#21
"Hangar A-38", kam die Erlösung durchs Kommunikationsgerät. Die beiden Pilote seufzten, fast synchron, vor Erleichterung auf. "Sir, wir fliegen an.", erklärte der Copilot routiniert ehe er im Augenwinkel nur noch sieht wie der Schnabel, der einer corellianischen Taube anmutet sich abwendet und sein träger langsamen Schrittes zurück in den Passagierraum schritt. Die Fähre glitt an dem Modularkreuzer vorbei und hielt auf einen der Nebenhangars der Allegiance-Klasse zu. Die Piloten hinterfragten nicht warum sie weder Jägerpatroullien noch den Haupthangar ausmachen konnten, nein stattdessen flogen sie einfach leicht unterhalb des gewaltigen Schiffes an. Immer eindrucksvoller baute sich die Seite des Schiffes auf als sich das winzige Shuttle nährt. Eine kurze Komnachricht verriet der Hangarkontrolle dass sie jetzt aufsetzen würden. Das leise Heulen der Triebwerke ging in ein Schnurren über als das Schiff sich kaum merklich auf die Landestützen senkt. Der junge Mann am Steuerknüppel tippt einige Sachen in die Kontrollen ein, überprüft den Status der Maschine bevor er die Motoren ausschaltet.

Der Viska hatte es sich in dem Passagierraum nur wenig gemütlich gemacht, immerhin würde er gleich entlassen in die gewohnte Welt des Treibens auf einem Großkampfschiff. Er konnte solch Miniaturschiffen nie etwas abgewinnen, zu wenig Bewegungsfreiheit, zu wenig Mannschaft, zu wenig von allem, auch wenn er die imperialen Corvetten nicht unbedingt schlecht findet. Unbeirrt wartet er einige Zentimeter vor der Rampe auf den erlösenden Zisch mit dem sich die Hydraulik merklich machte. Die Durastahlplatte senkt sich vorsichtig auf den harten Hangarboden und das gleißende Licht der hellen Lampen erfüllt die Augen Verons in seinem dunklen Shuttleraum. Vor ihm breitet sich der vertraute Geruch der klinischen Hangars in seiner Atemmaske aus. Wie so viel von ihm stand auch hier zwischen dem eigentlichen Sinn und der Wahrnehmung die lebensrettende Maske. Der Hangar war dicht gedrängt mit Hangarpersonal und ihren Arbeiten. Wartungsarbeiten an Shuttles, Reinigung des Bodens... so viel und alles hatte er so sehr nach seinem letzen Kommando vermisst. Mit den Schritten seiner schweren Stiefeln tritt er über die laut widerstehende Platte in den Hangar. Als dann doch jemand Kenntnis nahm erfolgte ein erzwungenes Salutieren, das Veron lediglich mit einem Blick würdigt. Sein Mantel flattert hinter jedem seiner Schritte in seinem edlen Schwarz weg. Die roten Muster auf dem Mantel kommen erst unter dem Fehlerfreien Deckenlicht komplett zur Geltung. Mit den Händen hinter dem Rücken setzt er auf dem Hangarboden auf und ein Gefühl der Erleichterung packt ihn fest im wärmenden Griff der wohligen Schiffsatmosphäre. Erwartungsvoll bleibt er im Mantel stramm stehen und beobachtet die Arbeiter im Hangar, versucht seinen neuen ersten Offizier auszuspähen. Ein kurzer Blick zur Seite galt den sich beeindruckend aufschiebenden Hangartoren hinter denen zwei Gestalten zum Vorschein kommen. Was waren das für Personen, fragt er sich mit unter der Maske hochgezogener Augenbraue. Sie passten nicht ins Bild, doch, so stellt er nüchtern fest, er ja auch nicht, also sollte er es wohl einfach so hinnehmen. Knapp vor ihm schiebt sich ein Techniker mit Werkzeugen vorbei, allein dies frustrierte ihn schon. Keinen Respekt hatten sie vor ihm, zeit dies zu ändern, stellt er fest und räusperte sich laut.

Die Hangarcrew schenkt dem stählernen Geräusch einige Momente Ruhe. Viele setzen gleich drauf kommentarlos ihre Arbeit fort, anderen läuft es kalt den Rücken runter und eine Handvoll erkannten ihn. Zufrieden lächelt er unter seiner Fassade als er merkt wie das Tuscheln begann. Ja, definitiv hatten einige ihn erkannt, zumindest begannen sie so gleich ihren Kollegen Geschichten über den Viska zu erzählen. Immerhin etwas, so dachte er weiter auf der Suche nach seinem ersten Offizier.
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