#7
Nur wenige Lichtquellen erhellten das Metrodom im Petti-Sektor und konzentrierten sich primär auf eine behelfsmäßige Empore. Der Rest der etwa 200 Demonstranten war in einer diffusen Mischung aus Schatten und Wortfetzen gehüllt. Während die Männer mit entschlossener Miene auf den Rädelsführer blickten, huschten die ängstlichen Augen der Frauen zwischen den Kindern, die sie umklammerten, und der Umgebung hin und her. Immer wieder durchbrachen scharfe Worte die sonst so geisterhafte Stille.

"Ich bin es Leid" rief der Mann lautstark und erntete vereinzelte Zurufe aus dem Publikum "Das Imperium ist schwach geworden. Es verspricht Ordnung und Sicherheit und kann selbiges nicht mal in den eigenen Reihen gewährleisten." einige der Zuhörer blickten sich an, ein Nuscheln war zu vernehmen als die Masse den Worten des Mannes erneut Zustimmung schenkte.

"Ich habe genug von der Unterdrückung und Willkür" schrie der Mann nun der Hysterie nahe und streckte demonstrativ seinen Arm nach oben. Die Masse der Demonstraten brach in einen euphorischen Jubel aus und die plötzliche Stille der Zuhörer gipfelte sich in lautstarke Zustimmung.

Die Masse verließ den Dom nur um außerhalb auf eine unzählige Menge weiterer Demonstranten zu treffen. Ein Mob, der sich unaufhaltsam durch die Straßen schob und angestachelt von aufgestauten Frust und unbändiger Wut einer anhaltenden aber gesichtslosen Bosheit glich.

Die wenigen verbliebenen Sicherheitskräfte wirkten beängstigend klein gegen die Masse an Demonstranten und ihre Barrikaden würden dem Vordringen in den Industriesektor nicht standhalten. Dieser Sektor war das Herz von Fondor, ohne ihn waren die Werften im Orbit nutzlos. Ein Mob dieser Größe, blind vor Wut, würde den Sektor in Schutt und Asche legen....

.. eben diesen Gedanken hatte auch der imperiale Pilot Jir Brakas, der soeben an den besagten Werften vorbei in den Orbit von Fondor schwenkte. Der schwere TIE-Bomber jaulte auf, als die Ionentriebwerke in der Atmosphere auf Widerstand durch die Luft stießen. Ein kurzer Ruck ließ das Schiff erschaudern doch Jir blieb ruhig. Sein Blick lag fokusiert auf den Anzeigen.

Die Formation um Jir bestand aus zwei weiteren TIE-Bombern und zwei Jäger als Begleitschutz, sie alle hatten den einfachen aber unmissverständlichen Auftrag Recht und Ordnung in Form von Tod und Zerstörung im Namen des Imperiums zu überbringen. Keine taktischen Feinheiten, keine geheimen Absprache und keine primären oder sekundären Ziele. Die Prämisse war der Tod.

Aus der Ferne war es eine groteske Szenerie, die Jir bei seinem Anflug beobachten konnte. Die Energie war im Pitti-Sektor abgestellt worden. Einzig die Lichter tausender Fackeln erhellten den dunklen Nachthimmel und ließen den Strom von Demonstranten wie ein feuriges Insekt wirken – und wie ein leichtes Ziel.

Die drei Bomber flogen eine letzte Kurve und näherten sich dann frontal der Menschenmenge, wobei sie kontinuierlich die Höhe reduzierten. Es war schwer zu sagen, ob die Menschen am Boden den ankommenden Tod registrierten, denn der Strom wurde nicht unterbrochen. Jir warf einen letzten Blick auf seine Anzeigen und schaute dann aus dem Cockpitfenster, schließlich betätigten er den Knopf und der Bomber entlud seine tödliche Fracht direkt über den Köpfen der Menschen. Die Begleitjäger feuerten gleichzeitig einige Lasersalven ungezielt in die Menschenmenge und plötzlich brach Chaos aus.
Die Bomben rissen riesige Löcher in den Strom von Demonstranten und dort, wo eben noch hunderte Menschen standen, waren nur riesige Krater. Diejenigen, die nicht beim ersten Anflug getötet wurden, eilten nun panisch in die Engen Häusergassen in der Hoffnung dem Ende dort entweichen zu können.
Doch die Jägerpiloten waren geschickt, sie steuerten ihre TIE's durch die Gassen und feuerten auf die schreienden Menschen, die sekundenschnell im heißen Plasmastrom der Laser zu Asche verbrannten. Mütter die ihre Kinder hielten, waren plötzlich nur noch ein Fleck an der Wand.
Die Bestrafung des Imperiums dauerte nur wenige Minuten doch sie erfüllte ihren Zweck. Wo eben noch tausende Demonstranten waren, lagen nun hunderte Leichen oder das, was von ihnen übrig blieb, zwischen metertiefen Kratern und brennenden Geröll.

Einige Sicherheitskräfte trauten sich langsam aus ihren Verstecken, doch es gab nichts Lebendiges mehr was man verhaften konnte. Die Ruhe war wieder hergestellt.
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