#16
Rear-Admiral Corrus Valorn an Bord des Bulwark I "Courageous"

Dunkelheit... Dunkelheit und Stille.
Es war nicht das erste Mal das Rear-Admiral Valorn einen Rammstoß ausgeführt hatte. Doch eine derartige Explosion hatte er dabei noch nie erlebt. Er hoffte inständig das Schiff würde sich nach dieser Erschütterung zurückmelden.
Gleichzeitig leuchteten über die Brücke verteilt mehrere Status Lämpchen in der selben Farbe auf. Blinkten zugleich und blieben dann dauerhaft an. Zusammen mit aufsummenden Rechneranlagen, war ein allgemeines Aufatmen zu vernehmen. Der Schiffsingenieur leierte System um System ab und bestätigte dessen Funktionsfähigkeit. Trotz der kräftigen Explosion schien die Courageous keinen Schaden genommen zu haben. Wer auch immer dieses Schiff gebaut hatte, er hatte einen Orden verdient.
Zu guter Letzt flimmerte der taktische Holograph auf. Zeigte einen Moment noch die letzten Daten an vor dem Zusammenprall, dann ruckte das Bild zu den aktuellen Status. Und dieser hatte sich deutlich verändert!
Seine Flotte schien auf dem Rückzug und das aus gutem Grund. Mehrere Staffeln waren auf ihrem weg von Kamino aus und von Backbord näherten sich frische imperiale Kräfte.
Die eigene Schlachtlinie sah sehr zerrüttet aus. Die zweite Gruppe, zu der sich Knox gesellt hatte schien nach Kräften den großen Brocken zu verteidigen, der aussah wie gerade aus einem Vulkan gezogen.
Er, Corrus, bildete zusammen mit Fias die hinterste Abteilung der Republikanischen Flotte. Die sich nun heftigen Luftangriffen ausgesetzt sah. Die Piloten von Kamino kämpften heftig. Und es wurde bald ersichtlich warum: sie waren zu weit von ihrer Heimatbasis entfernt und hatten nur begrenzte Zeit auf dem Schlachtfeld. So verteilten sie schnellst möglich ihre Bombenlast und Munition über die republikanischen Schiffe um etwas in der kurzen zeit zu bewirken. Ganz anders die Staffeln die sie von dieser neuen Flottengruppe einholten.
Ein Holo eines der Außenkameras, die auf sein Verlangen eingespielt wurde, zeugte vom Grund der gewaltigen Explosion die sie erschüttert hatte. Anscheinend musste der Reaktorkern der Victory gebrochen sein und dies zu einer Kettenreaktion geführt haben. Die Waffenplattform war in seiner Gänze zerstört. Stücke zwischen Faust und Fregatten Größe trieben umher und würden in Kürze ihre imperialen Verfolger behindern und zu zeitraubenden Ausweichmanövern führen. Es muss ein beeindruckendes Spektakel gewesen sein.
Aus den Mannschaften kündigte jemand die Übertragung von Commodore Fias an.
„auf den Schirm“ antwortete Admiral Valorn sicher. Durch schwere Störungen verzerrt sprach das Holo von Fias: „Admiral, es sind Teile der Fünften Flotte unter Vice-admiral Cadera eingetroffen.
Ich habe den sofortigen Rückzug befohlen, allerdings ist es durch die starken Beschädigungen an den Triebwerken der meisten Schiffe kaum möglich die Formation aufrecht zu erhalten. Noch können unsere Interdiktoren Cadera auf Abstand halten und verhindern, dass mittels Mikrosprung aufholt und uns mit seinen Interdiktoren am Sprung hindert. Aber früher oder später werden sie uns durch ihre höhere Geschwindigkeit einholen“

Corrus nickte ernst, tatsächlich sogar etwas besorgt. Es war nicht gerade die Art von Schlacht die er gerne führte. „wir geben vollen Schub und versuchen dem Subjugator nachzusetzen. Wir machen es seinen Verfolgern so unangenehm wie möglich, vielleicht lassen sie von ihnen ab.“ eine heftige Erschütterung unterbrach Valorn. Den Anzeichen zu folge, waren die Brückendeflektoren ausgefallen. Diese Schwäche wurde direkt von einem imperialen Bomber mit einem Torpedo gegen die Brücke gestraft. Captain Juun hastete sofort zur entsprechenden Transpirastahl-Scheibe und Prüfte deren Integrität. Man konnte an den unterschiedlichen Brechungsmuster erkennen das mehrere der gestapelten Scheiben gesprungen waren. Doch Juun konnte keine Durchgängigkeit durch de Verbundscheibe feststellen, als er auf Riss spuckte und die Flüssigkeit nicht ins Vakuum gezogen wurde. „Glückstreffer“ kommentierte Corrus den glimpflichen Ausgang. Ein zweiter Treffer hätte mit Sicherheit einigen Brückenoffizieren das Leben gekostet. Unbeirrt nahm er das Gespräch mit Fias wieder auf. „wir geben den zurückfallenden schiffen den Befehl ihre verbleibenden Kräfte gegen die Interdiktoren zu richten.“

Wie Corrus nun am Holo erkennen konnte hatte die aggressive Methode der imperialen Staffeln einen Vorteil. Die Vorhut, die seit Beginn der Schlacht mit der imperialer Vorhut ihren Kampf unabhängig vom restlichen Kriegsgetümmel führten, schienen nun durch den Abzug der Imp Bomber zum Hauptgefecht, die Überhand zu gewinnen. Erste imperiale schiffe trudelten gegen Kamino ab, eines schien sogar die Flaggen zu streichen und zu flüchten. Für imperiale Schiffe ein seltener Vorgang „Leutnant? Schicken sie Befehl an die Vorhut unserem Kurs zu folgen und Richtung Bothawui zu evakuieren.“
„Sir, die Kamino Staffeln scheinen an ihrem Limit zu sein, sie ziehen sich zurück“ vermeldete Captain Juun. Tatsächlich konnte man einen deutlichen Abfall des Gefechtslärms feststellen.

Die Verteidigungsflotte von Kamino ging es ähnlich schlecht, wie der von Corrus und schien sich hauptsächlich um schwerbeschädigte und zurückfallende Republikaner zu kümmern. Cadera war zu weit entfernt, um mit voller härte in ein einen Kampf zu verwickeln. Wie von Kamino erfolgte lediglich diffuses Feuer, dass über diese Entfernung zu ungenau war. Knox leistete tatsächlich noch gute Arbeit und konnte unter verlustvollem Einsatz, seiner letzten Begleitschutzschiffe die imperialen Interdiktoren an zu schneller annäherung hindern. Die wenigen Verteidiger Schiffe die sich noch im Kern der Rebellenflotte aufhielten, waren hoffnungslos in Unterzahl, verloren allmählich den Anschluss zum Subjugator und wurden schließlich von der Courageus und Renown dermaßen zerschossen, dass die meisten Schiffe wie weggeworfener Schrott den Verfolgern entgegen flogen. Zusammen mit dem restlichen Raumschrott, der sich aus den Resten der gerammten Victory und herausgebombten Schiffsteilen der Republikaner ergab, bildete sich ein durchgehender Trümmerteppich.
Schließlich separierten sich die beiden verfeindeten Flotten gänzlich. Es war den Verfolgern nicht möglich ihre Geschwindigkeit durch das Trümmerfeld hindurch aufrecht zu erhalten. Auch die imperialen Interdiktionsfelden entfernten sich von den Überresten der Kampfgruppe Valorn.
Dann verschwanden der Subjugator und kurz darauf die verblieben Schiffe, die sich Knox Kommando unterstellt hatten, zusammen mit Jenem im Hyperraum. Mit dem verschwinden der Valkyrie traf auch ein Meldung von eben jener ein. Corrus fauchte etwas belustigt. >Viel Glück< für was? Dieser Nautolaner glaubte doch nicht wirklich das Corrus auch nur eine Sekunde länger als nötig auf diesem Orbit bleiben würde.
„Machen sie die Flotte klar zum Springen, Juun“ „Jawohl“ so schnell wie er geantwortet hatte, gab er auch Energie auf die Generatoren.

Schlagartig kehrte ruhe ein über Kamino.

Mit dem ende der Schlacht viel auch Corrus ernstes Gesicht von ihm ab. Es wechselte in eine Mischung die er nicht genau erklären konnte. Einerseits war er überrascht, dass er die Befehle doch umsetzen konnte. Der Subjugator war weg von Kamino.
Andererseits hatte er große Verluste. Es fühlte sich nicht wie ein Sieg an. Sie waren geflüchtet. Noch nicht einmal geordnet. Hatten die zurückfallenden dem Feind überlassen. Hatten keine Möglichkeit gehabt sie mit sich zu schleppen über die Traktorstrahlen. Und dieser Subjugator selbst? War über Monate nicht mehr einsatzfähig. Zudem war der Überraschungseffekt der neuen Superwaffe dahin. Und wenn er seine Flotte so betrachtete, dann würde auch er für einige Wochen ausfallen.
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