Cassios Mundwinkel zuckte kurz, als die diabolische Maske des Kaisers sich zu etwas formte, das eine Art Lächeln sein musste. Es wirkte nicht wie eines und fühlte sich nicht wie eines an, doch tief in den Falten und den verunstalteten Formen des Kopfes strahlte es auch eine merkwürdig beruhigende Wirkung aus. Die Augen des Vizeadmirals verengten sich unmerklich, während er versuchte, das unwohle, randalierende Gefühl in seinem Magen zu unterdrücken. Es gelang ihm jedoch nur unbedeutend. Cassio bemerkte, wie er unruhig wurde. Er verschränkte die Arme hinter seinem Rücken, tippte mit dem Zeigefinger immer wieder frequentiert hinten gegen seinen Gürtel. Obwohl es an sich positiv war, dass der Sith-Lord ihm letztlich komplett freie Hand bei dem weiteren Vorgehen gegenüber Corellia gegeben hatte, ja ihm sogar explizit sein Vertrauen ausgesprochen hatte, hatte Cassio aus irgendeinem Grund das Bedürfnis, die Konferenz am bestens umgehend zu beenden. Die Situation war schlichtweg bizarr.
Die Formulierung und Betonung des Kaisers auf einen Besitzanspruch auf alle Bürger empfand der Stabschef als fragwürdig, gleichzeitig aber nicht hinterfragenswert. Er nahm es also regungslos zur Kenntnis. Der Mann vor ihm war der Herrscher über die Kernwelten – aus seiner Perspektive mochte diese These wohl zutreffen. Und so wie Cassio die Sith bislang erlebt hatte, schienen sie ohnehin davon auszugehen, dass sie jedes andere Leben nach ihrer Facon knechten konnten und auch das naturgegebene Recht besaßen, dies zu tun. Schon Vader hatte diese Selbstverständlichkeit für sich beansprucht und versucht, aus sich einen schwarzen Gott über Leben und Tod zu machen. Cassio schnaubte kurz amüsiert, kaum hörbar. Dieser Sith war grundlegend gescheitert. Sein Name stand nunmehr nur noch Hohn und Spott. Cassio kannte keinen Militär, der Vader nach seinem Tod noch positiv gegenüberstand. Man sah ihn als den größten der wenigen Fehler an, die der weise Palpatine seinerzeit gemacht hatte – und es gab auch im Stab nur wenige, die eine Erklärung dafür finden konnten, dass ihr geliebter Anführer stets an dieser armseligen und geistlosen Monstrosität festgehalten hatte. Cassio versagte sich den inneren Konnex zwischen Vader und Vesperum, auch wenn sie sich seiner Einschätzung nach nicht fundamental unterschieden. Eigentümlich. Und dennoch: Vesperum, der Mann ohne Geschichte und ohne Gesicht, war ihr Kaiser. Sie brauchten ihn. Oder jedenfalls glaubten sie es.
Vertrauen?
Cassio nickte ein Mal. Vertrauen war positiv, insbesondere wenn es von Seiten eines hohen Mannes, ja geradezu des höchsten Mannes im Staate kam – und dennoch berührte es Cassio eigentlich kaum. Es war bestenfalls beruhigend, dass er dadurch wohl nicht alsbald das Schicksal der in Ungnade gefallenen Offiziere teilen würden, die die Sith beseitigen ließen. Das war der einzige objektive und subjektive Vorteil, den Cassio daraus ziehen würde. Vesperum war allem Anschein nach kein Mensch, den er oder jemand anderes sympathisch finden würde. Und gleichzeitig war das offenbar auch nichts, worauf dieser irgendeinen Wert legte. Jedenfalls war das nach Cassios Einschätzung die einzige Erklärung für das Verhalten, das der gefallen wirkende Mann üblicherweise an den Tag legte. Er schien nicht nach Freundschaften zu trachten oder Lakaien um sich zu scharen, die ihm widerspruchslos folgten – sondern handelte zumindest in dieser Hinsicht relativ rational und reagierte ohne Ansehen auf die jeweilige Person. Trotzdem war das alles für Cassio sehr rätselhaft.
„Es wird geschehen, mein Imperator.“
Erneut verzerrte sich der Mund des Kaisers zu einem abstoßenden Lächeln, das Cassios Brauen sträuben und ihn frösteln ließ. Die Fratze des Mannes war noch besser sichtbar geworden, nachdem er die Kapuze etwas zurückgenommen hatte, sodass die gesamte Abscheu, die man vor diesem Bildnis haben konnte, nur schwer kontrollierbar war. Es war für den Admiral Zeit, es zu beenden. Der Befehl schien das letzte gewesen zu sein, was der Imperator ihm aufzutragen und zu sagen hatte. Dies nutzte der Stabschef für seinen militärischen Gruß an der Schläfe.
„Ich wünsche Euch alles Gute.“
Es war nicht gelogen.
Damit endete die Konferenz. Das Bild verschwand. Ausatmen. Und plötzlich war Cassio warm.
Die Formulierung und Betonung des Kaisers auf einen Besitzanspruch auf alle Bürger empfand der Stabschef als fragwürdig, gleichzeitig aber nicht hinterfragenswert. Er nahm es also regungslos zur Kenntnis. Der Mann vor ihm war der Herrscher über die Kernwelten – aus seiner Perspektive mochte diese These wohl zutreffen. Und so wie Cassio die Sith bislang erlebt hatte, schienen sie ohnehin davon auszugehen, dass sie jedes andere Leben nach ihrer Facon knechten konnten und auch das naturgegebene Recht besaßen, dies zu tun. Schon Vader hatte diese Selbstverständlichkeit für sich beansprucht und versucht, aus sich einen schwarzen Gott über Leben und Tod zu machen. Cassio schnaubte kurz amüsiert, kaum hörbar. Dieser Sith war grundlegend gescheitert. Sein Name stand nunmehr nur noch Hohn und Spott. Cassio kannte keinen Militär, der Vader nach seinem Tod noch positiv gegenüberstand. Man sah ihn als den größten der wenigen Fehler an, die der weise Palpatine seinerzeit gemacht hatte – und es gab auch im Stab nur wenige, die eine Erklärung dafür finden konnten, dass ihr geliebter Anführer stets an dieser armseligen und geistlosen Monstrosität festgehalten hatte. Cassio versagte sich den inneren Konnex zwischen Vader und Vesperum, auch wenn sie sich seiner Einschätzung nach nicht fundamental unterschieden. Eigentümlich. Und dennoch: Vesperum, der Mann ohne Geschichte und ohne Gesicht, war ihr Kaiser. Sie brauchten ihn. Oder jedenfalls glaubten sie es.
Vertrauen?
Cassio nickte ein Mal. Vertrauen war positiv, insbesondere wenn es von Seiten eines hohen Mannes, ja geradezu des höchsten Mannes im Staate kam – und dennoch berührte es Cassio eigentlich kaum. Es war bestenfalls beruhigend, dass er dadurch wohl nicht alsbald das Schicksal der in Ungnade gefallenen Offiziere teilen würden, die die Sith beseitigen ließen. Das war der einzige objektive und subjektive Vorteil, den Cassio daraus ziehen würde. Vesperum war allem Anschein nach kein Mensch, den er oder jemand anderes sympathisch finden würde. Und gleichzeitig war das offenbar auch nichts, worauf dieser irgendeinen Wert legte. Jedenfalls war das nach Cassios Einschätzung die einzige Erklärung für das Verhalten, das der gefallen wirkende Mann üblicherweise an den Tag legte. Er schien nicht nach Freundschaften zu trachten oder Lakaien um sich zu scharen, die ihm widerspruchslos folgten – sondern handelte zumindest in dieser Hinsicht relativ rational und reagierte ohne Ansehen auf die jeweilige Person. Trotzdem war das alles für Cassio sehr rätselhaft.
„Es wird geschehen, mein Imperator.“
Erneut verzerrte sich der Mund des Kaisers zu einem abstoßenden Lächeln, das Cassios Brauen sträuben und ihn frösteln ließ. Die Fratze des Mannes war noch besser sichtbar geworden, nachdem er die Kapuze etwas zurückgenommen hatte, sodass die gesamte Abscheu, die man vor diesem Bildnis haben konnte, nur schwer kontrollierbar war. Es war für den Admiral Zeit, es zu beenden. Der Befehl schien das letzte gewesen zu sein, was der Imperator ihm aufzutragen und zu sagen hatte. Dies nutzte der Stabschef für seinen militärischen Gruß an der Schläfe.
„Ich wünsche Euch alles Gute.“
Es war nicht gelogen.
Damit endete die Konferenz. Das Bild verschwand. Ausatmen. Und plötzlich war Cassio warm.
Ende der Rückblende