#6
Supersternenzerstörer Abaddon, Allegiance-Klasse[/b]

Die Rückkehr nach Byss erwies sich als ernüchtender als ursprünglich angenommen. Hatte sie gedacht, etwas würde sich verändern? Nicht ernsthaft. Dennoch kam es bitterer Ironie gleich dort unten zu wandeln, als Darth Maledice das Heiligtum zu betreten. Sie gehörte nun zu jenen, die sie einst wie eine allmächtige Majestät vom Orbit aus beherrschte. Entfaltete sich das Geschenk des Imperators also letztendlich als Herabsetzung ihrer Person? Wieder musste der Schatten verneinen. Sie hatte gewusst was sie tat, kannte die Risiken. Ihre Worte über Fondor waren wohlüberlegt, es war Absicht das Gespräch in diese Richtung zu lenken, es war Absicht, dass er sie Aufnahm, dass auch er das Potential, man könnte sagen die Macht, die in ihr schlummerte begriff... und vielleicht begann zu fürchten. Maledice mochte im Vergleich zu Vesperum schwächlich wirken, lange nicht waren ihre Fähigkeiten so mannigfaltig, wie die des dunklen Lords, aber sie fand Mittel und Wege sich zu behelfen, der Schatten war anders, als der, der sich wähnte ihr Meister zu sein, ausgesprochen flexibel. Es bedurfte keines besonderen philosophischen Leitfadens um Feinde zu vernichten, der Wille der Macht als solcher war ebenso entbehrlich, wie das Lichtschwert. Es waren Dinge, Gegenstände die ein gewisses Bild vermitteln sollten, auf das die Sith Wert legte. Man mochte sagen, dass sie Scheinwelten konstruierte, Seifenblasen, die sie in einem unerwarteten Moment platzen ließ. Darth Maledice war nicht nur Sith, sie war ebenso Agentin des imperialen Geheimdienstes, vertraut mit Methoden, die selbst übermächtige Widersacher niederstrecken konnte. Und diese Maledice-Persönlichkeit war in der Tat ein Geschenk, ein zweites Gesicht, ein Schlüssel, der dort Türen öffnete, wo Nigidus nicht weiterkam. Und ebenso verhielt es sich mit Nigidus. Wie ein dunkler Schleier der sie umgab. Diese Hexe würde stets die Person sein, die als notwendig betrachtet wurde, stets die Worte sprechen, die sie nach vorn brachten. Bis der Thron, bis die Königreiche und Vasallen niedergestreckt waren. Altes musste weichen. Neues musste entstehen. Wenn darin Wahnsinn lag, wie verrückt waren dann erst jene, die diese moralisch verfallende Galaxis schützten? Das Feuer des Krieges ließ sich löschen, die Kohlen mochten kalt werden und doch war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand neues kam, die Flamme erneut zu entzünden. Und war es dann nicht die gnädigere Entscheidung das Inferno solange wüten zu lassen, bis dass ihm der Nährboden ausging? Das Haupt senkte sich den funkelnden Sternen entgegen. In der tiefen Ferne des Kerns löschte eine weitere Sonne ihr Leben aus. Immerhin... schien dies der natürliche Lauf der Dinge zu sein. Und wie vernebelt konnten die Wesen dieser Galaxis sein, sich dem entgegen zu stellen?

Für den Moment schienen diese Überlegungen weit weg und es brachte nichts, sich weiter mit ihnen zu befassen. Es war an der Zeit, wieder in die gewohnte Rolle zu schlüpfen und sich um die banalen Belange des Imperators zu kümmern, die ihm so wichtig schienen. Mit einem leisen Surren öffnete sich die Tür und entließ sie wieder hinaus auf ihr Schiff, in die Menge ihrer Untertanen. Ein weiterer Vorteil beim Besuch des Imperators, man schien ihre allgemeine Gewalt hier nun akzeptiert zu haben - immerhin gab es keine Bestrebungen ihr das Kriegsgerät wieder abzunehmen, was ihre Handlungen gewissermaßen legitimiert - zum Leidwesen der Besatzung.
Ihr Weg führte sie wie so oft durch die bedrückenden Gänge des Sternenschiffes, wo es kaum genug Platz gab, einander auszuweichen, während winzige Mausdroiden versuchten an den menschlichen Riesen vorbeizumanövrieren. Für eine Person wie Nigidus waren Momente wie diese, der ruhige Frieden der das Schiff im griff hielt, während es durch den Hyperraum reiste, surreal. Sie hörte das Schwatzen aus Mannschaftssälen, das Gelächter in den Offizierscasinos und dennoch schien es stets ohne Regung an ihrem Bewusstsein vorbeizuziehen, ganz so, als könnte sie auf diese Ebene des Menschseins nicht mehr zugreifen, nicht mehr durchdringen, Sie stoppte vor einem der Transparisstahlfenster und fixierte ihren Blick auf die Spiegelung. War das Vaders Fluch? Wohl kaum. Ein verhülltes Antlitz sprach nicht für ein verhülltes Selbst. Doch wie viel Boshaftigkeit war nötig? Wie viel Leid musste gestreut werden, bis der schrille Schrei ewiger Einsamkeit zu ihr durchdrang, bis sie Begriff, was es bedeutete allein zu sein? Und wichtiger noch: was würde geschehen, wenn sie erkannte, kein Teil der Gesellschaft mehr zu sein? Vielleicht mochten diese Fragen hinfällig sein, vielleicht mochte man meinen, dass dieser Schatten ohnehin weniger als Individuum voranschritt und dieses Wesen ohnehin bereits ausgelöscht war, sondern eher die Verkörperung eines eisernen und absoluten Willens darstellte, der sich mühelos aus dem sozialen Gefüge lösen konnte. Ungesehen unter weißem Elfenbein zuckte aschgraue Haut. Zweifelte sie? Nicht im geringsten. Der soziale Prozess schien zwar fremd, doch kam kein Bedürfnis auf ihm erneut beizutreten und daran teilzuhaben, was so oft als Leben angepriesen wurde. Der Blick wandte sich ab und sie Schritt weiter voran, einsam und erkaltet, wie tote Sterne, die ziel- und hilflos im All umhertrieben.

Begierig kroch der Turbolift nach oben zur Spitze des Kreuzers, an jene Stelle, wo der jüngste Wunsch des Imperators auch in die weltlichen Ohren dringen sollte, wo der feige Captain sein Schicksal bereitwillig akzeptiert hatte. Sklave. Unfrei und gebunden, wie ein niederer Dämon, ein Hund aus der Quelle des Abgrunds. Die Tür öffnete sich und der Schatten trat behäbig heraus und betrachtete das Bild. Die Brückengräben in denen die geringeren Sklaven ihr Dasein fristeten - wahrlich ein vortrefflicher Käfig. Vorn an der Spitze stand der Aufseher, doch selbst so unfrei wie ein jeder von ihnen. Sie trat hervor, Schritt den Pfad vor ihr voller Genüsslichkeit entlang, als bereitete ihr nichts ein größeres Vergnügen als diese Männer wissen zu lassen, dass sie sich nun in ihrer Gewalt befanden. Auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, im Stich gelassen von ihrem Captain. Schließlich erreichte die Hexe das andere Ende der Brückenluft, an dem der kommandierende Offizier bereits begierig lauerte, seine neuen Befehle zu empfangen. Doch ihr Antlitz senkte sich ab und das Feuer der Verdammnis, das in den Augen schwelte legte sich bohrend in den Nackes des Navigationsoffiziers. "Wie lange bis wir Atrisia erreichen, Leutnant?" Seltsam wirkte das Bild der Frau die sprach, wo sich ihre Lippen doch nicht sichtbar bewegten. Der Captain kam angekrochen, spürbar schob sich die feige Präsenz näher, als glaubte er, mehr Macht und Nachdruck auf den Offizier ausüben zu können, als glaubte er, sich an ihre Seite zu stellen, würde seine Position stärken. "Wir werden das System innerhalb der nächsten zwei Stunden erreichen.", entgegnete der Mann in einem unterwürfigen Ton, vermied jedoch, die Frau - oder was auch immer diese Person nun sein mochte, direkt anzusehen. Ihr Kopf senkte sich langsam herab - ein verstehendes Nicken. "Nun gut." Mit einer zügigen Drehung ließ sie von dem Mann ab und wandte sich an Stratis, der perplex und überrumpelt in das nur wenige Zentimeter entferne Elfenbein starrte. Die Angst gewann und der Captain stolperte einen kurzen Schritt zurück. "Sie werden eine Nachricht an Admiral Vaash, senden, Stratis. Sagen Sie ihm, dass der imperiale Geheimdienst... seine Kooperation in einer delikaten Angelegenheit erwartet. Er soll sich unverzüglich auf meinem Schiff einfinden." Stratis nickte, auch wenn er den Hintergrund noch nicht begriff. "Sehr wohl, Milady. Aber warum Vaash? Wofür den Flottenadmiral? Der Mann ist gemeinhin nicht bekannt dafür sich mit Euren... Methoden identifizieren zu können." Einige Sekunden lag der Blick auf Stratis, als sondierte sie sein Herz, suchte nach Angst und Furcht darin, ehe sie sich entschied, das große Geheimnis zu lüften. Nigidus zückte eine kleine Datendisk und führte diese in den Holoprojektor, der die Brücke in hellblaues Licht tauchte. Das Licht formte sich, nahm klarere Züge an und zeigte ihnen nach wenigen Sekunden das Gesicht eines Mannes. "Jerec.", enthüllte der Schatten die Identität des männlichen Miraluka. "Ehemaliger Großinquisitor, nunmehr ein führendes Mitglied der Pentastar-Bewegung." Einen Moment lang stiegen Zweifel in Stratis Gesicht - oder war es Erstaunen? Die klaren Worte, so untypisch für die Inquisitorin schienen ihn ein weiteres Mal aus dem Konzept gebracht zu haben. Plötzlich schien sie tatsächlich weniger eine Anhängerin dubioser, längst ausgestorbener Philosophien zu sein, als vielmehr die imperiale Agentin, als die sie gelten sollte. Und doch wusste er, dass es am Ende nicht mehr war als das, was sie im Gesicht trug - eine Maske. Sie schien die Ablenkung bemerkt zu haben, als sich ihr Blickwinkel nach außen verlagert hatte, doch mit diesem immergleichen, starrem Gesicht, vermochte er ihre Gemütslage nicht mehr zu bestimmen. "Zweifelsohne der Mann, der Pentastar gefährlich macht.". Stratis holte Luft und wollte widersprechen, doch wie so oft, schien sie den Gedanken bereits im Voraus zu kennen. Natürlich, Jerec war eine eher... nebulöse Gestalt und als öffentliches Gesicht schien Kaine der Mann zu sein, mit dem man rechnen musste. "Kaine ist lediglich eine Schachfigur.", fuhr sie unbeirrt fort, "Geschickt von Jerec dirigiert, doch ich fürchte in einem Kampf um die absolute Macht hoffnungslos unterlegen. Der Mann muss wahnsinnig verzweifelt gewesen sein um jemanden wie Jerec aufzunehmen." Sie schaltete ein weiteres Bild dazu, dass ein voluminöses Sternenschlachtschiff zeigte. Missmutig betrachtete der Captain das Holo des riesigen Zerstörers. "Ein Supersternenzerstörer der Vengeance-Klasse.", brummte Stratis, ehe er einen Schritt in Richtung des Holos machte um einen genaueren Blick zu riskieren. "In der Tat. Die Vengeance. Das Flaggschiff des abtrünnigen Inquisitors." Stratis hob den Kopf, nun hatte er Informationen, kannte aber nicht das Ziel - wenn sie dagegen kämpfen sollten, war es einleuchtend, dass sie eine größere militärische Einheit benötigten. "Der Imperator möchte, dass wir ihn aufhalten?" Der Blick des Schattens fiel vom Holo ab und suchte abermals den Captains - eine amüsante Annahme und schlussendlich wird es darauf hinauslaufen, aber dennoch nicht das eigentliche Ziel. "Nein, keineswegs. Dies ist nur die Schlüsselfigur unserer Unternehmung. Sagen Sie Captain... kennen Sie das Tal der Jedi?" Stratis zog fragend eine Braue hoch. "Nein, ich..." - "Das dachte ich mir. Ein Mythos, ein Märchen, wenn Sie so wollen. Aber Jerec glaubt daran, unseren Geheimdienstinformationen nach, hat er den unmittelbaren Einflussbereich Kaines verlassen und sucht das Tal - der Imperator hat entschieden der Sache nachzugehen und diesen Mythos entweder zu erobern...", die verdeckte Fratze zog sich in die Breite, so, als koste sie schon ihren Sieg aus. Es gab kein entweder oder. Nicht nach Vesperum, Doch sollte sich dieses Märchen als wahr erweisen, so war er ein Dummkopf zu glauben, sie würde ihm diese Macht überlassen. "...oder zu vernichten."
"Verstehe. Ihr wollt, dass Vaash und die Flotte nach diesem Jerec suchen." Stratis nahm eine nachdenkliche Position ein, die für einen Mann wie ihn äußerst untypisch wirkte. "Aber nach der jüngsten Kriegsentwicklung wird es nicht einfach sein eine Flotte und ihren Kommandanten dazu zu überreden, einem Märchen hinterherzujagen. Nicht einmal im Namen des Imperators. Besonders nicht Vaash." Der Schatten nickte. Natürlich. Sie begriff. Sie war sich der Lage vollkommen bewusst, so wenig es sie auch tatsächlich interessierte oder gar berührte, nein, ganz und gar nicht. Doch wo Stratis bei Vaash Stärke erkennen mochte, fand sie Schwäche. Tiberius Vaash war das schwächste Glied in der Kette. Ein Mann der ein Mensch war. Und Menschen zu zerstören, zu versklaven und an ihre Welt und ihre Vorstellungen zu binden war ein leichtes. Am Ende würde der Admiral lediglich die Wahl haben ihrer Grausamkeit zu dienen oder sie zu spüren. "Vaash ist nicht einwandfrei. Er hat bei Eriadu versagt. Er hat an Ansehen verloren als er sich in die Politik einmischte um Imperator Vesperum auf den Thron zu bringen. Vaash ist perfekt, Stratis. Er ist so...", wieder zog sich das unsichtbare Lächeln in die Breite, bis gerissene Lippen den Schmerzimpuls in ihr sandten. "...menschlich."[/block]


Modular-Kreuzer Feuerschwinge

[block]Mit sorgenvollem Blick verfolgte Donnovan von der Brücke seines Kreuzers aus das Andockmanöver an den Supersternenzerstörer. Misstrauisch wanderte sein Blick die Superstruktur entlang, bis hin zu den großen Backbordbatterien, die nun bedrohlich wirkend auf sein Schiff zielten. Früher hätte er solche Gedanken nicht gehabt, damals hätte er nicht gefürchtet man könnte ihn als unbequemes Anhängsel, das zu viel wusste einfach entfernen. Jetzt war er sich nicht mehr so sicher. Er hatte mit Reisz gesprochen, er wusste um das Mysterium ihrer Gefangenen - zumindest hatte er eine sehr direkte Ahnung. Donnovan war alt genug um sich noch daran erinnern zu können, dass einstmals auch Jedi auf Schlachtschiffen dienten und obgleich der mysteriöse nie ein Thema war, mit dem er sich genauer befasst hatte, erinnerte er sich an die seltsame Ausdrucksweise. Der medizinische Bericht und seine eigene, wenn auch kurze, Erfahrung mit der Sephi hatten seinen Verdacht schließlich erhärtet. Es viel ihm schwer zu sagen ob es nun gut oder schlecht war, dass die Inquisitorin nun zurückkehrte. Hätte er sie beschützt? Nein, entschied der alte Captain, am Ende hätte er sie ausgeliefert, wie es seine Pflicht war. Denn er wusste, dass diese Kanonen sonst eines Tages das Feuer auf ihn eröffnen würden, eines Tages würde es ihnen nicht mehr genügen ihn nur einzuschüchtern.

Die Schleusentür öffnete sich und flankiert von zwei Sturmsoldaten trat die Inquisitorin ein, das Gesicht so steif wie jenes der Männer, die sich ein Stück weit hinter ihr positionierten. Mit fahlem Gesicht trat Donnovan schließlich hervor. Eine bedauerliche Gestalt, selbst wenn er nicht so unterwürfig, so kriecherisch war, wie der gute Stratis. Er auch er war gebrochen, seine Seele verschlungen vom finsteren Imperium, ohne Hoffnung auf Wiederkehr. Auch er diente nun der Sache, ohne selbst, ohne Gesicht. Ganz wie die Soldaten. Aber nicht wie jene, die nur den Traum Lügen strafte. Wahrheit war das, was das Auge der Macht erblicken konnte, nicht, was diese blinden Narren glaubten zu sehen. "Willkommen zurück, Inquisitorin... ich nehme an, Ihr wollt zu der Gefangenen?" Sie nickte kurz. "Selbstverständlich." Donnovan lockerte seine Haltung und wies an, dass sie ihm folgen sollte. "Zellenblock 5-12", brach der Captain schließlich das Schweigen, als sie tiefer in das Schiff vorstießen. "Ihr habt sie eingesperrt? Wie interessant...", ertönte spöttisch und zugleich amüsiert die Stimme der Inquisitorin. Donnovan stoppte und senkte seine Stimme. "Natürlich! Nach dem medizinischen Bericht erscheint es nicht abwegig, dass es sich um eine Jedi handelt!" Starr blickte das Elfenbein in das aufgeregte Gesicht des alten Offiziers. Ehe scheinheilig, marginal überrascht, ihre Stimme erklang. "Tatsächlich? Faszinierend..." Der Captain blieb stehen und ballte seine Fäuste, offenbar angespannt vor höhnischer Verspottung, aber vor allem darüber verärgert im Dunkeln gelassen worden zu sein. "Warum habt Ihr sie nicht gleich zum Imperator gebracht? Ihr habt ihm doch einen Besuch abgestattet - oder nicht?" Stille. Ein langsames Blinzeln verriet dass ein Mensch hinter dem starren Gesicht steckte, oder etwas, das einmal ein Mensch war. "Zweifelsohne seid ihr mit den Methoden des Geheimdienstes nicht vertraut, Captain. Vertrauen Sie meinem Urteil?" - "Ich.." - "Ich hoffe es, Donnovan." Mahnend bohrte sich ein Finger in die Brust des alten Mannes, wie ein eisiger Speer, der ihn an Ort und Stelle zu binden schien. "Um ihretwillen. Mischen Sie sich nicht in die Arbeit des Geheimdienstes ein... Sie können wegtreten..."

Seine Führung war überflüssig geworden, auf diesen plumpen Schiffen, gefüllt mit Zinnsoldaten, identitätslosen Marionetten, war es leicht eine einzige Person zu bestimmen, die ihr stummes Lied in der Macht sang. Allein im Zellentrakt. Welch kümmerliches Ende für ein Wesen, das vor so kurzer Zeit erst, seine Heimat verlor und doch ebenso erstaunlich die Gleichgültigkeit über den Verlust. Oder sollte sie sagen, das erstaunliche Maß an Selbstkontrolle? Diese Sephi hatte ihre Chance bekommen sie niederzustrecken. Selbst hier, ihr Lichtschwert wurde ihr bewusst nicht genommen, nein, der Schatten ließ ihr Freiheiten und Wahl. Möglichkeiten, eine Vielzahl von Pfaden, die beschritten werden konnten, die sie wieder von hier weg führten. Und doch schien sie sich dagegen entschieden zu haben, das Licht sehnte sich zurück nach der Dunkelheit.
Sie Schritt den Gang weiter entlang, bis hin zu einer der schweren Panzertüren, hinter der das Echo beinahe greifbar wurde. Und zweifellos wusste die kleine Jedi, wer zurück war. Nigidus war zurückgekehrt, ganz wie versprochen. Und nun würde sie sich die Zeit nehmen, all jene unbedeutenden Fragen zu klären, die so schwer auf ihrem Herzen lagen, doch im Grund so unwichtig waren. Dennoch, als sie den Türcode eingab, musste sich der Schatten eingestehen, dass er sich insgeheim freute. Nicht wegen emotionaler Nähe, keineswegs. Es war die verspielte Neugier, auf welchen Pfad es diese Jedi verschlug, es war das Experiment ob ein Jedi fallen konnte, der Tatsache zum Trotze, dass die Dunkelheit sich mit all ihrer kalten Grausamkeit präsentierte. Offen zu ihren Gräueltaten stand, ohne Lügen, ohne Manipulation. und interessanter war noch jene Frage, was ein solches Ergebnis über die Jedi aussagte.

Die Tür öffnete sich und gab den Blick für das irdische Auge frei. Ein spärliches Lager, ein Verlies, eine Welt für sich. So erschien es auf den ersten Blick und so fühlte es sich an, als sich die Türe hinter ihr herabsenkte. Das fahle Licht der Gänge verschwand und die Nacht kehrte in die Kammer zurück, verschlang den Schatten, der seine Beute begierig betrachtete. "Wie amüsant Ihr doch seid, meine Liebe..."sprach die Hexe und legte nachdenklich die Hand an das Elfenbeinkinn. "Ich lasse Euch euer Leuchtfeuer und doch zieht Ihr die Schatten vor. Ich lasse Euch euren Schlüssel und dennoch habt Ihr die Tür nicht geöffnet."
Offline
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema