#6
Immer noch hielt sich Peltor unauffällig im Hintergrund auf. Seine persönliche Leibgarde stand in seiner Nähe und mit kühler, emotionsloser Miene wartete auf die Landung des Shuttles. In jenem Moment ging er viele Dinge durch. Gefühle, die er unbedingt verbergen musste und wollte. Geheimnisse, die der Dunkle Lord niemals erfahren durfte. Gedanken, die zu der sofortigen Hinrichtung Peltors führen konnte. Doch nicht ohne Übung lernte er, all das zu verstecken. Denn der eigenbrötlerische Mann war schon immer darauf bedacht, dass niemand in die Tiefen seines Geistes blicken konnte. Nur das zählte für ihn, denn dieser Raum war ihm das aller teuerste. Dieser Raum der Geheimnisse ... Ein Raum, den niemand betreten durfte. Denn Peltor war ungeliebt. Das machte ihn umso stärker, das stimmte. Sich um niemanden zu Sorgen war etwas, das er nicht immer spürte. Wie jeder Mensch wurde er neutral geboren. Ein ungeschriebenes Blatt, ein naives Kind, ein freundlicher Junge. Dann kam die Wendung. Die Verbitterung überkam ihn. Die Liebe wurde nicht erwidert, er verlor die wichtigste Person seines Lebens. Die Menschen sahen von oben auf ihn herab und nun waren sie tot oder weiterhin auf ihrem Planeten. Hinter ihrer Bürokratie glauben sie, dass sie von Wert wären. Sie sind Narren. Corellia war ein Planet, den der Sith unverzüglich zerstören würde. Mit ihm würde alles gehen, was ihn einst ärgerte. Sicher würde ihn das nicht zu einem guten Menschen machen, doch ein gewisser Kummer wäre wie befreit. Rache war ein Gefühl, das ihn erfüllte. Alleine die Tatsache, dass diese Bürokraten Kinder gebärten und ihre erbärmlichen Wesen weitergaben, war eine bedauernswerte Tatsache.

Das Schiff landete auf der Ladeplattform und nun wartete er auf das Öffnen der Luke. Der arrogante Blick wurde zu einem respektvollen und mehr und mehr versuchte er Gefühle, Gedanken, Geheimnisse in einen beengten Raum zu sperren. Der kluge Mann würde nun dienen müssen, mehr oder weniger. Als Herr der Archive und des Wissens war er in vielen Dingen gefragt. Artefakte, Wissensfragen. Bedeutende Dinge für den Orden. Etwas, das einen speziellen Menschen bedurfte und dieser spezielle Mensch war nun einmal Darth Peltor, der bereits früh durch seine Intelligenz auffiel. Dass man ihm deshalb misstraute, das fiel ihm früh auf. Denn zugegeben tat er das gleiche. Jeder, der in seiner Kindheit auch nur etwas besser war, wenn es um schulische Bewertung ging, war ein Feind. Ein gefährlicher Feind, wenn auch Peltor dies nie so offen zugegeben hätte.
Der schwarze, breite Umhang hing auf den Boden und fing an ein wenig zu wehen, als das Raumschiff schließlich auf der Landeplattfrom stand und sich die Luke langsam öffnete. Die Arme verschränkte er ernst, während er emotionslos auf den langsam heraustretenden Imperator blickte, der das Raumschiff verließ. Er wollte ihn nicht direkt ansehen, schnell fiel sein Blick gespielt ehrfürchtig auf den Boden und er verneigte kurz den Kopf und spielte damit eine tiefe Verbeugung vor. Die Loyalität Peltors konnte mit so einem Verhalten, das er klug spielen konnte, an den Tag legen. Sie traten ihm immer Näher, doch er bewegte sich keinen Schritt von der Stelle. Peltor empfand ein Herumstolpern als ein Zeichen der Feigheit.
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