Einen Planeten? Oder ein ganzes System? Besaß Chin auch nur ansatzweise das nötige Verständnis dafür, was es bedeutete, die Interessen einer ganzen Volksgemeinschaft zu vertreten? Ihre Sorgen und ihre Ängste? Vielleicht nicht, nicht so sehr wie erwartet und das, obwohl sie für das Wohlergehen einer ganzen Sternenflotte zuständig war. Die Realität war weitaus komplizierter, als sie sich von einem bequemen Bürostuhl aus beobachten ließ. Was sie benötigte aber, war keineswegs Mitgefühl sondern Verständnis. Im breit gefächerten Dschungel der Politik waren Freunde rar gesät und noch weniger von ihren waren echt. Anders als Chin, konnte sie nicht einfach einen Befehl erteilen und die murrenden Untertanen spuren lassen, Amber hatte nur ihre Überzeugungskraft, ihre Integrität und Authentizität, die auf ihren Idealen fußten. Und ihre Weltanschauung ließ sich nicht einfach zurechtstutzen, sie war kein Fähnchen im Wind, dass ohne Nachzudenken auf den nächsten Zug in Richtung Vorteil aufsprang und ebenso wenig konnte sie ihre Vorbehalte einfach ablegen. Diese Frau musste begreifen, dass Amber einfach keine Repubilkanerin war, die ihr ganzes Herzblut in diesen Krieg steckte und ihre Unabhängigkeit über die Interessen der Republik stellte - einen Ansatz, den eine Corellianerin ihrer Meinung nach verstehen sollte. Eigenständiges Handeln aber, so schien es, war nicht nur im Imperium verhasst. Dabei ist sie sich der Risiken stets bewusst, Amber weiß, das nicht immer alles den optimalen Vorstellungen und Wunschträumen entspricht, es Rückschläge und Komplikationen, wie jetzt auf Kamino gibt. Dennoch würde sie ihre Mündigkeit nie an einen Militärapparat abtreten, ein Militär, das auch Fehler machte - so wie sie, so wie jedes Lebewesen. Hatte Chin Endor bereits vergessen? Trotz des Sieges war die Schlacht im Nachhinein ein Debakel. Sie hatten alle eine Verantwortung, jeder einzelne von ihnen trug diese schwere Bürde gleichermaßen und jedes Versagen, war ein Versagen an die eigene Person, die eigenen Ansprüche und das eigene Volk.
Auf solche Dinge aber, schien es der Stabschefin nicht anzukommen und noch weniger überzeugte sie durch die nötige Sensibilität im Umgang mit ihr. Ihre Miene blieb wie versteinert, als ihr Verstand die Worte Chins auseinandernahm und Stück für Stück wieder zusammensetzte. Setzte diese Frau sie ernsthaft mit Anarchisten und Terroristen gleich? Hatte sie auch nur einen Gedanken an eine angemessene Wortwahl verschwendet? Daran, dass vor ihr kein gewöhnlicher Bürger, den sie vielleicht herumzuschubsen vermochte, sondern ein Mitglied es Rates saß? Ein Mitglied der Regierung, das sie einzusetzen wusste, aber auch ersetzen kann. Amber konnte über einen etwas raueren Umgangston bei Militärs hinwegsehen, selbst, wenn er ihr nicht behagte, die flapsige Art der Stabschefin hingegen wart schlicht und ergreifend respektlos und ihrer Würde, unter der Würde eines jeden, der auch nur ansatzweise durch einen Anstandsbegriff geprägt wurde. Vielleicht hätte sie einfach aufstehen und gehen sollen und gewiss wäre das längst geschehen, bei einer geringeren Person, einer weniger wichtigen, doch Amber wagte sich nicht auf das gleiche klägliche Niveau hinab, verzichtete darauf plumpe Stammtischphrasen in ähnlich primitiver Wortwahl hinauszuposaunen. Viel mehr als Ärger noch, bereitete es der Ratsherrin Sorge, eine Sorge, die vornehmlich der Kompetenz der Corellianerin galt. Sie wütete ohne Hintergründe zu kennen, oder es in Erwägung zu erziehen, sie in einem zivilisierten Gespräch zu erfragen.
Unter anderen Umständen hätte Amber über ihre Drohgebärden nur müde gelächelt, ja, das Imperium betrachtete sie als Feind und würde im Zweifelsfalle nicht davor halt machen ihre Welt zu erobern. Aber Freiheit ohne die Republik zu unterstützen war ebenso ein Trugschluss - ohne Widerstand, beanspruchte das Imperium ohnehin die Herrschaft über die gesamte Galaxis. Nein, diese Person konnte ihr keine Angst machen oder sie verunsichern. "Sie unterliegen dem Trugschluss, dass dieses Schiff Eigentum der Republik ist, Stabschefin. Aber das ist es nicht - noch nicht. Nicht bis es offiziell übergeben wurde. Es ist ein fataler Irrtum zu glauben, dass jedes Kriegsschiff, dass eine Werft verlässt, automatisch vom republikanischen Militär beansprucht werden kann.", erklärte sie in einem stark unterkühlten Tonfall. Absurd wurde es an dem Punkt, als Chin ihr offenbar Schiffstypen, deren Funktion und Gefährlichkeit erklärte. War es nötig sich von dieser Person belehren zu lassen wie ein Kleinkind? Einer Person, der ein solches Verhalten nicht einmal im Ansatz zustand? Die Stabschefin hatte es geschafft ihre eigene Dreistigkeit noch einmal weit zu übertreffen und sich mit wilden Profilierungsgehabe noch weiter ins Abseits zu stellen.
Ab einen bestimmten Punkt, Amber selbst war sich dieser Sache ungewiss, war es der Ratsherrin schlichtweg unmöglich dem Gespräch noch in angemessener Konzentration zu folgen. Vielmehr schossen ihr Fragen durch den Kopf, wie Chin überhaupt ihre Arbeit tat, wenn sie dem Geheimdienst selbst nicht vertraute - sie konnte nur anhand dieser Einschätzungen planen. War sie gar eine Fehlbesetzung? Wer wusste es schon, selbst ein Gial Ackbar konnte sich irren - oder sie elegant abschieben, so, dass sie nun mehr ein Ärgernis des Rats darstellte. Ihr Handeln, ihr Tun, ihr Reden jedenfalls, war schlichtweg an der Wirklichkeit vorbei. Amber konnte nur noch den Kopf schütteln, hoffte, dass es sich nur um einen Alptraum handelte, denn mehr war das desolate Verhalten der Frau nicht. Unterbrochen wurde die Stabschefin glücklicherweise von ihrem eigenen Commander. Der Rückzug schien erfolgreich, hoffentlich betraf das auch Narson und die Sovereign. Falls ja, so hätte sich der Sluissi bereits über den Kommunikator in ihrem Büro gemeldet - eine solche Nachricht würde diesen Tag zumindest etwas aufhellen.
Dann war es vorbei, nach schier endloser Tortur entschied die Stabschefin, dass es nun an der Zeit für sie war, zu gehen. Für einen Augenblick perplex erhob sich Amber und betrachtete Chin mit kühler Feindseligkeit. "Mein Schiff.", verbesserte sie, machte aber noch keine Anstalten zu gehen. "Sie beordern mich für ein Gespräch hierher, dass nicht einmal fünf Minuten umfasst, nur um mir mit einer respektlosen, beleidigenden und vulgären Ansprache entgegenzutreten, die kein zivilisiertes Wesen verdient, um mir am Ende zu sagen, dass Sie zurück an die Arbeit müssen?" Was genau hatte Chin denn erwartet, was Amber tat? Däumchen drehen und in die Sterne schauen? Nein, alle mussten ihren Teil zur Sache beitragen. "Ihr heutiges Verhalten gegenüber einem Mitglied des Rates, gegenüber einem Mitglied jenes Gremiums, dass Sie eingesetzt hat, hat Sie selbst disqualifiziert. Über die Konsequenzen, die Ihr Verhalten nach sich zieht, werde ich mit Admiral Ackbar beraten, aber seien Sie sich gewiss, dass Sie sich keinen weiteren Fehltritt leisten können." Die Ratsherrin drehte sich um und wandte sich der Tür zu, bereit dieses Tollhaus hinter sich zu lassen. "Ich verspreche Ihnen an dieser Stelle weiterhin, dass ich mit meinem Eigentum umzugehen pflege, wie ich es für richtig halte, Terminus und Forerunner bleiben souverän und unabhängig, wir sind nicht Ihre Zinnsoldaten. Einen guten Tag." Ruhigen Schrittes verließ sie den Raum und folgte dem Weg, der sie wieder zurück zur Oberfläche brachte. Auch sie musste arbeiten, mit dem Rat sprechen. In Anbetracht ihrer Lage war ihre jüngste Idee vielleicht richtig, aber unpopulär und höchst riskant.
Auf solche Dinge aber, schien es der Stabschefin nicht anzukommen und noch weniger überzeugte sie durch die nötige Sensibilität im Umgang mit ihr. Ihre Miene blieb wie versteinert, als ihr Verstand die Worte Chins auseinandernahm und Stück für Stück wieder zusammensetzte. Setzte diese Frau sie ernsthaft mit Anarchisten und Terroristen gleich? Hatte sie auch nur einen Gedanken an eine angemessene Wortwahl verschwendet? Daran, dass vor ihr kein gewöhnlicher Bürger, den sie vielleicht herumzuschubsen vermochte, sondern ein Mitglied es Rates saß? Ein Mitglied der Regierung, das sie einzusetzen wusste, aber auch ersetzen kann. Amber konnte über einen etwas raueren Umgangston bei Militärs hinwegsehen, selbst, wenn er ihr nicht behagte, die flapsige Art der Stabschefin hingegen wart schlicht und ergreifend respektlos und ihrer Würde, unter der Würde eines jeden, der auch nur ansatzweise durch einen Anstandsbegriff geprägt wurde. Vielleicht hätte sie einfach aufstehen und gehen sollen und gewiss wäre das längst geschehen, bei einer geringeren Person, einer weniger wichtigen, doch Amber wagte sich nicht auf das gleiche klägliche Niveau hinab, verzichtete darauf plumpe Stammtischphrasen in ähnlich primitiver Wortwahl hinauszuposaunen. Viel mehr als Ärger noch, bereitete es der Ratsherrin Sorge, eine Sorge, die vornehmlich der Kompetenz der Corellianerin galt. Sie wütete ohne Hintergründe zu kennen, oder es in Erwägung zu erziehen, sie in einem zivilisierten Gespräch zu erfragen.
Unter anderen Umständen hätte Amber über ihre Drohgebärden nur müde gelächelt, ja, das Imperium betrachtete sie als Feind und würde im Zweifelsfalle nicht davor halt machen ihre Welt zu erobern. Aber Freiheit ohne die Republik zu unterstützen war ebenso ein Trugschluss - ohne Widerstand, beanspruchte das Imperium ohnehin die Herrschaft über die gesamte Galaxis. Nein, diese Person konnte ihr keine Angst machen oder sie verunsichern. "Sie unterliegen dem Trugschluss, dass dieses Schiff Eigentum der Republik ist, Stabschefin. Aber das ist es nicht - noch nicht. Nicht bis es offiziell übergeben wurde. Es ist ein fataler Irrtum zu glauben, dass jedes Kriegsschiff, dass eine Werft verlässt, automatisch vom republikanischen Militär beansprucht werden kann.", erklärte sie in einem stark unterkühlten Tonfall. Absurd wurde es an dem Punkt, als Chin ihr offenbar Schiffstypen, deren Funktion und Gefährlichkeit erklärte. War es nötig sich von dieser Person belehren zu lassen wie ein Kleinkind? Einer Person, der ein solches Verhalten nicht einmal im Ansatz zustand? Die Stabschefin hatte es geschafft ihre eigene Dreistigkeit noch einmal weit zu übertreffen und sich mit wilden Profilierungsgehabe noch weiter ins Abseits zu stellen.
Ab einen bestimmten Punkt, Amber selbst war sich dieser Sache ungewiss, war es der Ratsherrin schlichtweg unmöglich dem Gespräch noch in angemessener Konzentration zu folgen. Vielmehr schossen ihr Fragen durch den Kopf, wie Chin überhaupt ihre Arbeit tat, wenn sie dem Geheimdienst selbst nicht vertraute - sie konnte nur anhand dieser Einschätzungen planen. War sie gar eine Fehlbesetzung? Wer wusste es schon, selbst ein Gial Ackbar konnte sich irren - oder sie elegant abschieben, so, dass sie nun mehr ein Ärgernis des Rats darstellte. Ihr Handeln, ihr Tun, ihr Reden jedenfalls, war schlichtweg an der Wirklichkeit vorbei. Amber konnte nur noch den Kopf schütteln, hoffte, dass es sich nur um einen Alptraum handelte, denn mehr war das desolate Verhalten der Frau nicht. Unterbrochen wurde die Stabschefin glücklicherweise von ihrem eigenen Commander. Der Rückzug schien erfolgreich, hoffentlich betraf das auch Narson und die Sovereign. Falls ja, so hätte sich der Sluissi bereits über den Kommunikator in ihrem Büro gemeldet - eine solche Nachricht würde diesen Tag zumindest etwas aufhellen.
Dann war es vorbei, nach schier endloser Tortur entschied die Stabschefin, dass es nun an der Zeit für sie war, zu gehen. Für einen Augenblick perplex erhob sich Amber und betrachtete Chin mit kühler Feindseligkeit. "Mein Schiff.", verbesserte sie, machte aber noch keine Anstalten zu gehen. "Sie beordern mich für ein Gespräch hierher, dass nicht einmal fünf Minuten umfasst, nur um mir mit einer respektlosen, beleidigenden und vulgären Ansprache entgegenzutreten, die kein zivilisiertes Wesen verdient, um mir am Ende zu sagen, dass Sie zurück an die Arbeit müssen?" Was genau hatte Chin denn erwartet, was Amber tat? Däumchen drehen und in die Sterne schauen? Nein, alle mussten ihren Teil zur Sache beitragen. "Ihr heutiges Verhalten gegenüber einem Mitglied des Rates, gegenüber einem Mitglied jenes Gremiums, dass Sie eingesetzt hat, hat Sie selbst disqualifiziert. Über die Konsequenzen, die Ihr Verhalten nach sich zieht, werde ich mit Admiral Ackbar beraten, aber seien Sie sich gewiss, dass Sie sich keinen weiteren Fehltritt leisten können." Die Ratsherrin drehte sich um und wandte sich der Tür zu, bereit dieses Tollhaus hinter sich zu lassen. "Ich verspreche Ihnen an dieser Stelle weiterhin, dass ich mit meinem Eigentum umzugehen pflege, wie ich es für richtig halte, Terminus und Forerunner bleiben souverän und unabhängig, wir sind nicht Ihre Zinnsoldaten. Einen guten Tag." Ruhigen Schrittes verließ sie den Raum und folgte dem Weg, der sie wieder zurück zur Oberfläche brachte. Auch sie musste arbeiten, mit dem Rat sprechen. In Anbetracht ihrer Lage war ihre jüngste Idee vielleicht richtig, aber unpopulär und höchst riskant.