#23
Reglos lauschte Theen seinem Gegenüber und dachte über seine Worte nach. Sicherlich gab es so etwas wie Routine in den Leben der Wesen dieser Galaxis, die die Dunkelheit der Gedanken vertrieb und sie in einem mehr aus Gleichgültigkeit wog. Aber wenn der Matukai ehrlich war, hatte es für ihn nie ein Leben gegeben, dass irgendwie einer Routine glich. Zeit seines Strebens war der Arkanianer von einem Ort zum anderen geflüchtet, hatte gelernt, gelitten und gelacht. Auch wenn man dies nicht glauben mochte, denn Theen hatte ohne Zweifel schon seit Jahren nicht mehr gelacht, doch dies war ein Zeichen dieser Zeit. In der Tat lebte man in diesen Zeiten in einer Situation, die keine Routine zuließ. Nicht wenn man unmittelbar von ihr Affektiert war und das war er in all den Jahren gewesen. Ebenso wenig hatte er die Zeit gehabt sich mit dem Leben anderer ausgiebig zu beschäftigen. Der Arkanianer war für so etwas nie ausreichend lange an einem Ort geblieben. Darios Worte weckten in ihm so etwas wie bedauern, denn wenn so etwas einen Jedimeister an das Gute in der Welt erinnerte, dann fehlte in seiner Erfahrung etwas. Theen wusste nicht darauf zu antworten. Er schwieg für einige Augenblicke, noch immer regungslos verharrend, ehe er dann schließlich doch antwortete.
Womöglich ist es mir in Zukunft noch vergönnt ausgiebiger auf diese Art des Lebens zu achten. Zu meiner Schande muss ich aber zugeben, dass all das was für euch vermutlich eben als normal und durchschnittlich erscheint für mich nicht in dieser Art existiert. Ich bedaure es sehr, dass mir bisher wenig Zeit blieb diese Alltäglichkeiten intensiver zu erleben und auch mein Meister sagte dies bereits. Höchstwahrscheinlich war es aus diesem Grund in seinem Sinne, tägliche Strukturen so wenig wie möglich auf unseren Reisen zu verändern. Der Zusammenhang wäre durchaus passend, wenngleich ich noch nie darüber auf diese Art nachgedacht habe."
Wieder schwieg Theen einen Moment und bedachte seine nächsten Worte, welche er an den Jedi zu richten gedachte. Er wusste in der Tat nicht was er davon halten sollte und war gleichzeitig von der Banalität, welche ihm verborgen geblieben war in gewisser Weise überwältigt. Trotzdem erachtete es der Matukai als wichtig so viele Facetten wie möglich zu betrachten wenn es um die Macht ging. Zu was auch immer dies führen würde.
"Wie dem auch sei, das was uns als Frieden erscheint ist in meinem Verständnis nicht was unsere Umgebung uns zeigt. Die Natur ist ein stetes Spiel aus Verrat und Hintergangenwerden. Es ist außerordentlich schwierig für mich sich aufgrund bloßer Beobachtung zu so einem Urteil verleiten zu lassen. Aus diesem Grund suche ich auch nicht danach, sondern schaffe ihn. Versuche ihn zu schaffen und zwar in meinem Inneren. Denn nur wenn man dort der Macht den Weg ebnet weiß man sein Wissen weiterzugeben. Aus diesem Grund ist es bei dem Matukai auch eine Seltenheit einen Schüler aufzunehmen."
Dies war in der Tat der Fall. Theens Orden hatte auch zu seinen Blütezeiten nicht mehr als 50 bis 100 Mitglieder besessen und nur wenn man sich selbst als würdig erachtete die Lehren ausreichend interpretiert zu haben, dann erwählte man einen Schüler. Tat man dies nicht, so verblieb man bis zu seinem Ende schülerlos und durchdrang das Wesen der Macht weiter und weiter. Soweit der Arkanianer wusste hatten die Jedi schon immer sehr viele Schüler gehabt und ihr Orden war eins sehr groß gewesen. Genützt hatte es am Ende wenig, denn das Schicksal, dass sie nun teilten war scheinbar ähnlich.
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