#6
Spielleiter

Waren diese Rebellen wirklich das Übel? Waren sie wirklich derartig abartig, dass diese beiden Offiziere richtige Gedanken fanden? Auch sie waren Lebewesen, fühlende Intelligenzen, wie die Offiziere.

Der Himmel lag, wie ein Friedhof, grau-orange, über Fondor. Die Unruhen erreichten ihren Höhepunkt und die lokale Polizei hatte sich zurückgezogen, da bereits einige Beamte umgekommen waren. Die Lage schien aussichtslos, da der imperiale Moff des Systems weitere Kräfte verweigerte und die Unruhen vor dem imperialen Thron geheimhalten wollte. Diese Geheimhaltung hatte jedoch nicht zum Ziel geführt, da der ISB, die unübersehbaren Ausschreitungen bemerkt hatte. Insofern waren imperiale Kräfte ohne Zustimmung des Moffs aktiviert worden, in Form dieser beiden Offiziere.

Auch war die Information richtig, dass ein Sportstadion der Ausgangspunkt der Unruhen gewesen war und sich um dieses immer noch tausende Demonstranten aufhielten. Was sie forderten, interessierte das Imperium wenig. Vermutlich waren es wieder die üblichen Freiheiten, wie Meinungsfreiheit und Beteiligung. Lügen, wie imperiale Fanatiker sicherlich dachten. Jeder Demonstrant untergrub die staatliche Macht und war ein Verbrecher. Eine imperiale Staatsform konnte es nur ohne Demonstrationen geben, die den Alltag maßgeblich beeinträchtigten. Es war nicht von Belang, da das Imperium jeglichen Aufruf als Widerstand wertete. Freiheit konnte es nur im imperialen Gesetz geben und dieses diktierte ausschließlich, was gut und richtig war. Das dieses Faktum nicht immer funktionierte, zeigte sich nun auch auf Fondor. Die skandierenden Rufe nach Reformen, Freiheiten und echter Beteiligung hallten über den Platz, waren nicht durch Blasterfeuer der Polizei erstickt worden, noch durch die vorherigen Knüppel. Woher kam dieser Gedanke, dass Freiheiten gab? Woher? Das fragte man sich. Wo die meisten Menschen sich abfanden, fanden diese Menschen es nicht mehr. Scheinbar gab es eine magische Grenze, die das Imperium nicht sehen konnte aber die Demonstranten schon. Ihre Toten trugen sich in weißen Leinentüchern davon, um sie gerecht zu bestatten und im Gegensatz dazu warfen die verletzten Beamten, als auch, feindlichen Toten in die Kanalisation. Die Fronten waren verhärtet. Alles hatte sich radikalisiert, wo einst nur eine Idee war, war nun Gewalt als Kampfmittel.

Ein Kampf der nun von schweren Turbolasern erstickt werden sollte. Es war Krieg. Echter Krieg. Keine Beschwichtung mochte noch helfen und die Demonstranten, die Unruhestifter hatten ihr Schicksal gewählt und dennoch hofften sie. Hoffnung war ihre Macht, die das Imperium nicht mehr hatte. Es gab kein Ziel, sondern nur Erhalt für Imperiale und die Demonstranten hatten Vision, Hoffnung und die Macht des Glaubens. Sie waren das grausame Wunder in einem autokratischen Staat, welcher jegliches Recht pervetierte. - und so pervetierten die Unruhen den Freiheitsgedanken. Ihre Hymne war der Moment. Dieser Moment, indem sie lebten und frei vom imperialen Gesetz. Die Sportarena, einst füre Swoop-Rennen genutzt, war zum Beschleuniger eines Aufstandes geworden, der bald die Industriegebiete erreichen würde. Die Menge hielt zusammen, eng umschlossen, von Rufen und Gesängen.

Nicht ahnend, was das Imperium für ihren Verrat beschlossen hatten, sammelten sie sich, für den letzten Sturm auf die Industrieanlagen, in der Nähe, nur noch wenige Straßen entfernt.
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