#18
Wie weltlich diese Mission wurde... - Lee und Keltic diskutierten über Geld, redeten über dieses banale Konstrukt einer weltlichen Wirtschaft, die nicht mehr als Werkzeug war. Dann folgte Keltics deutliche Begierde und Ausdruck über sein Schiff. Warum mochte er es so? Es war nur eine Maschine, ohne Leben und Herz. Vielleicht hatte er schon zu viel darin erlebt und es war Heimat für ihn geworden. Fakt war: Er setzte sich für dessen akuraten Erhalt ein. Sansa beobachtete die beiden nur, da ihre Gedanken ohnehin woanders lagen. Sie sah diese Welt anders, weniger weltlich, sondern mehr als Träumerin; als Wandelnde zwischen den Sternen. Für sie war die Macht sichtbar. Sie funkelte im Raum, um jedes Lebewesen, in jedem Fluss und in jedem Stern. Die Macht war Licht, Wärme und Zutrauen. Doch die Angst blieb, verdunkelte in grauen Schleiern jede Seele. Die dunkle Seite war eine gierige Kralle, die aus den tiefen des Raumes drang. Auch Sansa war nicht geschützt vor ihr, nicht seitdem sie den Entschluss gefasst hatte, Aidan zu retten. Es war ihr Makel, dass sie nicht loslassen konnte. Loslassen von ich-nütziger Gedankenkonstruktion, die in gieriger Hoffnung resultierte. DIe Jedi wollte Aidan wiedersehen, ihren Bruder und Freund. Einen Mann, der ihr Leben einst bereichert und belebt hatte. Sansa wollte die Uhr, die Zeit, die unablässig gegen sie schlug, ignorieren. Die junge Frau ignorierte den Fluss der Macht, der sie warnte und gleichzeitig drängte. Die Vision war vielleicht kein Geschenk. Interpretationen hatten immer Fehler und oft waren sie erst der Motor, der das Dunkle Wirklichkeit werden ließ, wenn man sie das Ich übernehmen ließ. Die Angst vor Verlust einer geliebten Person; die Angst, einsam zu sein, trieb sie an. Sansa wollte nicht mehr weichen und endlich standhaft sein, dabei verlor sie den Wert, der sie immer strahlen ließ: Gelassenheit. Die Gier zu handeln wuchs und mit ihr die dunkle Saat, die einst Aidan verdammt hatte. Noch war kein Baum mit seinen finsteren und bitteren Früchten erwachsen aber ein Keimling zog sich herauf. Die Weigerung, die Gegebenheiten zu akzeptieren und diese gelassen im Fluss zu lenken, war der Untergang. Wenn ein Jedi etwas erzwingen wollte, weil er fürchtete etwas Wichtiges für ihn zu verlieren, war gierig und brach mit dem kosmischen Prinzip des Flusses der Macht. Angst - immer der erste Schritt in den Sturz.

Sansa träumte, dachte zurück, an die Momente, die so lebendig in ihr pulsierten; mit Aidan, mit Lee und allen anderen, die sie kennenlernen durfte. Sie war eine der ersten Jedi, ein treuer Vasall des Kodex und eine Verteidigerin der moralischen Werte, doch nun verließ sie als sündige Seele den Pfad. Glaube und Hoffnung waren Selbstbetrug geworden. Eine der ersten Jedi war hochmütig und suchte die Galaxis allein zu bestimmen; der dunklen Seite Aidan zu entreißen. Die Jedi griff nach der Macht, die mit Dornen versehen war. Aus gutem Glauben und reiner Seele. Die erste Jedi, die eigenständig agierte und nach Aidan Hand griff, die durch die Zeit zu ihr drang. Das Gefühl zu Stürzen wurde laut in ihr. Jedes Paradies hatte Dornen.

Die hübsche Dame atmete ein und aus, suchte die Emotionen zu kontrollieren. Selbst Luke hatte sich der Gefahr der flammend-dunklen Schwingen ausgesetzt und Vader aufgesucht, um ihn zu retten. Manchmal musste man die Unterwelt heimsuchen, um den Teufel persönlich zu sprechen, um die Welt zu verstehen. Ein Fehltritt war der Advokat der sündigen Seelen. Dies war Sansas notwendiger Fehler, ohne den sie keine Jedi sein konnte. Erkenntnis war eine bittersüße Frucht, die nur in Paradiesen wuchs, die zusammenbrachen. Jede Tat hat ihren Preis, immer und in jeder Welt, wie im Lichte und im Schatten. Sansa, die Jedi, lächelte traurig und sagte dann halb-abwesend:

"Vielleicht ist ein Fehler."

Mehr zu sich selbst gesprochen, murmelte sie und dachte nach. Die Frau stützte ihr Kinn auf ihre Hand und blickte lustlos auf den Tisch. Dann merkte sie, dass sie dem Augenblick entrückt war. "Verzeihung," sagte sie spontan und riss ihren Kopf hoch, ließ die Hand zurück auf den Tisch gleiten und überspielte ihre Unsicherheit sowie Angst. "Lee, das Schiff ist seine Heimat und nur er sollte darüber bestimmen," stellte sie fest, um wieder ins Gespräch hinein zu finden. Das Erbe ignorierte sie, da sie Geld-Dinge nicht hinterfragte und Geld sie allgemein nicht interessierte. Auf Tatooine hatte sie Keines, als Jedi hatte sie keinen festen Besitz und als Mensch, hatte sie gesehen, was Geld anrichtete.
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