#11
„Rear-Admiral Valorn, sehr erfreut!“ Log Corrus, und er war sich sicher, dass man ihm das ansah. Wobei es nicht direkt mit Knox zu tun hatte, sondern mit der Situation im allgemeinen. Ganz im Gegenteil. Auf den ersten Blick machte Knox einen ordentlichen Eindruck. Ein harter Blick, zu dem sich ein leicht verschmitztes Lächeln gesellte deutete an, dass er nicht so ernst war wie er auf den ersten Blick vielleicht vorgab. Außerdem hatte Corrus mit Nautolanern bereits gute Erfahrungen gemacht. Sollte sich Captain Knox nur annähernd so gut anstellen wie Commodore Fias mit seinem Schiff Repulse, wäre Corrus voll und ganz zufrieden. Allerdings war Fias weitaus schweigsamer, dass machte ihn für Corrus angenehmer als diese Plappertasche vor ihm.
Gerade wollte Corrus den Salut des ihm eben vorgestellten Sicherheitsoffiziers ebenfalls mit einem ´Sehr erfreut´ kommentieren, um dessen Salut nicht unbeantwortet zu lassen als der geschwätzige Nautolaner bereits weiter sprach. Corrus schloss dem Mund wieder um dem Leutnant Bartels schlicht zuzunicken.
Nachdem Captain Knox sein Begrüßungsvortrag beendet hatte herrschte seinige Sekunden Stille. Für gewöhnlich wäre Corrus der Einladung gefolgt. Doch er empfand dies nicht den Umständen angemessen. Er hatte leider weniger Zeit, als man für einen ersten Besuch bei einem neuen Captain mitbringen sollte. Also musste er darauf bedacht sein, sich schnell ein Bild zu machen, von dem Senior Captain. Außerdem fand er die Einladung etwas überfallartig. Das hing aber eher mit dem allgemein hohen Redefluss des Nautolaner zusammen.
Kurz bevor die Pause peinlich zu werden begann, antwortete der Bothan. „Vertrauen sie ihrer Mannschaft, Captain Knox? Ich tue das!“ Corrus hoffte, dass die Anspielung an kam. Der Befehl sich ausschließlich nur bei Valorn zu melden mag mit sinnvoller Absicht erteilt worden sein, doch wäre Commodore Juun als sein Stellvertreter der Ansprechpartner gewesen. Auch für den Fall das Knox brisante Informationen überbringen würde. Wem sollte man im Kampf vertrauen, wen nicht seiner eigenen Mannschaft? Der traute er zumindest mehr als dem Flottenkommando.

„Ich würde das Gespräch gerne auf der Brücke weiterführen.“

Seine gegenüber schienen etwas überrascht von der barschen Art. Immerhin hatte Corrus noch nicht mal die Einladung dankend abgelehnt.Sie fingen sich aber schnell wieder. Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Die ersten paar Meter herrschte eine angespannte Stille.

„Die Verstärkung, die das Oberkommando für angebracht hält!“ Zitierte Corrus den Captain wörtlich, begleitet von einem bothanischen Schnauben. „Das Oberkommando hätte mich wenigstens informieren können.“ Corrus verzog das Gesicht und blickte zu Boden, dann zu Knox „Verstehen sie mich nicht falsch, ich freue mich das unsere Verluste kompensiert werden. Allerdings ist es kontraproduktiv unsere Flotte im gleichen Moment in Alarmbereitschaft zu versetzten, ohne nähere Infos. Mit denen man sich vorbereiten könnte. Und neuen Leuten mit denen man nicht eingearbeitet ist“. Dem Gesichtsausdruck konnte er entnehmen, dass man Knox ebenfalls noch nicht über die Alarmbereitschaft informiert hatte.
„Seit diese Politiker in den militärischen Entscheidungen mitmischen....“ er führte den Satz nicht zu Ende. Sicher hatte auch Knox Beispiele erfahren.
Politiker machten Kriege grausam. Wie man jetzt wusste, hatte Die imperiale Flotte über Kashyyyk den Befehl, den Planeten unter allen Umständen zu halten.... Gegen eine dreifache übermacht, ohne Aussicht auf Verstärkung.... Ein Selbstmordkommando initiiert von imperialen Politikern. Hätten sie die Flotte zurückgezogen wäre sie weiter eine Bedrohung. Die republikanische Flotte die derzeit über Kashyyyk wacht würde nicht ausreichen. Aber so hatte er sie vernichten können. Gänzlich, unter schrecklichen eigenen Verlusten. Die Opfer beider Seiten waren unnötig gewesen. Aber nun konnte es von der Politik, Propaganda gerecht ausgeschlachtet werden. ´Rear-Admiral Valorn, Held von Kashyyyk´ war in den Holonews berichtet worden. ´Schlächter´ wäre korrekt gewesen. So wie es in der imperialen stand. Aber ´Heldenhafte Aufopferung der imperialen Flotte bis zum letzten Mann´ hörte sich natürlich besser an wie `nach kurzem Gefecht der erdrückenden feindlichen Übermacht gewichen`. Der Bürger wollte Dramatik in der Schlacht und der Politiker war bereit diese Dramatik mit den Leben seiner Soldaten zu erkaufen. Zur Stärkung der Moral... Helden und Märtyrer Verehrung. Fast hätte er auf den Boden gespuckt bei den Gedanken. Stattdessen schüttelte er den Kopf und schluckte trocken.
„Sie verstehen, dass ich bisher ihre Akte nicht lesen konnte, noch die Berichte über das Geschwader, dass sie hier her gebracht haben. Ich wäre dankbar über eine kurze Zusammenfassung, Captain“ Es war Corrus tatsächlich etwas peinlich, dass er sich nicht vorher hatte informieren können, obwohl er wirklich keine Möglichkeit dazu gehabt hatte. Er selbst würde es nämlich als mangelnden Respekt empfinden. Doch er hoffte, dass es Knox verstehen würde. Auf dem Weg zur Brücke und auch auf der Brücke selbst, viel ihm die gute Atmosphäre auf dem Schiff auf. Fast familiär, soweit das in militärischen Rahmenbedingungen möglich ist. Corrus selbst legte Wert darauf, dass die Hierarchie nicht nur klar erkennbar war, sondern auch absolut akzeptiert. War das einmal in einem Mannschaftskörper verinnerlicht, war dieser freundschaftliche Umgang allerdings kein Problem mehr. Um das zu erfahren hatte er auch den weg zur Brücke gewählt. Das zeigte in kürzerer Zeit ob Knox ein guter Anführer war. Und scheinbar war er es.
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