#41
Seit 8 Monaten befand sich Evan im Imperium. 8 Monate in welchen er sich das Militärgehabe des Imperiums angewöhnt hatte, ihre Strukturen kennen lernte, wertvolle Freunde machte, und sich nach und nach die Erfolgsleiter hocharbeitete. Er füllte sich mittlerweile schon fast wie einer von ihnen, was zusammen mit seinem Alkoholkonsum zu einem morgendlichen Ritual des Erbrechens geführt hatte. Er hasste es hier zu sein, er hasste es - wenn auch nur zum Schein - für eine totalitäres System zu arbeiten dass die Freiheit und Rechte seiner Bürger mit Füßen trat, aber leider gehörten auch solche Aufträge zu seinem Job. Er hatte schon öfters im Rahmen seiner Aufträge, die Identität eines imperialen Soldaten oder kleinen Offiziers angenommen,und für einpaar Wochen oder Monate auf deren Seite gespitzelt. Manchmal war es auch nur für ein paar Stunden gewesen, je nachdem was der Auftrag von ihm verlangte.

Doch dies war sein erster Langzeit Undercover Auftrag ohne absehbares Ende in den Gefilden des Imperiums. Das Ziel war es soweit wie möglich in die inneren Strukturen des Imperiums hineinzuwachsen und alles an Informationen zu sammeln was es nur gab. Man wollte einen hochrangigen Mann auf der Seite des Imperiums wissen, einen Mann dem man voll und ganz vertrauen, und nach belieben einsätzen konnte. S.P.I.E.S. hatten dafür in Zusammenarbeit mit dem republikanischen Geheimdienst ganze Arbeit geleistet. Unbemerkt und heimlich hatte man ihn in einer bereits verantwortungsvollen, doch recht niederen Position eingesetzt, damit er sich von dort rasch hocharbeiten konnte. 8 Monate hatte man ihm gegegeben um die Position eines Lieutenant zu erreichen - das wahren die Erwartungen seiner Bosse gewesen - und länger hatte Ghost-31 auch nicht gebraucht. Auf dieser Position angekommen, hatte man ihm nun eine Stelle als Adjutant Tiberius Vaash zu gewiesen. Ein berühmter imperialer Kriegsheld, dessen glorreiche Vergangenheit noch heute im ehrfürchtigen Ton von Soldat zu Soldat weiter erzählt wurde. Er hatte schon früher, bei vergangen Aufträgen von ihm gehört, und er kam nicht umhin selbst ein wenig Respekt für den Mann zu empfinden, obwohl er für ein System stand, das Evan verabscheute. Immerhin hatte er einige großartige Dinge vollbracht, Aktionen auf die ein jeder General vermutlich neidisch war. So hatte er sich auch direkt nachdem er von seiner "Beförderung" erfahren hatte, auf den Weg gemacht Admiral Vaash aufzusuchen, um sich bei ihm offiziell zum Dienst zu melden. Zwar war dieser wahrscheinlich längst darüber informiert worden, doch so verlangte es die Tradition.

Es war ein Zeichen des Respekts, und so unnötig Evan dies auch empfand, würde es seinen Auftrag nur unnötig schwer machen, wenn er sich verweigern würde. Also nahm er es lieber auf sich. Zuerst hatte er natürlich das Quartier des Admirals angesteuert konnte ihn dort aber nicht finden, was ihn dann dazu trieb an anderen Orten sich nach ihm zu erkundigen. Irgendeine Wachperson in der Nähe der Admiralsquartiere berichtete schließlich, das sie gesehen hatte wie er sich in die Richtung der Messe begeben hatte. Etwas seltsam, dachte sich Evan, da um diese Tageszeit sich eigentlich kaum jemand dort aufhielt, aber vielleicht wollte der alte Mann auch einfach nur eine Weile allein sein, an einem Ort der nicht die raue stinkende Quartiersatmosphäre mit sich brachte. Zu Schade das Evan ihm dies leider nicht gönnen konnte. Ohne weiter zu überlegen, begab sich Evan sofort zu seinem Ziel, wo er auch wie erwartet Tiberius Vaash fand, aber bereits an der Eingangstür feststellen musste, das der gute Mann keines wegs allein war. Zwei Frauen standen dort mit ihm, und eine von ihnen sorgte mit ihrer reinen Präsenz dafür dass sich Evans Nackenhaare hochstellten. Er kannte sie zwar nicht, doch sie hatte eine Ausstrahlung die Evan schlicht hin einfach nur als "Böse" bezeichnen konnte.

Sie war aufjedenfall kein normales Mitglied der imperialischen Armee, und irgendetwas in Evans Unterbewusstsein erweckte ihn ihm den Gedanken "Dunkle Jedi". Er blieb an der Tür stehen, und versuchte die Situation einzuschätzen, aber nachdem er sich sicher war das er in keine größere Gefahr hinein gestolpert war, betrat er erhobenen Hauptes und mit zielgeraden Schritten die Messe, wenn auch etwas zögerliches in seiner Vorgehensweise lag. Er kam vor den drei Personen in einem angemessenen Abstand zum stehen, und nahm sofort die Grundstellung ein. "Bitte um die Erlaubnis mich nähern zu dürfen, Admiral." mit diesen Worten wandt er sich direkt an seinen neuen Vorgesetzten. Die beiden Frauen versuchte er so gut es ging auszublenden, so wie es die militärische Sitte verlangte, und mit direktem Blick gerade aus zu schauen. Im Grunde war dies die leichteste Übung für ihn, eine formalität die er ohne Probleme beherrschte. Doch die dunkle Präsenz der einen Frau, brachte ihn aus dem sonst so gewohnten Konzept.
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