#7
Gab es eine tiefere Bestimmung? Ein Schicksal, was die beiden verband? Die Macht hatte den beiden jungen Seelen diesen Moment geschenkt, und doch konnten sie nicht ihren Rollen entfliehen. Mytria, geschlagen von ihrer Vergangenheit und Koryn, geschlagen von seiner Hoffnung, fanden sich zusammen. Die Frau fühlte etwas, ein Gefühl, welches ein umfassendes Verständnis für die Macht brauchte, sie aber nicht besaß und so blieb es bei diesem Gefühl, falsch beantwortet von ihrem Verstand. "Ich war schon einmal hier," dachte sie sich, da sie das Gefühl mit dem eines Deja-Vu's verwechselte. Offensichtlich sollte sie etwas verstehen, was sie jedoch nicht verstand. Sie konnte nicht mehr unterscheiden, was sein sollte und was war. Mytria blickte Koryn an, während dieser seine Antwort gab. "Das ist traurig, da du niemals mit klaren Augen diese Galaxis erblicken kannst. Du wirst immer von einer Maske geschützt," erklärte sie, da sie dies tatsächlich als traurig empfand. Es war ein Hindernis, eine Mauer, die man mit sich trug, nur um sich vor der tödlichen Luft zu schützen. Die junge Frau empfand Mitleid für Koryn.

"Koryn," sagte sie und lächelte abermals. "Ein schöner Name," wollte sie ihm ein Geschenk der Höflichkeit machen, auch um sich selbst dafür zu entschuldigen, dass sie sich so in seinen Moment gedrängt hatte. Immerhin schien er aufgeschlossen zu sein und ließ sich schnell auf dieses Gespräch ein. Es war seltsam, da Mytria nicht damit gerechnet hatte, hier eine Person zu finden, die derartig offen war. Die meisten Jedi schienen Geheimnisse zu haben. Luke Skywalker verbarg etwas vor ihr, was sie ängstigte. Es war ein Teil der Macht, die selbst Luke Sykwalker fürchtete. Die Frau ließ sich vor ihm im Gras nieder, jedoch nahm sie keinen Schneidersitz ein und sank auch nicht so elegant herab, wie der Kel Dor. Sie setzte sich schlicht seitlich versetzt auf ihren Hintern, um Koryn direkt ins Gesicht zu blicken. Wieder dieses Gefühl. Ein Deja-Vu. Sie war schon einmal hier. Es fühlte sich so an, als ob es zwei Versionen von ihr gab, die zu unterschiedlichen Zeiten, gleiche Dinge getan hatten. Mytria fürchtete sich, während diese Kälte vorsichtig um ihren Hals kroch, wie eine kalte Hand. Etwas stimmte hier nicht. Die junge Frau wollte sich an Koryn wenden, ihm diese Angst mitteilen, doch entschied sich dagegen, da er es wohl nicht verstehen konnte. Nicht einmal Luke wollte sie verstehen. Mytria schluckte heftig, da sie nicht sofort passende Worte fand. Ihr Vater hatte sie gewarnt, dass ihre Fähigkeiten sie täuschen konnten. Früher als Kind hatte sie Dinge gesehen, Albträume ertragen und war danach aufgewacht. Sie stellte die Natur ihrer Realität in Frage. "Ich möchte über die Macht reden," entschied sie dann. Es war das, was sie nicht verstand. Luke hatte versucht, ihr ein Grundwissen zu vermitteln, doch war er gescheitert. Mytria fürchtete sich vor der Macht. Sie machte ihr Angst, denn sie verstand, dass diese Albträume und Visionen zunehmen würden. Kurz schlossen sich ihre großen Augen, dann öffneten sie sich wieder, worin sie schließlich schöne Reflektionen aus dem Licht des Seenlandes bildeten. "Hast du nicht auch das Gefühl, dass uns etwas beobachtet? Ich fühle, dass dort etwas ist," sagte sie und schloss dann ihre Lippen. Die wunderschönen Augen langen in seinen verborgenen Augen.

Sie atmete ein, blinzelte und wartete auf eine Antwort. Innerlich ärgerte sie sich darüber, dass sie Koryn derartig überfuhr. Es war diese Art, die sie bei vielen jungen Jedi unbeliebt gemacht hatte. Sie stellte die Macht selbst in Frage und stellte sie nicht als etwas Gutes dar. Sie hatte stets diese Furcht, die mit jedem Tag größer wurde. Es war diese dunkle Abweisung der Macht, die ihr gegeben war. Mytria wollte sie nicht, denn sie wollte endlich ein glückliches Leben führen. Ein Leben, welches sie selbstbestimmt hatte und Luke hatte sie in ihrer Wahrnehmung belogen, denn das Jedi-Leben schien alles anderes als glücklich zu sein. Die Macht erschien ihr als unheilsbringende Kraft, die sich immer mehr zeigte. Vielleicht war Koryn auch der falsche Ansprechpartner, denn er wollte ein guter Jedi sein und gab sich bereits so. Er schien die Macht auch als Geschenk zu betrachten, als ein Wunder. Mytria wollte eigentlich ein normales Gespräch führen, doch ihre Hoffnung auf Verständnis ihrer selbst, trieb sie in eine völlig andere Richtung. Was sollte diese Jedi-Sache? Was machte sie hier? Und bei allen Himmeln, was waren die Sith, von denen Luke immer wieder redete?
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