#4
Traurig, fast abwesend, legte sie ihre Lippen übereinander, um Zane mitfühlend zu betrachten. In ihren Augen lag Dank und ihre großen Wimpern schlugen gleitend ineinander. Zane verstand mehr von der Macht als er sich zugestand. Die Macht hatte ihn geküsst, wie einst sie, um ihr ein Schicksal, eine Bestimmung in dieser wirren Zeit zu geben. Ein Sturm, der sie erwachen ließ, kam herauf und verwischte die Vergangenheit in seinen Winden. Die alten Versprechen, die einst zwischen zwei Freunden gegeben worden waren, schienen zu verschwinden und durch schlichte Wahrheit verdrängt zu sein. Die Ketten dieser Vergangenheit lagen um ihre Kehle, erstickten bei Zeiten ihr strahlendes Herz, welches gerade Zane brauchte. Dieser junge Mann mit seinen einfachen Worten gab ihr Halt und Kraft. Sansa gewann ihren Glauben zurück. Mit einem Lächeln zwinkerte sie ihm zu. Doch eine gewisse Traurigkeit blieb in ihrem Gesicht. "Ich muss mich bedanken," formulierte sie direkt und umarmte Zane eifrig. Ihre warme Aura, ihr pochendes sowie lebendiges Herz schlug gegen seine Brust. Die Jedi wollte Zane zeigen, dass er etwas wert war. Ein Zeichen von Respekt und Akzeptanz war diese Umarmung voller Mitgefühl und Liebe zum Leben. Die Ketten um ihren Hals verloren an Kraft. "Du wirst die Macht verstehen oder viel mehr noch mehr verstehen, Zane. Du hast bereits jetzt, ohne es zu ahnen, bereits mehr begriffen als jeder Sith," strahlte sie melancholisch munter.

Das Portal öffnete sich knarrend und gab den Blick in diese Enklave frei. Ein paar republkanische Soldaten, Männer in Uniform und wenige Gestalten in Roben gingen im Anwesen herum, blickten kurz zum Eingang aber taten dann weiter ihr Tagwerk. Nur zwei Wachhabende gingen auf Sansa und Zane zu. "Guten Morgen," sagte die Wache in Soldatenuniform. Die großen republikanischen Abzeichen waren klar erkenntlich. "Dies ist Sperrgebiet. Bitte weisen Sie sich aus oder gehen Sie." Eine direkte Aussage und recht forsch vorgetragen. Die geschulterte Waffe unterstrich den autoritären Anreiz, Folge zu leisten. Sansa strich Zane mit der Rechten über die Wange, wandte sich dann einen Schritt vor, um mit der Wache zu sprechen. "Mein Name ist Sansa Cyrodiell. Ich bin eine Jedi." Hektisch und nervös kramte sie in ihrer Gürteltasche. Es kam ein alter und zerknickter Ausweis zum Vorschein, der schon deutlich bessere Tage gesehen hatte. "Da," sagte die junge Jedi und reichte dem Soldaten den republikanischen Sonderausweis, leicht abwertend ließ ihn in seine Hände fallen. Der Soldat blickte auf diesen in seinen Händen, reichte ihn zurück. Sansa griff diesen schnell auf, stopfte ihn lässig in die Tasche zurück, wobei er erneut stark geknickt wurde. Scheinbar machte sie sich nicht viel aus Ausweisen und Bürokratie. "Willkommen, Meisterin Jedi. Luke Skywalker erwartet sie bereits im Atrium." Die Wachen traten zur Seite. Der Weg war frei. Sansa lächelte breit, packte Zane freundschaftlich an der Schulter, wie es alte Freunde tun würden und trat Arm in Arm mit ihm hinein. "Du wirst ein Jedi werden, Zane. Das verspreche ich dir." Die Frau nickte ihm direkt ins Gesicht. Am Ende des Weges war bereits ein kleiner Innenhof mit einem großen Brunnen zu erkennen. Das helle Licht fiel direkt hinein. Es blendete fast die Augen. "Über Vesperum reden wir später," murmelte sie abwesend. Die Jedi war zu dem Schluss gekommen, dass es wohl noch nicht an der Zeit war und Zane es besser nicht wissen sollte, bis er bereit dazu war. Ein einfaches "Bekämpfen", wie er dachte, würde es bei Weitem nicht sein. Es war die große Nemesis des neuen Ordens, welche selbst die Macht herausforderte. Sansa atmete ein und aus. "Willkommen," grinste sie.
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