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Ätzend fiel der schwarze Regen auf die Festung. Es donnerte und blitze zuckten vom Firmament herab, während die dicken grauen Wolken schattige Streifen auf den sandigen Boden warfen. Der Landeplatz, hochgelegen, war mit einer schmalen Brücke mit der turmartigen Festung verbunden. Zwei Banner fielen neben dem scheinbaren Hauptor aus Durastahl herab. Sie zeigten imperiale Wappen, umschlossen von schwarzen Ranken. Auf der Festung, welche dolchartig in den Himmel stieß, zeigten sich Antennen und Kom-Schüsseln. In diese schlug unregelmäßig ein Blitz ein, welcher über ein schlangenartiges Kabel abgeführt werden musste. Der Regen hatte im Allgemeinen die Farbe von flüssigem Schwefel und schien auf dem Beton der Festung einen schmierigen Film zu hinterlassen, welcher nur mühsam abfloss. Auch besaß die Festung keine großen Fenster, sondern nur Schlitze, welche mit Panzerglas ausgefüllt waren. Augenscheinlich war sie als Kampfbunker konzipiert, da sich im Beton versteckt Luken fanden, hinter diesen schwere Turbolaser und auch Raketenstarter.
In der Festung betrieb man riesige Fabriken und Industrien, die scheinbar frisch installiert worden waren. So hatte man Wände durchstoßen und neue Korridore angelegt, um Rohrleitungen und Kabel zu verlegen. Tief und geschützt stand ein teuflischer Ofen, welcher etwas zu produzieren schien, was aus der dunklen Seite selbst entsprungen zu sein schien. Der Ofen war geziert mit Sith-Runen und skelettartige Greifarme füllten ihn regelmäßig mit schwarzen Kristallen. Diese trafen auf dem Landeplatz mittels kleinerer Transporter ein. Schwarze Sturmtruppen bewachten die Kisten, welche von Droiden ins Herz der Anlage geschafft wurden. Der Ofen selbst verbrannte die Kristalle, die von einer unbekannten Welt zu stammen schienen, weil die Kisten keinerlei Markierungen trugen, außer eine imperiale Serien-Nummer. Aus dem Ofen floss über lederartige Schläuche eine schwarze Flüssigkeit hinaus, in Kanäle, wo sie mit schwefeligem Wasser versetzt wurde und schließlich in die Rohre, welche unlängst in eine Abfüllanlage führten, wo die Flüssigkeit in kleine Hülsen abgefüllt wurde. Diese wurden fest verschlossen und auf Paletten eingelagert. Vor dem Ofen standen zwei dunkle Jedi, welche die unheilvolle Maschine betrachteten, welche in schwarzem Feuer glimmte und dröhnend vor sich hin brummte. Mechanisch wurde ihr Brummen nur von den Greifarmen und elektrischen Entladungen unterbrochen. Die beiden dunklen Jedi blickten ehrfürchtig zum Ofen.
"Die Produktion von Schwarzwasser ist gut angelaufen."
"Wirklich, Rakask?"
"Es gab nur einige Zwischenfälle."
"Lord Vesperum verzeiht keine weiteren Ausfälle. Sein Plan bedarf einer deutlichen Menge."
"Wenn seine Majestät uns genug Kristalle zukommen lässt, kann die Produktion entsprechend gesteigert werden."
"Der dunkle Lord ist die einzige Quelle jener seltenen Macht und allein er bestimmt, welche Menge euch zusteht."
"Ohne Kristalle wird sich die Produktion nicht steigern lassen."
Die Maschine rumorte weiter und warf in einem endlosen Strom die schwarze ölige Flüssigkeit hervor, welche in den Herstellungsprozess einfloss. Von der Flüssigkeit ging eine Präsenz der dunklen Seite aus und sie ließ den gesamten Ort in jener Dunkelheit versinken. Zwar gab es elektrisches Licht aber die Kälte der dunklen Seite nahm diesem Ort die Freiheit der Wahl. Es wurde mit jedem Produktionstag deutlich kühler in der Anlage. "Schwarzwasser ist nicht nur ein Gift, sondern auch ein Geschenk. Es ermöglicht uns einen stillen und schnellen Weg zu wählen," sprach der Produktionsleiter Rakask. Er lächelte, um sich dann in Richtung Ausgang zu wenden. Sein Gast, wohl Gesandter des dunklen Thrones, folgte in festem Schritt, wobei er die Kapuze auf seinem Haupt richtete. "Noch meinen Erkenntnissen wurde es bereits mit Erfolg von einem Sith-Bruder auf Dantooine eingesetzt." Dann entfernten sich beide aus dem unheiligen Raum.