#14
Bestimmung. Ein mächtiges Wort, was Vesperum dort vernahm. Ein Wort, was mehr als nur bloße Kommunikation war. Ja, es war ihre Bestimmung, ihm zu dienen. Kurz wagte er einen Blick zu ihr, während seine Kapuze sanft im Luftzug seines Schrittes wankte. Ja, sie war ihm ausgeliefert, wie bald auch die Galaxis. Ilara war ein Geschöpf, welches nur diesem Weg folgen konnte. Sie war verloren, wie Vesperum selbst. Diese verlorenen Seelen stürzten aus dem Eifelbeinturm der Existenz ab, abwärts in die pure Finsternis, deren Versprechen aufloderten, wie Kerzen im Wind.

"Scherzt nicht über ihre Mächte und die alten Schriften!" Vesperum schien leicht überrascht über ihre abfallenden Worte."Ihr Wissen ist das Wissen der Sith, der ersten Gründung, welches ich mir zu Nutze machen werde," gierte er mit seinen Worte, während er immer weiter seinem Schicksal entgegenging; erhaben und gebrochen zugleich. Kurz schwieg er, bevor er einen entscheidenden Satz formulierte: "Wissen ist der Schlüssel zum Verständnis des Mysteriums Macht. Diese Wesen haben das Wissen, welche ich benötige, um der Macht selbst zu gebieten." Diese Worte waren ehrlich und offen, seit langem sprach der dunkle klare sowie unkryptische Worte zu seiner Adeptin. Vielleicht verstand sie nun, was er begehrte. Die beiden betraten eine große Halle, gesäumt von übergroßen Sith-Statuen. Von ungünstigen Mächten entfachten sich Fackeln an den Wänden und eine riesige Statue im Zentrum wurde von diesen beleuchtet. Ein paar Stufen führten zu ihr hinauf. Alte Sith-Hieroglyphen glimmten böse auf und ab. Darth Vesperum blieb im Eingang der Halle stehen. "Das ist es," jappste er schöpft. "Ilara," packte der Sith sie an der Schulter, um sie in den Raum zu schieben. "Sichere die Umgebung, warne mich, falls etwas Unerwartetes geschieht." Mit einem kurzen Schubser befand sich seine Adeptin im Raum.

Der dunkle Lord selbst nahm seine Kapuze zurück, um diesem Ort stillschweigend seine Ehre zu gebieten, während seine Füße ihn sanft, dennoch leicht wankend, in diesen Tempel trugen. Hier lagen ausnahmsweise keine Skelette oder alte Dinge; es war fast sauber hier, bis auf den Staub und ein wenig Geröll. Nur das merkwürdige Surren lag wieder in der Luft. In den Ecken des Raumes entluden sich dunkle Machtfelder in Form von dunkelblauen Blitzen. Etwas kam, es würde bald eintreffen. Vesperum wankte in die Mitte des Raumes, deaktivierte seine Waffe, verstaute diese am Gürtel und ging weiter. Nun wurde sein Schritt fester. "Ich werde stärker werden, stärker als das Leben," sagte er halblaut, während er dezent die Stufen zur Hauptstatue erklomm. Ilara blieb unbeachtet, während diese wohl ihre Runden zwischen den Säulen sowie Statuen drehte. Ein paar Machtblitze entluden sich aus der Decke, um direkt neben sie in den Staub zu fallen. Sie wurde nicht getroffen, doch war die seltsame Kälte dieser eigentlich heißen Blitze zu spüren. Vesperum selbst kniete sich vor die Statue, um die Inschrift zu lesen. Dabei wirbelten seine Knie etwas Sand gepaart mit Staub auf, welcher eine kleine Wolke um die abgesenkten Beine des Lords bildete. Der Staub begann sich konzentrisch in der Mitte des Raumes zu sammeln, wobei okkulte Kräfte wirkten. "Wir sind die Ersten," las er vor, drehte sich dann, nachdem er sich erneut erhoben hatte, um. Der Sith betrachtete die konzentrischen Bewegungen des Staubs, welcher eine Art Wirbel bildete. Er wartete ab, seltsam paralysiert von den dunklen Energien an diesem Ort, wie ein Junkie von einer großen Dosis Stoff. Eine düstere Obsession bemächtigte sich seines Geistes, während seine Gedanken kurz wieder an Sansa, Amaranthine und Mutter fielen. Ilara war verdrängt. Nun war er hier. Hier, an diesem Ort der ersten Sith; der dunklen Jedi des ersten Chiasma. Die Macht über die Galaxis war zum Greifen nah...
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