#1

Tempel der Dunklen Seite

[Bild: korriban_tempel.jpg]

Der Tempel der Dunklen Seite ist eine alte und verfallene Anlage auf Korriban. Der Staub der Jahrtausende liegt auf ihm. Die Eingangssäulen sowie Statuen längst vergessener Sith-Meister sind umgestürzt, zerbrochen oder einfach verrottet. Es gibt nur einen Zugang, der sich nur Machtsensitiven öffnet und eine seltsame Treppe in den Abgrund darstellt.
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#2
Ein Ort, vergessen von der Zeit, verloren in der Macht, war seit einigen Wochen das schrecklich finstere Gefängnis eines Sith-Lords und seiner Dienerin. Gestürzt waren sie beide in die Abgründe dieser toten Welt, um Geheimnisse zu finden, die den verlorenen sowie wirren Geist des Vesperum zu mehr Macht verhelfen sollten. Doch, was sie fanden, war keine Macht, sondern pure Finsternis. Es war ihr Enigma. Ihr Rätsel. Ihr Schicksal, im Angesicht der dunklen Geister zu stehen. Ilara, verfolgt von einer Urangst und einem dunklen Schatten, der sie zu verschlingen drohte. Darth Vesperum, getrieben von seiner Gier nach Rache an der Galaxis, in dunkle Nebel der tiefen Hallen des verfallenen Gemäuers. Stimmen pochten in den Wänden, ein dumpfes Rauschen der Zeit, welches immer wieder Worte in den grauen Stein murmelte, unverständlich und okkult zugleich.

Es war keine direkte Bedrohung, ausgenommen der dunkle Schatten, der Ilara vor sich hertrieb und den Vesperum zu begrüßen schien. Denn er sah im Schatten etwas, was Ilara nicht wahrnahm, nämlich sich selbst. Es war sein Prophet, der den beiden folgte und Vesperum sowie seine Gefolgschaft tiefer, immer tiefer in diesen finsteren Tempel trieb. Putz bröckelte, Steine rollten die Stufen hinab. Sie beide waren gefangen, da selbst der selbst ernannte dunkle Lord die Architektur des Gebäudes nicht kannte. Alte Pforten waren verworfen und alte Tore verriegelt. Es führte nur eine endlose aber breite Treppe aus altem schwarzem Stein hinab in die zitternde Dunkelheit. Diese Treppe war nun seit Tagen ihr Kerker. Das Rauschen näherte sich wieder, der Schatten kam, wie eine Wolke, die sich aus einem düsteren Vulkan am Firmament erhob. Kleine Blitze zuckten in der Luft. Angst machte sich breit, sogar in Vesperums Geist. "Schnell," jappste er und zog Ilara mit seinen grauen, zernarbten Händen zu sich. "Schnell!" Er wollte weiter. Es trieb ihn hinunter in das Vergessen, das Verlorene in der Zeit. Das Gefühl beobachtet zu werden nahm nicht ab, es nahm zu. Immer mehr wurden die Stimmen in den Wänden. Die Gedanken wurden finsterer. Ilara sah ihre Schwester im Schatten, der sie verfolgte, wie Vesperum seine Amaranthine. Es waren grausame Zerrbilder der Vergangenheit, die sich hier manifestieren und einen Fluch bildeten, der eine Prüfung darstellte. Eine Prüfung der Finsternis, bevor meine seine neue Genesis erfuhr. "Weiter!" Der Sith floh nicht. Das stand nicht in seinen Augen. Er war gierig. Der Lord wollte mehr von diesem Tempel. Das Geheimnis lockte ihn, wie auch die Macht, die dunke Präsenz, im Zentrum der Anlage, die brennend in der Aura vor ihm lag. Dieses dunkle Leuchtfeucher lockte ihn, wie eine Motte vom Licht gelockt wurde. Ilara, am Kragen gepackt, eilte er hinab. Tiefer, Schritt um Schritt in die Vorstufe des dunkle Elysiums von alten Gedanken und Ideologien beseelt, diese zu erwecken und zu manifestieren. Gier. Sein Leben verlor an Bedeutung. Nur die Gier stand in seinem Gesicht, während man mehr oder minder die Treppen hinabstürzte an einen dunklen Ort.

Die Luft war schwer geworden, staubig und so keuchte der Sith-Lord Vesperum nur: "Bald...Bald..."
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#3
Eine Frage verfolgte sie: wieso?, wieso sie? Wieso war sie hier? Wieso? Natürlich, weil sie eben zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war- aber dafür konnte sie doch nichts! Wer strafte sie hier? Jedes verdammte Mal, wenn sie ein Auge zumachen wollte fing es noch lauter an, als es im Wachzustand schon war. Jedes Mal, wenn sie verzweifelt versuchte, sich abzusondern, in einen Platz tief in sich zu ziehen ging es erst richtig los, als ob die Schatten nur darauf warteten, dass sie ihre weichste, verletzlichste Seite offenbarte und sie sie einnehmen konnten, den letzten Rest ihrer Seele zerschlagen konnten. Atmen fiel ihr seit Wochen schwer, sie konnte ihre Brust kaum mehr heben und senken und wollte eigentlich nur eines: Stille. Die Wände flüsterten, bewegten sich fast auf sie zu, griffen nach ihr. Vesperum nahm sie zeitweise kaum mehr war, sie war wie entrückt und wäre wohl schon lange zurückgeblieben und wirklich wahnsinnig geworden, hätte ihren Kopf an die Wand geschlagen, wenn er sie nicht mitzog. Wieso?! Immer wieder fühlte sie eine immanente Kraft nach ihr greifen, die sich auf ihre Schultern legte und ein leises Gib auf, du hast einfach nicht das Zeug dazu. Gib auf, und alles hört auf. Alles..., zeitweilig fühlte sie die Illusion, dass alles gut war. Wirklich! Alles war gut! Und sobald sie sich nur etwas entspannte ging das Spiel noch härter vor, pochte in ihrem Schädel, liess sie vergessen zu atmen, bis sie irgendwann nach stickiger Luft schnappte.

Dass es so etwas gab, eine Hölle, daran hatte die junge Frau nie glauben können. Aber das hier war die blanke Hölle. Ihr Blick war starr auf den dunklen Punkt vor sich gerichtet. Trotz allem hatte sich ein Sog aufgebaut, einer, der aus der Dunkelheit kam und auf den sie einfach zugehen musste. Manchmal ging sie sogar mit geschlossenen Augen weiter, lauschte auf die Schritte, was wohl das Einzige war, was sie an die Realität kettete. Schritte. Vesperums Schritte. Langsam öffnete sie die dunklen Augen. Sie kam wieder. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu und drückte ihre kalten Finger tief in ihr Fleisch, flüsterten ihr Worte ins Ohr. Worte, die an sie gerichtet waren. Von ihrer Mutter, dem verhassten Freund ihrer Mutter- und dann tauchte sie auf. Ilara wollte schreien, als sie ihre Schwester auf dem Boden liegen fühlte. Es war ein Fühlen. Aber es war so real, dass sie glaubte, über ihren Körper zu stolpern, als sie zusammenzuckte. Blitze. Ihr Körper spannte sich sofort an. Eigentlich wollte sie sich an die Wand drücken um etwas Deckung zu erhalten, aber die Wand schien giftig, tödlich, so dass sie einfach nur stand, bis sie eine Hand fühlte. Kurze Zeit glaubte sie es war ihre Schwester, wie sie nach ihr griff, ihr erstaunter Blick, als sie die Klinge im Bauch fühlte, ihr noch erstaunterer Blick, als sie nochmals zustach, weiter oben, Lungengegend, ihr Röcheln, als Blut aus ihrem Mund lief- sie sah es. Es war so real wie die vernarbte Hand, die sie ergriff. Angst... sie musste rennen, weit weg, schnell, sich nie wieder hier ran erinnern, es vergraben. Die Worte, die seit langem die ohrenbetäubende Stille und das ebenso laute Gemurmel der Wände durchbrachen spornten sie doch an. Schnell. Ja. Schnell, alles zu Ende bringen, was auch immer, verdammt!

Sie war kurz davor ihren Schädel an die Wand zu knallen um das Bildnis ihrer wunderschönen, blutenden, sterbenden Schwester zu vertreiben. Zudem wurde sie beobachtet. Immer mehr. Jemand sah ihr zu, wie sie ihre Schwester besah. Keine Regung. Nur ein Zusehen. Wortlos, regungslos.
Im nächsten Moment, bevor sie sich den Kopf an den Wänden aufschlug, fühlte sie, wie sie gepackt wurde. Sie wollte nach der Hand greifen, sie wegschlagen, da sie fühlte, dass es weiter in den Abgrund ging und dass es noch viel schlimmer würde und sie keine dieser tausend Höllen sterben dürfte. Sie musste aufrecht stehen, weiterziehen, immer weiter in diesen verdammten Abgrund. Das war hinrissig. Das war absoluter Wahnsinn! Die Angst ergriff ihr Herz und zeigte ihr alle ihre Facetten auf. Angst vor dem Tod, Leid, Hunger, Versagen, vor anderen Menschen, vorm Fliegen, sogar vor kleinen Insekten, Angst vor allem. Sie keuchte leise, als es einfach immer weiter nach unten ging, unfähig ein Wort zu sagen. Ihre Stimmbänder waren gelähmt und von der Angst eingenommen. Nicht mal ein stummer Schrei hätte sie verlassen können. Ihr Herz schlug ungewohnt schnell, jedoch flackernd, kraftlos, so dass ihr zusätzlich noch schwindlig wurde, als sie ein leises Gemurmel hörte. Bald?! Was war bald? Ende? Tod? Erlösung? Es gab keine Erlösung. Nicht mehr. Nicht für sie. Irgendetwas hatte bestimmt, dass sie alles haben dürften, fast alles, ausser einer Erlösung. Sie schluckte, ehe sie den Mund öffnete, wieder schloss, nochmals schluckte und dann ein leises “Wird Zeit.“, aus ihrem Mund kam. In diesem Moment als sie sprach hörte das Gemurmel kurz auf, nur um gleich wieder einzusetzen. Man hatte sie erkannt, enttarnt, sie war nicht mehr eins mit der Dunkelheit. Wieso? Sie ballte die Hand zu einer Faust und wollte sich von Vesperum losreissen, sich nicht mitschleifen lassen wie ein armseliges Tier, auch wenn das hiess, dass sie hier und jetzt zusammenbrechen würde, wo er aufblühte. Sie fühlte es. Er ging schneller, zog voran, er wirkte angespannt, so, als ob nun gleich eine Tür aufging und irgendetwas passierte. Ihre Füsse verfehlten hie und da Tritte, aber es war egal. Alles war egal. Sie sah nur in die Dunkelheit, die sich langsam auftat und mehr versprach. Viel mehr. Was war das?
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#4
Der zerschließene Robenmantel wehte müde auf, während der kriechende Wind um die beiden floh, wahrscheinlich im Angesicht der Finsternis, die die beiden verfolgte. Ohnehin war Vesperum schon lange auf der Flucht vor sich selbst; es war seine Entscheidung gewesen sein Herz mit der Dunkelheit zu vergiften, so denn er nun mehr Monster als Mensch war. Vielleicht war er auch aus diesem Grund so begierig darauf, mehr Gift zu trinken, um die Macht selbst zu beherrschen. Was war seine Hoffnung? Amaranthine zu retten, die längst tot war? - Oder seine Mutter? Auch unmöglich. Es war diese beharrliche Leugnung, dass die Dinge verloren waren und diese Lüge führte zu mehr Lügen, bis die Lüge Wahrheit wurde und die Wahrheit Lüge. Immer wieder fielen seine dämonischen Augen in den Schatten hinter ihnen. Ja, es war ihr Gesicht dort: Amaranthine. Ihr Gesicht erzeugte keine Angst, sondern Freunde im kalten Fleisch des Gierigen. Seine Erinnerungen waren wirrer Wahnsinn, die seine Füße, auch nach Tagen ohne Nahrung weiter trieben. Es war reiner Wahnsinn, der Ilara mit sich zog.

Die alten Sith-Symbole und Hieroglyphen an den Wänden leuchteten sanft blau, während man ihnen vorbeiging. Scheinbar reagierten sie auf die Macht, die von beiden ausging. Das dunkle Leuchten war das einzige was ihren Weg erhellte und immer nur ein paar weitere Stufen offenbarte. Immer mehr Stufen in den Abgrund. Es war seltsam symbolisch. Eine Parabel für den Verfall, wenn man so wollte. Dennoch sah dies Vesperum nicht. Er sah nur ein Ziel: die dunkle Quelle, aus deren Mitte er das süße Gift trinken wollte, um das zu erhalten, was ihm zustand: Freiheit. Seine Freiheit die Galaxis zu bestimmen. Seine Freiheit, seine Schmerzen zu ertränken. Seine Freiheit zu herrschen. Gierig fiel sein Mund auf, dessen gelbe Zähne wie Gold im dunklen Licht glänzten, während der trockene Speichel über sie floss und in den Mund zurücktrieb. "Ja, es wird Zeit." Der dunkle Lord wandte sich nicht um, niemals; immer nur weiter. Die Stimmen wurden lauter und klarer. Es waren alte Stimmen in vielen alten Sprachen, die nicht mehr gesprochen wurde aber dennoch in der Dunkelheit existierten. Es gab nur den Abgrund vor ihnen, doch da zeigte sich am Ende der steilen Treppe ein Portal, neben dem ein seltsam schwarzes Feuer in einer Art Fackel brannte. Die Fackel war gebildet aus einem seltsamen Metall, welches eine Kralle symbolisierte. Noch einige Schritte dann wären sie da. Der Griff um Ilara wurde schwerer. Seine toten Hände gruben sich tief in den Stoff von Ilaras Kleidung. Sie konnte seine Kälte spüren, die mit jedem Schritt zunahm. Dieser Ort veränderte Vesperum. Nicht der Schatten hinter ihnen, gemacht aus Furcht war die Bedrohung, sondern Vesperum selbst, dessen Geist einer diabolischen Macht verfallen war, die nur eines auszeichnte: Verfall. Der Sith war ihr verfallen. Mühsam erreichte man das Portal auf dessen Stein prangend geschrieben war, in altem Sithese: - Ilat Maltak aht Boghd arahn - ("Wer den Anspruch erhebt, muss dafür zahlen.") Vesperum stolperte vor das Portal, fuhr gierig mit seinen Händen darüber. Er streichelte den alten Stein förmlich und entzifferte gebrochen die Schrift. Er las sie vor und übersetzte nur für sich. Ilara hatte er vergessen. Sein dunkles und gieriges Grinsen wurde breiter. Mit der Macht öffnete er das Portal, welches sich knochend-knackend aufschob und eine Staubwolke entließ. Dahinter war es noch dunkel.

Der dunkle Schatten hinter ihnen blieb stehen, keuchte merkwürdig und löste sich dann auf. Scheinbar war es sein Ziel gewesen, die beiden an diesen Ort zu treiben. Vesperum selbst war dies egal. Seine Gier bemächtigte sich seines Verstandes. All seine Wünsche lagen hier. All das, was er brauchte, war zum Greifen nah. Das Portal war geöffnet. Mutig wandte sich der Sith-Lord um, ließ Ilara los. "Wir sind da." Seine stierenden Augen fielen auf seine Dienerin und so konnte die Hand des Imperators deutlich seine Fratze erkennen, wie sehr es diesen Ort wollte. Er war besessen davon. Mit einer dezenten Bewegung nahm er seine Kapuze zurück, um diesen Ort vollens in seiner Pracht zu genießen. Dann wandte er sich um und trat ein. Nun war es an Ilara, freiwillig hinterher zu gehen oder zu warten, denn der Meister hatte nicht gesprochen.
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#5
Sie wünschte, sie würde auch so etwas sehen. So etwas, was in ihr Freude bereitete, sie sich gut fühlen liess, sie positiv antrieb- aber nein. Sie sah nur die Augen ihrer Schwester, wie sie langsam ihr Funkeln verloren, immer matter wurden und sie schliesslich wie eine ihrer tausend Puppen an der Wand hinuntersank, zu Füssen ihrer Zwillingsschwester lag und ihr einmal, zwar tot, die Schuhe küsste, so, wie sie es bei ihr fast immer getan hatte. Jedoch überkam sie keine Genugtuung über diesen Umstand. Sie fühlte etwas, was sie kaum benennen konnte. War es Schuld? Es war Schuld die sie ergriff. Sie war schuld. Am Tod ihrer eigenen Schwester. Sie war es. Sie alleine. Es war keine Heldentat gewesen, ihre Schwester zu töten. Sie hatte von vielem eine Ahnung aber nicht davon, sich zu wehren. Es war auch kein Akt der geplanten Boshaftigkeit, die sich entlud und Genugtuung brachte- es war blosser Affekt gewesen. Ein Affekt aus sehr niedrigen Beweggründen. Eigentlich wollte sie nur mit ihrer Schwester reden und konnte dann kaum mehr aufhören, auf sie einzustechen, auch als sie am Boden lag und bereits tot war. Ilara wurde von einer wilden Wut gepackt, trat den toten Körper gegen die Wand, der ihr so ähnlich sah. Ähnlich… ihre Augen weiteten sich. Sie sah nicht ihre Schwester an. Sie sah sich im Schatten. Das war nicht mehr ihre Schwester. Ein leiser, keuchender Laut entkam ihr bei dieser Erkenntnis. Ihre Schwester war gewichen. Sie sah sich entgegen. Dem Monster. Aber nicht dem wölfischen, erhabenen Tier sondern dem dreckigen, ranzigen und verlotternten Vieh, das wirklich ein Monster war und kein bisschen eine Anmut oder gar etwas hatte, was anzog. Ein Monster… sie besah sich. Eingefallene Augen, tiefblaue Augenringe, krank-strahlende, gelbe Augen, eine fahle Haut, die stellenweise so trocken schien, als würde sie gleich bröckeln. Ihre Lippen bläulich, die Mundwinkel aufgerissen und auf einmal traten schwarze Linien in ihr Gesicht, frassen sich durch die Venen. Eine lebendige Tote starrte ihr entgegen und sie wollte einfach nur noch schreien als sie in den Spiegel ihrer eigenen Selbst sah.
Das sanfte Blau konnte sie auch nicht mehr retten, schien ihr nur noch mehr Kraft abzuzapfen. Energisch riss sie sich von ihrem Phantasmagoria los und starrte in die Dunkelheit, die fast vibrierte. Sie war hässlich. Sie zerfiel. Ihr letzter Triumph, ihr blosses Aussehen, schwand mit vorschreitender Dunkelheit immer mehr. Auf seine Feststellung konnte sie nur schlucken, da ihr Rachen vollends trocken war. Ihre Lippen schienen förmlich aufzuspringen, je näher sie kam. Jeder ihrer Schritte kam ihr wichtig und epochal vor, sie musste sie gerade gehen, auch wenn die Hand dieses Mannes, dem sie einfach so folgte- nein, das war nicht richtig- immer tiefer in den Stoff ihrer Kutte krallte. Auf einmal durchfuhr sie eine Kälte, die ihr bis auf die Knochen schmerzte. Sie zerriss sie beinahe, von innen. Zehnmal stärker als der schärfte Schüttelfrost. Die Kälte schien ihr alles zu entreissen. Gefühle, Mitleid, gar ihre Kraft sich zu bewegen. Es zog ihr die blanke Lebensenergie ab. Keuchend blieb sie stehen und hoffte, dass er bald losliess. Lange hielt sie das nicht mehr aus. Er würde sie töten, ganz alleine mit seinen Fingern und dieser unheimlichen Macht, die sie in jeder einzelnen Faser ihres eigenen Körpers fühlte. War es nicht das, was sie wollte? Jemandem folgen, der Macht besass? War sie jemand, der folgte? Sie wollte der Anführer sein, aber es ging nicht. Sie wusste es ja selbst. Er hatte viel mehr Macht, die nun um sich griff. Ilara durfte sich nicht umdrehen, musste nur den Fuss vor den anderen setzen, atmen, das tun, was einen am Leben hielt. Für mehr war keine Kraft, keine Zeit und keine Verwendung. Endlich liess er sie los und sie fiel auf ihre Knie, auf den kalten Boden, sass jedoch aufrecht da, hinter ihm, starrte auf den dunklen Stoff vor sich, die Hände lasch am Körper hängend, fühlte, wie ihr eigenes Blut ihre Kehle hinablief, ganz von alleine, bis der Griff um ihr Hals sich löste. Die Furcht, die sich wie ein dunkler Schatten an ihrer Kehle festgesaugt hatte verschwand. Sie schloss die Augen und schluckte, lauschte den leisen, beinahe irre wirkenden Worten Vesperums. Was war das hier? Sie würden den Weg zurückmüssen. Nochmals diese Höllenqualen? Für was? Für ein bisschen von dieser Macht, die in einer alten, verdammten Grotte lag? Ihre Hand ballte sich zu einer Faust und mit einem Ruck stand sie wieder. Wenn sie fiel, dann nicht kniend, garantiert nicht. Wenn sie fiel, dann aufrecht, den Blick starr an das geheftet, was ihr das letzte Bisschen Leben entriss. Er war es. Er… dieser Kerl, der nun mit einer Macht das Tor öffnete, die keiner mehr nach einem solchen Marsch und solchen Tortouren mehr haben konnte.
Sie sah ihn an, als er sie losliess. Sie waren da? „Wo?“, fragte sie jetzt ruhig geworden, versuchte sich selbst zu beruhigen, was nun auch klappte, da der Schatten verschwunden war. Sie starrte in seine Augen. Sie sahen genauso aus wie die, die sie in ihrem Bild gesehen hatte nur viel, viel elendiger. Ihr wurde direkt wieder kalt und sie folgte dem Impuls nicht, einen Schritt zurückzutreten. Sie blieb stehen und schluckte, besah sich die Fratze genau, jedes bisschen der absoluten Entstellung seines Gesichtes. Sah sie auch so aus? Das durfte nicht sein. Das konnte nicht sein. Ihr Herz raste wieder los, nun wieder vom Leben ergriffen und als er eintrat blieb sie erst stehen. Ihr Blick glitt vorsichtig über die Stauten an den Wänden, die so aussahen, als würden sie gleich in den Raum springen und alles vernichten. Sie erkannte eine Treppe vor sich im Dunkeln, die nur von einigen Fackeln, die seltsames, unwirkliches, dunkles Licht verströmten erhellt wurde. Sie blieb vor der Schwelle stehen, als ihr Blick auf Vesperums Hinterkopf zu liegen kam. Wenigstens der sah noch halbwegs normal aus. Langsam hob sie eine Hand und besah sie im fahlen Licht. Sie sah nicht wahnsinnig verändert aus. Klar, sie war dürr geworden, ausgetrocknet- aber sie sah nicht halbtot aus. Ihre Hand strich über ihr Gesicht. Trockene Haut, jedoch keine Falten. Sie tastete ihre Augengegend ab, fühlte kein dumpfes Gefühl wie von Augenringen. Es mochte der Situation unangemessen erscheinen, dass sie sich um ihr Aussehen sorgte, aber es war das, was sie ausmachte. Als sie einige Kraft in sich selbst getankt hatte, ihren Körper wieder richtig wahrnahm, ihr seidiges Haar gespürt hatte, sich sicher war, dass man mit etwas Creme, Zuneigung und Zeit wieder ein ansehnliches Äusseres erreichen konnte trat sie ein. Ein seltsames Gefühl durchfuhr sie, als sie mit beiden Händen in der Halle stand und sich umsah, ihren Körper bis auf die letzte Zelle angespannt. „Was sucht Ihr?“ war alles, was sie fragte. Was auch immer er wollte schnappen und weg hier! Auch wenn es sie magisch nach vorne zog.
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#6
Es war ein Raum von der Zeit verlassen, kühl und einsam lag er vor den beiden. Die Luft war schwer und kaum zu atmen, da sie seit Jahrhunderten hier vor sich hin moderte. Es war ein muffiger Geruch von Verwesung, der den Sith in die Nase stieg. "Hier, " antwortete der dunkle Lord nüchtern, scheinbar unter Genuss der Luft, da er diese gierig aufsaugte. Mochte er diese Atmosphäre von Verfall? Im Raum stand eine alte Kiste, daneben lagen Skelette, deutlich zu alt, da sich kein Fleisch mehr an ihnen befand. Die Skelette hatten ihre Hände im Todeskampf auf die Kiste gelegt, um darum zu versterben. Scheinbar war es ihnen nicht gelungen, diese zu öffnen. Auf der Kiste stand in altem Basic: "Ration." Wohl war dieser leidige und tote Trupp vor ihnen hier gewesen, um diese Anlage zu untersuchen, dabei eingeschlossen worden und somit schlicht verhungert, da die Kiste verschlossen war oder hatten dunkle Mächte damit zu tun?

Vesperum wankte unter staunenden Blicken in die Halle, deren alter Stein durch seltsame Lichter erhellt wurde. Die Statuen wirkten so, als ob sie die beiden Eindringlinge anstarrten. Ein mulmiges Gefühl lag in der miefigen Luft. Am Ende des Raum befanden. Der Sith studierte die Schriften an den Wänden. "Ich bin mir sicher, dass dies die Vorkammer zum Heiligtum ist," sprach der Lord mit einem kriechenden Unterton von Wahnsinn. Seine Stimme schwang zwischen melancholischer Euphorie und gierigem Schmatzen. "Ich suche vieles aber vorallem eines, Absolution," gab der Darth von sich, ohne seine Worte auf Ilaras Wortwahl anzupassen, insofern waren seine, wie gewohnt, kryptisch. Was war seine Absolution? Was hatte er für wirre Vorstellungen? Der Lord, dessen Robe deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, ging die Statuen ab, um deren Inschriften zu entziffern. "Es sind die alten Lords, die ersten Sith," staunte Vesperum, während er sich zurückwandte, um seine Begleitung anzustarren. "Wisst ihr, wo wir sind?" Er breitete seine Arme freudig aus, dabei bildete seine Schwarze Robe eine Art dunklen Engel, welcher seine Schwingen ausbreitete, obwohl diese nur aus schwarzem Leinen bestanden. Ein paar Steine bröckelte von den alten Wänden, fielen klingend zu Boden, um dort einige Zentimeter neben die Statuen zu rollen. Wahrscheinlich hatte seine eifrige Bewegung einen kurzen Windstoß ausgelöst, der das Gemäuer erweckte.

"Das ist der Gründungsort des ersten Ordens." Die blitzenden Augen des angehenden Dämons funkelten auf, wie Diamanten im Feuer. Der Sith war völlig beseelt von der Aura dieser miefigen Anlage, welche sich gierig um die beiden legte. Es war eine mysthische Kälte von womöglichen Versprechen, Ketten der Vergangenheit wurden gebrochen, durch den Willen eines Gierigen. Ilara war hier fehl am Platze. Doch der Sith wollte dies nicht sehen, da ihn seine Hand absolut nicht kümmerte. Ihn kümmerte dieser Ort, welcher seinen Willen zu formen begann. Die zuckende Energie in den Wänden begann um sie zu krauchen, zu kratzen und in die Wände zu beißen. Das Blut in seinen Adern begann zu pumpen, angelockt von der alten Kraft, die sich hier zu manifestieren begann. Dennoch musste er der Lord auch das Weltliche bedenken, bevor etwas passierte, was sie beide weiter trieb. "Öffne bitte Kiste mit der Ration. Wir müssen essen und trinken," sagte er abwertend, fast abfällig, mehr zu sich als zu Ilara. Es war eine Anweisung, ein klarer Befehl an seine Hand, welcher seltsam deplatziert wirkte, auch im Angesicht seines gierigen Blickes auf die alten Runen, die ebenso kryptisch ihr Licht von sich gaben. Die Kälte nahm zu, obwohl sie physisch nicht vorhanden war, sondern allein in ihren Seelen aufkeimte, wie eine dunkle Saat, die mit dem richtigen Dünger bearbeitet wurde. Dieser Dünger war dieser Ort. Vesperum wandte sich von Ilara ab, trat mit seinen zerschließenen Lederstiefeln einige Stufen hinauf und beugte sich über eine Art Tisch auf den alte Sith-Ritualklingen lagen. Mit seiner elendigen Hand fuhr er über die Objekte, welche immer noch Präsenz hatten. Er grinste verführt. Die Skelette um den Tisch herum ignorierend, blickte er über die Artefakte. Sein Fuß ließ dabei einen alten Schädel die Stufen herabrollen, welcher ein ekeliges Klackern erzeugte. Vesperum waren diese Toten egal, da sie keine Bedrohung mehr darstellten und die dunkle Seite ihm furchtbare Dinge gezeigt hatte, die Skelette bei Weitem überstiegen. Wer Menschen mit der Macht in der Luft zerriss, wurde nicht mehr durch alte und tote Dinge erschreckt, wenn er selbst der größere Schrecken war.
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#7
Der Raum war voller Tod und anderen Gefühlen und Taten der Wände, die sie gar nicht benennen wollte. Es war ein verbotener, verwunschener, furchtbarer Ort. Man sollte Gefangene hierhin bringen und sie würden um die Klinge betteln oder sich gleich selbst umbringen. Alleine der Geruch, an den man sich nie gewöhnen könnte, liess alle Hoffnung und Zuversicht schwinden. „Hier?“, fragte sie und kam vorsichtig näher, besah sich die Kiste, um die einige Skelette herumlagen. Mit dem Fuss beseitigte sie einige. Die Knochen waren trocken, wie ausgelaugt, ausgesogen. Sie waren viel leichter, als sie erwartet hätte, beinahe nur ein Hauch von Knochensubstanz. Sie schluckte und zog den Fuss zurück, besah ihren zerschlissenen Schuh auf dem sich nun weisser Kalk befand. Es war alles, was von den Toten geblieben war. Es war das, was von allen übrig blieb, die mit voller Wucht nach etwas strebten, was nicht für sie bestimmt war. Doch, woher wussten sie, was nicht für sie bestimmt war? Ihr Blick ging zu Vesperum, der herumlief. Sie blieb stoisch stehen und tat keinen Wank, spannte nur jede Faser in sich an, bereit sich bis auf den Tod gegen das zu verteidigen, was hier lauerte. Sie waren nicht alleine und es war nicht gut, hier zu sein. So sehr Vesperum auch herumging und sich ergötzte- das hier war der blanke Abgrund, in den er sich zu stürzen schien. Der freie Fall würde wunderschön werden und der Aufprall schliesslich würde nicht das Genick brechen und zum Tode führen, nein, sondern zu einer Hölle der Verdammtheit. Sie fühlte es. Sie wusste es. Sie atmete etwas stärker ein und schloss ihre Hand fest zur Faust.

„Ein Heiligtum auf alten, brüchigen Knochen?“, sie drehte sich zu Vesperum um, der die Wände beinahe liebkoste, denen sie gar nicht zu nahe kommen wollte. In der Mitte stand sie wohl gut, auch zwischen den Knochen. Wobei diese Knochen fast nach ihr zu greifen schienen und sich an ihr Leben klammerten. Sie kickte einen Armknochen von sich, der scheppernd durch den Raum ging. Es tat gut, das zu hören. Es war ein realer Laut, der die unwirklichen Klänge kurze Zeit übertönte und zeigte, dass sie etwas bewirken konnte. Als sie die komischen Laute des scheinbar Durchdrehenden hörte verengten sich ihre Augen. Sie konnte ihn nicht aufhalten, was auch immer er hier wollte, er würde es bekommen. Er suchte also Absolution. Für sein Tun? Seine Vorhaben? Seit wann brauchte er das denn bitte? Sie versuchte jetzt nicht zu viel in sein Tun, seine Worte zu interpretieren aber so, wie sie Vesperum kennengelernt hatte musste sie sich jedes Wort merken, um ihn irgendwie halbwegs zu verstehen. „Ich hoffe, Ihr findet sie bald.“, murmelte sie unwillig. Je länger sie hier blieben, desto schräger wurde er. Der Raum tat ihm nicht gut, wirklich nicht. Um ihn herum schien auch eine Ballung von Energie stattzufinden, die ihm folgte und seinen Bewegungen geschmeidig nachging, ihm wie ein dunkler Schleier nachging, der noch Halt an ihm suchte und erst mal testete, ob er sich an ihn heften würde.

Sie zuckte und wollte nach ihrer lebensrettenden Waffe greifen, als sich der Lord einfach umdrehte. Ihr Körper war schon leicht in die Knie gegangen, als sie sich wieder erhob und ihn ansah. Er würde sowieso gleich sagen, wo sie waren. Er, der Meister der Eloquenz, der mit sich selbst beantwortenden Fragen die anderen in seinen Bann zog. Nun, als er so vor ihr stand und sie anstarrte, dass ihr die Knochen gefroren, eröffnete, dass das hier ein wirklich magischer Ort war. Hier, in diesem dunklen, muffigen Raum sollten die ersten ihrer Art gewesen sein?! Irgendwie konnte sie sich das wirklich vorstellen. Es passte zu den Geschichten, die sie gehört hatte. Doch was interessierte die Geschichte, wenns ums heutige Überleben ging? Nichts. Gar nichts. Die wenigen Steine, die bröckelten versetzten sie wieder ins Denken. „Was wollt Ihr? Wir sollten weg ehe alles über unseren Köpfen zusammenbricht.“, schlug sie vor, da er offensichtlich immer mehr den Verstand verlor. Sie musste das Ruder übernehmen und ihn hier herausbringen, wenn er auf diese alten, staubigen Ziffern und Lettern so versessen war.
Ilara war hier vermutlich wirklich fehl am Platze. Es war nicht ihr Begehr sich von alten Seelen und Mythen durchfliessen zu lassen. Sie ging nicht so darin auf wie Vesperum. Sie ging nicht im Verfall ihres eigenen Seins auf, der erst mit einem hohen Anstieg begann. Ihr Blick fiel auf die Wand, die sich wirklich zu bewegen schien. Ein Monster wollte heraus. Ein Seelenfresser, garantiert. Es war sowieso ein Wunder, dass sie noch so etwas besass. Sie wollte gerade den Eingang sichern, damit der nicht wieder zuging und sie hier eingesperrt waren, als ihr Lord verlangte, sie sollte bitte die Kiste öffnen, um die sich alle geschart hatten. Sie runzelte die Stirn. Erstens: Bitte. Zweitens: Er wollte diese Ration essen, die schon über tausende Jahre alt war? Natürlich, sie beide waren absolut ausgelaugt und Ilaras Kreislauf war mehr als im Keller, am liebsten hätte sie sich irgendwo hingelegt und nur geatmet, aber sie traute dem allem nicht. Was, wenn alles vergiftet war? Sie bückte sich aber dienstergeben zur Kiste, versuchte sie aufzumachen. Es funktionierte nicht. Nun verstand sie, warum die Knochen um sie herum es nicht geschafft waren. Ein Blick ging auf einen Schädel, als sie ihre Hand auf den Verschluss legte und sich kurz konzentrierte, einen Teil ihrer Macht bündelte. Die Kiste schnappte im selben Moment auf und sie öffnete sie. Herrlich. Eine Karaffe mit abgestandenem Wasser, daneben getrocknetes Irgendwas. Sie nahm die Ration aus der Kiste und stieg über die Schädel, darauf bedacht, nicht auf sie zu treten, als ihr ein Schädel entgegen kam und gegen ihren Schuh knallte. Die Augenhöhlen nach oben schien sie nun ein Toter anzugrinsen und zu sagen „Mädchen, willkommen im Kreise der Todgeheissenen. Der Eintritt kostet den Verstand., sie sah auf, zu Vesperum, der oberhalb der Treppen stand und liebevoll über den Tisch strich. Er war durchgedreht. Er war an der Schwelle dazu von einem Monster zu einem Monstrum zu werden. Der Schädel lag auf ihrem Schuh, zerbröselte im nächsten Moment abrupt. Sie zog rasch ihren Schuh weg, verschüttete dabei fast das wertvolle Totenwasser und trat auf die erste Treppenstufe. Ihr Stiefel war weiss gefärbt.

„Mylord?“, fragte sie leise, da er sehr tief in seiner neuen Welt gefangen schien. Sie sah sich wachsam um. Falls jetzt irgendwo her Tote, Wesen oder sonst was kam war sie es, die sie hier verteidigen musste. Er schien von der Macht jetzt zwar besessen aber so weggetreten, dass er sich lieber mit dem Streicheln des Tisches beschäftigte als damit, sein Leben zu retten- im Gegenteil, er gab sein Leben, seine bisherige Existenz gerade auf.
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#8
"Es gibt einen keinen Ausweg," jappste der Lord, während er mit seinen staubigen Händen nach dem Wasser griff. Die Macht verriet ihm, dass es nicht vergiftet war, so denn er genüsslich einen großen Schluck hinunterstürzte. Im Anschluss reichte er Ilara das restliche Wasser. "Hier," sagte er knapp, während er grinste. "Du musst begreifen, dass es keinen Ausweg gibt." Seine Augen gifteten finster, welche direkt auf seine Dienerin gerichtet waren. Das fade Licht über seinem Schädel warf einen dunklen Schatten in sein Gesicht, während er sprach: "Die dunkle Seite ist Entscheidung und sobald man sich entschieden hat, gibt es kein Zurück, sondern nur ein Vorwärts." Mit der kalten Zunge leckte er sich einige Tropfen Wasser von den Lippen. "Ich sehe, ich spüre, dass du nicht begreifst und nicht begreifen willst." Nun kam der dunkle Dozent in ihm durch, welcher hier an diesem Ort eine Lehrstunde über Verfall hielt, wie passend im Angesicht des nahenden Todes. "Wie einst die ersten dunklen Jedi, die ihrem Willen und Emotion nachgaben, um keine Sklaven der Macht zu sein, geben wir nun auch der dunklen Seite nach, um zu dem zu werden, zu dem wir werden müssen. Es ist unser Schicksal," geiferte der Sith, der sich nun müde an den Tisch mit den Ritualien lehnte. "Du musst begreifen, dass dein altes Leben verloren ist und ein neues Leben beginnt, welches gezeichnet ist durch deinen Willen." Was erklärte er da? War das seine Absolution? Seine finstere Hoffnung? Er sprach davon, alles wegzuwerfen, was ihn als Mensch ausgezeichnet hatte und wollte freiwillig tiefer in die dunkle Seite eintauchen, die bereits seinen Körper verzehrte sowie seine Seele? Vesperum hob leicht seinen Kopf, so dass Ilara ihm noch einmal direkt in die finsteren Augen, tief in seinem Schatten, blicken konnte. "Existenz ohne Bestimmung ist nutzlos. Nur der Wille gibt dem Leben Form!" - Der Darth faselte weiter, obwohl sein Wille scheinbar den Irrungen der dunklen Seite erlegen wahr. "Auch du wirst begreifen, dass die dunkle Seite Heil und Rettung ist, da sie uns befreit," sagte er nüchtern im Anschluss an seine ausführenden aber, wie gehabt, okkulten Worten. Sein Blick schweifte durch den Raum, der immer noch seltsam surreal wirkte. Das Kratzen in den Wänden wurde lauter, scheinbar bewegten sich irgendwelche Wesen in ihnen, die seit Jahrtausenden ungeweckt waren und nun erwacht waren, um die Ankunft dieses Mannes zu begrüßen. Je mehr Vesperum sprach, umso lauter wurde das Krauchen, Schlingen und Beißen in den Wänden. Wer oder was wollte Kontakt aufnehmen? Das fade Licht flimmerte, während sich auch im Geist von Vesperum andere Gedanken breit machen konnten.

Er schwieg. Seine Lippen lagen still aufeinander, während sein Körper erschöpft an den Tisch lehnte. Kränklich schloss er seine Augen, die nur schwer zufielen, wie alte Tore. Der Sith fühlte die Präsenz der ersten Finsteris, des Bogan, welches die ersten Jedi verführte. Es war ein Gefühl von Macht das ihn umfing, auch wenn Teile seiner Seele sich immer noch gegen diese Wandlung sperrten. Ein Teil seines Herzens schrie laut - Nein - als er diesem Gefühl von Stärke nachgeben wollte. Was war das? Vesperum verlor sich in seiner wirren Seele. Verschiedene Facetten seines Geistes keimten auf. Amaranthine, seine Mutter, sein erster Mord und seine Flucht, seine Thronbesteigung und sein Anspruch, alles besser zu machen. All diese Erlebnisse begannen sich vor seinem inneren Auge zu manifestieren, wie reale Abbilder, bevor sie im dunklen Schlund dieses Ortes ertranken. Schuld, Sühne und Machthunger paarten sich in einer unheiligen Allianz, die Vesperum lachen und weinen ließ. Aus seinen geschloßenen Augen drangen salzige Tränen der Vergangenheit, während sein Mund ein irres Lachen bildete, welches seine Zukunft darstellte. Sein Gesicht war völlig psychotisch verstellt. Er lachte und weinte laut, ohne sich um Ilara zu kümmern. Der Wahnsinn schlich sich ein. Darth Vesperum war auf dem Weg sich völlig der dunklen Seite zu zuwenden, ohne das seine Hand etwas tun konnte. Sie konnte nur zusehen, wie dieser Mann oder, was von ihm übrig war, immer mehr zerfiel, um das zu werden, was er sich wünschte: ein Gebieter des Lebens und der Zeit.

Eine arkane Stimme drang aus dem Schatten des Raumes, welche alt und blechernd in die Stille drang. "Gut," sagte die Stimme, welche, wie ein kalter Windhauch an den Ohren vorbeistrich. Es war nur dieses eine Wort, welches erklang und dann wieder verschwand. Schlagartig ebbte das Kratzen in den Wänden ab. Es wurde still, absolut totenstill an diesem verfluchten Ort. Vesperum gefangen in sich selbst, geiferte, lachte und weinte, da ihm klar wurde, dass seine Entscheidung getroffen war.

In seinem Hintergrund fiel eine alte Steinwand zurück, offenbarte ein neues Portal, welches noch tiefer in die Höhlen führte. Es war ein großer Korridor, in dem sich dunkle Fackeln entflammten, wie von Geisterhand geführt. Dieser Korridor trieb einen großen, staubigen Windstoß durch die Vorhalle, welche im Staub zu etrinken drohte. Vesperum, durch das Staubproblem aus seinem Wahn gerissen, stieß sich sanft vom Altar ab, trat neben Ilara und blickte in den nächsten Schritt seines Lebens: der Weg in den wahren Abyss. Mit zittrigen Händen hob er seine Kapuze an, um diese wieder über seinen Schädel zu werfen. Dies tat er langsam und andächtig. Ein düsteres sowie leises Lachen drang aus seiner Kehle, welches zugleich seltsam traurig klang, wie die Erkenntnis bald sterben zu müssen. Sanft ließ er seinen Blick zu Ilara neben sich fallen. "Bist du bereit?" - versichterte sich der Lord, auch wenn er als Sith im Zweifel keine Rücksicht darauf nehmen würde. "Es geht nur vorwärts, meine Adeptin. Nur dort können wir uns aus diesem Gefängnis befreien," sagte er, bevor er seinen linken Arm hob, um in den dunklen Korridor zu zeigen. Es gab keinen Ausweg. Der Staub legte sich, während Vesperum seinen Mut suchte, weiter zu gehen. Er spürte, dass seine Schülerin zweifelte, gar fürchtete aber dieser Fakt war ihm egal; zeitweise genoss er sogar ihre Angst, da sie ihm zeigte, dass er auf dem richtigen Weg war. Ihre Zweifel ignorierend grinste er hämisch seinem eigenen Verfall entgegen.
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#9
Er sagte nur, was sie schon wusste. Aber mit diesen paar Worten Es gibt keinen Ausweg machte er ihr klar, dass sie sich hier nun für etwas entschieden hatte, was sie nicht wieder rückgängig machen konnte. Sie musste den Rest ihres Lebens damit klarkommen. Mit der Kälte, der Angst, der Dunkelheit, der Enge in der Brust- und seiner wirren Art. Noch war in ihr der Keim des Widerstandes. Sie würde alles schaffen. Alles. Sicher. Auch wenn sie hier fast unterging würde sie wieder hochkommen, sich gegen die Macht, all das Dunkel stemmen können. Es war ein kindlicher Trotzgedanke, aber er gab ihr gerade so viel Kraft, dass sie eine innere Ruhe fand, klar überlegen konnte und sicherer schien. In ihrem Leben war so manches schief gelaufen und doch stand sie eben hier. Doch würde sie im Geld schwimmen, Luxus haben, alles bekommen was sie wollte und viel mehr- Fakten, die sie nicht genau wusste, aber sich einfach einredete. Zudem würde die Enge in der Brust weichen, sobald sie hier raus waren, garantiert. Sie griff nach dem Wasser und wartete erst mal ab, ob das Wasser beim Lord etwas anrichtete. Am Ende war es nicht vergiftet sondern so abgestanden und sonst wie verunreinigt. Sie konnte warten, auch wenn sie kurz vor dem Abgrund stand. Als sie einige Sekunden gewartet hatte trank sie gierig einen Schluck. Dieses abgestandene Wasser erschien ihr gerade als das beste Getränk überhaupt. Es stärkte sie, sie fühlte beinahe, wie ihr Blut flüssiger wurde, auch ob der geringen Menge. „Es gab noch nie einen Ausweg.“, stellte sie schlicht fest. „Nur den Widerstand oder die Reise mit dem Fluss.“, damit trank sie den Rest aus und fühlte die totbringenden Augen auf sich. Sie sah ihn an, fühlte sich gleich wie versteinert, als er sie fixierte. Im nächsten Moment glaubte sie, er liesse einen grossen Teil ihrer selbst in diesem Moment sterben.

Sie leckte sich über die Lippen, die letzten, wichtigen Tropfen erheischend und konnte den Blick nicht von ihm nehmen. Seine Worte drangen tief in ihr ein und sie wollte sie sich merken, alles merken, jeden Moment, nichts, nie wieder vergessen. Nichts, was wichtig war. Was er sagte war wichtig, wenn sie überleben wollte. Wann hatte sie sich bitte entschieden? Sie war gefangen genommen worden, hatte opportun gehandelt und war nun hier, richtig? Sie war ihm gefolgt, weil es richtig schien, weil er ihr so schien, als ob sie bei ihm nicht nur die unterste Dienstmagd wäre- sondern vielleicht die, die der Dienstmagd zwischendurch den Kopf abschlagen durfte und dann ihren Platz einzunehmen. „Wie soll ich begreifen, wenn ich es für wichtiger halte, so schnell wie möglich hier wegzukommen?“, sie hatte keine Zeit dazu, sich philosophisch zu betätigen, verdammt! Wie er hier so schwärmerisch herumzog und immer durchgedrehter wurde, das konnte sie sich nicht leisten. „Ich will vorwärts.“, murmelte sie noch, ehe er weitersprach. Nun wollte er ihr scheinbar noch eine Geschichtslektion geben. Konnten sie das nicht tun, wenn sie hier rauswaren? Die Wände begannen immer mehr zu leben, sich zu regen, gaben Laute von sich und er redete hier übers Leben an sich? Sie sah sich jetzt um, musterte jede dunkle Ecke und war misstrauisch. Sie schnaufte nach seinen Worten und sah ihn erneut an. Der Wille zur Macht war wohl auch das, was sie hierhin getrieben hatte- und das, was sie nun so sehr fürchtete. Der Preis war immens. Sie wusste es ganz instinktiv, wusste aber genau so, dass sie verloren war, dass sie keine Chance hatte, etwas anderes zu erlangen wollte sie sich hier nicht zu den Skeletten legen. „Schöne Worte. Und was ist der Preis?“, fragte sie noch. Aber er redete scheinbar einfach weiter, faselte fast vor sich her, ging immer mehr in der Macht und seinem Wahnsinn auf, den sie schon gespürt hatte. Hier wurde er genährt, besser und schneller, als überall. Ihr altes Leben bedeutet ihr nicht viel. Es war sogar eine Last. Die Schuld, die sie auf dem Weg hierhin nochmals, erneut, eindringlich, immer wieder gesehen hatte machte das klar. Sie musste vergessen, legitimieren, sich lösen, autark werden, natürlich. Sie wollte das auch. Aber das erreichte man nicht darin, indem man in einer Grotte stand und Reden schwang, oder?

Seine Augen schienen immer dunkler, finsterer zu werden, so, wie ihr die blosse Angst vorhin vorkam. Sie blieb stehen und sah ihn an, bereit das anzugreifen, was Besitz von ihm ergriff. Nur sah sie im selben Moment ein, dass es nicht ging. Er wollte es, brauchte es. Irgendwo schien ihn das Ganze zu komplettieren, auf eine völlig falsche Weise. Heil und Rettung- sie konnte sich vorstellen, dass die dunkle Seite alles war. Aber kein Heil. Eine Rettung vor dem Tod vielleicht, eine Rettung vor sich selbst, aber Heil fand kein einziger Verdammter. Und Verdammte waren die, die mit der Macht geboren waren. Sie gab Macht, erfüllte, stärkte und bot neue Perspektiven. Aber zu einem horrend hohen Preis. Im nächsten Moment hörte sie die Wand in der Nähe und musste den Blick lösen. „Mylord, wir sollten verschwinden. Was braucht Ihr?“, versuchte sie rational zu sein. Er wollte hier sicher nicht andächtig über einen Ritualtisch streicheln und etwas abgestandenes Wasser trinken. Nun begann er auch noch zu Weinen! Und sie wusste gar nicht, wo sie hinsehen sollte. Sie blickte die Wände entlang, um ihn nicht anzusehen ehe er lachte. Er lachte! Der war vollkommen dem Durchdrehen verfallen. Das Lachen war laut, sureal, seine Tränen ebenso. „Wir sollten hier wirklich raus!“, das Ding flog gleich ein.

Als sie nun wieder zu ihm sah erstarrte sie. Was war das? Sie machte einen halben Schritt rückwärts. Der Wahnsinn kam immer tiefer in ihn und suchte sich ein neues Heim, was er nur zu gerne bot.
Sie wollte ihn gerade ziemlich grob am Arm packen und mitschleifen, als eine Stimme sie erzittern liess. Gut? Was war hier bitte gut?! Im nächsten Moment starrte sie in die erneute Dunkelheit. Staub traf auf ihr Gesicht, setzte sich an ihrem Mantel fest, der bald mehr Staub als alles andere war. Ilara konnte nichts anderes tun als trocken zu schlucken. Dass Vesperum weitergehen würde war klar. Das Lachen liess sie erbeben und sie schloss kurz die Augen, nur um die ihrer toten Schwester zu sehen. War sie bereit, alles aufzugeben? Sie musste es wohl sein. „Natürlich.“, murmelte sie nur und starrte zu den dunklen Lichtern. „Mylord, der Vortritt gehört Euch.“, ihre Hand legte sich vorsichtig an ihre kleine Klinge, die an ihrem Gürtel hing. Was auch immer hier vor sich ging, es würde angreifen. Das war vielleicht eine ihrer guten Seiten: gerade, wenn es am meisten um Angst und Zweifel ging konnte sie ihn kurzzeitig zur Seite stellen und halbwegs rational denken. Wenn andere vor Angst erbebten spornte es sie an, sich der Angst zu stellen. Nur der Korridor, der lange, der hatte ihrem inneren Gleichgewicht gar nicht gut getan. Ob sie sich befreien würden war eine andere Frage. Aber es war ein Weg. Immerhin, es ging gerade aus.
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#10
Die Zeit blieb stehen, wie dieser Ort waren sie zeitlos geworden, in ihrem Gefängnis von Gier und Selbstsucht. Einige Gefühle wollten einfach nicht sterben und diese Gefühle waren der Fluch, der sie verfolgte. Gefühle, die mehr Gift als Hoffnung waren, dennoch redete sich der dunkle Lord ein, dass diese fremde Finsternis mehr mit ihm zutun hatte als sein altes Leben. Es war diese wahnhafte Idee, dass es nur die Finsternis gab und diese keines lebendigen Lichtes bedürfte. Ja, er war wahnsinnig, ob des Schmerzes seiner Vergangenheit. Es gab keinen Heimweg mehr, für beide war dies alles, was übrig blieb. Die Worte von Ilara drangen nicht mehr zum Sith durch, da sein Wille einzig und allein diesem Ort hier galt. Er entfachte ihn, wie ein Feuer; wie das Licht der Fackeln, die monoton in ihrem schwarzen Licht brannten. "Sansa," murmelte Darth Vesperum als er einen Gedanken in Richtung seiner alten Freundschaft warf. Scheinbar erinnerte er sich an die guten Tage, als er nur ein Mensch gewesen war, sogar ein absolut bedeutungsloser Müllverbrenner auf Fondor. Doch nun war er auf dem Weg zu einer Macht, die selbst der alte Imperator gemieden hatte. Die reine dunkle Seite erwartete die beiden. Ein alles verzehrendes Monster lag vor ihnen. Die Aura, die sich den beiden offenbarte, war tief schwarz, kalt und leer. Beide gingen in das große Mysterium, was einst Revan verführt hatte und viele weitere Jedi: die reine Dunkelheit. Keine Ideologie lag vor ihnen, sondern die schlichte Erkenntnis, dass an diesem Ort kein Leben mehr war. Wo kein Leben ist, ist auch kein Licht. Es war falsch. Es war ein Ort, der nicht existieren dürfte aber es dennoch tat. Diese beißende Energie blendete den Geist von Vesperum, der eine solche Macht besitzen wollte, um endlich frei von weltlichen Zwängen zu sein, wie Verlust, Liebe und Trauer. Mehr sein als nur ein Lebewesen, das war sein Ziel. Ein verrücktes Ziel, dem er sich immer weiter näherte. Die dunkle Seite war die Antwort auf seine einstige Schwäche, die seiner verschwundenen Sansa, seiner alten Freundin, immer noch inne wohnte. Eine Schwäche, die auf falsches Mitgefühl zu sich und anderen baute. Darth Vesperum wagte nun doch einen Blick zurück. Ja, sie waren gefangen, faktisch isoliert; hier war nichts, was einem am Leben erhielt, außer diese staubige Kiste mit alten Rationen.

Der Blick zurück offenbarte mehr als jeder Satz hätte sagen können. Seine Augen glimmten in einem schwarzen Nebel auf, der um das sanfte Gelb seiner Augen kreiste. Der Mund des Sith wurde absolut schmal, energisch verschlossen und so wurde seine Mimik seines steinernen Willen. Ilara war in diesem Moment zum nutzlosen Beiwerk geworden; sein Blick glitt als er in Korridor blickte, an ihr vorbei. "Das sind also die Hände des Schicksals," formulierte er trocken mit einem kratzenden Unterton. Dabei blickte er sie nicht an. Der dunkle Lord wollte sich nicht behindern lassen, auch nicht durch seine einzige Gefährtin an diesem Ort. Er war bereits alles zu opfern, um endlich frei von seiner Menschlicht zu sein, die ihm so viel Kummer bereitet hatte. Der Sith ging in den Korridor. Festen Schrittes trat er auf, um sich dem Ziel seiner gewünschten Allmacht zu nähern. Plötzlich passierte etwas. Die Bodenplatten des Korridors begannen zu brodeln, herauszubrechen und skelettierte Hände ragten heraus. Vesperum, geschockt sowie perplex warf sich zurück, aktivierte seine feuerrote Klinge und blieb stehen, um das Schauspiel zu betrachten. Aus dem Korridor und dem Boden entstiegen Untote. Wahrliche untote Wesen, welche zum Teil schon Skelette waren aber zu einem groß Teil mumifiziert, so dass totes Fleisch von ihnen herabhing. Was war das?

"Ilara," rief der Lord und war nun doch froh, eine Kampfgefährtin zu haben. Die Klinge schützend vor sich haltend, ging er einige Schritte zurück, um sich neben seine Dienerin zu stellen. Die Untoten schlurften krauchend, jammernd und heulend auf die beiden Sith zu. Darth Vesperum war nicht panisch, nur erstaunt, welche Kräfte hier wirkten. Er war gefasst, auch ob dieser dunklen Mächte, die untotes Fleisch aus dem Boden rissen, um es gegen sie einzusetzen. Die toten Wesen, immer noch menschenähnlich, torkelten weiter auf sie. In ihren Händen befanden sich alte Klingen und Dolche. Das krauchende Stöhnen der Untoten war grausame Musik an diesem stillen Ort.

"Eine Prüfung und Preis," sagte der Lord, einen Untoten mit dem Lichtschwert in zwei Hälften trennend. Die Klinge warf ein rotes Licht auf die dunklen Wände, welches seltsam beruhigend wirkte, wo sonst nur dunkelblaues und fades Licht war. Immer mehr Gruseliges schob sich auf die beiden zu. Es gab nur eines: Kampf. Selbst Vesperum begann eine gewisse Angst in seinem Geiste zu vernehmen, da er solche Kräfte nicht erwartet hatte. Eine unnatürliche Angst ließ ihn voller Aggression die Untoten angreifen. "AAAAhh...," machte er dabei, da es ihm viel Mühe kostete nach all den Torturen gezielte Schläge zu vollführen.
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