#2
Komplex Z91 - Oberstadt

Ein grausamer Betonklotz in Mitten von Wohnhäusern, umgarnt von grauen Mauern und Stacheldraht...

"Keine Versicherungen," stammelte ein Offizier des Staatsschutzes zu seinem Kollegen, der mit ihm am Tisch saß. "Was?" - fragte dieser perplex. "Ja, es wird keine Versicherungen, beziehungsweise Absicherungen geben. Was wir hier tun, ist notwendig, um das Imperium zu erhalten. Scheinbar schienen sie auf etwas zu warten und blickten zielgerichtet zur Tür, während man nebeneinander her sprach. "Ich bin nicht der Meinung, dass Gefahr besteht. Das Imperium hat sich vom Schimmel befreit und wird sollten Nachsicht üben. Die Subjekte, die uns schwächten, haben sich bereits entfernt und wir sind ein neues, starkes Imperium, das seine Bürger schützen sollte und nicht unter Generalverdacht stellen sollte." Ein Lachen flog durch den Raum. "Sie verstehen die Galaxis nicht, oder? Das Imperium herrscht durch Angst vor der Macht; vor der Stärke. Der Generalverdacht, das Gefühl, ständig beobachtet zu werden, sichert den Frieden. Wer sich diesem zu entziehen sucht, ist eine Gefahr für uns alle. Was wir nicht wissen können, stellt eine Gefahr dar. Ihre Gedanken sind gefährlich, mein Freund." Der andere Offizier schluckte, richtete seine schwarze Uniform ohne Abzeichen, um den Kragen zu öffnen. "Ich bin kein Staatsfeind. Ich liebe das Imperium...", sagte er aber da fiel ihm bereits der führende Offizier ins Wort.

"... sonst säßen sie nicht hier." Laute Schritte kündigten etwas an. Zischend öffnete sich die Panzertür und zwei Soldaten mit schwarzen Sturmmasken trugen einen schlaffen Körper in den Raum. Man warf ihn auf den Stuhl, legte die Fesseln an, die ihn am Boden fixierten. Die beiden Offiziere, ebenso in schwarzen Masken verhüllt, blickten direkt zum Objekt, während die Soldaten heraustraten. Es war ein Mensch, ein Mensch von seltsamer Präsenz im Raum, so dass die beiden verdunkelten Schergen hinter ihm zurücktraten. Die Tür schloss sich. "Subjekt 891N" - kommentierte man simulatan und schlug die Akten auf dem Pad auf. Der Mensch hob seinen geschundenen Blick, seine trugen tiefe Augenringe und sein Hals wurde von leichten Schnittwunden geziert, scheinbar hatte man ihm mit einem Messer gedroht. Seine Hände waren geschwollen, scheinbar schlug man ihm mit Elektrostäben darauf.

Der jüngere Staatsschutz-Offizier schwieg. Der andere Agent beugte sich vor, man erkannte nur seine Augen hinter der Maske aus schwarzem Stoff und seine krächzende Stimme begann: "Nikopol, Verräter, Staatsfeind, Intrigant, Aufrührer, Andersdenker, Freiheitskämpfer und Mörder." Der Gefangene lächelte abgehalfter und spuckte einen Tropfen Blut auf den Boden. "In Haft seit Acht Monaten; schwere Folter angeordnet; immer noch nicht gebrochen," nannte man den Status um ihn. Dann erhob der Kämpfer das Wort. "Ihr denkt, dass ihr einen Geist brechen könnt? Ihr denkt, dass euer großer Imperator, euch retten wird? Nichts wird euch retten, außer dem Gewissen. Freiheit ist nicht nur ein Wort, sondern ein Leben. Ihr habt schon lange kein Leben mehr. Ihr seid genauso Gefangene, wie ich, in einem System, das nur einem Zweck dient; sich selbst." Nikopol atmete schwer aus. "Mutige Worte für einen veurteilten Sträfling. Einen Mörder." Nikopol riss die Ketten hoch. "Das ist eine Lüge und das wissen sie. Sie versuchen mich und meine Ideen in Verruf zu bringen. Ideen von Gleichheit, Freiheit und Recht. Diese Worte mögen für sie leer klingen aber für mich sind sie alles, was ich noch habe." Der Führungs-Schatten lachte. "Leere Worte, in der Tat. Worte ohne Macht. Wahre Macht kennt nur der Staat, das Imperium. Sie werden hier den Rest ihres Lebens verbringen, dabei zuschauend, wie wir ihre Familie jagen, ihre Freunde, Bekannten und Leser." Nikopol ballte die Faust und spuckte auf den Tisch von den Agenten. "Sie sind ein Monster!" Der andere Agent stand auf und griff an seinen Gürtel, um einen Elektrostab zu ziehen. "Nennen Sie uns ihre Mitwisser und, wie sich ihre Zeitung verbreitet oder wir werden willkürlich ihre Freunde, Familie und Bekannte verhaften, foltern und hinrichten," sprach dieser, um Nikopol dann mit dem Elektroschock zu maltritieren. Der Körper zuckte unter den Stromstößen. "Nein! NEEEEEEIIN!!"
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