#3
Es dauerte nicht lange, bis die Anwesenheit des Imperators im Orbit bemerkt wurde, und nach kurzer Zeit erschien das Hologramm der Regentin, Darth Marala, vor dem Thron des Imperators. Auch durch das bläuliche Flackern des Hologrammprojektors konnte man erkennen, dass die Dame wie immer von sehr ansehnlichem Äußeren war, ihre langen Haare fielen etwas über ihre Brust und einzelne Strähnen strich sie sich gerade aus dem Gesicht. Es war schwer zu sagen, welcher Farbe ihre Gewänder gerade waren, nur dass ssie einen dunklen Anzug, vermutlich aus Leder, und einen simplen dunklen Seidenumhang trug, was ein Hinweis darauf war, dass sie gerade aus einem Kampf oder Einsatz zurück war. Marala trug in ihrer Palastzeit eher Roben, das wirkte nobler, und die Lederanzüge waren eher dazu da, ihr maximale Beweglichkeit bei gleichmässiger Betonung ihrers Äußeren zu verleihen. In vielen Kulturen war der Begriff der Femme Fatale noch immer präsent, und Marala wusste, wie sie diese Vorurteile ausnutzen konnte, um emotionalen Druck auf ihre Gegenspieler auszuüben. Der Detailgrad des Holoprojektors war gut genug, um die leicht leuchtenden Adern darzustellen, die ihre Haut durchzogen, von absolut symmetrischer Perfektion verliehen sie Marala nicht nur eitwas Gefährliches, sondern auch etwas sehr exotisches, etwas anziehendes. Sie unterstrichen das Raubtier, dass sie war, und jeder der sich mit ihr einließ, spielte mit dem Feuer... was viele Männer als sehr herausfordernd empfanden.

Marala lächelte. Bei ihr wusste man nie so genau, ob das Lächeln eine geste der Zuneigung war, oder ob es eher das Lächeln einer hungrigen Raubkatze war, die leichte Beute witterte. In diesem Fall jedoch verriet ihre Stimme, dass es sich wohl eher um eine Art der Zuneigung handeln musste. "Vesperum. Es ist lange her." sagte sie schliesslich. Der Hologrammprojektor erlaubte es ihr, sich auf der Brücke zu bewegen, und so näherte sie sich und stellte sich neben ihn ans Fenster. Es war ungewöhnlich, als Hologramm von sich selbst auf eine Welt hinabzusehen, auf der man sich gerade befand. "Es hat sich viel getan, seit Ihr fort wart. "Onderon wächst und gedeit, die Verbesserung aller Lebensbereiche stärkt unseren Rückhalt in der Bevölkerung drastisch und nimmt dem Widerstand täglich mehr Nährboden. Lange wird es nicht mehr dauern, bis uns die Bevölkerung mit dem Leben loyal ist." sagte sie dann. Aber es war ein offenes geheimnis, dass wenn sie von uns sprach, sie in Wirklichkeit ihr meinte. Sie versteckte es nicht wirklich, dass sie die Bevölkerung mehr auf sich als auf die Sith einschwor, aber das lag vieleicht auch daran, dass die Sith bisher offen nicht bekannt waren. Diese Loyalität, die sie durch diese gezielte Sozialmanipulation aufbaute, war ihre Rückversicherung. Sie war inzwischen die geliebte Herrscherin, und das gab ihr im Vergleich zu Mortis ebenfalls eine gesicherte Position. Und doch... Vesperum hatte sie auf diese Position gesetzt, weil sie eine Pragmatikerin war. Sie war mit Herz und Seele dabei, und eine der wenigen Sith in seinem Imperium, von der er keinen Verrat fürchten musste. Sie hatte ihre Interpretation des Sith-Codes gefunden, und Verrat fand keinen Platz darin, und ihre vergangenen Aktionen hatten immer wieder zu Vesperum's Leben und Macht beigetragen. Vieleicht war sie aber einfach nur zu schlau, um sich an die Spitze zu wagen. Vesperum war der ideale Sündenbock, und Onderon das ideale Biotop für sie.

"Tag für Tag strömen neue Besucher an unsere neue Universität, und wer für die Akademie auf Dxun nicht geeignet ist, stellt seinen Geist und sein Wissen in unsere Dienste. Es wird nicht mehr lange dauern, und Onderon wird eine Enklave der Überlegenheit über den falschen Diktator sein." sagte sie dann, und sprach den Namen des Mannes nicht einmal aus, der Vesperum seinen Thron streitig machen wollte, und den sie dafür abgrundtief verachtete. "Wenn Ihr keine anderen Pläne habt, werde ich einige Jäger meiner Garde schicken, um euer Shuttle in die Hauptstadt zu bringen. Wir haben einen gesicherten Landebereich im Palast für euch vorbereitet." sagte sie dann. Es war jedoch ebenfalls kein Geheimnis, dass sie die planetare Verteidigung von Onderon aufgerüstet hatte, und sicher mit einer Fingerbewegung ein Shuttle vom Himmel holen konnte. Doch wenn er den Flug überlebte, konnte er sich ihrer Loyalität wie so oft sicher sein. Zumal ein Sternenzerstörer im Orbit auch nicht unbedingt das war, was man über seiner Stadt wollte.
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