#1
Einige Stunden nach den Gesprächen im Jedi-Anwesen.

Kurz nachdem Lee und Sansa das Jedi-Anwesen verlassen hatten, stiegen sie in einen Landgleiter des Anwesens. Lee setzte sich an das Steuer, während Sansa neben ihm Platz nahm. Die für Naboo bekannte warme Frühlingsluft, wehte ruhig über die beiden Jedi und zerzauste die sonst so ordentliche Frisur von Lee leicht. Die Fahrt gab ihm Zeit zum Nachdenken. Besonders über die Äußerungen von Dion in den letzten Tagen. So wie Dion mich darstellt, wirke ich auf ihn kaum wie ein Jedi. Vielleicht sollte ich mich mal mit ihm zusammen setzen, wenn die Mission vorüber ist. , dachte sich der Jedi-Ritter als seine Wut über die Worte Dion´s nachließ und bereits Theed in Sicht kam. Der blaue Gleiter fegte über den letzten Teil des Landwegs, ehe er auf die Straße des Ewigen Frühlings abbog. Kurz vor dem uralten Stadttor hielt ihn jedoch eine Gruppe Sicherheitsleute auf. "Entschuldigen Sie, Jedi. Die Straße ist wegen der Vorbereitungen für den Feiertag der Friedensschließung gesperrt. Bitte stellen Sie den Landgleiter auf dem Vorhof ab und gehen Sie zu Fuß.", sagte der Anführer der Gruppe, den Lee als Commander Renald kannte. "Natürlich Commander. Vielen Dank für die Information." erwiderte Lee ruhig und parkte den Gleiter auf dem Vorhof. Dort verließen die beiden Jedi, den Gleiter. Mittlerweile dämmerte es bereits und Lee´s Chrono zeigte ihm an, das es gerade 2100 Standardzeit war. Die Midnight Lounge war seit einer guten Stunde offen und das Treffen mit dem Frachterpiloten, mit dem Sansa ein Treffen vereinbart hatte fand in einer guten halben Stunde statt.
" Wir haben noch etwas Zeit, Sansa. Ich kenne einen kleinen Umweg zur Lounge." , erwiderte Lee mit einem kurzen verlegenen Blick zu Sansa. Das Gespräch im Anwesen hatte deutlich gemacht, dass er sich zu stark auf Sansa konzentriert hatte, als auf die Gesamtsituation zu achten. Nach wie vor hatte er Gefühle für Sansa, doch die Mission war jetzt im Vordergrund.
Gemütlich schritt Lee in seiner Missionsausrüstung (Siehe hier) mit Sansa über einen kleinen Teil der Hauptstraße. Die Straße wurde von tausenden Lichtern erhellt und trotzdem wirkte die Straße sehr naturnah. "Naboo ist eine wundervolle Welt. Gänzlich anders als mein Heimatplanet Corellia oder Coruscant selbst. Es ist schade, wie sehr wir alle dazu beitragen, die Natur nach und nach zu verdrängen, nur um etwas künstliches einzubringen. Naboo ist eine der wenigen Welten, auf denen ich bisher war , wo die Natur noch ziemlich in Ruhe gelassen wird.", sagte er zu Sansa, als die beiden bei der Midnight Lounge ankamen. Dann betraten beide die Lounge, welche bereits noch außen nicht zu übersehen war. Die Luft roch nach süßen Cocktails, vermischt mit Zigarrenrauch. Ein ungewöhnlicher Ort. schlussfolgerte Lee beim Eintritt.
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#2
Keltic saß, dem restlichen Club seinen Rücken zu gewannt und einen tatsächlich nicht allzu übel schmeckenden Scotch vor sich stehend an der Bar. Die Zigarre in seiner linken Hand qualmte leicht während er sie vorsichtig drehte und begutachtete. Der stets aufmerksame Blick des Söldners wanderte seine Hand entlang bis er auf seinem kleinen Finger ruhte. Um genau zu sein war es nicht mal Keltics Finger den der Freisoldat anstarrte, es war eine Prothese, eine alte von äußerst schlechter Qualität. Er hatte den Echten zusammen mit seinem Ringfinger vor fast 20 Jahren verloren, als sich ein Nexu Paar entschied ihn und seine kleine Truppe anzugreifen. Der Söldner schmunzelte kurz als er sich an seine erste Mission zurück erinnerte. Dort hatte es damals angefangen, auf Cholganna. 18 Jahre und unzählige Missionen später war Keltic mittlerweile recht zufrieden mit seiner jetzigen Situation. Das Geld war nie knapp, es gab immer was zu tun und auf einem Planeten wie Naboo gab es genug hübsche Frauen die im Gesellschaft leisten konnten. Tatsächlich war eines der vielen weiblichen Geschöpfe der Grund warum sich der Söldner gerade in dem ihn nicht ganz geheuren Club aufhielt. Sansa hatte ihn kontaktiert sobald er nach Naboo zurückgekehrt war und wollte so schnell wie möglich ein Treffen arrangieren. Den Treffpunkt hatte sie gewählt. Und auf eine faszinierend unerklärliche Weise erinnert der Club Keltic an die blonde Jedi. Er machte einen jungen und energievollen Eindruck, jedoch gab es auch dunklere, hinter vorhängen versteckte Bereich, wo man als Außenstehender nur vermuten konnte was darin vorging.

Und als Keltic so da saß, Scotch trinkend und Frauen mit Clubs vergleichend, ging die Tür ein weiters mal auf und eine hübsche jugendliche Gestallt trat ein. Es war Sansa, auf die Minute genau schritt sie durch die Tür, machte ein paar vorsichtige Schritte und blickte einmal durch den Raum. Die dunkle Midnight Lounge schien auf einmal um einiges heller. Keltic blickte zu der blonden Frau hinüber und wartete bis ihre Augen ihn endlich fanden und sie zu ihm hinüber kommen würde. Doch dann stand plötzlich ein Mann hinter ihr und flüsterte Sansa etwas ins Ohr. Keltics Hand wanderte schon zu seinem Holster doch an der Reaktion der Jedi konnte er ablesen das der Fremde ihr ganz und gar nicht unbekannt war. Der Neuankömmling machte zwei Schritte in Richtung der Bar und nun konnte Keltic sehen wer Sansas Begleiter war. Das an seinem Gürtel baumelnde Lichtschwert war ein klarer Indikator für seine Gesinnung und seine Beziehung zu Sansa. In dem Moment fiel dem routinierten Söldner das erste mal auf, dass er tatsächlich keine Ahnung hatte weswegen er hier war. In Sansas Nachricht bat sie um ein Treffen, Grund hatte sie keinen genannt, doch das auftauchen des fremden Jedi lies Keltic darauf schließen, dass es hier nicht um ein gemütliches Treffen zweier Freunde ging. Nun erst hatte die blonde Jedi den dunkel haarigen Söldner entdeckt und ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. Keltic jedoch verblieb noch mit einer suspekten Miene den observierenden Blick auf den fremden Jedi geheftet.
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#3
Warum fiel es Sansa so schwer, einfach zu leben? Ein stummes Meer aus Stimmen umgab diesen Ort. Ihre Augen fragen still, warum sie nicht bleiben konnte. Einfach nur hier sein. Das einfach alles zusammenpasst, wie in ihren Wünschen, welche sie in ihren Gedanken malte. Sansa erinnerte sich genau an jenen einzelnen Wunsch, den sie damals mit Aidan geteilt hatte. Lee redete, suchte emotionale Nähe zu ihr. Machte er sich Hoffnung? Während der Fahrt, hatte sie immer zu ihm hinüber geblickt. Für ihn war die Welt ein Spielplatz, ein Abenteuer, voller Erlebnisse; wie ein Vorwurf war sein Angesicht, da sie es nur zu genau kannte, was es hieß zu leben aber dieses Leben hatte sich leise herausgeschlichen. Nach Dion, nach Aidan und nach alldem, was passiert war. Der Umweg war auch ein Umweg für Sansas Gefühle. Die Frage nahm sie auch mit in diese Bar. Ihr Jedi-Partner erzählte und erzählte, doch nahm nicht wahr, dass ihr Lächeln eine Lüge war. Die junge Frau riss sich nur zusammen, konnte dem Smalltalk, den Lee suchte, nichts abgewinnen; nicht in diesem Moment. Die einst sprudelnde Sansa war ausgebrannt.

"Lee, du musst noch viel über Frauen lernen," dachte sie bei sich, da er einfach nicht bemerken wollte, dass sein Smalltalk ihr unangebracht erschien und sie eine gute Miene machte, um ihn nicht zu vergraulen. Was sie jetzt brauchte, war Ernsthaftigkeit, einen Kerl, der die Mission anpackte. Ja, die Frau mehr mit ihren Emotionen beschäftigt als mit ihrer Umwelt. Wie aus einem Abgrund drangen die Geister ihrer Kindheit. Eigentlich hatte sie diesen alten Gedanken mehrfach eine Absage erteilt, doch je näher sie der Aufgabe kamen, kamen auch sie. Aidan gierte auch hier nach ihr; in jedem Gedanken war seine Kälte. In Gewalt, Angst und Hass lebte er, kam näher. Panik erfasste ihr Herz, das schnell schlug. All diese Eindrücke dieser Bar machten sie nervös. Zu viele Emotionen und Wortfetzen drangen in ihren Verstand ein. Ihre Blicke waren Anklage, Urteil und Hinrichtung zu gleich - Panik! Schnell drängte sie sich an Lee, in seine Nähe, der scheinbar besser mit der Situation umging.

Da war er. Sie spürte seine Aura: Keltic. Auf ihn war Verlass, ein Mann der Tat, mit einem guten Herzen. "Da ist Keltic," sagte Sansa mit drängender Stimme und schob den Jedi neben sich ein Stück vor. "Lass' uns zu ihm gehen," schob sie nach. Immer noch fragten ihre Augen still.

"Hallo," grüßte sie den Söldner mit trockener Stimme, eiligst und schnell. "Das ist Lee Valen," erklärte sie die Rolle ihres Partners und trat einen Schritt von ihm weg, in Richtung Keltic.
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#4
Keltic hatte anfangs mehr als ein stumpfes "Hallo" erwartet. Die Tatsache, dass ihn Sansa nicht wie üblich mit einer herzhaften Umarmung überfiel brachte den Söldner etwas ins Stutzen bevor ihm einige Details an der sonst so Lebhaften blonden Jedi vor ihm auffielen. Sie schien angespannt, vielleicht sogar nervös. Ihre trockenen Worte waren abgehackt und auf den Punkt gebracht, anscheinend waren Nettigkeiten und Smalltalk nicht angebracht. Sie wirkte leicht blass und ihre Augen waren matt anstatt dem sonst beinahe funkelnden Glanz den sie normalerweise ausstrahlten. Man brauchte nur 1 und 1 zusammenzuzählen um herauszufinden, dass irgendetwas nicht stimmte, was Keltic jedoch wissen wollte war, was es war. Was könnte solch einen Einfuss auf dieses sonst helle und hübsche Wesen haben oder gehabt haben, dass sie nun beinahe ein Schatten ihres sonst lebhaften Selbst war. Keltic hätte raten oder fragen können was den los war, entschied sich dann allerdings dagegen. Wenn Sansa ihm mitteilen wollte was geschehen war würde sie das auch. "Sansa, schön dich zu sehen, ich hatte nicht erwartet das du Gesellschaft mitbringst." sagte der Freisoldat und nahm einen gemütlichen Zug seiner Zigarre. Sein Blick fiel wieder auf den, ihm leicht bekannt vorkommenden Jedi der Keltic soeben als Lee Valen vorgestellt wurde. Mit einem festen Händedruck ergriff er die ausgestreckte Hand seines Gegenübers. Lee Valen... Lee Valen... Valen... LEE VALEN! Der Groschen fiel. Er kannte den Mann! Nun gut kennen war übertrieben, er hatte seinen Namen schon mal gehört. Er gehörte zu Skywalkers Renegaten-Staffel und war anscheinend Jedi noch dazu. Skywalker wiederum war ein enger Freund Han Solos, den Keltic bekannter Weise nicht ausstehen konnte. In der kriminellen Unterwelt ging es ähnlich zu wie im Reich der Tiere. Es gab größere Tiere mit noch größeren Egos die ein bestimmtes Revier besaßen und es nicht leiden konnten wenn andere Tiere mit genauso großen Egos sich dort herumtrieben. Und Solo gehörte zu genau der Sorte von Schmuggler die Keltic nicht in seinem Revier wollte. Der Druck auf Lees Hand wurde deutlich höher, während Keltic seinen Griff festigte und ihm einen nicht sonderlich freundlichen Blick zuwarf. Nun kann kein vernünftiger Mensch, jemand anders für die Taten eines Freundes eines Bekannten der Person zur Rechenschaft ziehen was Keltic in dem Moment auch realisierte und er seinen Griff wieder etwas lockerte zur merklichen Erleichterung Valens. Der Söldner hatte nun mal eine kurze Zündschnur und Erinnerungen an ein für ihn heikles Thema halfen dabei nicht.

Gerade wollte sich Fortunas Soldat erkundigen was denn die beiden Neuankömmlinge trinken wollten, besann sich aber nach einem Blick auf die gestresst wirkende Sansa eines besseren und sparrte sich die Frage. Er trank die letzten zwei Schlücke Scotch aus, deutete dem Barkeeper an ihm noch einen zu servieren und kam dann zum geschäftlichen. "Also Fräulein Jedi, warum hast du mich hierher beordert?" fragte er mit ernstem jedoch gleichzeitig freundlichen gesinntem Ton.
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#5
Auf dem Weg zur Lounge achtete Lee nicht auf Sansa, doch durch die fehlenden Erwiederungen begann der junge Jedi zu grübeln. Er machte sich Sorgen, doch versuchte diese nicht zum Ausdruck zu bringen. Ach Sansa. Ich weiß, wie schwer dir die Entscheidung zur Mission gefallen ist. Als sich die Verbindung aufgetan hatte, habe ich mich deiner Mission angeschlossen. Selbst die kurze Zeit, die wir uns erst kennen, warst du bereits ein Vorbild für mich. Die wichtigsten Ideale der Jedi sind in dir vereint und machen dich zu einer großen Jedi. Als du meine Aufgabe als Beschützer des neuen Ordens definiert hast, hast du mir einen Weg vorgezeigt, den ich vielleicht niemals eingeschlagen hätte. Ich schulde dir soviel, doch ich habe Angst. Ich habe das Gefühl, dieser Mission nicht gewachsen zu sein., sagte Lee gedanklich zu Sansa. Etwas traurig wandte Lee seinen Blick von Sansa ab, um durch den Anblick der geschmückten Straße abgelenkt zu werden. Doch etwas, vielleicht sogar seine innere Unruhe und das Gefühl von großer Gefahr beschäftigten ihn auch noch bis zur Midnight Lounge.
Erst jetzt spürte er, das falsche Lächeln in Sansa´s Gesicht, denn Ihre Gefühle waren gerade in diesem Augenblick ein Leuchtfeuer in der Macht. So wie Lee, Sansa bis jetzt kannte war Sie selten an solchen Orten gewesen. Lee hingegen hatte auf seiner Flucht vor dem Imperium schon hunderte dieser Orte besucht. Hilfesuchend, drängte sie sich schließlich an ihn und beide betraten die Lounge.
Der erste Blick überraschte Lee bereits, da es hier auf Naboo angenehmer in einer Lounge war als jede andere, die er bereits besucht hatte. Fragend blickte Lee zu Sansa, welche sich bereits wieder von ihm gelöst hatte und nun einen für Lee typischen Frachterpiloten ansteuerte. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung durch Sansa, reichten sich Keltic und Lee die Hände. Den kräftigen Händedrück nahm Lee zunächst ohne Emotionen hin, doch während Keltic ihn weiterhin begutachtete wurde der Griff stärker und Lee´s Hand fing ordentlich an zu schmerzen. Keltic schien das kurze und schmerzhafte Zucken von Lee bemerkt zu haben und beendete den Händedruck.
"Schön Sie kennenzulernen, Keltic. Sansa hat mir bereits von ihrer Hilfe auf Tatooine berichtet. Sollen wir uns nicht setzen? Das wäre sicherlich für alle am angenehmsten, außerdem haben wir nicht viel Zeit. ", sagte Lee zur Begrüßung in einem ruhigen, aber auch ernsten Tonfall. Sansa´s Reaktion auf dem Weg zur Lounge hatten ihm zu verstehen gegeben, dass sich Lee mehr auf die Mission als auf Sie konzentrieren sollte.
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#6
Ja, sich hinsetzen, das war gut. Sansa war nervös und ließ ihren Blick durch den Saal streunen. Einige Männerblicke suchten sie, die sie zu meiden suchte. Es war schwierig für sie, unter diesen Gestalten zu sein. Sie musste endlich in dieser Galaxis schwimmen oder sie würde untergehen. Die junge Frau setzte sich, verschränkte die Arme schüchtern vor sich und ihre Lippen zitterten kaum merklich. "Keltic ist ein besonderer Mensch." Das meinte sie ernst. Keltic war ein aufrechter Mann, der mit einem starken Willen ausgestattet war. Ein Wille, den das Imperium und auch kein republikanischer Politiker brechen konnte. Keltic war die Verkörperung eines Freigeistes; eines Menschen, der die Freiheit in seinem Dasein suchte. Kein Sklave. Sansa bewunderte dies, wie sie auch Lee für seine Aufopferung bewunderte. Lee Valen war mutig, zögerte nicht und einer der ersten Personen, dem sie uneingeschränkt vertraute. Vertrauen war ihr wichtig, mehr als nur blasse Worte. "Ich denke, dass ihr gut zusammenpasst." Ein kurzer, schnelles aber ehrliches Lächlen zog über ihre Wangen.

"Wir sind hier," erklärte die Jedi ernst. "Um uns..." - Sie machte eine Pause, schaute hinter sich und beugte sich dann vor, um Keltic leise zu flüstern. "Darth Vesperum zu stellen." Ja, so einfach war die Mission oder so dumm. Keltic würde sie unterstützen, da er Sansa sicherlich nichts abschlagen konnte. Seine Aussage, dass er nicht mit Begleitung gerechnet hatte, deutete die junge Frau als klares Zeichen, dass dieser Söldner eine starke Schwäche für Schönheit und Frauen hatte. Ähnlich Aidan, der immer noch in seinem Wahn, einer Frau hinterlief, die längst gegangen war. Sansa, als Jedi, konnte den Tod akzeptieren, Aidan als dunkler Narr nicht. Auch wenn es tragisch und traurig ist, ist der Tod immer eine Erlösung. Die Macht ist vollkommen. Die Jedi wusste dies. - und sie hoffte, dass Aidan, nun Vesperum, dies auch begreifen konnte. Dennoch lag der Gedanke nahe, dass er es niemals konnte. Seine Obsession für das Leben, die Liebe und der Aufhebung des Verlustes waren Gift für jede Seele. Seine Gier nach Leben war reine Perversion, die jegliches Leben verdorren ließ. Würde Lee wissen, was passieren konnte? Würde Keltic ahnen, wohin sie gehen wollten? Die dunkle Seite war so unendlich grausam, wie reine Finsternis. Ohne Licht, ohne Wärme - keine Hand, die einen befreit. Ihre Unvollkommenheit war Perfektion. Sansa kannte die dunkle Seite leider zu gut und fürchtete, dass sie und sie alle in die Finsternis fallen könnten. Sie seufzte, holte tief Luft und blickte in die trüben Lichter des Raumes, dann zwischen die Gesichter der beiden.

"Wir sind das letzte Licht im Ozean," sagte sie pathetisch und ergriff damit - kurioserweise - die gleichen Worte, wie Darth Vesperum, der gerade auf Onderon kämpfte. Das Machtband war auch hier. Sansa und Aidan waren verbunden, durch die Zeit und den Raum. "Wir müssen in einer Woche im Orbit von Fondor sein." Das war alles. Mehr wusste sie nicht. Der Rest lag in Schatten; in grauen Nebeln, die sie als Teil der Welt akzeptierte. Immer voran mit dem Mut eines Jedi-Ritters. Dann griff sie Lees Hand, drückte diese fest und der Glanz in ihren Augen fing wieder Feuer. Die Reise war nicht zu Ende, sie waren frei und keine dunkle Ketten fesselten sie.
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#7
Glücklicherweise hatte Keltic den Scotch schon runtergeschluckt als Sansa ihm ihre Mission offenbarte, andern falls hätte er vermutlich einen Hustenanfall bekommen. In einem kurzen Moment des Schocks sagte der sonst so redegewandte Söldner erstmal nichts sonder blickte Sansa nur einige Sekunden tief in die Augen. Die blonde Jedi schaute ernst zurück und zerstörte Keltics Funken Hoffnung, dass das ganze nur ein schlechter Scherz war. Nein die Frau meinte es ernst, doch der Freisoldat wusste nicht was er antworten sollte. Nach einigen Momenten bemerkte Fortunas Soldat, dass er immer noch mit verwirrten Blick und leicht geöffneten Mund da saß und kam zum Schluss das eine Reaktion langsam angebracht wäre. Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht ehe er noch einmal zwischen seinen Gesprächspartnern hin und her sah. "Darth Vesperum? Der Imperator? Der Chef der halben Galaxie? Nein." antwortete Keltic und lachte kurz auf. "Ein einfaches nein Sansa. Es ist nicht möglich. Den wenn du mit ihm nicht ein Treffen in einer genauso schicken Bar wie hier arrangiert hast sehe ich keine Möglichkeit an ihn ranzukommen." Er legte noch mal eine Pause ein und zog an seiner Zigarre. Doch zur großen Überraschung des Söldners hatte Sansa anscheinend hierfür schon eine Antwort parat. "Fondor?" fragte Keltic rhetorisch. Woher wollte sie das wissen? Etwas verwundert fuhr er dennoch fort. "Selbst wenn es stimmt was du sagst und der Imperator ist tatsächlich auf Fondor braucht es immer noch eine riesige Flotte um auch nur in seine Nähe zu kommen."

Was war hier los? Der alternde Söldner legte seine Stirn in Falten. Sansa war schließlich eine Jedi, und diese hatten verdammt noch mal die Pflicht sich vernünftig zu verhalten, doch dieser Plan war soweit jenseits jeglichem rationalen Denkens, dass selbst der verrückteste Kopfgeldjäger nicht darauf einsteigen würde. Keltic war weder Admiral noch Staffelpilot, er war Söldner und nicht auf Raumschlachten im großen Rahmen spezialisiert, was wohl der einzige weg war um Vesperum entgegenzutreten. Ein wahnsinniger Gedanke huschte kurz durch seinen Kopf doch er verwarf ihn gleich wieder. Selbst in einem Zustand in dem ihr verrückte Ideen wie diese einfielen, war Sansa noch nicht soweit um tatsächlich vorzuschlagen was der Söldner kurz befürchtet hatte und nur als Selbstmordmission einstufen konnte. Hoffte er zumindest. Und um die hübsche Jedi nicht noch auf dumme, beziehungsweise dümmere Gedanken zu bringen sprach er nicht aus was er sich gerade gedacht hatte und wollte nichtmal daran denken. Schließlich waren Jedi bekannt für ihre Geistestricks. Der Gedanke an eine 3-Mann Kamikaze Mission war verworfen und Keltic betet inständig das Sansas Antwort auf seine nächste Frage diesen nicht wieder aufleben lassen würde. "Außerdem hast du mir immer noch nicht gesagt weshalb ich hier bin, außer natürlich das du dich an meiner Gesellschaft erfreust." sagte er halb im Scherz und zwinkerte ihr zu.
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#8
Der Schaden war bereits angerichtet. Nichts und niemand konnte das wieder herstellen, was einmal zerstört worden war. Ein Leben war eben wie Glas; einmal zerbrochen, konnte man es nicht in den alten Zustand zurück versetzen. Es blieben immer Spuren. Keltic begriff nur das Faktische, den Imperator als Figur und Rolle in diesem galaktischen Spiel aber nicht als Person, den Sansa betrauerte. Es war ihr emotionaler Winter, der mit ihm aufzog und nicht mehr ging. Vielleicht war die Jedi zu emotional, zu gebunden an ihre Vergangenheit, um die schlichte Wahrheit zu sehen: Es war Wahnsinn. Es war der Imperator der Galaxis und nicht einfach der Ex-Freund, der in der Nachbarschaft wohnte. Selbst dort taten sich viele Menschen schwer, diesen zu besuchen. Dies alles war Sansa egal, wirklich unbedeutend, da ihr Herz sich nach dieser Hoffnung verzehrte, endlich Frieden zu finden. Sie konnte dieses Bild nicht ertragen, dass der gute Aidan allein dort stand, verschlungen wurde von seiner Dunkelheit und das jene Träume, die einmal in beiden schlugen, aufgehört hatten. Nein, er dürfte nicht das Ende aller Träume sein. Die Jedi war bereit für diese Hoffnung zu sterben, alles zu geben, was sie hatte. Einst hatte sie Zane versprochen, nicht zu kapitulieren; weiter zu machen, bis die Lebewesen der Galaxis wieder frei atmen konnten, mit eigenen Wünschen und Perspektiven. Eine Würde sollte zurückfinden, in jedes Herz. Das war alles, was sie wollte: Würde - für sich und für Aidan, und auch die Galaxis. Es war kein Eitelkeit, keine falsch verstandene Arroganz, sondern einfach das Gefühl, einen Wert zu haben, unabdingbar von Status, Geschlecht, Geld, Macht und sonstigen Irreführungen des Lebens. Das Leben war mehr als ein Staat, ein Symbol oder fatale Entscheidungen. Mehr als Aidan. Mehr als die Jedi und auch mehr als ihr eigenes Leben.

Es wurde still um Sansa. Das Nein hatte sie getroffen und ließen auch ihre Träume zerschellen. Sie fühlte sich kalt, diese Welt war kein Zuhause mehr und auch Lee bot keine Nähe mehr. Ein Nein - das symbolisch für alles stand, was sich gegen ihre einfache Hoffnung stellte. Die junge Frau hätte es besser wissen müssen, wirklich besser. Es schmerzte. Unsäglich. Aidan sorgte auch hier dafür, dass ihr Herz blutete. Er war der Grund und die Ursache, warum es kalt wurde. Doch dieses Nein war nicht von ihm gesandt, sondern von Keltic. Keltic, einem knallharten Söldner, der Dinge immer auf die Sachebene zog. Doch waren Emotionen nie sachlich. Ein Herz schrie immer, gegen Technokraten, gegen Meinungen und gegen Ideen. Es war immer ehrlich. - Und Sansa besaß das ehrlichste Herz in der gesamten Galaxis. Das Leben glimmten in ihren Augen. Man sollte sie endlich hören. Endlich, ihren Standpunkt bedenken, doch niemand tat es, außer Lee. Zu diesem blickte sie gerade jetzt, kämpfte mit den glasigen Tränen, die ihren Blick verhüllten. Die Frau beherrschte sich, nicht zu weinen. Nicht hier. Leider war die Kälte zu erdrückend, der Gedanke zu lähmend, dass die Vision über Aidan nie in Erfüllung ging. Sie musste ihn doch retten. Es war ihr Bruder. Ein Mensch, dessen Leid in der Macht pulsierte, alles verbrauchte, zerstörte und nicht mehr wachsen durfte. Leid - es war hier.

"Wir brauchen dich und dein Schiff," sagte sie die Jedi schließlich mit trauriger, fast gebrochener Stimme; kämpfend mit sich.

Keltic war die einzige Person, der sie diese Aufgabe zutraute. "Er wird uns zu sich lassen, wenn er weiß, dass ich dabei bin. Wir müssen auf die Macht vertrauen." Das war die Wahrheit und mehr konnte sie nicht sagen. Sansa schniefte müde und hoffte, dass Lee mehr Überzeugungskraft hatte.
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#9
Lee hatte dem Gespräch zwischen Sansa und Keltic zunächst aufmerksam zugehört, bis Keltic auf Sansas Hilfegesuch mit Nein antwortete. Eine Welle des Schmerzes zuckte durch die Verbindung in der Macht und dann wusste Lee, das Sansas Hoffnung immer geringer wurde. Es war Zeit, die Situation zu bereinigen. Der junge Jedi-Ritter und Commander der Renegaten-Staffel beugte sich über den Tisch um dann mit einer Ruhe zu sprechen, wie er es nur selten tat. "Keltic, diese Bitte richtet Sansa nicht als Jedi an dich, sondern als Freundin. Sie hat die Kraft, Vesperum einhalt zu gebieten, doch unser Zeitfenster um ihn alleine oder mit seiner Schülerin zu stellen ist nur begrenzt. Ohne deine Hilfe als Pilot, dem Sansa voll und ganz vertraut wird diese Chance vertreichen und noch mehr Unschuldige werden sterben.", erwiederte Lee indem er bewusst Komplimente an Keltic richtete und ihn an eine Möglichkeit der Sicherheit zu erinnern.
Der Jedi-Ritter blickte dann sowohl Keltic und auch Sansa mit einem entschlossenen Blick an, der viel Aussagen konnte. Das Drängen der Macht wird stärker, je länger wir warten. Sansa muss es auch spüren. Eine kurze Pause trat ein und Lee bestellte sich ein Glas kristallklares Wasser und bot auch Sansa und Keltic an noch etwas zu trinken. Ruhig, aber auch leicht angespannt trank Lee einen Schluck, ehe er sich wieder an Keltic wandte. " Es gibt auch noch einen anderen Grund, warum Sansa dich ausgewählt hat, Keltic. Selbst wenn ich , Sansa und mich nach Fondor fliegen würde, würden wir auffallen. Sansa hat mich bereits einmal bei einer Mission beobachtet und mir gesagt, das ich zu auffällig fliege. Als Sie mir von dir erzählte, war sofort klar das du der richtige Pilot dafür bist. Wir bitten dich nicht als Jedi, sondern als Freunde."
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#10
Pff, na toll, die "Macht", dachte sich Keltic. Visionen und Geistestricks mögen alle schön und gut sein, doch es war nicht die Macht die die drei nach Fondor bringen würde. Es war nicht die Macht die die Imperiale Flotte ablenken würde. Es war auch nicht die Macht die den Imperator stürzen würde. Egal wie sehr Sansa und Lee sich es auch wünschen würden, die Macht allein würde ihnen nicht den Sieg bringen. Keltic konnte sie hinfliegen und versuchen sie zu unterstützen doch Sansa muss von Anfang an klar gewesen sein das selbst ein Söldner seines Kalibers keinen Kampf mit dem Imperator überleben könnte. Soweit der Freisoldat wusste, waren Jedi und ihre Gegenstücke die Sith in der Lage Blasterfeuer mit Leichtigkeit abzuwehren, und sowie sich Fortunas Soldat den Imperator vorstellte würde dieser sich nicht auf eine Kneipenschlägerei mit ihm einlassen. Gegen eine Waffe wie das Lichtschwert war er also machtlos und jeder der Keltic kannte wusste das er zwar nicht unfähig hinterm Steuer seines Shuttles war, doch zu den Fliegerassen der Unterwelt konnte man ihn nicht zählen.

Er nahm einen tiefen, ungesunden Lungenzug seiner Zigarre und seufzte dann merklich. "Ich bin kein Taxi Dienst, dass muss dir bewusst sein." sagte er dann zu Sansa. Der Söldner blickte ihr in die glasigen Augen, während die hübsche Jedi versuche eine Träne zurück zu blinzeln. Er brach seinen Blickkontakt erst ab als Lee das Wort ergriff. Keltic hatte nie daran gezweifelt das Sansa die Kraft hatte Vesperum Einhalt zu gebieten, dass die drei es jedoch lebend zurück nach Naboo schaffen würden bezweifelte er stark. Selbst wenn der Imperator fallen würde, wer würde dann die Imperiale Flotte aufhalten auf das kleine, vergleichsweise winzige Shuttle zu Feuern auf dem sich die frisch ernannte Staatsfeindin Nummer 1 befand. Die Risiken und unvorhersehbaren Variablen dieser Mission waren einfach zu groß.

Natürlich würden Unschuldige sterben. Es herrschte Krieg, der Tod war die einzige Konstante der Galaxie. Und sollten sie diese Mission tatsächlich wagen würden sie vermutlich nicht mehr als 3 weitere zu bedauernde Todesfälle werden. Lee sprach mit ernsterer und entschlossenerer Stimme als es Sansa getan hatte, doch auch damit konnte er Keltic nicht beeindrucken. Diese Mission roch förmlich nach Selbstmord. Und eine weitere, bisher ungestellte Frage stand im Raum. Wer würde Keltic bezahlen und wieviel? Bei aller Liebe und Freundschaft zu Sansa und der Republik hatte der Söldner eben auch an die wirtschaftlichen Aspekte nachdenken.
Wenn er einwilligen würde, dann würde er auch alles daran setzten die Drei wieder nach Naboo zu bringen und wenn er davon ausging zu überleben, dann war eine Bezahlung sicherlich nicht unangebracht. Diesen Gedanken äußerte er dann auch. "Selbst wenn ich einwilligen sollte, ist die Frage nach meinem Honorar noch offen. Normalerweise würde ich deine Gesellschaft schon als Bezahlung genug ansehen, liebe Sansa, doch für eine Mission die von mir verlangt drei Leute in den beinahe sicheren Tod zu fliegen, vorallem wenn eine davon ich bin, ist mein Preis doch deutlich höher."
Keltic spürte sein eigens Unbehagen als seine Gedanken immer weiter Richtung Einwilligung wanderten. Wurde er etwa schwach? Hatte das kurze Gespräch mit Sansa etwa ausgereicht um ihn umzustimmen? Sie hatte keine 10 Sätze gesagt doch ihr hübsches Antlitz und ihre weibliche, leicht verführerische Ausstrahlung lies den sonst selbstsicheren Söldner schwanken. Um sich abzulenken huschten seine Augen durch die Bar auf der Suche nach einer anderen Augenweide, doch sie blieben erfolglos. Das helle Wesen vor ihm hatte ihn fast soweit gebracht sein und ihr Leben aufs Spiel zu setzten um die Galaxie zu retten. Als Keltic so darüber nachdachte lächelte er kurz, als er sich die Möglichkeiten vorstellte die bei einem Erfolg der Mission gegeben waren. "Hi, Keltic Gladios, Retter der Galaxie!" hörte sich wie ein super "Anmachspruch" an, dachte er zumindest.
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