#5
Angst. Es war die Angst, die Vesoperum verbreitete. Gefiel es ihm? Er schwieg; lies die Worte des jungen Admiral wirken. Seine Gefühle interessierten den Sith umso mehr. Loyalität durch Respekt oder Angst? Vesperum spürte deutlich eine gewisse Angst oder war es Skepsis? Die Gefühle waren nicht klar ersichtlich. Welche Wirkung hatte er auf Nicht-Sith? Das Dunkel war ein zwielichtiger Geselle und so war auch Darth Vesperum; zwielichtig. Einerseits genoss er seine Macht, die such durch seine Person ergab aber andererseits suchte er nach einem Ausweg für sein Schicksal, da die Dunkelheit furchtbar kalt war. Im Sinne von frostig, arktisch und eisig. Sein Herz fühlte keine Wärme mehr. Vermisste er sie? Wärme brauchte man nicht zum Leben; nicht als Sith. Er hatte andere Ziele, doch ein Teil seines Organismus vermisste diese natürliche Herzenswärme und wollte nicht jedem Menschen diese eisige Kälte vermitteln. Es war ein Widerspruch, wie vieles, was Vesperum tat. Doch, war es wirklich so widersprüchlich? Widerspruch war eine Essenz der dunklen Seite.

Verwirrung. Der dunkle Geist war fokussiert auf Machtgewinn, auf die Gier nach dem großem Wurf, doch die Reue fras seine kümmerliche Seele immer weiter auf. Er war auf dem besten Wege, gänzlich die Bodenhaftung zu verlieren. Seine Pläne, sich selbst einen Tempel zu bauen, oder schlicht die Tatsache, dass sein Weltbild nur noch aus sich selbst bestand. Ich- der zentrale Gedanken in seinem Geist. Das Ich hatte eine herausragende Bedeutung eingenommen. Sein Leid. Seine Welt. Sein Willen. Seine Taten. Immer war sein Ich wichtig. Sein Wille, der die Galaxis veränderte aber dennoch gesteuert war. Die Dunkelheit kontrollierte ihn. Er war nur ein Werkzeug der Zerstörung, ohne dies wirklich wahrzunehmen. Vesperum unterlag dem Irrglauben, sich selbst beherrschen zu können, wie er die Galaxis beherrschte. Den Schmerz durch Macht ersetzen. Ein Teufelskreis. Das Wesen der Sith: Wer die dunkle Seite nutzt, muss ihr auch dienen, wie Darth Revan treffend formulierte.

Darth Vesperum atmete ein. Mit zwei Fingern seiner gräulichen fast weißen Hand, schob er seine Kapuze leicht hinauf, um seinen Offizier besser anblicken zu können. Er lächelte. Der Lord hatte sich entschieden, die Reue zu verdrängen und die Macht zu genießen, die er errungen hatte, trotz aller Widrigkeiten. Es war seine Galaxis. Das war seine Bestimmung. Dies würde Amaranthine, seine Mutter und sein Leid vergessen machen; indem er das zerstörte, was sie ihm nahmen; indem er das beherrschte und sich nahm, was jeder wollte. Dies war seine Rache: sein Weg. Ein Weg der Gier.

"Ihr habt freie Hand. Beruhigt meine Bürger", antwortete er mit der Betonung des besitzanzeigenden Wortes -meine- und nickte dann ebenso betont. Sein Gesicht zeigte in diesem Moment diese abscheuliche Fratze aus Fürsorge sowie Machthunger, die einst Imperator Palpatine vortrefflich geziert hatte. Dieser Rest Menschlichkeit, der nur noch eine Fassade für etwas großes Böses war. Seine Augen glimmten kurz. Seine Bürgen waren Inventar für ihn, Werkzeuge, die bedeutungslos waren, ohne seine Führung. Sollte man sich um sie kümmern, dies war ihm recht, da er keine Empathie für die Situation empfand, sondern nur eiskalte Ratio, das Wissen, wie man politische Macht gewinnt und behält. "Ich vertraue euch", setzte er nach, um seinen Offizieren (- ferner auch Beamten) die Situation klar zu machen. Sein Vertrauen bedeutete eine Bürde. Ein Versagen würde mit einer grausamen Strafe enden, was jedem bei diesem trockenen Satz bewusst war, der dem Imperator so eben entflochen war. Wieder dieses vertrauensvolle, dennoch diabolische, Grinsen.
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