#2
Müde, ausgelaugt von kraftraubender Gleichgültigkeit, fand sich der Imperator auf dem Thron innerhalb des Sternzerstörers wieder. Selbst das Bad und die Reinigung seines Fleisches hatten nicht vermocht, diese Gleichgültigkeit abzutöten. Seine Seele war verdorben, sinnleer und völlig haltlos trieb sie durch die Galaxis. Den Blick stechend aus dem Panoramafenster gerichtet, beobachtete er die Sterne um Onderon sowie den Planeten selbst. Sie waren vor Kurzem angekommen. Steif goss sich Luft aus seinen Lungen, wie schweres Blei. Der Blick sank herab auf den Boden vor sich, auf die schwarze Kutte, die seine Knie überdeckte. Einsamkeit war das Gefühl der Stunde. Nichts hatte der Lord errungen, außer eine düstere Macht, die ihn verbrauchte. Der dunkle Lord spürte, dass er mehr brauchte. Mehr von allem. Nicht weniger. Nur konnte er diese Gier nicht definieren, krank wie er war. Seine Seele war der dunkelste Stern aller brennenden Sterne, die die Macht durchströmten. Das blutende Herz war nicht mit zu stillen. Die Lügen wuchsen und der Selbstbetrug war gerade gut genug.

Ein krauchendes Husten stieß sich aus seinem Mund, während er seinen schweren Blick anhob, gestützt durch eine Kapuze um sein Haupt. Das Spiel ging weiter, mit jedem Tag - das Versprechen musste immer wieder gebrochen werden. Das Versprechen, welches er Sansa gegeben hatte. Dieses Versprechen war das seltsame Mysterium, welches sich selbst zur Lüge verdammte. Der Spiegel seiner Seele war durch ihn selbst schwarz lackiert worden, so dass er seine Fratze, die er nun war, nicht mehr sehen konnte.

Langsam stand der dunkle Herrscher von seinem Thron auf, um näher an das Fenster zu gehen. Kurz reflektierte sich die Deckenbeleuchtung im Glas als der Lord herantrat. Seine dämonischen Augen fokussierten Dxun. Die Welt, die er zur neuen Sith-Akademie bestimmt. Dies war sein System, wie jedwedes System in Zukunft sein würde: ein Ort unter ihm. Gierig schoben sich seine Mundwinkel nach oben, zu einem finsteren Lächeln. Es war vorbei. Darth Vesperum war nun mehr als je, ein Sith.

Die Macht zeigte ihm die Anwesendheit von Darth Marala, Darth Mortis und Darth Curelis. Alle waren sie dort versammelt. Vesperum konnte sie fast durch die Wolken hindurch erblicken, wie ihre Auren in der Macht brannten. Die Vision verwirklichte sich. Was er gesehen hatte, war real und wie der Traum, den er träumte, eines Tages ebenso real sein würde. Niemand würde ihn mehr abstoßen. Niemals wieder würde er stürzen, auch wenn es es längst tat, ohne es zu ahnen. Die Perversion seines Verstandes verlor Halt als sein Blick zu Ondeorn hinüberwanderte, wo die Auren seiner Diener am deutlichsten waren. Doch Curelis hatte ihn verraten, dass hatte er gesehen. Verrat war ein Wesen der Sith. Bald würde er landen, das nehmen, was ihm zustand. Hass. Reiner Hass. Das Grinsen steigerte sich zu einer psychotischen Fratze voller dunkler Gier. Der Sith-Lord ersann bereits Grausamkeiten, die er seinem Feind Curelis antun würde. Die Gedanken wuchsen, getrieben von eigener Agonie...
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