#6
Yn, ja diese Welt war von besonderem Wert. Ein Wert, den Tyvos Corno mit Mühe erkennen würde. Dort half keine Macht, und er würde für fremde Rechnung bezahlen. Stille war der trostlose Wald aus namenlosen Tränen aus dem Ozean der Finsternis. Die Melodie einer sterbenden Galaxis, geheiligt durch dämonische Hand. Der Imperator deaktivierte das Bild des am Galgen hängenden Moffs. Ja, was erwartete sich Vesperum von dieser Frage? Keuchend beugte sich der schattenhafte Unhold vor. "Ergebenheit," fiel fast tonlos als Wort aus seinem Mund. "Dornengewächs umschließt unsere edlen Blumen, welche einst von kluger Hand gepflanzt wurden." Der Imperator teilte seine okkulte Weisheit mit, die wie so oft, verschlüsselt daherkam. "Das Gebot des Lebens ist Überleben, Moff. Alles Leben strebt in sich nach Leben gegen den unweigerlichen Tod. Eure Ergebenheit über einer Idee ist beachtenswert und erstaunlich, wenn man euren felsenhaften Stolz bedenkt." Die dämonischen Augen zuckten kurz, während er sich in den thronhaften Stuhl zurückfallen ließ. "Erlösung werdet ihr nicht in dem Heiligtum eures Wunsches finden, nicht zwischen den Dornen, sondern allein in eurem Leben. Das Imperium braucht keine Wünsche, sondern Taten." Der Sith lächelte ängstlich, dann wieder kalt. Die Zeit schien still zu verhallen, während er die weiteren Worte bedachte. "Das Imperium ist der Imperator; es kann keine Macht ohne Zentrum geben." Er nickte langsam. "Ihr fragt nach Erkenntnis und ich gebe sie euch." Mit einer Handbewegung seiner Majestät dimmte sich das Licht und schwarzer Nebel schob sich aus fernen Höllen hinein in den Raum. Die Macht wirkte, verhüllte die Realität mit reinem Schwarz; Kälte umfing alles, während der Imperator aus seinen dämonischen Augen glimmte, wie der Höllenfürst dieser Mächte. In den Wolken zeigten sich Episoden aus Tyvos Leben, seiner Kindheit und seiner Gegenwart; doch erschreckend auch seine Zukunft als kämpfender Kommandant. "Ich sehe euch, ich sehe das Schicksal." Die schwarzen Schwaden krauchten an die Füße des Moffs, während er sich nicht mehr bewegen konnte. Nur die Lippen des dunklen Lords schienen sich zu bewegen. "Ihr ertragt euer Leben mit Stolz, mit einer falschen Würde, die nur Erlösung darin finden wird, dieses Reich zu retten. Ihr lebt für euch, Moff Corno." Die Bilder wurden deutlicher. Immer wieder zeigten sie Szenen aus der Erinnerung des Moffs zu seiner verstorbenen Frau. "Ihr habt sie geliebt, nicht wahr?" Der Sith wischte die Nebel der Vergangenheit hinweg und das Licht im Raum erstrahlte wieder; und auch die Kälte war nicht mehr Frost. "Ich erwarte, dass ihr eure Worte mit Leben füllt. Mit mehr als nur Stolz, sondern mit Hingabe." Der Imperator meinte dies ernst, während seine Hand auf die Lehne zurückfiel.

"Ihr werdet Großmoff meiner Gnaden sein. Ihr erhaltet Sonderrechte und werdet als mein Verweser agieren, sprechen als meine Zunge, während ich die Vorbereitungen treffen werde, dieses Reich zu retten." Zynisch war diese Aussage, da bereits klargestellt hatte, dass das Imperium der Imperator war und er somit nur sich selbst retten wollte. Er war alles, so vermessen war der Anspruch und auch der Wahnsinn. Alles zu opfern, damit ein Wesen sein konnte, was nicht sein durfte. "Auf Yn werdet ihr die Schwarzwasser-Vorräte bergen und eine Welt, welche leicht zu kontrollieren ist, keine Welt von wirtschaftlicher oder militärischer Bedeutung, auswählen, um dort das besondere Aerosol auszubringen. Ihr werdet die Lebewesen an der Flucht hindern und dort eine Basis errichten." Ein klarer Befehl, ebenso klar und verständlich gesprochen.

Ein Sklave trat durch die Nebentür herein, mit einer kleinen Schatulle mit Samt ausgeschlagen. In dieser lag ein neues Rangabzeichen. Seine standfeste Beförderung erfolgte, indem der Sklave in seiner Robe vor Corno trat. "Nehmt es ruhig aber vergesst niemals, wem ihr in Wahrheit dient," sprach der dunkle Herrscher drohend.
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