#1

Yn


Ätzend fiel der schwarze Regen auf die Festung. Es donnerte und blitze zuckten vom Firmament herab, während die dicken grauen Wolken schattige Streifen auf den sandigen Boden warfen. Der Landeplatz, hochgelegen, war mit einer schmalen Brücke mit der turmartigen Festung verbunden. Zwei Banner fielen neben dem scheinbaren Hauptor aus Durastahl herab. Sie zeigten imperiale Wappen, umschlossen von schwarzen Ranken. Auf der Festung, welche dolchartig in den Himmel stieß, zeigten sich Antennen und Kom-Schüsseln. In diese schlug unregelmäßig ein Blitz ein, welcher über ein schlangenartiges Kabel abgeführt werden musste. Der Regen hatte im Allgemeinen die Farbe von flüssigem Schwefel und schien auf dem Beton der Festung einen schmierigen Film zu hinterlassen, welcher nur mühsam abfloss. Auch besaß die Festung keine großen Fenster, sondern nur Schlitze, welche mit Panzerglas ausgefüllt waren. Augenscheinlich war sie als Kampfbunker konzipiert, da sich im Beton versteckt Luken fanden, hinter diesen schwere Turbolaser und auch Raketenstarter.

In der Festung betrieb man riesige Fabriken und Industrien, die scheinbar frisch installiert worden waren. So hatte man Wände durchstoßen und neue Korridore angelegt, um Rohrleitungen und Kabel zu verlegen. Tief und geschützt stand ein teuflischer Ofen, welcher etwas zu produzieren schien, was aus der dunklen Seite selbst entsprungen zu sein schien. Der Ofen war geziert mit Sith-Runen und skelettartige Greifarme füllten ihn regelmäßig mit schwarzen Kristallen. Diese trafen auf dem Landeplatz mittels kleinerer Transporter ein. Schwarze Sturmtruppen bewachten die Kisten, welche von Droiden ins Herz der Anlage geschafft wurden. Der Ofen selbst verbrannte die Kristalle, die von einer unbekannten Welt zu stammen schienen, weil die Kisten keinerlei Markierungen trugen, außer eine imperiale Serien-Nummer. Aus dem Ofen floss über lederartige Schläuche eine schwarze Flüssigkeit hinaus, in Kanäle, wo sie mit schwefeligem Wasser versetzt wurde und schließlich in die Rohre, welche unlängst in eine Abfüllanlage führten, wo die Flüssigkeit in kleine Hülsen abgefüllt wurde. Diese wurden fest verschlossen und auf Paletten eingelagert. Vor dem Ofen standen zwei dunkle Jedi, welche die unheilvolle Maschine betrachteten, welche in schwarzem Feuer glimmte und dröhnend vor sich hin brummte. Mechanisch wurde ihr Brummen nur von den Greifarmen und elektrischen Entladungen unterbrochen. Die beiden dunklen Jedi blickten ehrfürchtig zum Ofen.

"Die Produktion von Schwarzwasser ist gut angelaufen."
"Wirklich, Rakask?"
"Es gab nur einige Zwischenfälle."
"Lord Vesperum verzeiht keine weiteren Ausfälle. Sein Plan bedarf einer deutlichen Menge."
"Wenn seine Majestät uns genug Kristalle zukommen lässt, kann die Produktion entsprechend gesteigert werden."
"Der dunkle Lord ist die einzige Quelle jener seltenen Macht und allein er bestimmt, welche Menge euch zusteht."
"Ohne Kristalle wird sich die Produktion nicht steigern lassen."


Die Maschine rumorte weiter und warf in einem endlosen Strom die schwarze ölige Flüssigkeit hervor, welche in den Herstellungsprozess einfloss. Von der Flüssigkeit ging eine Präsenz der dunklen Seite aus und sie ließ den gesamten Ort in jener Dunkelheit versinken. Zwar gab es elektrisches Licht aber die Kälte der dunklen Seite nahm diesem Ort die Freiheit der Wahl. Es wurde mit jedem Produktionstag deutlich kühler in der Anlage. "Schwarzwasser ist nicht nur ein Gift, sondern auch ein Geschenk. Es ermöglicht uns einen stillen und schnellen Weg zu wählen," sprach der Produktionsleiter Rakask. Er lächelte, um sich dann in Richtung Ausgang zu wenden. Sein Gast, wohl Gesandter des dunklen Thrones, folgte in festem Schritt, wobei er die Kapuze auf seinem Haupt richtete. "Noch meinen Erkenntnissen wurde es bereits mit Erfolg von einem Sith-Bruder auf Dantooine eingesetzt." Dann entfernten sich beide aus dem unheiligen Raum.
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#2
Es war die Folge dessen, was gesetzt war; jenes eine Ziel, welches vor langer Zeit bestimmt worden war. Gegen das Leben, gegen die Zeit, wandte sich diese Macht, welche hier in Form eines Giftes entwickelt worden war. Es war eine kalte, unnatürliche Macht, welche die alte Sith Alchemie mit modernen Fertigungsmethoden verbannt. Es war die letzte Verbannung der modernen Zeit. Technik und Alchemie wurden eine Allianz, die Galaxis zu knechten, um den einen Ziel zu dienen. Dem Ziel die Macht selbst zu beherrschen. Eine Ewigkeit erwartete ihn, den letzten und ersten Sith. Eine Ewigkeit der Finsternis, geleitet durch den bösen Geist der Sorzus Syn. Ihre Ideen waren es, die Schwarz möglich machten. Diese eine Flüssigkeit, geboren aus den finsteren Träumen des dunklen Lords. Es band ihn, verband sie, mit der Ewigkeit. Ein Stück Ewigkeit schlug im Herzen der Maschinen, welche unablässig die Abfüllung vornahm. Das galaktische Imperium brütete etwas aus, was die Zeiten überdauern sollte, wenn auch unbewusst. Das liquide Mittel war die Antwort eines sterbenden Körpers, eines sterbenden Geistes mit seiner Hoffung auf eine Lösung für seinen Schmerz. Die Produktion lief gut, auch unter der Aufsicht der zwei dunklen Jedi, welche in blinder, fast wahnhafter, Treue zu ihrem Meister standen. Ihnen konnte nicht klar sein, dass es nicht nur ein Gift war, sondern ein Elexier der kranken Allmacht, welche ebenso trügerisch war, wie der Gedanke eines ewigen Lebens. Vesperum strebte nicht nach Leben. Nicht nach Glück. Niemals hatte er dies getan. Er wollte nur Erlösung. Erlösung von seinen falschen Hoffnungen, mit einem klaren Ziel auf Erneuerung; einer Verbesserung für sich und andere. Die Macht war die Antwort auf die erste und einzige Frage, die er sich zu stellen wagte. Es war kalt hier. Der Tod ging um, mit jedem Rumoren der Maschine. Es war sein Geschenk an die Galaxis. Die Maske, die er allen aufsetzen würde. Kontrolle war nur das Mittel, nicht das Endziel. Es würde nie aufhören. Freiheit lag hier nicht, sondern in der Ewigkeit; dem wiederholenden Versuch der Veränderung. Der stille Gesang der dunklen Seite wurde hier zu einem lauten Schrei, welcher durch die Macht rief; mit jedem Kanister, jeder Phiole, die mehr in die Lager gebracht wurde. Schwarz lebte und war die Hoffnung eines sterbenden Reiches auf Ewigkeit. Nicht nur für Vesperum. Die imperialen Offiziere hier, im vollen Bewusstsein der okkulten Praktiken, glaubten daran, dass ihr Imperator mit dieser Waffe siegen würde. Es brauchte keine Laser mehr, keine Massenvernichtung, wenn die Kontrolle wirklich so umfassend war, wie angedacht und getestet. Die Ergebnisse sprachen für sie, doch im Herzen der Dunkelheit lag immer ein Preis. Jede Handlung kostete. So hielt es die dunkle Macht. Und so auch Sorzus Syn, welche insgeheim ihre eigenen Pläne verfolgte. Darth Vesperum folgte einem Pfad, der nicht mehr ganz der seine war. Diese Produktion würde nicht nur die Totenglocken für seine Vergangenheit läuten, sondern auch für das, was er sein wollte. Denn er musste etwas anderes sein, was längst durch den alten Geist von Korriban bestimmt wurde. Die schwarzen Engel verloren ihre Federn, welche einen Tanz bildeten, um den Leviathan zu erschaffen; mit diesem schwarzen Blut, welches unaufhörlich zu fließen drohte. Das schwarze Meer wurde Realität, wie das Gift, welches den Wahnsinn umflügelte. Vesperum, entfernt von diesem Ort, spürte es. Jede Hoffnung lag auf Yn, dass dieser Ort das gebären würde, was sein sollte. Endlich - die Erlösung war nah.
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#3
Moff Corno und Oberst Feenon befanden sich auf der Beobachtungsbrücke des Sternzerstörers, während sie einen Moment Stille genossen. Sie hatten Yn erreicht. Eine Welt, so seltsam, wie schön, lag direkt unter ihrem Blick. Es fühlte sich an, als ob sie zum Greifen nah war, doch eine unsichtbare Macht umgab sie, verdrängte jedweden Ehrgeiz, zu ihr hinab zu steigen. Feenon räusperte sich, während er sich Moff wandte. "Ich denke, dass diese Mission nicht so einfach werden wird, wie sie erscheint, Moff." Ja, es war diese heimliche Furcht des erfahrenen Soldaten, der durch dunkle Jedi zwar trainiert aber nicht auf die dunkle Seite vorbereitet werden konnte. Nicht, dass er sich zurückziehen würde aber auch er war nur ein Sterblicher, der mit einer Aufgabe betraut war, die mit Kräften zutun hatte, die sich einem irdischen Verständnis entzogen. Die Geheimberichte sprachen von Mächten und Wirkungen, die nicht ganz in das rationale Bild eines Militärs passen mochten. Gewalt war hier nicht nur Werkzeug, sondern auch sinnstiftendes Unterfangen einer höllischen Idee. Einer Idee, die niemals ganz preisgab, was ihr Kern war. Wahrscheinlich wusste nicht einmal der Imperator, welche Kräfte er geweckt hatte. Der Sturmsoldat, hier in einfacher schwarzer Uniform, kümmerte sich nicht um sein Leben, doch um das seiner Männer, die hinabsteigen sollten. Ein unschönes Gefühl hatte sich breitgemacht, ließ die Fassade der Härte auf seinem Gesicht bröckeln, als seine Lippe zuckte. Würde der Moff verstehen? Auch er handelte nur. Er folgte seiner Route durch diese Galaxis, wie ein Raumschiff, einem Kurs. Die Legion war verschifft, ruhte noch in ihren Barracken des Kriegsschiffes, bereit den Befehl auszuführen, der noch nicht gegeben war. Feenon ballte unruhig seine Rechte zur Faust, so dass das Leder seines Handschuhs murrte, ein Geräusch, was die Stille des Augenblicks durchbrach. Ja, Feenon dachte nach.

"Was konntet ihr dem Projekt entnehmen? Was ist unser Ziel?"
- die Frage, die man sich stellen musste, während Yn drohend in der Scheibe der Beobachtungsbrücke drückte. Die dunklen Wolken zogen seltsame Kreise um die Welt. Es schien fast so, als ob eine göttliche Hand Zeichen setzte, auf die noch blühende Welt, mit ihren weiten Ebenen und schönen Gräsern, die sanft im Wind lebten, wankten und mitsamt der Blüten einen Tanz vollführten, während sich einige schwarze Blätter erhoben, um dem Wind zu folgen, der zur Zitadelle führte. Der Sturmtruppen-Offizier trat einen kleinen Schritt auf Moff Corno zu, während seine Atmung seinen Brustkorb hob. Das Rumoren des Schiffes unter ihnen, verstummte und es war klar, dass man einen stabilen Orbit erreicht hatte. Es lag nun am Moff. Die dunkle Industrie, geschlagen in einen Turm aus totem Metall sowie Stein erwartete die beiden.
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#4
Das Studieren des Datasticks hatte die Reise von Byss nach Yn sehr lange gestaltet. Gerade noch war er der drückenden Stimmung der Tiefkernwelt entkommen und sogleich trieb ihn der Inhalt dieses Datenträgers ins Grübeln. Schwarz. Der Groß Moff hatte in seiner Laufbahn neben seinen militärischen und politischen Kenntnissen auch einige Erfahrung im wissentschaflichen Bereich erlangt. Da der Azure Sektor die Heimat vieler Hochtechnologie Welten war, bestand dort eine besondere Dichte an Unternehmen, welche eben diese Hochtechnologie vertrieben. Tyvos hatte sich stets für die Produkte und Forschungen dieser Konzerne interessiert und konnte somit immerhin verstehen worum sich das Projekt Black Moon drehte. Es gab bereits interessante Resultate der bisherigen Experimente mit dieser Substanz. Es war eine Art Lebensform, soviel stand fest. Eine Lebensform, welche anscheinend auch als Waffe verwendet werden konnte. Höchstinteressant, aber auch gefährlich. Tyvos konnte biologischen Waffen nicht viel abgewinnen, sie mochten sicherlich sehr effektiv sein, doch bestand immer die Gefahr, dass die Waffe sích gegen ihren Schöpfer wandte. Es war ein weiterer Versuch des Imperiums der Rebellion, nein, der Neuen Republik, man durfte sich schließlich nicht mehr der Arroganz hingeben diese Gruppierung als Aufstand zu bezeichnen, den Gar aus zu machen. Da superschwere Waffen wie der Todesstern, es nicht fertigbrachten dem Reich zum Sieg zu verhelfen, wich man nun auf weniger gewaltige, aber nicht minder destruktive Waffen aus.

Nun stand Tyvos wieder auf der Brücke der Regnator und blickte auf Yn herab, die Welt auf welcher Schwarzwasser produziert wurde. Es bestand kein Zweifel, dass dieses Projekt intensiven Schutzes bedurfte, es wunderte den Groß Moff nicht, dass Vesperum ihm eine Schattenlegion zugewiesen hatte. Sollte es Probleme geben, waren diese Soldaten am besten dazu geeignet diese zu lösen. Nachdenklich blickte Tyvos auf das Panorama von Yn, vielleicht lag der Schlüssel zum Sieg über die Neue Republik auf diesem Planten. Er blickte auf, als Oberst Feenon sich räusperte und das Wort erhob. der Legionär schien nicht zu lernen, wieder nannte er den Groß Moff lediglich Moff und überging damit sämtliche Höflichkeiten. Tyvos seufzte, "Oberst Feenon, wisst Ihr wie man einen Moff anspricht? Eure Exzellenz. Ich schlage vor, dass Sie sich dies für die Länge unserer Mission beibehalten.". Der Groß Moff sprach ruhig und sachlich, er vermied es dem altgedienten Offizier eine Standpauke zu erteilen, es war mehr ein Information, oder ein Ratschlag, hoffentlich würde Feenon dies erkennen. Was Tyvos jedoch erstaunte war diese leise, verdeckte Furcht, welche in den Worten des Obersts mitschwang. Es würde zweifelsohne keine leichte Aufgabe werden, aber dennoch eine erfolgreiche. "Fürchten Sie sich, Oberst Feenon?", der Groß Moff sprach gerade heraus, er hielt es nicht für nötig mit einem Sturmsoldaten um den heißen Brei herum zu reden. "Ihr braucht es nicht zu verstecken, Furcht haben alle Wesen, auch Sturmsoldaten. Ich erwarte nur von Ihnen, dass Furcht sie zu besseren Leistungen antreiben wird und sie nicht lähmt.". Es war dem Groß Moff nicht entgangen, dass Feenons Mimik nicht so hart wirkte wie zuvor und auch das Zucken seiner Lippen war ihm nicht entgangen. Es war eine weitere Eigenheit welche das Leben eines Politikers mit sich brachte, das Deuten von Mimiken und Gestiken. Über viele Jahre hinweg hatte er gelernt die Gesichter seines Gegenübers zu lesen, was sich als sehr nützlich erwiesen hatte. Feenon kam dies nun nicht zu Gute. Aber er war nicht alleine, auch der Groß Moff fürchtete sich, nur war er besser in der Lage dies zu verdecken. Die Informationen welche er dem Datastick hatte entnehmen können reichten um ihm gehörigen Respekt vor dieser Operation einzujagen.

Auf Feenons Frage hin nickte Tyvos, ließ einige Sekunden verstreichen, eine unerträgliche Stille in Anbetracht dessen was sie auf der Oberfläche Yn's erwartete. "Genug. Genug um zu wissen, dass wir mit absoluter Vorsicht vorgehen müssen. Sie werden Ihre Männer instruieren, dass die Eigensicherung oberste Priorität hat und der Gebrauch von Schusswaffen innerhalb der Anlage untersagt ist, vertrauen Sie mir. Den Rest besprechen wir, wenn wir gelandet sind.". Der steinerne Groß Moff gab seine Anweisung klar und deutlich weiter. "Wir brechen auf, geben Sie Befehl zum Verschiffen. Ich möchte ein Regiment Ihrer Truppen auf dem Boden haben, der Rest hält sich in Bereitschaft. Sie und ich werden auf Yn sogleich eine Bewertung der Sicherheitsmaßnahmen vornehmen. Wir müssen die Anlage auch gegen äußere Bedrohungen sichern, zweifelsohne wird uns Ihre Erfahrung dabei sehr nützlich sein.". Im nächsten Moment wandte Tyvos sich zum Kapitän seines Schiffes um, "Kapitän Vorrag, geben Sie Nachricht an den Stützpunkt auf der Planetenoberfläche, wir landen. Ich möchte zwei TIE-Staffeln welche uns eskortieren und beobachten Sie den gesamten Orbit und den Luftraum über der Anlage. Unauthorisierte, oder unidentifizierte Schiffe werden abgefangen und notfalls zerstört, verstanden?". Vorrag verbeugte sich, "Jahwohl, Eure Exzellenz!", war die kurze Antwort des Offiziers, ehe er sich abwandte um die Anweisungen durchzuführen. Alle Hebel waren nun in Bewegung gesetzt, die Mission hatte begonnen. Damit setzte der Groß Moff seine Dienstkappe auf und deutete Feenon ihm in Richtung Ausgang zu folgen. "Bereiten Sie Ihre Einheiten vor, wir treffen uns im Hangar.". Tyvos verließ die Brücke und rückte seine Kappe zurecht, nun würde er erfahren was es mit dieser Substanz wirklich auf sich hatte.
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#5
Feenon nickte still. Es gab hier nichts weiter zu kommentieren. Es war nicht an ihm, hier Rückfragen zu stellen oder ein Urteil über den Großmoff zu fällen. Ihm war das Protokoll der hohen Herren nur wenig geläufig und im Grunde kümmerte es ihn auch nicht. Er bediente eine Waffe und führte Soldaten ins Gefecht, mehr musste er nicht können. Die Galaxis war ohnehin kompliziert genug, so dass man sie nicht noch komplizierter machen musste. Die Aussagen, ob der Furcht, ignorierte er, da er sich bewusst war, dass die Konditionierung und der Drill ihre Dienste im Zweifel leisten würden. Drill konnte Angst verdrängen. Der Sturmsoldat trat mitsamt dem Großmoff ab.

Man schiffte ein, während Feenon getrennt vom Moff übersetzte. Tyvos Corno befand sich allein in seinem Lambda Shuttle, mit zwei Wachen der Schattensturmtruppen, die seine Protokollgarde bildeten, um ihn ehrengerecht zu geleiten. Das Shuttle bog sanft in die dunklen Wolken der Welt ein, ein paar Blitze zuckten am kleinen Fenster des Moffs vorbei. Der Donner rüttelte das Fluggerät ein wenig durch, bis es die Wolkendecke durchstoßen hatte. Die Zitadelle aus schwerem Beton erhob sich vor dem Shuttle. Der Pilot meldeten dem imperialen Verwalter: "Zwei Minuten bis Ankunft." Es war die letzte Zeit der Ruhe für den Moff. Ein winziger Moment Atempause, frei von Verantwortung der Entscheidung. Auf dem Landefeld, welches mit einer langen Brücke mit dem Hauptkomplex verbunden war, setzte die Fähre in der typischen Bewegung auf, indem in einem Zug die Tragflächen hochfuhren und die Landestützen den Boden berührten. Es zischte am Auslass, während der typische weiße Dampf aus den Kühlungsöffnungen schoß, um die sich öffnende Rampe zu verdecken. Die Rampe legte sich auf den Asphalt der Landefläche, der an einigen Punkten zersplittert war, die sich wie Narben um die Fläche zogen. Wieder ein fernes Donnern, ein Dröhnen, welches durch die Luft drang, um mit einer Windböe Staub aufzuwirbeln, welcher die Rampe hinauftrieb. "Landung abgeschlossen. Willkommen, Exzellenz," sagte der Pilot über den internen Sprechfunk, welcher durch den Innenraum der Passagierkabine schallte.

Eiligst eilte ein Offizier zur Landefläche, ihm folgten an die 12 Sturmtruppen. Man drängte sich förmlich über die schmale Brücke durch die stürmischen Winde, die die Festung ständig umdrängten. Er wartete mitsamt dem Spalier vor dem Shuttle, um den Moff willkommen zu heißen.

Während der gleichen Zeit passierte unweit der Position des Moffs ein tragischer Unfall; ein Zwischenfall bei der Verladung von Schwarzwasser. Die unsachliche Behandlung einer der Sicherheitstank, die mit Warnzeichen versehen waren, löste die schreckliche Ereigniskette aus. Ein Offizier, der für die Logistik der Abteilung zuständig war, wollte sein Tagessoll erreichen und beschleunigte den Prozess erheblich. Ein Droide, behindert durch seine ungelenken mechanischen Arme konnte den Greifarm nicht mehr in gewünschter Geschwindigkeit bedienen. Der zu verladende Tank löste sich vom Greifarm, zerschellte am Boden und setzte eine Welle an schwarzer Substanz frei, welche sich langsam, wie Öl, ausbreitete und das Zwischenlager in stickige Dämpfe hüllte. Panik brach aus, so dass die Arbeiter bereits flohen. Einer jener Arbeit zerschlug das Fenster des Alarmknopfes. Er presste mit aller Macht hinein und eine computergenerierte Frauenstimme begann zu melden, dass der Sektor abgeriegelt werden würde und ein Code 2 Zwischenfall eingetreten war. Schwarz begann bereits sein unheiliges Leben zu finden und breitete sich immer schneller aus, nicht mehr, wie Öl, sondern wie schwarzes Wasser, welches breite Wellen schlug. Der Geruch drang die Nasen, verätzte jegliches Gefühl und trieb den Wahnsinn bereits in die Köpfe. Schreie durchdrangen die Schädel, während die letzten beide Wachen wegrennen konnten, sich fest den Kopf haltend. Aus ihren Nasen tropfte Blut.

Zwei Ladedroiden wurden hinfortgerissen, zerschellten an einem Träger, während sich die letzten Wachen gerade noch durch die Schleuse retten konnten, die mit einem beherzten Griff verriegelt wurde. Ein Offizier hatte weniger Glück, wurde von der Flüssigkeit hinabgerissen, schluckte sie, bis sein Körper zu skelettieren begann. Seine Augen verfärbten sich schwarz, wie Perlen funkelten sie als er irre lachte und sein rotes Blut sich mit der Farbe der unheiligen Flüssigkeit vermischte. Aus seinem Blut begannen sich bereits kleinere Kristalle zu formen, die sich in die Wand bohrten, um dort Adern freizusetzen, die sich mit blauglimmernder Suche ausbreiteten.

Am Ende, nachdem ein Großteil des flüssigen Schwarz durch Notfallöffnungen entfernt wurde, blieb nur sein verrenktes Skelett neben dem zertrümmerten Tank zurück, welches schließlich auseinander brach. Eine Alarmsirene schallte über den Hof, durch die gesamte Anlage und erreichte auch das Landefeld. Im Lager hatten sich zum Unglück aller, nun Schwarzkristalle gebildet, die bereits begannen, durch den Beton zu wachsen, in Richtung des biologischen Lebens. Es war nur eine Frage von Stunden, bis die Abschirmung des Lagers durchbrochen war. Der eine Körper hatte ihnen genug Nahrung gegeben, um zu wachsen und zu jagen. Sie wollten mehr. Die Kristalle lebten.
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#6
Tyvos spürte das dumpfe Brummen als die Triebwerke der Lambda Fähre starteten und konnte die beiden Piloten im Cockpit sehen, welche soeben die letzten Gerätschaften des Schiffes auf Funktionalität prüften. Ihm gegenüber saßen zwei Schattenlegionäre welche seine Garde stellen sollten, mehr noch als gewöhnliche Sturmtruppen wirkten diese Männer wie Maschinen, erschaffen zum Töten. Er blickte beide Soldaten einige Augenblicke an, ehe er sich ein letztes Mal dem Data Pad widmete, denn Black Moon würde all seiner Aufmerksamkeit bedürfen.
Beim Eintritt in die Atmosphäre gab es leichte Turbulenzen, welche den Groß Moff jedoch nicht aus der Ruhe brachten, seine Gedanken waren vollkommen auf das Vorhaben gerichtet, welches dort unten auf ihn wartete. Schwarzwasser, immer wieder trieb dieser Gedanke durch seinen Kopf, wie ein nicht enden wollender Mahlstrom. Unerwartet setzte das Schiff mit einem leichten Ruck auf dem Landeplatz der Forschungsanlage auf und Tyvos wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen. Der Pilot gab kurz die Mitteilung, dass die Landung abgeschlossen sei, womit sich im nächsten Moment bereits die Luke öffnete und die Sicht auf einen Offizier sowie eine Gruppe Sturmsoldaten eröffnete. Der Groß Moff und Verweser des Reiches marschierte rasch auf sein Empfangskomitee zu, ließ den Offizier salutieren, doch bevor Tyvos den militärischen Gruß erwidern konnte, ereignete sich ein tragisches Unglück, unweit der Landeplattform. Ein lautes Klirren, das Geräusch zerberstenden Glases zog sofort Tyvos' Aufmerksamkeit auf sich. Ein Behälter Schwarzwasser war einem der Verladedroiden heruntergefallen und sofort begann die Substanz ihr tödliches Treiben.

Panik brach in diesem Bereich der Verladebucht aus, Wachen und Arbeiter schrien voll Schmerz und Furcht und ein Offizier wurde von der todbringenden Flüssigkeit erfasst und erlitt einen qualvollen tot. Die Evakuierung und Sicherung des Bereiches fand sofort statt, doch Tywin wusste, dass eine einfach Abschottung nicht ausreichen würde um die Bedrohung zu neutralisieren. Er wusste aus den Berichten, dass Schwarz sich auszubreiten begann sobald es Nahrung, in Form von Lebewesen, gefunden hatte. Der kontaminierte Bereich war nun abgeschottet, doch es blieb nicht viel Zeit, Tyvos wandte sich dem Offizier vor ihm zu. "Wer ist der kommandierende Offizier dieser Anlage? Er soll sich unverzüglich melden, der Offizier welcher für diesen Unfall verantwortlich ist ebenso, sonst dürfen sich beide darauf freuen in Zukunft die Arbeit der Droiden zu verrichten.". Der Groß Moff war erzürnt über die maßlose Dämlichkeit, welche dieses Unglück hervorgerufen hatte. Doch nun war keine Zeit für Standpauken, das Schwarz musste unverzüglich eingedämmt werden, ehe es sich einen Weg in die Außenwelt bahnen und somit zu einer Bedrohung für ganz Yn werden konnte.

In den Berichten über Schwarz wurde berichtet, dass enorme Hitze die Kristalle vernichten konnten, Tyvos setzte darauf, dass diese Anlage über die geeigneten Waffen verfügte. Flammenwerfer waren nicht heiß genug, doch Plasma sollte ausreichen um das Schwarz zu stoppen. "Oberst Feenon!", rief der Groß Moff dem Kommandeur der Schattentruppen zu, "Wir benötigen sämtliche Flammenwerfer, Plasmawerfer und Plasmagranaten, welche sie mit sich führen, inspizieren sie auch die Anlage nach diesen Waffen, wir haben keine Zeit!". Sie hatten wahrlich keine Zeit, doch Hektik und Unsicherheit durften nicht die Kontrolle übernehmen, noch war das Schwarz nicht ausgetreten, eine Chance bestand noch. Während also die Sturmsoldaten Vorbereitungen trafen um gegen das Schwarz vorzugehen betrat Tyvos die Anlage um deren Kommandanten zu treffen. Er hoffte, dass dieser noch weitere Optionen in der Hand hatte um diese Anlage und diese Welt vor dem Untergang zu retten.
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#7
Es war eine panische Stimmung. Unruhe hatte sich in der Menge breitgemacht. Man konnte nicht mehr sagen, ob es die Wirkung des Schwarzwassers war oder dessen Abstrahlung. Es war schwierig, dieser Substanz zu widerstehen, während sich die ängstlichen Terrorbilder ins Hirn fraßen, wie ein Tumor. Der Offizier, der etwas wirr in die Gegend blickend, hektisch antwortete und mit schneller Stimme folgendes sprach: "Meister Rakask, ein dunkler Jedi, er befindet sich in der Spitze der Anlage und meditiert. Er ist der Leiter der Produktion." Scheinbar war dem dunklen Jedi die Ankunft des Großmoffs gleichgültig, auch wenn er formal nun diesem unterstand. Rakask rechnete wohl auch mit Schwund unter den Arbeitern, Soldaten und sonstigem Personal, so dass er auch keine weiteren Schritte eingeleitet hatte. Es schien so, als ob er die seine Meditation beenden wollte, bevor er handelte. "Der verantwortliche Offizier ist beim Unfall verstorben, so nehmen wir an," folgte dann noch im Nachsatz, während seine Stimme abflaute und seine Mimik verhärtete. Feenon näherte sich mit einer kleinen Einheit von schwarzen Sturmtruppen, im schnellen Marsch traten sie neben Tyvos Corno. Auch sie hatten den Vorfall bemerkt und waren von ihrer Landeplattform zu diesem Ort geeilt, um dem Moff entsprechende Hilfe anzubieten. "Exzellenz, wir sind da," rief Feenon, durch seinen Helm verzerrt. Auch war er nur an seinem Rangabzeichen und der Schulterklappe zu erkennen, die ihn als Offizier auswies. "BT-012 meldet, dass ihnen gerade 27 Soldten Schattentruppen zur Verfügung stehen. Weitere Einheiten werden eingeschifft," berichtete Feenon gewohnt im militärischen Sturmtruppensprech. Es wirkte so, als ob ihn die Sachlage nicht verunsicherte und der Drill Angst mit einer kalten Befehlshörigkeit ersetzte. Seine Stimme war nicht gehetzt, fast monoton und auf die klare Aussprache der Worte ausgerichtet. Seine gesamte Körperhaltung war fixiert, steif und diszipliniert. In der Zwischenzeit wuchsen die Kristalle nicht mehr, verharrten schlicht in ihrer Position, während kleine Verästelungen den Beton des Gebäudes dehnten, so dass Putz abbröckelte. "Jawohl," nahm Feenon den Befehl entgegen, nickte einmal fest und zeigte dann in die Richtung - über den Steg hinweig - zum Hauptgebäude, wo er entsprechende Waffen vermutete. "Schneller Tritt, Marsch-Marsch," donnerte seine Stimme und die Schattentruppen setzten sich stampfend in Bewegung, um ihren Auftrag auszuführen. Bei Aufnahme der Bewaffnungen würden sie den Großmoff über Kom informieren. Als sich die Schattentruppen entfernt hatten, verweilte nur der imperiale Offizier mit seinen Sturmtruppen vor Corno. Merklich zitterte die Lippe des Offiziers, der nicht nur Respekt vor der Situation hatte, sondern auch vor dem Moff, der keinen Hehl daraus machte, die Sache in den Griff zu bekommen. Er strahlte eine kalte Härte aus, die sich über den Effekt des Unglücks legte und den jungen Offizier zusätzlich verunsicherte. "Waffendepot gesichert, Großmoff. Beginnen mit Aufrüstung und begegeben uns in Zielbereich der Kontamination," rauschte kurz das Gürtel-Kom des Verwesers, als die Meldung kam. Feenon war überaus schnell und begann bereits seine Arbeit, ohne großartig Zeit zu verlieren. Sie waren keine Schafe, die sich vom Wolf fressen lassen würden, sondern waren selbst die Wölfe ihrer Zeit.

"Ehm...," begann der unruhige Offizier vor Corno, der sich erst jetzt traute, denn Moff darüber zu informieren, dass Rakask nicht zu sprechen war. "Meister Rakask wünschte keine Störung. Ich kann mich nicht über seinen befehl hinwegsetzen," formulierte seine nun etwas festere Stimme, während er zum hohen Turm der Zitadelle zeigte. "Ich denke, dass Sie ihn persönlich aufsuchen müssen, Exzellenz," versuchte er eine schnelle Ausflucht zu finden. Auch war es ihm selbst peinlich, dass die Schattensturmtruppen schneller agierten als seine eigenen Soldaten und seine Person. Den Schein der Unfähigkeit wollte er verbergen, indem er treu auf seinen Vorgesetzten verwies.
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#8
Die Situation beruhigte sich langsam, doch der Schrecken war den Beteiligten und auch seinem Gegenüber noch ins Gesicht geschrieben. Das Schwarz bewies nun an praktischen Beispielen seine Wirkung, welche der Groß Moff bisher nur aus den Berichten hatte herauslesen können. Es war faszinierend und abstoßend zugleich wie diese Substanz innerhalb weniger Augenblicke Leben auslöschen konnte und denjenigen, welche sich in dessen Nähe aufhielten Gedanken des Terrors in den Kopf setzte. Es bedurfte einiger Sekunden, bis sich der junge Offizier gefasst hatte. Sein Gesicht strotzte nur so vor Unerfahrenheit und Unsicherheit, grüner hinter den Ohren als Naboos Weiden. Einer von vielen Tausenden junger Männer und Frauen, welche die ersten Jahre ihres Dienstes nicht überleben würden. Tyvos blickte jedoch darüber hinweg, er hatte kein Interesse an der Zukunft dieses Mannes. Ein Gebilde wie das Imperium wurde nunmal durch das Opfer solcher Gestalten am Leben erhalten.
Als der Offizier erwähnte, dass der Kommandant dieser Einrichtung ein dunkler Jedi war, wurde Tyvos hellhörig. "Ein dunkler Jedi?". Dem Groß Moff gefiel nicht was er hörte. Seit den Klonkriegen hegte er eine Abneigung gegen Machtnutzer, zumindest dagegen, dass es mehrere von Ihnen gab. Vesperum als seinen Imperator, respektierte, akzeptierte und früchtete er sogar in gewissem Maße, doch jene andere Abkömmlinge, welche die Wege der Macht kannten und sie zu nutzen wussten, verabscheute Tyvos. Zumeist genossen Sie es Ihre Kräfte zu ihrem eigenen Vergnügen und Vorteil einzusetzen, was der pragmatischen und strengen Denkweise des Verwesers zuwider war. Was ihn jedoch noch mehr verärgerte, war die Tatsache, dass einer dieser Wahnsinnigen den Befehl über ein solch bedeutendes Projekt inne hatte. "Meister Rakask...", Tyvos klang spöttisch, hohnvoll, er würde diesem dunklen Jedi zeigen, wer der Meister war. Doch ein Narr war der Groß Moff auch nicht, er wusste welche Kräfte dieser dunkle Jedi entfesseln konnte. Glücklicherweise verfügte er über eine Legion Schattenlegionäre. Das Ableben des Offiziers, welcher diesen Unfall zu verantworten hatte, störte Tyvos nicht weiter, "Damit hat er keine Sorgen mehr.".

Wie bestellt trafen Feenon und seine Truppen ein. Wie ein Uhrwerk gingen die Schattenlegionäre an die Arbeit. Tyvos nickte dem Oberst zu, "Sehr gut Oberst, an die Arbeit! Neutralisieren Sie die Überreste des Schwarz, ich werde mit einer Abteilung Eurer Truppen Rakask aufsuchen.". Nun wurde das Ruder herumgerissen, diese Anlage würde funktionieren und den Absatz erzielen, der erwartet wurde. Doch ein Provlem bestand weiterhin, Rakask. Dunkler Jedi hin, oder her, ihm musste klar gemacht werden wer das Kommando inne hatte und wo sein Platz war. Nachdem eine weitere Abteilung der Schattenlegion gelandet war, befahl Tyvos einen Trupp zu sich, um Meister Rakask einen Besuch abzustatten. Der junge Offizier merkte an, dass der dunkle Jedi meditierte und wünschte nicht gestört zu werden. Feigling. "Das Wort Verantwortung scheint Ihnen fremd zu sein, nun denn, ich werde ihn persönlich aufsuchen. Und Sie sollte Ihre Stellung überdenken, sind Sie ein Offizier, oder ein einfacher Soldat? Bringt Sie so ein Unfall bereits aus der Fassung? Sie sollten ein Vorbild für Ihre Untergebenen sein und sich nicht wie ein aufgeschrecktes Bantha verhalten! Gehen Sie und denken Sie darüber nach. Los! Bevor ich es mir anders überlege und Sie die Arbeit meiner Truppen machen lasse, ohne Schutzanzug.". Tyvos klang kalt und erbarmungslos, Unfähigkeit und Verantwortungslosigkeit waren Makel, welche es auszumerzen galt.

Damit verließ der Groß Moff die Landeplattform und betrat die Anlage, in Richtung Aufzug. Dabei wurde er von je vier Schattenlegionären links und rechts flankiert. Der Aufzug schoss hoch in das höchste Stockwerk der Anlage, bis er schließlich zum Stehen kam. Raschen Schrittes verließen Tyvos und seine Garde den Aufzug. Es befand sich nur ein Raum auf dieser Ebene, in diesem hielt sich Rakask auf. Der Groß Moff nahm keine Rücksicht auf die Befehle des dunklen Jedi, der Machtwirker unterstand nun ihm und würde sich den Wünschen des Verwesers beugen. Die Kleine Truppe betrat das Allerheiligste. "Meister Rakask?", eine dunkle Gestalt saß in der Mitte des Raums, regungslos, wie erstarrt. Tyvos blickte die Person streng an, "Ich wünsche Sie zu sprechen, jetzt."
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#9
Rakask, ein Mann in schwarzer Robe, kniete vor einer kleinen Statue eines bekannten Sith Lords, welcher im Reich als Imperator diente. Er selbst war in einem okkulten Gesang verschwunden, welcher den Raum durchschallte und sich in seinem eigenen Echo veränderte. Corno fand sich in einer fast leeren Kammer wieder, welche mit schwarzem Marmor verkleidet war, welcher, wie Nachtschatten im Licht zweier Feuer neben dem Altar, auf dem jene Statue stand, reflektierte, wie ein Nachthimmel. Der Schatten der Figur war weit, und schien sich je nach Betrachtungswinkel zu vergrößern oder zu verkleinern. Hatte sich der Schatten gerade bewegt? Man konnte nicht genau sagen, ob dieser Schatten sein eigenes Leben führte oder nicht. Meister Rakask ließ sich nicht in seinem Gebet unterbrochen, in seiner tiefen Meditation gegenüber den finsteren Mächten, denen er diente. Er spürte, am Hauch jener Luft, die durch das Portal hineindrängte, dass eine Person mit Gefolge eingetreten war. Auch die Stiefel durchdrangen den Gesang und das Echo, wie fremde Objekte; eine unnötige Invasion in seine persönliche Ruhe. Ein Teil war bereits leer, so dass er sich mit einem Keuchen von der knieenden Position erhob, wie ein untotes Etwas aus einem Grab. Sein Gesicht lag im Dunkelns einer Kapuze; an seinen Lippen zeigten sich Narben, die weit hinabreichten über sein Kinn, wo sie ein seltsames aus zwei geschwungenen Linien formten. Es sah so aus, als ob diese Narben durch ein Messer hervorgerufen worden waren. War das Blut an seiner Lippe? Scheinbar hatte er sich im Gesang im Wahn die Lippe zerbissen, so dass Blut in feinen Tropfen hervordrang. Tyvos Corno stand einer kruden Gestalt gegenüber, die gebückt aber bewusst mit einigen Schritten auf ihn zuging. Ja, er den Wunsch des imperialen Verwesers vernommen und wollte antworten. Die Frage war nur, ob jenem Geist, die Antwort gefallen würde.

"Sind wir nicht alle schuldig, Tyvos Corno?" - fragte der alte Diener der Sith, gepeinigt durch die dunkle Seite, die seine Muskeln schwer machte. "Schuldig am Leben und schuldig an der Entscheidung," salbte sich Rakask mit selbstgerechter Weisheit, um seinen eigenen Gedanken zu entgehen. "In dieser Stadt aus Beton, gefertigt aus den Seelen hunderten Sklaven, sind wir die Gefangene unserer Zeit, Großmoff," stellte er fest und breitete die Arme aus, während die beiden Feuer hinter ihm laut knisterten und eine diesige schwarze Wolke an die Raumdecke stießen. "Allein sind wir; auch ihr seid allein mit euch, trotz der Truppen und dieser Forderung, mich sprechen zu wollen. Man mag fordern aber wird immer das erhalten, was man verdient." Meister Rakask nahm die Kapuze in einer morbiden Bewegung zurück. Nun war zu erkennen, dass auch auf seiner Stirn Zeichen eingeritzt waren. Es waren Sith-Runen, welche blutunterlaufen vibrierten mit jedem Atemzug, den er sprach. Die Augen waren schwarz verfärbt, nur gelegentlich löste sich der Schleier und eine Iris wurde sichtbar. "Ihr seid hier, weil es diesen Unfall gab? Ihr seid hier, um mich daran zu erinnern, dass euch unser Lord als Verwalter eingesetzt hat?" Er leckte sich mit der bräunlichen Zunge die blutigen Tropfen von der Unterlippe, lächelte irre, während sich seine schwarzen Augen weiteten. "Eure Männer werden nicht scheitern, weil Schwarz hier nicht wachsen will. Und der dunkle Lord hat in seiner Weisheit bestimmt, wer ihr zu sein habt." Meister Rakask verneigte sich tief, wobei eine seltsame Stille in den Raum einkehrte, so dass selbst das Feuer schwieg. Nur diese unnatürliche, widerliche Kälte blieb, die auch um Cornos Hals kroch. Die untote Gestalt des Verfallenen brach mit der Verbeugung. "Stellt die richtigen Fragen und ich gäbe euch die richtigen Antworten," formulierte der dunkle Jedi mit den bösen Augen.
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#10
Dieser Raum, nein, eher eine Gruft, strahlte die selbe dunkle Aura aus, welche er bereits in den Gemächern Vesperums vernommen hatte. Dieses drückende Gefühl des Leids und eines nicht definierbaren Unbehagens. Er spürte beinahe den Geschmack des Untergangs auf seiner Zunge. Mit zugepressten Lippen schluckte er runter und warf nun den Blick auf etwas ebenso wenig Angenehmes. Rakask bot einen grotesken Anblick, mehr tot als lebendig wirkte er mit seiner bleichen eingefallenen Haut. Blut tropfte in Rinnsalen von seinem Kinn, den Hals herunter bis es unter seinem schwarzen Gewand verschwand. Der Groß Moff verzog das Gesicht ob dieser morbiden Gestalt und rümpfte die Nase. Er konnte seine Abneigung nicht verbergen, mochte dieser dunkle Jedi ruhig verstehen, was der Verweser des Reiches von ihm hielt. Er würde es dank seiner Fähigkeiten spüren, gleich ob Tyvos seine Gedanken unter einer steinernen Maske versteckte, oder nicht. Doch Macht hin, oder her, auch ein Wesen wie er konnte durch einen Blaster vernichtet werden, die Order 66 hatte es bewiesen. Die anschließende Jagd auf Machtwirker wurde jedoch mit zu geringer Härte geführt, wie Tyvos befand, einer der vielen Fehler Palpatines. Es bestand jedoch genügend Zeit um sich dieser lästigen Gruppe zu entledigen, doch nicht jetzt. Vorerst würde Tyvos gemeinsame Sache mit Ihnen machen, zum Wohle des Imperiums...und zum Wohle seiner Familie.

"Ob schuldig, oder unschuldig entscheiden die Sieger, Rakask.", entgegnete Tyvos unbeeindruckt, die Stirn gerunzelt und ein wenig überheblich. Ja, seine Position ermöglichte es über Schuld und Unschuld zu entscheiden und je nach dem Verlauf dieses Gespräches würde er verfügen, ob er Rakask für schuldig befinden würde. Dem Groß Moff fiel auf, dass Machtwirker die Gemeinsamheit besaßen, stets undeutliches Geschwafel von sich zu geben, Geschwafel das Tyvos Zeit kostete und Nerven. Schließlich gab es auch die Tagesgeschäfte des Azure Sektors zu erledigen. "Nur jene die es nicht wagen zur Tat zu schreiten sind Gefangene ihrer Zeit, aber ich denke Ihr und ich haben anderes zu tun, als über Schuld und Anderes zu philosophieren.". Im nächsten Moment warf Rakask seine Kapuze zurück und gab den Blick frei auf sein ganzes Gesicht, welches in seiner Gesamtheit weitaus abscheulicher wirkte als der kurze Ausblick auf das Kinn des dunklen Jedi. Die Augen Rakasks schienen aus Obsidian zu bestehen, tief schwarz, aber nicht beständig, in unregelmäßigen Abständen zeigte sich schemenhaft die Iris und zeigte, dass es sich bei diese Mann um ein menschliches Wesen hielt, zumindest physisch. Tyvos starrte zurück, seine scharfen grünen Augen hielten der Manie in Rakasks Blicken stand. Er mochte abstoßend, bedrohlich wirken, doch Tyvos hatte bereits Vesperum gegenüber gesessen und auch diesem stand gehalten. "Ich bin hier um Euch an eure Pflicht zu erinnern, Meister Rakask, nicht mehr und nicht weniger. Unser beider Herrscher hatte seine Gründe für seine Entscheidung, doch das alleine ist nicht der Grund meines Aufenthaltes hier. Allem Anschein nach, scheint Ihr eurer Aufgabe nicht gerecht zu werden. Viel hängt von diesem Projekt ab, zu viel. Ich will, dass dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen wird, um unser beider Willen. Ich denke nicht, dass der Imperator zufrieden mit eurer Arbeit ist. Doch will ich euch nicht anprangern, oder euch ausliefern. Euer Wissen und eure Fähigkeiten werden benötigt. Ich erwarte von euch, dass ihr, wie auch ich, euren Dienst an Imperator und Imperium leistet.". Der Verweser des Reiches hatte, ruhig, beinahe freundlich mit seinem Gegenüber gesprochen, Zorn und Härte würden den dunklen Jedi nicht dazu animieren seiner Pflicht nachzukommen, Drohungen ebenso wenig. Tyvos zeigte keine Regung auf die übertriebene Verneigung Rakasks, welcher offensichtlich im Wahn redete. Kurz ging dem Groß Moff der Gedanke durch den Kopf, ob es nicht effektiver sei, den Machtiwrker durch die Schattenlegionäre ausschalten zu lassen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit lag in seinen Augen jedoch nicht hoch genug, er wusste nicht wie mächtig Rakask wirklich war und die Aussicht sein Ende in dieser Gruft zu finden, wirkte nicht sehr erstrebenswert. Also beließ er es bei Worten. Ein Seufzen verließ die Lippen des Groß Moffs, "Meister Rakask, ich werde keine Spiele mit euch spielen. Doch ich möchte wissen, weshalb ihr Eure Anweisungen, sofern es sie gibt, oder die Arbeit eurer Untergebenen, nicht überwacht. Liegt euch nichts am Erfolg dieses Projektes, oder am Willen des Imperators?". Tyvos wandte sich seiner Leibgarde zu, "Begebt euch zu eurem Oberst, sagt ihm er soll die Sicherheitsvorkehrungen der Anlage prüfen.". Damit verließen die Schattenlegionäre den Raum und verschwanden geräuschlos im Aufzug. "Nun sind wir ungestört, ich denke ohne die Anwesenheit von scharfen Waffen redet es sich besser.".
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