ängste und Sorgen nicht anmerken zu lassen. Der Krieg war für einen Moment fern aber er würde wieder kommen. Dieser Krieg war noch lange nicht vorbei und für Senzo sicherlich niemals, denn ein Soldat nahm stets das mit, was er gesehen sowie erlebt hatte. Senzo war da keine Ausnahme. Verluste folgten ihm. Jeder in seinem Zug hatte bereits jemanden verloren. Die gesamte Rebellion war ein verlustreiches Unterfangen aber alle glaubten daran. Dieser Glaube bewegte sie gegen das Imperium, welches bereits bröckelte und bald einbrechen würde.
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