#8
Der Schaden war bereits angerichtet. Nichts und niemand konnte das wieder herstellen, was einmal zerstört worden war. Ein Leben war eben wie Glas; einmal zerbrochen, konnte man es nicht in den alten Zustand zurück versetzen. Es blieben immer Spuren. Keltic begriff nur das Faktische, den Imperator als Figur und Rolle in diesem galaktischen Spiel aber nicht als Person, den Sansa betrauerte. Es war ihr emotionaler Winter, der mit ihm aufzog und nicht mehr ging. Vielleicht war die Jedi zu emotional, zu gebunden an ihre Vergangenheit, um die schlichte Wahrheit zu sehen: Es war Wahnsinn. Es war der Imperator der Galaxis und nicht einfach der Ex-Freund, der in der Nachbarschaft wohnte. Selbst dort taten sich viele Menschen schwer, diesen zu besuchen. Dies alles war Sansa egal, wirklich unbedeutend, da ihr Herz sich nach dieser Hoffnung verzehrte, endlich Frieden zu finden. Sie konnte dieses Bild nicht ertragen, dass der gute Aidan allein dort stand, verschlungen wurde von seiner Dunkelheit und das jene Träume, die einmal in beiden schlugen, aufgehört hatten. Nein, er dürfte nicht das Ende aller Träume sein. Die Jedi war bereit für diese Hoffnung zu sterben, alles zu geben, was sie hatte. Einst hatte sie Zane versprochen, nicht zu kapitulieren; weiter zu machen, bis die Lebewesen der Galaxis wieder frei atmen konnten, mit eigenen Wünschen und Perspektiven. Eine Würde sollte zurückfinden, in jedes Herz. Das war alles, was sie wollte: Würde - für sich und für Aidan, und auch die Galaxis. Es war kein Eitelkeit, keine falsch verstandene Arroganz, sondern einfach das Gefühl, einen Wert zu haben, unabdingbar von Status, Geschlecht, Geld, Macht und sonstigen Irreführungen des Lebens. Das Leben war mehr als ein Staat, ein Symbol oder fatale Entscheidungen. Mehr als Aidan. Mehr als die Jedi und auch mehr als ihr eigenes Leben.

Es wurde still um Sansa. Das Nein hatte sie getroffen und ließen auch ihre Träume zerschellen. Sie fühlte sich kalt, diese Welt war kein Zuhause mehr und auch Lee bot keine Nähe mehr. Ein Nein - das symbolisch für alles stand, was sich gegen ihre einfache Hoffnung stellte. Die junge Frau hätte es besser wissen müssen, wirklich besser. Es schmerzte. Unsäglich. Aidan sorgte auch hier dafür, dass ihr Herz blutete. Er war der Grund und die Ursache, warum es kalt wurde. Doch dieses Nein war nicht von ihm gesandt, sondern von Keltic. Keltic, einem knallharten Söldner, der Dinge immer auf die Sachebene zog. Doch waren Emotionen nie sachlich. Ein Herz schrie immer, gegen Technokraten, gegen Meinungen und gegen Ideen. Es war immer ehrlich. - Und Sansa besaß das ehrlichste Herz in der gesamten Galaxis. Das Leben glimmten in ihren Augen. Man sollte sie endlich hören. Endlich, ihren Standpunkt bedenken, doch niemand tat es, außer Lee. Zu diesem blickte sie gerade jetzt, kämpfte mit den glasigen Tränen, die ihren Blick verhüllten. Die Frau beherrschte sich, nicht zu weinen. Nicht hier. Leider war die Kälte zu erdrückend, der Gedanke zu lähmend, dass die Vision über Aidan nie in Erfüllung ging. Sie musste ihn doch retten. Es war ihr Bruder. Ein Mensch, dessen Leid in der Macht pulsierte, alles verbrauchte, zerstörte und nicht mehr wachsen durfte. Leid - es war hier.

"Wir brauchen dich und dein Schiff," sagte sie die Jedi schließlich mit trauriger, fast gebrochener Stimme; kämpfend mit sich.

Keltic war die einzige Person, der sie diese Aufgabe zutraute. "Er wird uns zu sich lassen, wenn er weiß, dass ich dabei bin. Wir müssen auf die Macht vertrauen." Das war die Wahrheit und mehr konnte sie nicht sagen. Sansa schniefte müde und hoffte, dass Lee mehr Überzeugungskraft hatte.
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