#6
Ja, sich hinsetzen, das war gut. Sansa war nervös und ließ ihren Blick durch den Saal streunen. Einige Männerblicke suchten sie, die sie zu meiden suchte. Es war schwierig für sie, unter diesen Gestalten zu sein. Sie musste endlich in dieser Galaxis schwimmen oder sie würde untergehen. Die junge Frau setzte sich, verschränkte die Arme schüchtern vor sich und ihre Lippen zitterten kaum merklich. "Keltic ist ein besonderer Mensch." Das meinte sie ernst. Keltic war ein aufrechter Mann, der mit einem starken Willen ausgestattet war. Ein Wille, den das Imperium und auch kein republikanischer Politiker brechen konnte. Keltic war die Verkörperung eines Freigeistes; eines Menschen, der die Freiheit in seinem Dasein suchte. Kein Sklave. Sansa bewunderte dies, wie sie auch Lee für seine Aufopferung bewunderte. Lee Valen war mutig, zögerte nicht und einer der ersten Personen, dem sie uneingeschränkt vertraute. Vertrauen war ihr wichtig, mehr als nur blasse Worte. "Ich denke, dass ihr gut zusammenpasst." Ein kurzer, schnelles aber ehrliches Lächlen zog über ihre Wangen.

"Wir sind hier," erklärte die Jedi ernst. "Um uns..." - Sie machte eine Pause, schaute hinter sich und beugte sich dann vor, um Keltic leise zu flüstern. "Darth Vesperum zu stellen." Ja, so einfach war die Mission oder so dumm. Keltic würde sie unterstützen, da er Sansa sicherlich nichts abschlagen konnte. Seine Aussage, dass er nicht mit Begleitung gerechnet hatte, deutete die junge Frau als klares Zeichen, dass dieser Söldner eine starke Schwäche für Schönheit und Frauen hatte. Ähnlich Aidan, der immer noch in seinem Wahn, einer Frau hinterlief, die längst gegangen war. Sansa, als Jedi, konnte den Tod akzeptieren, Aidan als dunkler Narr nicht. Auch wenn es tragisch und traurig ist, ist der Tod immer eine Erlösung. Die Macht ist vollkommen. Die Jedi wusste dies. - und sie hoffte, dass Aidan, nun Vesperum, dies auch begreifen konnte. Dennoch lag der Gedanke nahe, dass er es niemals konnte. Seine Obsession für das Leben, die Liebe und der Aufhebung des Verlustes waren Gift für jede Seele. Seine Gier nach Leben war reine Perversion, die jegliches Leben verdorren ließ. Würde Lee wissen, was passieren konnte? Würde Keltic ahnen, wohin sie gehen wollten? Die dunkle Seite war so unendlich grausam, wie reine Finsternis. Ohne Licht, ohne Wärme - keine Hand, die einen befreit. Ihre Unvollkommenheit war Perfektion. Sansa kannte die dunkle Seite leider zu gut und fürchtete, dass sie und sie alle in die Finsternis fallen könnten. Sie seufzte, holte tief Luft und blickte in die trüben Lichter des Raumes, dann zwischen die Gesichter der beiden.

"Wir sind das letzte Licht im Ozean," sagte sie pathetisch und ergriff damit - kurioserweise - die gleichen Worte, wie Darth Vesperum, der gerade auf Onderon kämpfte. Das Machtband war auch hier. Sansa und Aidan waren verbunden, durch die Zeit und den Raum. "Wir müssen in einer Woche im Orbit von Fondor sein." Das war alles. Mehr wusste sie nicht. Der Rest lag in Schatten; in grauen Nebeln, die sie als Teil der Welt akzeptierte. Immer voran mit dem Mut eines Jedi-Ritters. Dann griff sie Lees Hand, drückte diese fest und der Glanz in ihren Augen fing wieder Feuer. Die Reise war nicht zu Ende, sie waren frei und keine dunkle Ketten fesselten sie.
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