#6
Ihre Ohnmacht dauerte nur wenige Sekunden. Als Saanza die Augen wieder aufschlug, rauschte das Blut in ihren Ohren und sie sah die zwei Wachen des Praxeums, die über sie gebeugt waren. „Luke“, wisperte sie noch einmal, um an ihre vorigen Worte anzuknüpfen, ehe ihr von ein paar kräftigen Armen aufgeholfen wurden. Die Beine der Jedi fühlten sich wie Wasser an, doch zumindest wurde ihre Sicht schnell wieder klar. Auch der Strom der Bilder hatte sich gelegt, obwohl sie die zurückbleibenden Gefühle an diesem Ort noch immer spüren konnte. Der Geschmack von Metall war in ihrem Mund und gedämpft konnte sie hören, wie die beiden Wachen sie etwas fragten. Ihre Worte drangen durch das Rauschen nur wie von fern an ihr Ohr, doch Saanza versuchte trotzdem zu antworten. „Es geht mir gut. Ich bin nur…“ Es fiel ihr schwer, ihren Zustand zu beschreiben. ‚Überwältigt‘ hätte es vielleicht getroffen, aber nach ein paar weiteren unsicheren Schritten spürte die Jedi eine weitere Präsenz. Ein Wirbelwind der Emotionen und Machtbegabung, der zu ihr eilte. Saanza hob den Kopf, um die Person besser zu erkennen. Ein blauhäutiges Mädchen oder eine junge Frau, ihre Aura eine wabernde Mischung aus Licht und Dunkelheit. Wie ihre eigene.

„Mytria“, wiederholte die Jedi mit etwas Erkennen im Blick und spürte zarte Hände, die sich auf ihre Schultern legten. Saanza wollte sich aufrichten, doch sie merkte, dass sie noch immer ein wenig auf die Hilfe der beiden Wachleute angewiesen war. Mit tiefen, ruhigen Atemzügen füllte sie ihre Lungen und das Rauschen in ihren Ohren wurde leiser. Stattdessen erblühte Naboo wieder vor ihr und das Praxeum gewann deutliche Konturen. „Ja, ich bin zurück“, sagte die Jedi mit einem Lächeln, das etwas gequält aussah. Wäre sie nur eher wieder hier gewesen. Wäre sie doch nie fortgegangen. „Ich bin froh, dich zu sehen, Mytria. Es tut mir so leid, was hier passiert ist…“ Ihr anschließend an die Wachen gerichteter Blick sollte so viel sagen wie: Von hier aus schaffe ich es alleine. Sie trug erkennbar keine Waffe am Gürtel und sie unter ihrer Kleidung zu verbergen, wäre der Jedi im Moment auch schwer gefallen. Die Macht stützte sie und verwischte nach und nach die Spuren ihres Zusammenbruchs. Auch ihre Haut gewann langsam Farbe zurück. „Kannst du mich zu Meister Skywalker bringen?“
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