#4
"Hier stehen wir. Freie Männer und Frauen bis zum Ende." - rief ein sichtbar gebrochener Mann in einer zerlumpten Gefängniskleidung. Neben ihm standen mehrere Männer und Frauen in Reihe vor einer Wand im Gefängnishof, während sich vor ihnen langsam Beamte des Imperialen Vollzuges versammelten. Die schwarzen Uniformen wurden zum Programm. Doch die Beamten ließen sich Zeit, rauchten noch jeweils eine Zigarette und unterhielten sich freudig, die Situation der anstehenden Hinrichtung verkennend. Die Gefangenen, die mit ihren gefesselten Händen rangen, warem am Ende des Lebenswegen angekommen. Der Ausruf des Bürgers verhallte ungehört, da die Beamten die Gefangenen stets ignorierten. Ein imperialer Offizier erschien auf der Bildfläche, im Geleit von zwei Sturmtruppen. Er trug ein Pad in der Hand. Die Vollzugsbeamten blickten sich um, warfen die Zigaretten auf den Boden, traten diese aus, um ihre E-11 Blastergewehre anzuheben. Geübt nahmen sie ihre geüberliegende Schussposition ein. Einige Gefangene jappsten ängstlich. Eine Augenbinde gab es nicht. Nur der Anführer der Gruppe schien bereit für sein Ende. "Keine Sorge. Unser Tod wird zwar nicht der Letzte sein aber eines Tages wird das grausame Establishment fallen; mit ihm sein Imperium." Er blickte zu seinen Kameraden, die er kaum kannte aber ins Herz geschlossen hatte, bedingt durch die Situation. "Lasst uns daran glauben, dass sie uns nicht brechen werden. Habt keine Angst." Doch da traf den Gefangenen ein Unterarm im Gesicht. Ein Wachsoldat hatte sich genähert und schrie: "RUHE!" Dann entfernte er sich wieder. Der getroffene Gefangene spuckte Blut auf den Boden und lächelte lebensfeindlich.

"Im Namen des Imperiums, im Namen des Imperators Vesperum, im Namen des imperialen Volkes,
vollstrecken wir den Hinrichtungsakt nach Paragrpah 89 des Imperialen Notstandgesetzes; in Verbindung mit dem Imperialen Strafgesetzbuch Paragraph 178 B. Sie haben ihr Lebensrecht verwirkt, indem sie gegen die imperiale Ordnung aufbegehrten und an der Demonstration "Für eine friedliche Galaxis" teilnahmen und imperiale Ordnungskräfte mit Steinen sowie Flaschen attackierten. Die Todesstrafe wurde im Schnellverfahren durch das Imperiale Gericht bestätigt." - sagte der Imperiale Offizier, der nun hinter der Schützenreihe stand. Ein Gerichtsverfahren hatte es nie gegeben. Die Demonstranten wurden schlicht verhaftet und mehrere Monate interniert, bevor man sich entschied sie hinzurichten, da sie unrettbar im Gedankengut der Republik verloren waren. Ein Richter hatte sie nie gesehen, nur den Hinrichtungsantrag, dem er stattgab. Dieser Antrag wurde nun von dem Offizier hoheitlich verkündet. "Achtung! Anlegen!" Die Beamten legten an, entsicherten ihre Blaster und warteten. Die Todesangst stand den Gefangenen im Gesicht, doch fliehen konnten sie nicht, da ihre Beine und Hände gefesselt waren. Nur der eine Gefangene schien gefasst und lächelte die Imperialen genüsslich an; ohne Reue für seine Taten und voller Selbstsicherheit. Eine Frau begann zu weinen, da sie wohl Familie hatte und gedanklich diese aufsuchte. Eine Gnade kannte das Imperium in Fällen von Apostasie nicht.

"FEUER!" - schrie der imperiale Offizier mit einem sadistischen Grinsen. Die Beamten zogen langsam ihre Abzüge. Rote Energie schoss aus den Läufen und traf die an der Wand aufgereihten Gefangenen. Schreie erhallten kurz, dann sanken die Körper leblos zu Boden. Auf die am Boden liegenden Körper schossen die Beamten noch mehrfach ein, einige Schüsse schlugen ein. Dann stellte man das Feuer ein. Der Imperiale Offizier trat heran, um sich des Todes zu versichern. Mit dem Fuß trat er gegen die leblosen Körper. "Hinrichtung vollzogen," kommentierte er bürokratisch, um diesen im Nachgang einzutragen. Mehrere Gefangene wurden in den Hof geführt, um die Toten zu entsorgen. Sie wurden mehr oder minder dazu angetrieben, auch da eine Extra-Ration winkte für diese schwere körperliche Arbeit. Leichensäcke standen bereits bereit; in deinem dunklen Blau mit imperialen Speichenlogo. Der Tag war für diese Gefangenen vorbei.
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