#4
Koryn war im Augenblick zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, um das leichte Zupfen der Macht wahrzunehmen, dass ihn auf die Ankunft einer weiteren Person hinwies. Es war eher das raschelnde Gras und ein Geräusch, das er so noch nie von einem Shaak gehört hatte, das ihn aufmerken ließ. Kurz darauf wurde sein Verdacht bestätigt, als eine weibliche Stimme ihn auf Basic ansprach. Der Kel Dor setzte sich mit Schwung auf und blickte in das durchaus hübsche, blauhäutige Gesicht einer jungen Frau, die ihn mit einem Lächeln musterte. Rote Haare, die im richtigen Licht fast violett wirkten, umrahmten strahlende Augen. Fast so silbern wie seine eigenen, doch ihnen war noch blaue Farbe beigemischt. Für eine Humanoide war sie wohl eine Schönheit und auch Koryn konnte nicht verleugnen, dass sein Blick wohl einen Moment länger auf ihr haftete, als es sich für einen Jedi gehörte.

Er konnte sich nicht an ihr Gesicht erinnern, aber ihre Kleidung machte offensichtlich, dass sie ebenfalls zu den Schülern von Luke Skywalker gehören musste. Vielleicht war sie gerade erst neu eingetroffen … oder der Kel Dor hatte sie bisher einfach nicht bemerkt. Offengestanden hatte er bis heute keine Ahnung, wer genau im Praxeum lebte. Er hatte in seiner Zeit hier bereits einige Jedi und Jedi-Schüler gesehen, aber ihre Anzahl und Zusammenstellung schien ständig zu fluktuieren. Koryn hoffte, dass sie insgesamt mehr wurden. „Grüße“, erwiderte der Kel Dor ihre Ansprache mit dem Versuch, die Freundlichkeit und Würde eines angehenden Jedi-Ritters auszustrahlen. Seine Stimme klang durch die Atemmaske ein wenig verzerrt und metallisch, aber Koryn hatte sich an diesen Klang schon längst gewöhnt. Erwartungsvoll blickte er sie an – auch wenn seine Mimik durch die Maske schwer bis gar nicht zu lesen war. Hatte man sie zu ihm geschickt, um ihn vielleicht endlich von seiner Aufgabe zu erlösen? Oder war sie aus einem anderen Grund hier?

„Ich habe nicht erwartet, hier einen anderen Schüler zu sehen. Kann ich dir vielleicht weiterhelfen,… Äh…“ Ihm wurde bewusst, dass er ihren Namen gar nicht kannte. Seinen Satz aber schon so formuliert hatte, dass am Ende ein Name hätte fallen müssen. Um seinen Fauxpas zu überspielen, stand der Kel Dor ganz auf, klopfte sich ein wenig Gras und Erde von der Hose – und hoffte, dass die Pause lang genug war, dass sein Gegenüber schon gar nicht mehr über den Ausklang seiner Worte nachdachte.
Offline
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema