#18
„Sir?“ unterbrach ein Brückenoffizier die geschäftige Stille auf der Arguseye, der durch seine Abzeichen als erster Offizier kenntlich war. Mit einem Datapad im Arm näherte er sich vom Brückenschott. Etwas schwerer atmend, anscheinend war er gerannt. „ich komme von der Aufklährungsabteilung“ er drückte Corrus das Datapad in die Hand. „wir konnten, das Bildmaterial auswerten. Auf der Sunset befindet sich ein Enterkommando, wie sie hier erkennen können.“ er deutete auf den Bildschirm, der gerade ein stark vergrößertes Standbild durch die Brückenfenster der Sunset zeigte. „viel interessanter ist jedoch das die meisten Kombattanten auf der Sygna verblieben sind“ ein weiteres Standbild zeigte einen Einblick in die Brücke der Sygna. Der erste Offizier deutete wieder auf dem Bildschirm herum „wir vermuten das dies Captain Vrieska ist, unschwer können sie erkennen, dass das Brückenpersonal vollständig ist.“
Rear-Admiral Valorn nahm das Datapad genau in Augenschein. „Sie wollen mir also sagen, dass dieser Vrieska nicht an Bord der Sunset ist. Und auch keine Prisenmannschafft ausgesandt wurde sondern nur ein Entertrupp?“ „exakt...“ weiter kam der gewiefte Offizier nicht. Aus der Kommunikationsecke kam größere Unruhe bis einer der Offiziere Meldung machte. „Die Sunset eröffnet das Feuer auf die Renegatenstaffel“ Corrus war die Verwunderung anzusehen, doch handelte es sich eher über eine belustigte Verwunderung. Die Batterien der Sunset -wenn man sie überhaupt als Batterien bezeichnen konnte- waren nur Eigenschutz. Autogeschütze: langsam und unpräzise, sollten eher psychologisch wirken. „verlangen sie Meldung von Valen“ ordnete Corrus an. Doch der Kommunikationsoffizier schüttelte den Kopf. „Einen Moment“ bat er um Geduld
Der darauf folgende Funkspruch, der eindeutig auf die Sygna zurück verfolgt werden konnte, gab der Aktion einen Sinn. Mulkelspiel. Das selbe, dass Corrus bereits zuvor getan hatte, in dem er diese beträchtlich überlegene Flotte in erstaunlich guter Komposition aus dem Hyperraum hat fallen lassen und alles mit Gravitationsfelder und Traktorstrahlen an Ort und Stelle fixiert hat.

Einen Moment lang überlegte Corrus ob er das Spiel mitspielen sollte. Verhandeln bis beide Seiten eine annehmbare Lösung gefunden hatten. Aber man musste nicht lange darüber nachdenken das sich ihre Zielsetzung als nicht vereinbar gestalteten. Vrieska wollte Beute und freien Abzug, Valorn wollte nach der letzten Aktion vor allem eines: den Kopf Vrieskas.
Ihm entfuhr ein Geräusch das man als husten, schnauben oder auch dreckiges lachen hätte aufnehmen können. Mit welchen Konsequenzen hatte er zu rechen? Vrieska war aus militärischer Sicht erbärmlich unterlegen, hatte ungenügend Besatzungsmitglieder um beide Schiffe funktionsfähig unter Kontrolle zu halten. Er konnte Geiseln nehmen, das war alles.
Und dazu gab es für Corrus eine einfache Richtlinie, mit Geiselnehmern verhandelt man nicht. Wenn bekannt wird, dass man mit Geiseln seine Ziele gegen die neue Republik durchsetzen kann, können sie ihr Grab schaufeln.
Es barg gewiss eine gewisse Gefahr für die Besatzung der Heavenly Sunset, doch Corrus sah es als die einzige verlässliche Option an. Nach dem die stimme auf der Übertragung zweifelsfrei Vrieska zugeordnet werden konnte und klar war das dieser sich mit dem Hauptteil der Besatzung auf der Sygna aufhielt war sein Entschluss klar.
„Senden sie Befehl an Captain Dreytila: stören der Feindkommunikation, gewaltsames erzwingen des Abkoppelns der Sygna von der Sunset durch Traktorstahlen, falls das nicht möglich ist: schnellstmögliche Vernichtung, keiner soll die Zeit haben auf die Sunset zu fliehen.
Des weiteren, senden sie Befehl an die Fregatte „Harpoon“ sofort das Entermanöver einzuleiten um die Sunset in unsere Kontrolle zu bekommen. Haben sie inzwischen Nachricht von Valen?
“ der zuständige offizier druckste einen kurz herum. „ich baue gerade Verbindung auf“ konnte er zusammen stammeln, als er sich sortiert hatte. „zu späht!“ schrie in Corrus deutlich verärgert an. „Teilen sie ihm mit, er hat die Autogeschütze der Sunset auszuschalten, um die Enterung der Harpoon zu decken. Konzentration meine Herren, ich will keine Fehler mehr haben.“

Man konnte dem Kommunikationsoffizier nun deutlich die Anspannung ansehen. Fehler passierten, das war jedem klar, aber Corrus hatte den Anspruch keine Fehler zu machen, und diesen Anspruch stellte er auch seinen Offizieren und Mannschaften. Moral und professionelles arbeiten waren der Schlüssel um taktische Maßnamen überhaupt erst zu ermöglichen.
Über das taktische holo konnte er die groben Abläufe um die Sunset herum verfolgen. Aber die CC-7700/E war nicht gerade vorteilhaft als Führungsschiff. Befehlsanlagen reichten kaum aus um diese Operation zu leiten. Das wurde auch am taktischen Holo deutlich das nicht einmal fähig war zustand der Renegaten darzustellen, oder die Maßnamen die Captain Dreytila gegen die Sygna ergriff. Vielleicht reichten auch die Aufklärungsmaßnahmen der Arguseye auch schlicht nicht aus um diese Datenlast aufzufassen und zu verarbeiten. Corrus schloss den Gedankengang damit ab das man dringend für Verbesserungen auf den Fregatten des CC Typs sorgen sollte und benützte nun lieber das Periskop.
Die Sygna konnte er immer noch nicht direkt sehen, sie war ihm durch die Sunset verborgen, doch konnte er zumindest erkennen, dass es Captain Dreytila nicht gelungen war die beiden Raumschiffe durch die Traktorstrahlen zu trennen. Es folgte eine Breitseite wie ein Hammerschlag. Von den Schilden der Sygna dürfte nichts mehr übrig gewesen sein, vielleicht auch von der Sygna selbst nicht. Von dieser Seite konnte man das nicht erkennen.

(Dion, ich überlass dir was auf der Sygna passiert und auf der Brücke der Sunset
Lee, du darfst gerne die harpoon und die enterung übernehmen)
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