#15
Avu nahm Platz und lauschte aufmerksam. Wie immer sagte er nicht viel und versuchte die gesamte Situation zu erfassen. Er hatte natürlich alle Berichte gelesen zu den vergangenen Militäroperationen und war sich der taktischen Problematik unabgestimmter Gefechtsführung durchaus bewusst. Kamino war ein perfektes Beispiel dafür und er, als Koordinator des Nachschubs wusste sehr genau, wie solche missratenen Aktionen der Schlagkraft schmerzten. Auf Chins Anweisungen hin nickte er nur und begann sich kurz darauf einige Notizen zu machen. Er schätzte Valorn als einen hervorragenden Admiral ein, der durchaus bewiesen hatte, dass er seinen Posten nicht umsonst innehatte. Der Ee teilte auch seine Einschätzung über drohende Sanktionen gegenüber Rätin Ghazalah und ihrem kommandirenden Offizier. Auch wenn es der Admiral ein wenig herb ausdrückte, genau das musste geschehen.
"Ich muss dem Admiral in dieser Sache zustimmen, Frau Stabscheffin. Weitere solche Aktionen bringen uns an die Grenzen der Versorgung, ohne, dass wir den Aufschwung unserer vorangegangen Siege nutzen können!
Die Droidenstimme hatte einen nachdrücklich verstärkten Klang und brachte ein Thema zum Vorschein, dass glücklicherweise sofort aufgegriffen wurde. Die Offensive. Avu hatte sich bereits seit Monaten darauf vorbereitet und bereits sehr viele strategische Analysen von seinem eigenen Stab anstellen lassen.
Die Wahl der Ziele war vielleicht auf den ersten Blick recht unkonventionell, denn man hatte eine breitere Front mit offeneren Zielen im galaktischen Süden, doch im Falle eines Verteidigungskrieges waren die Stellungen im Nordosten unhaltbar. Allein schon aufgrund der eingeschränkten Nachschubrate. Aus diesem Grund war eine Offensive an dieser Front auf lange Sicht eindeutig klüger.
"Admiral Valorn, eine Offensive im galaktischen Süden gäbe mit Recht schnelle Erfolge, dennoch ist aufgrund der weite des Raumes und unseres begrenzten Nachschubes ein Vormarsch bis an den inneren Rand begrenzt. Darüber hinaus würden sich dort die Fronten verdichten und so würden wir das Imperium in eine Materialschlacht verwickeln, die wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht führen können!
Der Ee ließ seine Worte wirken und begann die notwendigen Markierungen auf dem Hologramm einzuzeichnen. Der weiteste geschätzte Vorstoß im Süden lag im Ukatis-System, ehe eine Offensive zum erliegen käme.
"Frau Stabscheffin, ich hätte jedoch eine Frage zur Auswahl der Ziele. Wäre es nicht klüger einen Ring zu schließen und die Fronten zu verbinden? Die Schwerindustrie ist im mittleren Rand und in den Expansionsregionen am dichtesten und wenn ich das anmerken darf, haben wir einen akuten Mangel an kriegsnotwendiger Schwerindustrie. Wie wäre es, wenn wir die Ziele nicht von Nord nach Süd auswählen und Welten besetzten, die uns auch die nötige Kollaboration entgegenbringen?"
Wieder machte Avu eine Sprechpause und markierte eine Reihe von Zielen, die die Fronten näher bringen würden. Randon und Deysum blieben, doch Ruusa und Artesia blinkten neu auf.
"Insbesondere Ruusan würde uns einen zuwachs an metallischen Rohstoffen von über 18% bringen! Noch dazu eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur und Raumhafenanlagen!"
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