#1
Einstiegspost

Es herrschte eine unheimliche Stille an Bord und während die Besatzung ihren zweifelhaften Gedanken nachhing, sprachen die Gesichter der Imperialen Bände. Hanaar stand wie üblich auf dem Mittelgang der Brücke und ließ sich von den stechenden Blicken und den unausgesprochenen Fragen die im Raum lagen nicht beeindrucken, denn er hatte keine Antworten.

Er hatte nur harte Fakten und Befehle und beides könnte die schändliche Situation in den Köpfen der Männer an Bord kaum mindern. Die Niederlage bei Eriadu – und anders konnte man den taktischen Rückzug nicht bewerten – und der drohende Verlust von Rothana waren Gift für die Moral der sonst so disziplinierten aber vor allem auch siegesgewissen Imperialen. Das Scharmützel bei Kamino, die Unruhen auf Coruscant und anderen bedeutenen Planeten. Die jüngsten Berichte wirkten wie ein Kompendium zum Untergang des Reiches.

Hanaar riss seinen Blick los von den endlos dahin ziehenden Sternenstreifen die ein Bestandteil der Hyperraumreisen waren. Millionen bewohnter und unbewohnter Planeten die befriedet werden müssen, ein imperiales Kalkül welches von Tag zu Tag in weiter Ferne rückt. Mit forschen Schritte ging der Flottenadmiral zurück zum Kommandobereich der Legator um ein letztesmal die Befehle und den aktuellen Status zu überprüfen. Die Legator war voll Einsatzbereit, ein Großteil der 5. hatte sich bereits über Fondor versammelt oder war auf dem Weg dorthin. Es würde nur wenige Tage dauern, bis zumindest ein beachtlicher Teil der alten Schlagkraft wieder vorhanden war. Doch obgleich solche Meldungen früher die Moral der Besatzung angehoben hätten, so konnten sie jetzt maximal ein sprichwörtliches "müdes Lächeln" auf die Lippen der Männer zaubern.

"Status" blaffte Hanaar in Richtung der Navigation. Der Offizier gab ein paar Kommandos in seine Konsole und antwortete dann mit monotoner Stimme "Ankunft über Fondor in 45 Minuten."
Hanaar nickte kurz: "Geben Sie mir Bescheid, wenn wir das System erreichen. Ich bin in meinem Raum." - ohne auf die Bestätigung zu warten verließ der Admiral die Brücke. Die Sturmsoldaten vor der Brückentür nahmen kurz Haltung an doch Hanaar registrierte sie wie üblich nicht, obwohl er diesesmal selbst durch die unpersönlichen Helme hindurch die stechenden Blicke im Rücken spüren konnte.

Der persönliche Arbeitsraum von Hanaar befand sich in unmittelbarer Nähe der Brücke und war ein gutes Spiegelbild seiner Persönlichkeit. Pragmatisch und Effizient eingerichtet mit wenigen subjektiven Anekdoten.

Hanaar nahm einen der Berichte vom fein säuberlich geordneten Stapel auf seinen Schreibtisch und überflog die letzten Berichte von Kapitän Jade an Bord der Dynast. Auf Befehl des Oberkommandos wurde das Schiff in den Werften von Fondor modifiziert. Die Arbeiten gingen schnell vorran und würden bald beendet sein. Hanaar gönnte sich ein kurzes Lächeln und einen Abstecher in nostalgischen Erinnerungen. Schließlich legte er den Bericht wieder zur Seite, die Dynast war jetzt das Schiff von Kapitän Jade und sie hatte sich das Kommando wohl verdient. Der Admiral zog den Holokommunikator zu sich ran und baute eine Verbindung zu Vizeadmiral Cadera auf. Wenige Augenblicke später erschien das selbstbewusste, fast schon forsch wirkende Konterfei des Kapitäns der Defensor.

"Ich grüße Sie, Admiral" sprach Hanaar mit einem vergleichbar freundlichen Tonfall "Wie ist der Status der Flotte? Die Legator wird in etwa 30 Minuten das Fondor-System erreichen. Ich erwarte einen vollständigen Bericht von Ihnen."

Hanaar stand auf, nahm sich eine Tasse vom Beistelltisch und schenkte sich einen frischen Kaffee ein, während er vorsichtig an dem Getränk nippte um die Hitze und den Geschmack zu erproben, wartete er auf die Antwort von Cadera.
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#2
Der Flug von Kamino nach Fondor dauerte einige Zeit. Zeit in der Jack Cadera in seinem Kommandosessel saß und still die Berichte an das Oberkommando zu verfassen. Bedacht auch nichts wichtiges vergessen zu haben, sendete Jack kurz vor dem Austritt aus dem Hyperraum einen vollständigen Bericht ab.
Wie lange war es nun her, das ich nach Fondor gekommen bin? Wahrscheinlich kurz vor der Aufnahme in die Akademie von Carida., dachte sich der Vice-Admiral, wenige Augenblicke bevor der Alarm zum Eintritt in den Normalraum losschrillte.
Sofort herrschte kontrolliertes Treiben auf der Brücke der Defensor. Cadera erhob sich ruhig aus seinem Kommandosessel und schritt über den Laufsteg der Brücke zum Sichtfenster hin. Die Offiziere blickte ihn kurz an und nickte , als Cadera mit schallenden Schritten an Ihnen vorbei schritt.
Die Werften von Fondor erfüllten das Sichtfeld, welche sowohl Schiffe herstellten, jedoch auch einfach nur reparierten. Den Kommunikationsoffizier hörte man in einem anderen Teil der Brücke mit der Verteidigungsflotte von Fondor reden, als dieser ihre Identität bestätigte und dann zwei Patrouillenschiffe in die Werften schickte. Der einzige ernste Schaden, der von Kamino geblieben ist., erinnerte sich Jack. Auf den Scannern wurden bereits andere Schiffe der 5. Flotte ausgemacht, darunter auch der Sternenzerstörer Dynast unter dem Kommando von Kapitän Isabelle Jade. Die Flotte unter Cadera's Kontrolle schloss sich der bereits anwesenden Flotte an, als sich Admiral Hanaar Varpasi über Holo meldete.

Jack schritt zum Holoterminal, wo kurz darauf ein Abbild des Admiral erschien. Cadera salutierte und grüßte seinen Vorgesetzten auf die übliche Weise."Admiral Varpasi, Sir! Der Teil der 5. Flotte, die mit nach Kamino geflogen war befindet sich seit wenigen Standardminuten bei den anderen Teilen der 5.Flotte über Fondor. Von der Schlacht über Kamino haben wir wenig Schäden aufzuweisen. Zwei Patrouillenkreuzer wurden etwas schwerer Beschädigt, während der Rest der Flotte minimale Schäden aufweist. Die Situation über Kamino ist gesichtert und der neuen Verteidigungsflotte überstellt. Wir melden uns zurück unter Ihrem Kommando, Admiral. Ich freu mich schon, das neue Hauptschiff der 5. Flotte zu sehen. Dann haben die Rebellen nichts mehr zu lachen.", erwiederte Jack Cadera, während er mit inneren Ruhe den Status schilderte.
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#3
Spielleiter (für Jack Cadera und Hanaar Varpasi)

Die Kommandoterminals, im hinteren Teil der Brücken der beiden Schiffe, empfingen eine Nachricht des imperialen Oberkommandos. Mit einem lautem "Plimm-Plomm" gaben sie einen Ton von sich, der verriet, dass eine Nachricht durch den Hyperraum eingetroffen war.

Zitat:Streng Geheim

[Bild: 200px-Galactic_Empire_emblem.svg.png]

Imperiales Oberkommando
Stab der Flotte

Einsatzbefehl

Admiral Varpasi und Admiral Cadera,

das Oberkommando grüßt sie beide. Der Imperiale Thron beobachtet mit Besorgnis Fondor. Es ergeht folgende Order des Thrones: Eine Demonstration im Petti-Sektor des Planeten ist außer Kontrolle geraten. Die örtlichen Polizeikräfte haben sich zurückgezogen. Ihr Befehl lautet die Demonstranten mit Raumjägern aus dem Orbit aufzureiben und die Keimzelle des Widerstandes, eine Sportarena, aus dem Orbit zu vernichten, damit zukünftig die imperiale Ordnung gewahrt werden kann. Danach werden lokale Militärkräfte eingreifen. Die Administration erlaubt tödliche Gewalt. Sie handeln nach §82 des Staatsschutzgesetzes.

Zusatzbefehl: Admiral Cadera untersteht wieder Admiral Varpasis Führung. Die 5te Flotte ist wieder zusammengelegt.

Im Auftrag,

Ignatio Dellaron
Captain
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#4
Hanaar ließ die Worte von Admiral Cadera einige Augenblicke unkommentiert im Raum stehen und nutze den Moment um einen Schluck Kaffee zu nehmen. Das Getränk hatte schon ein Großteil seiner Hitze verloren, gewann dadurch aber an Intensität. Ein bitterer Nachgeschmack zog sich mit Nachdruck die Kehle hindurch in die Eingeweide des Flottenadmirals zurück. Mit einem letzten Schluck leerte Varpasi seine Tasse und stellte sie schließlich auf einen kleinen Absetzer der lästige Flecken auf dem wertvollen Holzschreibtisch verhindern sollte.
"Das sind gute Neuigkeiten, Admiral" gab er schließlich zu verstehen und spielte auf die geringen Verluste der Flotte an. "Gute Arbeit" fügte er noch hinzu. Er wusste nicht so recht, was er noch sagen sollte, viel zu sehr trieben sich eigene Gedankenfetzen in seinem Geiste umher die ein rationales Denken schwierig machten.
"Geben Sie mir stündlich einen Lagebericht Admiral. Ich möchte die Flotte so schnell wie Möglich wieder Einsatzbereit wissen."
Hanaar wartete noch einen Augenblick auf die Bestätigung von Cadera und beendete dann die Verbindung. Als das Hologramm von Cadera erlosch, herrschte einen Moment absolute Stille im Raum, doch diese wurde jäh durch eine nervöse Stimme von der Brücke unterbrochen.
"Admiral Varpasi, ein Kom­mu­ni­qué vom Oberkommando." - "Stellen Sie es durch".

Im Gesicht von Hanaar vollzog sich ein kaum merkbares Mimenspiel während er die Befehle laß. Erst zuckten kurz die Mundwinkel und formten sich schließlich zu einem angedeuteten Lächeln, dann funkelten die Augen in einer gefährlichen Mischung aus Vorfreude und Tatendrang.
Genau das hab ich gebraucht.. dachte er, auch wenn es natürlich ein verwerflicher Gedanke war. Doch für enorm hohe moralische Ansprüche war Hanaar noch nie berühmt gewesen. Hanaar schloss die Mitteilung und stand auf. Die Frustration war verschwunden, die neuen Befehle forderten zwar kein militärisches Geschick doch boten sie die asketische Möglichkeit sich an aufständischen Dissidenten – stellvertretend für die Mörder der Republik – zu rächen. Rache – ein primitives aber sehr starkes Gefühl welches sich schnell in der Emotionalität eines jeden einzelnen ausbreiten konnte und damit enormen Antrieb gab.

Dynamisch verließ Hanaar sein Büro und schritt eilig zur Brücke. Er wich behände den arbeitenden Personal aus und ging direkt zur Kommunikationskonsole. "Verbinden Sie mich erneut mit Admiral Cadera" befahl er. Der Mann an der Konsole nickte kurz und stellte die gewünschte Verbindung her.

Erneut erschien das das Bild des Admirals in holographischer Form. Hanaar stützte seine Arme auf die Konsole und schon forsch sein Kinn hervor während er dezidiert seine Befehle formulierte.
"Ich grüße Sie erneut, Admiral." - "Ich vermute Sie haben die Befehle des Oberkommandos bereits registriert?" die Frage war rhetorischer Natur, daher wartete Hanaar nicht auf eine Antwort sondern fuhr unbeirrt fort. "Ich wünsche einen koordinierten Verband. Schicken Sie ihre besten Bomberstaffel, ich werde das gleiche tun. Wir vernichten diesen Aufstand mit nur einem Anflug und mit voller Härte."
Entspannt erwartete der Admiral die Reaktion seines getreuen Kameraden.
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#5
Jack Cadera hatte seinem Vorgesetzten zugehört und mit starren Blick auf dessen Holo geblickt, ehe er kurz auf das Lob einging. "Vielen Dank, Sir. Dieses Lob bedeutet mir sehr viel. ", sagte er, bevor er den Befehl bezüglich der stündlichen Statusmeldungen bestätigte. Dann hatte Admiral Varpasi das Gespräch beendet.
Das Hologramm des Admiral verschwand, sodass Cadera sich zum Büro begab und einen Kaf holte, ehe er durch eine Prioritätsmeldung auf die Brücke zurückkehrte. Diese verdammten Rebellen. Wenn das so weitergeht, wird das ein Zermürbungskrieg., fluchte Jack innerlich. Die Panzertür zur Brücke öffnete sich mit einem Zischen und Cadera ging eilig zu seinem Kommandosessel um die Nachricht zu entschlüsseln.
Es war eine Nachricht des Oberkommandos, mit einem kleinen Auftrag auf Fondor und die offizielle Zusammenführung der 5. Flotte unter Admiral Varpasi. Zorn stieg im Vice-Admiral auf, als er den Statusbericht über die Situation auf Fondor las. Wie ich diesen Rebellenabschaum hasse!! Solange ich lebe, werde ich dieses Rebellenpack jagen. Selbst in den Unbekannten Regionen, wenn es sein muss. Grimmig blickte er zum Sichtfenster, bis sich der Kommunikationsoffizier meldete. "Admiral, eine Übertragung von der Legator. Admiral Varpasi wünscht Sie zu sprechen, Sir.", sagte dieser. Mit dem Becher Kaf in der Hand, ging Jack zum Holoterminal und begrüßte Hanaar Varpasi kurz. "Admiral, Sie wollten mich sprechen?" Varpasi kam direkt auf sein Anliegen zu sprechen und Cadera nahm seine Befehle mit einem Nicken entgegen, fragte jedoch "Wäre es nicht sinnvoll zum Schutz der Bomberstaffel noch eine Staffel TIE´s oder ein paar Scouts mitzuschicken? Wer weiß, ob die Rebellen nicht Boden-Luft Bewaffnung haben." . Den Befehl an die "BlackGuards" gab er jedoch schon weiter.
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#6
Spielleiter

Waren diese Rebellen wirklich das Übel? Waren sie wirklich derartig abartig, dass diese beiden Offiziere richtige Gedanken fanden? Auch sie waren Lebewesen, fühlende Intelligenzen, wie die Offiziere.

Der Himmel lag, wie ein Friedhof, grau-orange, über Fondor. Die Unruhen erreichten ihren Höhepunkt und die lokale Polizei hatte sich zurückgezogen, da bereits einige Beamte umgekommen waren. Die Lage schien aussichtslos, da der imperiale Moff des Systems weitere Kräfte verweigerte und die Unruhen vor dem imperialen Thron geheimhalten wollte. Diese Geheimhaltung hatte jedoch nicht zum Ziel geführt, da der ISB, die unübersehbaren Ausschreitungen bemerkt hatte. Insofern waren imperiale Kräfte ohne Zustimmung des Moffs aktiviert worden, in Form dieser beiden Offiziere.

Auch war die Information richtig, dass ein Sportstadion der Ausgangspunkt der Unruhen gewesen war und sich um dieses immer noch tausende Demonstranten aufhielten. Was sie forderten, interessierte das Imperium wenig. Vermutlich waren es wieder die üblichen Freiheiten, wie Meinungsfreiheit und Beteiligung. Lügen, wie imperiale Fanatiker sicherlich dachten. Jeder Demonstrant untergrub die staatliche Macht und war ein Verbrecher. Eine imperiale Staatsform konnte es nur ohne Demonstrationen geben, die den Alltag maßgeblich beeinträchtigten. Es war nicht von Belang, da das Imperium jeglichen Aufruf als Widerstand wertete. Freiheit konnte es nur im imperialen Gesetz geben und dieses diktierte ausschließlich, was gut und richtig war. Das dieses Faktum nicht immer funktionierte, zeigte sich nun auch auf Fondor. Die skandierenden Rufe nach Reformen, Freiheiten und echter Beteiligung hallten über den Platz, waren nicht durch Blasterfeuer der Polizei erstickt worden, noch durch die vorherigen Knüppel. Woher kam dieser Gedanke, dass Freiheiten gab? Woher? Das fragte man sich. Wo die meisten Menschen sich abfanden, fanden diese Menschen es nicht mehr. Scheinbar gab es eine magische Grenze, die das Imperium nicht sehen konnte aber die Demonstranten schon. Ihre Toten trugen sich in weißen Leinentüchern davon, um sie gerecht zu bestatten und im Gegensatz dazu warfen die verletzten Beamten, als auch, feindlichen Toten in die Kanalisation. Die Fronten waren verhärtet. Alles hatte sich radikalisiert, wo einst nur eine Idee war, war nun Gewalt als Kampfmittel.

Ein Kampf der nun von schweren Turbolasern erstickt werden sollte. Es war Krieg. Echter Krieg. Keine Beschwichtung mochte noch helfen und die Demonstranten, die Unruhestifter hatten ihr Schicksal gewählt und dennoch hofften sie. Hoffnung war ihre Macht, die das Imperium nicht mehr hatte. Es gab kein Ziel, sondern nur Erhalt für Imperiale und die Demonstranten hatten Vision, Hoffnung und die Macht des Glaubens. Sie waren das grausame Wunder in einem autokratischen Staat, welcher jegliches Recht pervetierte. - und so pervetierten die Unruhen den Freiheitsgedanken. Ihre Hymne war der Moment. Dieser Moment, indem sie lebten und frei vom imperialen Gesetz. Die Sportarena, einst füre Swoop-Rennen genutzt, war zum Beschleuniger eines Aufstandes geworden, der bald die Industriegebiete erreichen würde. Die Menge hielt zusammen, eng umschlossen, von Rufen und Gesängen.

Nicht ahnend, was das Imperium für ihren Verrat beschlossen hatten, sammelten sie sich, für den letzten Sturm auf die Industrieanlagen, in der Nähe, nur noch wenige Straßen entfernt.
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#7
Nur wenige Lichtquellen erhellten das Metrodom im Petti-Sektor und konzentrierten sich primär auf eine behelfsmäßige Empore. Der Rest der etwa 200 Demonstranten war in einer diffusen Mischung aus Schatten und Wortfetzen gehüllt. Während die Männer mit entschlossener Miene auf den Rädelsführer blickten, huschten die ängstlichen Augen der Frauen zwischen den Kindern, die sie umklammerten, und der Umgebung hin und her. Immer wieder durchbrachen scharfe Worte die sonst so geisterhafte Stille.

"Ich bin es Leid" rief der Mann lautstark und erntete vereinzelte Zurufe aus dem Publikum "Das Imperium ist schwach geworden. Es verspricht Ordnung und Sicherheit und kann selbiges nicht mal in den eigenen Reihen gewährleisten." einige der Zuhörer blickten sich an, ein Nuscheln war zu vernehmen als die Masse den Worten des Mannes erneut Zustimmung schenkte.

"Ich habe genug von der Unterdrückung und Willkür" schrie der Mann nun der Hysterie nahe und streckte demonstrativ seinen Arm nach oben. Die Masse der Demonstraten brach in einen euphorischen Jubel aus und die plötzliche Stille der Zuhörer gipfelte sich in lautstarke Zustimmung.

Die Masse verließ den Dom nur um außerhalb auf eine unzählige Menge weiterer Demonstranten zu treffen. Ein Mob, der sich unaufhaltsam durch die Straßen schob und angestachelt von aufgestauten Frust und unbändiger Wut einer anhaltenden aber gesichtslosen Bosheit glich.

Die wenigen verbliebenen Sicherheitskräfte wirkten beängstigend klein gegen die Masse an Demonstranten und ihre Barrikaden würden dem Vordringen in den Industriesektor nicht standhalten. Dieser Sektor war das Herz von Fondor, ohne ihn waren die Werften im Orbit nutzlos. Ein Mob dieser Größe, blind vor Wut, würde den Sektor in Schutt und Asche legen....

.. eben diesen Gedanken hatte auch der imperiale Pilot Jir Brakas, der soeben an den besagten Werften vorbei in den Orbit von Fondor schwenkte. Der schwere TIE-Bomber jaulte auf, als die Ionentriebwerke in der Atmosphere auf Widerstand durch die Luft stießen. Ein kurzer Ruck ließ das Schiff erschaudern doch Jir blieb ruhig. Sein Blick lag fokusiert auf den Anzeigen.

Die Formation um Jir bestand aus zwei weiteren TIE-Bombern und zwei Jäger als Begleitschutz, sie alle hatten den einfachen aber unmissverständlichen Auftrag Recht und Ordnung in Form von Tod und Zerstörung im Namen des Imperiums zu überbringen. Keine taktischen Feinheiten, keine geheimen Absprache und keine primären oder sekundären Ziele. Die Prämisse war der Tod.

Aus der Ferne war es eine groteske Szenerie, die Jir bei seinem Anflug beobachten konnte. Die Energie war im Pitti-Sektor abgestellt worden. Einzig die Lichter tausender Fackeln erhellten den dunklen Nachthimmel und ließen den Strom von Demonstranten wie ein feuriges Insekt wirken – und wie ein leichtes Ziel.

Die drei Bomber flogen eine letzte Kurve und näherten sich dann frontal der Menschenmenge, wobei sie kontinuierlich die Höhe reduzierten. Es war schwer zu sagen, ob die Menschen am Boden den ankommenden Tod registrierten, denn der Strom wurde nicht unterbrochen. Jir warf einen letzten Blick auf seine Anzeigen und schaute dann aus dem Cockpitfenster, schließlich betätigten er den Knopf und der Bomber entlud seine tödliche Fracht direkt über den Köpfen der Menschen. Die Begleitjäger feuerten gleichzeitig einige Lasersalven ungezielt in die Menschenmenge und plötzlich brach Chaos aus.
Die Bomben rissen riesige Löcher in den Strom von Demonstranten und dort, wo eben noch hunderte Menschen standen, waren nur riesige Krater. Diejenigen, die nicht beim ersten Anflug getötet wurden, eilten nun panisch in die Engen Häusergassen in der Hoffnung dem Ende dort entweichen zu können.
Doch die Jägerpiloten waren geschickt, sie steuerten ihre TIE's durch die Gassen und feuerten auf die schreienden Menschen, die sekundenschnell im heißen Plasmastrom der Laser zu Asche verbrannten. Mütter die ihre Kinder hielten, waren plötzlich nur noch ein Fleck an der Wand.
Die Bestrafung des Imperiums dauerte nur wenige Minuten doch sie erfüllte ihren Zweck. Wo eben noch tausende Demonstranten waren, lagen nun hunderte Leichen oder das, was von ihnen übrig blieb, zwischen metertiefen Kratern und brennenden Geröll.

Einige Sicherheitskräfte trauten sich langsam aus ihren Verstecken, doch es gab nichts Lebendiges mehr was man verhaften konnte. Die Ruhe war wieder hergestellt.
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#8
Tod. Sie waren alle tot. Vergessen waren die Zeiten der Einheit und gemeinsam trieb man in die Unendlichkeit eines Krieges, welcher nie gewollt war. So schnell verlor man sein Leben sinnlos für etwas, was hier keine Bedeutung hatte: Hoffnung. Die Gefahr bestand jeden Tag, jede Sekunde und in jedem Atemzug. Dies war die neue Welt, die das Imperium erwartete. Es gab hier nichts mehr, außer zerschmolzenen Asphalt, zerfetzte Körper und stumme Schreie des Todes. Dies war der Sturm, den der Imperator einst vorhergesagt hatte. Man suchte hier vergebens, nach alten Versprechen, die man glauben musste, um zu leben. Die Unruhe war verstorben und mit ihr, die Freiheit auf Fondor.

Imperiale Sicherheitskräfte durchkämmten die restlichen Bezirke und installierten eine radikale, kalte, Verwaltung aus Bürokraten und Technokraten. Dies war die Antwort auf das, was man nicht benennen konnte. So schnell und so kurz waren die Erfolge. Dies war der Beginn eines Bruches mit der alten Ordnung und das Blut in den Venen wurde zum Blut des Chaos, welches pumpte und drückte.

Die imperiale Flotte im Orbit unter Hanaar Varpasi erhielt folgende Mitteilung von der planetaren Verwaltung:

Zitat:
Vertraulich

[Bild: 200px-Galactic_Empire_emblem.svg.png]

Imperiale Administratur
Stab des Moffs

Mitteilung

Admiral Varpasi und Admiral Cadera,

ich bedanke mich bei Ihnen für die Zusammenarbeit und die Wiederherstellung der imperialen Obrigkeit sowie Sicherheit. In meinen Augen haben Sie beide herausragend gute Arbeit geleistet, selbstverständlich auch ihre Männer. Diese möchte ich nicht vergessen und an dieser Stelle loben. Es war ein richtiger Signal an alle Aufständischen, die gegen unseren Wertekanon rebellieren. Ordnung ist das einzige Prinzip und Ordnung wird durchgesetzt. Im Namen des Imperators, den wir alle vermissen, spreche ich meine Hochachtung aus. Ich habe meine lokalen Kräfte in Bereitschaft versetzt und nehme mich den kleinen Randfeuern auf dieser Welt an. Ihre Arbeit ist getan. Ich habe das Oberkommando und die Verwaltung informiert, dass sie abreisen können.

Im Auftrag,

Gullath Hellon
Moff - Fondor

Wenig später traf auch eine Holo-Nachricht ein. Scheinbar überschnitt sich die Kommunikation.

Zitat:
Streng Geheim

[Bild: 200px-Galactic_Empire_emblem.svg.png]

Imperiales Oberkommando
Stab der Flotte

Einsatzbefehl

Admiral Varpasi und Admiral Cadera,

das Oberkommando grüßt Sie beide. Ihr Einsatz über Fondor ist beendet. Die Unruhe ist für "behandelt" erklärt worden. Fondor ist weiterhin ein sicheres System und die lokale Präsenz an Flotte und Verteidigung reicht aus, um der Lage weiterhin Herr zu sein.

Eine besondere Weisung an Admiral Varpasi: Auf Grund besonderer Umstände ziehen wir ihr Bellator-Schlachtschiff - Legator - ab und belassen das Schlachtschiff zu Sonderdiensten im Orbit. Es wird aufgerüstet, aufmunitioniert und für Bedarfsfälle zurückgehalten. Steuern Sie das Schiff mitsamt Besatzung und einem fähigen Kommandanten in ein Raumdock. Als Ersatz erhalten Sie einen modifizierten Sternenzerstörer, der Ihnen bereits geläufig sein sollte, die Dynast. Sie wurde umgebaut und der Haupthangar wurde entfernt, um weitere Stützelemente einzuziehen. Die Panzerung wurde verstärkt und zwölf weitere Turbolaserer-Batterien eingezogen. Zudem wurde ein zusätzlicher Schild im ursprünglichen Hangar verbaut. Das Schiff ist nun für einen direkten Raumkampf ausgelegt. Die Jäger-Zahl reduziert sich leider auf 24 Jäger.

Das Schiff können Sie im Orbit innerhalb der nächsten Zeit in Anfang nehmen.

Bis dahin - Warteposition halten. Weitere Befehle werden demnächst ausgegeben.

Im Auftrag,

Ignatio Dellaron
Captain
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#9
Vice-Admiral Jack Cadera hatte die Aktionen der imperialen Schiffe gegen die Rebellen auf Fondor vom Taktikholo der Brücke aus betrachtet und mit den bekannten Vorgehensweisen der Rebellen-Allianz verglichen, was eigentlich die Aufgabe der Taktikabteilung gewesen wäre. Cadera ließ es sich jedoch nicht nehmen die Vorgehensweisen genaustens zu beobachten und weitere Vorkehrungen für spätere Angriffe zu treffen. Die Taktikabteilung gab entsprechend des imperialen Einheitsgefühls, notwendige Informationen an die Garnision von Fondor weiter, welche dann den Rest erledigte.
Kurze Zeit später kehrte Ruhe auf dem sonst so belebten Sternenzerstörer ein, als eine Nachricht vom Oberkommando an Jack Cadera's persönliches Intercom gesendet wurde. Jack las die Nachricht gründlich und nahm diese zur Kenntnis, ehe er die neuen Befehle bestätigte.
Sichtlich erschöpft beendete Cadera seinen Dienst für diesen Tag und legte sich schlafen.

Doch der Vice-Admiral hatte eine unruhige Nacht. Die Berichte über die Erfolge der Rebellen verfolgten ihn im Schlaf, weshalb er bereits relativ früh aufstand und seinen Dienst wieder antrat. Nachdenklich schritt er durch die beinahe leeren Gänge auf seinem Weg zur Taktikkonsole auf der Brücke. Ihm war eine Idee gekommen, jedoch benötigte diese sowohl die Erlaubnis von Admiral Varpasi. Entschlossen erstellte Cadera die nächsten Stunden über ein Programm sowie eine Erklärung verfasste.
Als gegen 0800 Standardzeit wieder reges Treiben herrschte, befahl Cadera seinem Kommunikationsoffizier Kyle Fedorian einen Kommunikationskanal zu Admiral Varpasi zu öffnen. Wenig später war die Verbindung aufgebaut und Cadera salutierte. "Guten Morgen, Admiral. Wenn Sie erlauben, würde ich Ihnen gerne eine neue Strategie gegen die Rebellen vorführen, benötige dafür jedoch mehr als Ihre Erlaubnis, sondern auch noch Zugriff auf etwa 20 Hologrammdrohnen um die Strategie in einem Manöver zu verdeutlichen. Wenn Sie keine Einwände haben, wäre es vielleicht sogar von Vorteil, wenn Sie während des Manövers an Bord der Defensor sein würden, da Ich von dort aus alles koordinieren würde.", erwiederte Cadera und wartete auf die Reaktion seines Vorgesetzten.
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#10
Die Augenbrauen von Hanaar bildeten einen fast perfekten Winkel als sich sein Blick beim Lesen der neuen Befehle verfinsterte. Befehle dieser Art zeugten von der gnadenlosen Unwichtigkeit, die selbst ein Flottenadmiral im Dienste der gigantischen imperialen Militärmaschinerie besaß. Jemand wollte sein Schiff und er bekam es – einfach so – und erfuhr davon durch einen nüchternen und unpersönlichen Befehl.
Er nahm einen bitteren Schluck Kaffee und ließ die heiße Flüssigkeit Stück für Stück die Kehle hinuntergleiten, während er die Pläne für den Umbau der Bellator studierte. Seine Gedanken entfernten sich langsam von der Frustration über den Verlust der Legator und formierten sich zu neuen Ideen in Bezug auf seinen umgebauten neuen Sternzerstörer. Die Bellator war nun offenkundig als reines Frontschiff konzipiert, ein Umstand der ihm gefallen könnte. Frontkämpfer waren Helden und obgleich die meisten schon Tod waren, bot dies eine gute Möglichkeit seine Reputation aufzuwerten.
Das Signal einer einkommenden Holonachricht unterbrach die Gedanken von Hanaar. Er öffnete den Kanal und sah den Vizeadmiral in gewohnter militärischer Haltung. "Ich grüße Sie ebenfalls, Admiral" erwiderte Hanaar dem Protokoll entsprechend und lautschte dann dem Vorschlag seines Untergebenen. Eine gute Idee, wie er fand. Zum einen hatte er selbst zur Zeit keine adäquate Strategie, zumindest keine die den Umstand seines neuen Schiffes gerecht werden könnte, zum anderen bot dies eine willkommene Ablenkung und Cadera war für taktische Finesse bekannt. Hanaar nickte kurz als der Admiral sein Anliegen vorgetragen hatte.
"Erwarten Sie mich um 9300 auf Ihrem Schiff. Ich werde die Holodrohnen vorbereiten und Ihnen überstellen lassen." Mit einer Mischung aus Neugierde und Tatendrang beendete Hanaar die Verbindung und begann alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
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