Amüsiert stieß Cassio ein wenig Luft aus. Nun, zumindest ließ sich Moff Corno nicht mit einfachsten Erklärungen abspeisen. Eine solche Hartnäckigkeit musste Cassio honorieren - insbesondere wenn diese Hartnäckigkeit nicht nur darin bestand, dass das Militär nun den Moffs dabei half, ihre fetten Jahre zu sichern, sondern sich lediglich auf eine nüchterne Frage zur Lage an der Front erstreckte. In der Regel erhielt der Vizeadmiral Anfragen darüber, ob dieser oder jener Sektor derzeit gefährdet war und ob der zuständige Beamte nun also seine Besitztümer zur Seite schaffen musste. Teilweise mochte das menschlich nachvollziehbar sein, aber irgendwie macht es einen auch krank und zeigte eigentlich beispielhaft auf, wie wenig es dem Einzelnen eigentlich um den Kampf zwischen Imperium und Republik ging. An sich ging es immer nur darum, dass jeder für sich das Beste herausholte, selbst in Zeiten wie diesen. Die Frage, die sich Cassio nun stellte, war, was Tyvos Corno aus dem Ganzen herauszuholen gedachte. Zwar war es lobenswert, wenn sich ein Moff auch um das Größere sorgte und nicht lediglich um seinen Sektor – jedenfalls in gewisser Weise, manchmal war es auch hinderlich. Denn sobald jeder Moff sich nun dazu bemüßigt sehen würde, Cassio einen Besuch abzustatten, wäre das ein arges Problem für die Zeit, die dem Stabschef für das Wesentliche zur Verfügung stand. Allerdings zweifelte er daran, dass viele persönliche Besuche folgen würden. Insofern mochte das Erscheinen von Moff Corno eine Besonderheit sein, wenn auch eine, die erneut die Frage nach dem Grund der Besonderheit aufkommen ließ. Es erschien unverhältnismäßig, den Weg von Anaxes extra hierher zu machen, lediglich um eine kurze Unterhaltung zu führen. Anaxes. Cassio verdrängte den Gedanken an den Planeten sofort wieder und die damit einhergehenden Pflichten. Nun, vielleicht wusste Corno, dass Cassio pflegte, Holo-Anfragen kurz und knapp standardisiert abzufertigen, so dass der Moff ein persönliches Gespräch vorzog. Oder er hatte gleichsam Geschäfte oder Angelegenheiten im Zentrum zu erledigen und dies hier war mehr eine Gelegenheit, die er nun einmal wahrnahm.
„Ich weiß es nicht. Ich bin kein Hellseher“, antwortete Cassio etwas gereizt, aber ohne eine Corno angreifende Schärfe in der Stimme, und breitete dabei unwissend seine Hände aus. Vielleicht war es kleines Anzeichen von Frustration, das in der ansonsten wie üblich funktionierenden Scharade der Unantastbarkeit vorübergehend zum Vorschein gekommen war, ohne dass der Stabschef das realisierte. Viele erwarteten in letzter Zeit von ihm, dass er mit absoluter Sicherheit vorhersagte, was passieren würde - ohne zu verstehen, dass das schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit war. Viel zu viele Unwägbarkeiten spielten hier eine Rolle.
„Wir können bislang noch nicht mit Gewissheit sagen, welche Position die Rebellen als Aufmarschgebiet benutzen werden. Es lässt sich lediglich feststellen, dass sie erwartungsgemäß in den Ballungsgebieten Lantillies, Sluis Van und Sullust Flotten konzentrieren, aber dieser Umstand ist keine direkte Folge der Schlacht von Eriadu, sondern in den letzten Monaten bereits zu bemerken gewesen. Bislang lassen keine Ungewöhnlichkeit darauf schließen, von welcher Position aus sie gedenken vorzugehen.“
Der Stabschef lehnte sich tief in seinen Stuhl zurück wog ihn ein paar Mal von links nach rechts. Seine Ellenbogen stützen sich auf die beiden Lehnen des Stuhls und er verschränkte seine Hände vor sich. Fast als müsse er widerwillig erst die Worte dazu finden, was er jetzt sagen würde. Es war auch nicht immer leicht, dem Gegner ein Lob auszustellen. Wenngleich ein solches Lob natürlich nur die militärische Fähigkeit lobte und nicht die Ideale, die dahinter standen.
„Man muss ihnen also anerkennend zugestehen, dass sie aus ihrer letzten, für uns recht offensichtlichen Konzentration über Sullust kurz vor Endor offenbar gelernt haben und ihre Flotten modularer aufteilen, um sie erst kurz vor Beginn der Offensive zusammenzulegen. Das verringert unsere Reaktionszeit natürlich und macht eine Vorausschau im Moment noch unmöglich. Greift die Rebellion jedoch kurzfristig im Süden an, müssen wir unter den aktuellen Umständen davon ausgehen, dass wir sie nicht vor dem Kern stoppen können, so dass wir in diesem Fall vermutlich bis auf die Corellia-Linie zurückweichen werden. Das hängt jedoch von der Stoßrichtung und den Schwerpunkten ab, die die Rebellen in ihrem Angriff setzen werden.“
Cassios Vortrag war jetzt wieder etwas nüchterner und emotionsfreier geworden, so wie man es üblicherweise von ihm gewohnt war und ganz so, wie man es ihm auch nachsagte. Letztlich war wohl die Frage, die die republikanischen Planer sich derzeit stellten, ob ein langer Weg über den galaktischen Süden langfristig strategisch klüger ist als ein Angriff über den Osten. Das war indes schwer zu beurteilen. Der Süden war derzeit militärisch fraglos schwächer besetzt, doch bot er dem Imperium den Vorteil, dort eine hohe Konzentration an Festungswelten halten, die Zeit verschaffen würden, selbst wenn sie zahlenmäßig zunächst unterlegen sein sollten. Und Zeit war für die Republik wohl genau das Entscheidende. Ein Angriff von Seiten Lantillies oder Zeltros mochte vielleicht anfangs zermürbender sein, aber auch einen kürzeren Weg in die entscheidenden Systeme bieten – sofern man so weit kam. Cassio wog schließlich den Kopf ein Mal hin und her, kurz abwägend, wie bald das Imperium reagieren konnte.
„Ich denke, ein solcher aussichtsreicher Angriff im Süden hat ein Zeitfenster von ein bis maximal zwei Monaten. Nach dieser Zeit sollten unsererseits genügend Schiffe nachgerückt sein, um zumindest die Masse eines gegnerischen Angriffs abfedern zu können, so dass wir die einen republikanischen Stoß bereits früher zum Stehen bekommen.“
Für einen Moment blitzte es in Cassios Augen, als er den Moff dann fixierte.
„Umgekehrt bedeutet das natürlich, dass wir mit einem Angriff innerhalb dieses Zeitfensters rechnen müssen. Daher beschränken wir uns so lange darauf, die Verteidigungsmöglichkeiten vor Ort zu verbessern und Schiffe aus der Reserve angemessen zu verlegen, um den Süden bereits vor dem Angriff so gut wie möglich zu stabilisieren.“
„Ich weiß es nicht. Ich bin kein Hellseher“, antwortete Cassio etwas gereizt, aber ohne eine Corno angreifende Schärfe in der Stimme, und breitete dabei unwissend seine Hände aus. Vielleicht war es kleines Anzeichen von Frustration, das in der ansonsten wie üblich funktionierenden Scharade der Unantastbarkeit vorübergehend zum Vorschein gekommen war, ohne dass der Stabschef das realisierte. Viele erwarteten in letzter Zeit von ihm, dass er mit absoluter Sicherheit vorhersagte, was passieren würde - ohne zu verstehen, dass das schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit war. Viel zu viele Unwägbarkeiten spielten hier eine Rolle.
„Wir können bislang noch nicht mit Gewissheit sagen, welche Position die Rebellen als Aufmarschgebiet benutzen werden. Es lässt sich lediglich feststellen, dass sie erwartungsgemäß in den Ballungsgebieten Lantillies, Sluis Van und Sullust Flotten konzentrieren, aber dieser Umstand ist keine direkte Folge der Schlacht von Eriadu, sondern in den letzten Monaten bereits zu bemerken gewesen. Bislang lassen keine Ungewöhnlichkeit darauf schließen, von welcher Position aus sie gedenken vorzugehen.“
Der Stabschef lehnte sich tief in seinen Stuhl zurück wog ihn ein paar Mal von links nach rechts. Seine Ellenbogen stützen sich auf die beiden Lehnen des Stuhls und er verschränkte seine Hände vor sich. Fast als müsse er widerwillig erst die Worte dazu finden, was er jetzt sagen würde. Es war auch nicht immer leicht, dem Gegner ein Lob auszustellen. Wenngleich ein solches Lob natürlich nur die militärische Fähigkeit lobte und nicht die Ideale, die dahinter standen.
„Man muss ihnen also anerkennend zugestehen, dass sie aus ihrer letzten, für uns recht offensichtlichen Konzentration über Sullust kurz vor Endor offenbar gelernt haben und ihre Flotten modularer aufteilen, um sie erst kurz vor Beginn der Offensive zusammenzulegen. Das verringert unsere Reaktionszeit natürlich und macht eine Vorausschau im Moment noch unmöglich. Greift die Rebellion jedoch kurzfristig im Süden an, müssen wir unter den aktuellen Umständen davon ausgehen, dass wir sie nicht vor dem Kern stoppen können, so dass wir in diesem Fall vermutlich bis auf die Corellia-Linie zurückweichen werden. Das hängt jedoch von der Stoßrichtung und den Schwerpunkten ab, die die Rebellen in ihrem Angriff setzen werden.“
Cassios Vortrag war jetzt wieder etwas nüchterner und emotionsfreier geworden, so wie man es üblicherweise von ihm gewohnt war und ganz so, wie man es ihm auch nachsagte. Letztlich war wohl die Frage, die die republikanischen Planer sich derzeit stellten, ob ein langer Weg über den galaktischen Süden langfristig strategisch klüger ist als ein Angriff über den Osten. Das war indes schwer zu beurteilen. Der Süden war derzeit militärisch fraglos schwächer besetzt, doch bot er dem Imperium den Vorteil, dort eine hohe Konzentration an Festungswelten halten, die Zeit verschaffen würden, selbst wenn sie zahlenmäßig zunächst unterlegen sein sollten. Und Zeit war für die Republik wohl genau das Entscheidende. Ein Angriff von Seiten Lantillies oder Zeltros mochte vielleicht anfangs zermürbender sein, aber auch einen kürzeren Weg in die entscheidenden Systeme bieten – sofern man so weit kam. Cassio wog schließlich den Kopf ein Mal hin und her, kurz abwägend, wie bald das Imperium reagieren konnte.
„Ich denke, ein solcher aussichtsreicher Angriff im Süden hat ein Zeitfenster von ein bis maximal zwei Monaten. Nach dieser Zeit sollten unsererseits genügend Schiffe nachgerückt sein, um zumindest die Masse eines gegnerischen Angriffs abfedern zu können, so dass wir die einen republikanischen Stoß bereits früher zum Stehen bekommen.“
Für einen Moment blitzte es in Cassios Augen, als er den Moff dann fixierte.
„Umgekehrt bedeutet das natürlich, dass wir mit einem Angriff innerhalb dieses Zeitfensters rechnen müssen. Daher beschränken wir uns so lange darauf, die Verteidigungsmöglichkeiten vor Ort zu verbessern und Schiffe aus der Reserve angemessen zu verlegen, um den Süden bereits vor dem Angriff so gut wie möglich zu stabilisieren.“