#29
"Wir Jedi sind keine Soldaten," antwortete sie spontan auf Lees Mitteilung. "Wir sind Hüter des Friedens und Diener des Lichts. Wir dürfen uns nicht in den Sog des Krieges ziehen lassen. Ich denke, dass uns dies auf allzu bekannte Pfade führen kann." Sie nickte ernst, denn ihr war es ein besonderes Anliegen, dass die Jedi kein Kampf-Orden wurden. Immerhin hatte dies zu ihrem Sturz in der alten Republik geführt als sie einen Krieg, gesteuert von einem Sith, gerieten. In ihren schönen Augen war es wichtig, dass die Jedi nur verteidigten, niemals angriffen. In solchen Spezialkorps, wie es sich die Republik wohl gerne vorstellte, verloren die Jedi diesen wichtigen Wert. "Ich zitiere einen alten Jedi-Meister, genannt Meister Norrdahl," sprach sie und blickte in die Runde.

"Umschlossen von grausamen Feinden, die sich unsere Zeit teilen; während eines blutigen Sturmes, rufen sie zum Krieg. Frage dich selbst hart, ehrlich und offen, mit was soll ich sie bekämpfen? Was sind meine Waffen? Hier ist dein Schutz gegen Gewalt; Hier ist dein Schwert: Glaube an das Leben, den Wert des Ganzen. Für das Glück der Zukünftigen, bewahre und erbaue ihn, sterbe, wenn du musst - aber stärke und teile deinen Glauben. Leise werfen sie ihre Bomben in unsere Herzen, zwingen uns zum Hass; halte ihren Drang zum Töten mit unserem friedlichen Geist auf. Krieg ist ein Verbrechen am Leben, wir müssen Frieden schaffen. Mit all unserer Kraft müssen wir ihnen entgegen rufen: der Tod wird verlieren in der Macht."

Eine kurze Rede war aus der Jedi herausgebrauchen, die damit ihren ganzen Glauben offenbarte. Danach schwieg sie einen winzigen Moment. "Ich werde diesen Vorschlag von diesem Offizier Vallorn nicht unterstützen!" Formulierte sie ungewohnt direkt, fast dreist in Richtung Lee Valen.

Schließlich ging sie noch einmal auf Sofya ein. "Ich sehe deinen Zorn," erklärte Sansa nüchtern, da sie ihre Aura betrachtete, die in der Macht pulsierte, wie Kanonenschläge. "Du sollst eine Jedi werden?" Die Jedi-Ausbilderin seufzte, ob der passiven Aggression in den gesprochenen Worten. "Dein Zorn leitet dich. Du willst Rache am Imperium, du willst scheinbar jedweden Imperialen vernichten. Du hast dich scheinbar freiwillig in den Dienst der Waffen gestellt." Sie verschränkte die Arme vor der Brust, trat einen Schritt zurück und blickte an die Decke. "Die Macht geht viele Wege, doch Zorn und Missgunst, Zerstörungssehnsucht, sind das Wesen der Sith, nicht der Jedi." Der Blick fiel wieder Sofya. "Ich glaube nicht, dass du bereit bist, eine Jedi zu werden, auch wenn ich dein Potenzial sehen mag. Du musst erst von deinem Zorn lassen. Auch deine Aussage über Sicherheit spricht von einem zynischen Geist, der die Welten selbst verdammt. Sicherheit entsteht im Herzen, nicht durch Waffen oder Armeen. Wenn du dich nicht selbst bei den Jedi sicher fühlst, wirst du von Angst getrieben. Eine Angst, die die Sith nutzen können. Ich bin gegen eine Aufnahme, wenn du nicht an dir arbeitest, Harmonie suchst und den Kodex in den Herz lässt. Wir Jedi haben keine Armee, keine Gewalt oder Waffenstärke; wir haben Glauben, Wissen und Vernunft."

Sansa nickte abermals, öffnete ihre Arme und blickte dann zu Dion, ob dieser noch etwas dazu ergänzen wollte. "Luke wird entscheiden," schob sie nach und entlastete sich somit zu einem Teil von der Verantwortung gegenüber Sofya. Vielleicht eine feige Haltung aber Sansa wollte dies nicht entscheiden. In ihren Augen fehlte es Sofya an innerer Ruhe; zu aufgewühlt war sie.
Leicht zweifelte sie inzwischen an einigen Ordensbrüdern. Lee war ein Draufgänger, ein Kämpfer, der sich im Rausch zerfressen konnte und Sofya wurde von Zorn und Verachtung gegenüber den Imperialen angetrieben. Ein Antrieb, den sie zwar verstand aber der einen Jedi schneller verdammen konnte, als ihnen bewusst war. Sie wusste, wovon sie sprach, denn sie selbst war eins dunkle Jedi gewesen. Je mehr man sich in diese Stellung brachte, kämpfen zu müssen, desto weiter rutschte man ab in die dunkle Seite. Die Gewalt war nie richtig und nur akzeptabel zum Schutze anderer, niemals für einen Sieg oder eine militärische Dominanz. Dominanz stand einem Jedi nicht zu. Sansa, die junge Jedi, seufzte und blickte zu Lee, der plötzlich in eine Art Trauma abfiel, während eine Wunde hervortrat. Seine Kleidung wurde blutig. Luke eilte zu seinem Kameraden, stützte ihn. Sansa weitete erschüttert die Augen. Auch aus Angst vor der dunklen Seite, die Lee in diesem Moment umgab. Irgendetwas geschah. Luke rief ihr zu, dass sie einen Arzt holen sollte. Völlig perplex verweilte sie noch einen Moment, bis sie schließlich los rannte. Sie traf dabei auf Theen, der ihren Weg kreuzte; seine Aura berührte kurz ihre. Ihrer beider Blicke fielen ineinander, fanden einen seltsamen Austausch. "Hallo," warf die Jedi dem Arkanier zu, während sie an ihm vorbeirannte, um den Arzt zu finden. Eine einfache aber ehrliche Begrüßung, da die junge Ritterin wusste, dass von diesem Machtnutzer keine Gefahr ausging. Sie ahnte es einfach und beließ ihn an Ort sowie Stelle. Jetzt war nicht die Zeit, um Fragen zu stellen, sondern es ging um ein Leben; einen Jedi.
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