Umkehren konnten sie ja nicht einmal mehr. Sie störmten einfach auf sie zu, würden sie verfolgen und nach ihnen greifen und ihren Tribut wollen: ihr Leben. Wollten sie sie einfach warnen ginge das anders. Diese Wesen waren von Kräften beseelt die vom Tode anderer lebten. Und solches Leben, hier Unleben, musste ausgelöscht werden. Sie waren es nicht wert, alleine ihr Aussehen war grässlich. Die Dämpfe, die ihnen entwichen vernebelten beinahe Ilaras Sinne, machten sie träge und unachtsamer, so dass ihr Umhang von mehreren dieser Todeswesen zerschnitten wurde, auch ihre Haut in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Schmerz allerdings riss sie aus der Betäubung des Gases wieder hervor. Wenn sie noch mehr dieser Wesen töteten würden sie hier vergast. Der Strom der Toten kam unausweichlich immer weiter auf sie zu. In Ilara wurde das letzte bisschen Hoffnung gerade durch ihre blosse, widerwärtige Anwesenheit zerstört. Würden sie auch so enden? Sie würde sich vorher die eigene Klinge durchs Herz jagen. Sie wollte ihrem Meister gerade noch etwas entgegenbrüllen, ungeachtet dessen, was er dann mit ihr mache würde, als eine wahrhafte Explosion der Macht neben ihr vor sich ging. Sie hielt augenblicklich den Atem an, als sie die Welle fühlte, die den Raum ergriff.
Es knallte, Körper zerbersteten, einige der blutleeren Toten explodierten und dekorierten die ekelhaften Wände mit ihrem eigenen Restkörper. Das Gas schien seine Wirkung verloren zu haben und zu ihrem Schrecken musste Ilara, ihrer Sinne nun wieder bewusster, feststellen, dass ihr schützender Umhang passé war, ihre Hose dicht über dem Knie zerschlissen, die Haut aufgeplatzt und blutend sich mit diesen Leichenteilen vermischte. Ein Ekel ergriff sie. Ein überragender Ekel. Sie hatte das Gefühl, die Toten würden durch ihre Wunden in sie hineinkriechen. Es war nicht so, dass die Wunden besonders schmerzte, irgendwo war sie froh um diesen Reiz, es war einfach der Kontakt ihres Blutes mit dem der zerborstenen Körper. Sie stand ganz still da, regte sich nicht mehr, nur ihr Kiefer mahlte. „Das ist purer Wahnsinn.“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu allem anderen. Energisch riss sie sich einen weiten Teil ihrer Hose weg, wischte mit dem Rest, den sie in der Hand hielt ihre Haut frei, riss sich den Mantel von den Schultern, der über und über mit den Fetzen dieser Wesen bedeckt war. Vesperum stand einfach nur neben ihr und schien noch nach Feinden Ausschau zu halten. Bitte, er sollte sie töten, sie hatte Wichtigeres zu tun, nämlich ihren hellen Körper, ihren letzten Tempel, von diesem Unleben zu befreien. Die Übelkeit drang immer mehr in Richtung Magen, vor allem als sie ein Auge aus ihrem Haar fischte. Als sie sich umdrehte bemerkte sie, dass immerhin der Strom der Toten aufgehört hatte. Vesperum sollte das hier alles hochbomben, aufs Mal, dem ganzen ein Ende setzen, den Bildern, die sie nie wieder vergessen konnte, den Gefühlen, die ihr Herz umklammerten und vom freien Schlagen hinderten. Sie keuchte, weniger müde als einfach nur kraftlos. Ihre Klinge, die letzte Sicherheit ihres Lebens, gab ihren beruhigenden, surrenden Klang von sich. Als Vesperum sie direkt ansprach rechnete sie mit einer erneuten Aktion. Ihr blieb keine Wahl als dieser zu folgen, wenn sie nicht den ekelhaften Gestalten hier Gesellschaft leisten wollte. Hier sterben? Nie und nimmer. Nicht bei diesem Abschaum, der aus irgendwelchen Gründen hier herumlungerte wie mieses Gewürm. Sie versuchte möglichst wenig zu atmen um diesen Geruch nicht tief in sich aufzunehmen. Aber es war zu spät: sie würde diesen Geruch nie wieder vollends aus der Nase bekommen. Das Gehirn merkte sich viel. Vor allem Gerüche. Sie erinnerte sich noch immer an den Duft ihrer Mutter, ihrer Schwester, der dreckigen Strassen, ihres Mannes- und nun an diesen verdammten Ort. Ilara wartete, bis Vesperum vorausging, damit sie den Rücken decken konnte. Am Ende rannten ihnen die Stauten nach, denen sie vorher besser die Klinge durch den Körper gerammt hätte nur um sicher zu sein, dass sie da blieben, wo sie warten.
Sie drehte ihm den Rücken zu und starrte in die Dunkelheit, ehe sie zwei Worte hörte. Ihr Kopf schoss direkt zur Seite. gut gemacht, sie runzelte die Stirn, unsicher, ob sie nicht wirklich den Verstand verlor so wie er. Gut gemacht? Wann hatte sie das bitte das letzte Mal gehört? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Sollte sie sich nun freuen wie ein gezähmtes Schosstierchen? Sie sah zu ihm, einfach nur abwartend, der Situation misstrauend. Als keine Abschwächung seines Lobes kam antwortete sie nur: „Meine Bestimmung.“, aber sie würde sich diese beiden Worte merken, die ihr gerade mehr Erleichterung gaben als das muffige Wasser aus der Kiste.
Die Schritte waren wieder überlaut in der Stille, als sie sich in Bewegung setzten. Ilara deckte Vesperums Rücken und ihren Rückweg ab, ging einfach genau hinter ihm, damit sie ja nicht auf diese Knochen, Gewebsfetzen oder sonstiges treten musste. Als sie neben sich jedoch einen dieser Untoten mit einem Messer in der Hand sah kam in ihr doch der Wille der Eroberung zurück. Sie bückte sich und entnahm dem noch entstellteren, final toten Körper das Messer, wischte es an der halbwegs sauberen Garderobe der Leiche ab und steckte es ein. Es war seltsam, aber dieser Akt gab ihr den nötigen Triumph den sie brauchte, um weiterzugehen. So wie die Angst in ihm aufkroch waren es bei ihr die Bedenken und die Gedanken, die ihr lauthals zuschrien, dass sie gehen sollte. Angst war hier eher hinderlich. Die Angst war seine Emotion, da er etwas erreichen wollte. Sie konnte nur sterben, er konnte versagen. Sie war ihm sofort wieder auf den Fersen, als er nach ihr rief, folgte ihm wie der Schatten, der im ersten Korridor hinter ihnen herging. Nur war es bei ihr keine Angst, die sie ausstrahlte. Sie strahlte im Moment einfach Nichts aus. Sie tarnte sich gerade, versuchte in den Schatten zu verschwinden. Eigentlich eine ihrer einfachsten Übungen. Einmal war sie hier, dann war sie weg. Sie belauschte, hörte fast alles, war ungreifbar. Aber hier schien das nicht so richtig zu funktionieren.
Die Stimme tauchte wieder auf. Wurde sie noch ihr letzter Wegbereiter? Die Worte waren wie sie es von Sith-Manier kannte kryptisch, doch wies sie einen klaren Weg. Den, der ihr Lord „Macht“ nannte. „Lesen?“, sie sah ihn an. Man konnte viel lesen, aber ob es dann effektiv so war, war immer die zweite Frage. „Nun denn haben die Bücher wohl einmal Recht behalten.“, murmelte sie und lauschte, ob nicht doch irgendwo eine neue Höllenausgeburt auf sie wartete. „Dann ist es wohl nicht besonders sterbsam, ein alter Lord werden zu wollen, wenn sie ihre Armee aus verfaulten Leichen vorschicken, die sowieso keine Chance haben.“. Es war der letzte Hinweis ihrer Gesinnung, bevor sie den nächsten und wohl finalen Part betraten. Wollte er das wirklich tun? Er packte seine Klinge weg, während sie mit einem griff die beiden Klingen trennte und nun zwei Schwerter hatte. Sie war keine Linkshänderin aber es schaffte Eindruck zwei solcher Klingen zu halten. Da sie niemanden mehr hinter sich wähnte drehte sie sich nun um, doch auch interessiert, was nun noch kommen würde. Die Gier Vesperums griff um sich und auch Ilara war davon nicht gefeit. Sein Elan, mit dem er diesem Etwas entgegentrat konnte nicht grundlegend falsch sein. Oder?
Es knallte, Körper zerbersteten, einige der blutleeren Toten explodierten und dekorierten die ekelhaften Wände mit ihrem eigenen Restkörper. Das Gas schien seine Wirkung verloren zu haben und zu ihrem Schrecken musste Ilara, ihrer Sinne nun wieder bewusster, feststellen, dass ihr schützender Umhang passé war, ihre Hose dicht über dem Knie zerschlissen, die Haut aufgeplatzt und blutend sich mit diesen Leichenteilen vermischte. Ein Ekel ergriff sie. Ein überragender Ekel. Sie hatte das Gefühl, die Toten würden durch ihre Wunden in sie hineinkriechen. Es war nicht so, dass die Wunden besonders schmerzte, irgendwo war sie froh um diesen Reiz, es war einfach der Kontakt ihres Blutes mit dem der zerborstenen Körper. Sie stand ganz still da, regte sich nicht mehr, nur ihr Kiefer mahlte. „Das ist purer Wahnsinn.“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu allem anderen. Energisch riss sie sich einen weiten Teil ihrer Hose weg, wischte mit dem Rest, den sie in der Hand hielt ihre Haut frei, riss sich den Mantel von den Schultern, der über und über mit den Fetzen dieser Wesen bedeckt war. Vesperum stand einfach nur neben ihr und schien noch nach Feinden Ausschau zu halten. Bitte, er sollte sie töten, sie hatte Wichtigeres zu tun, nämlich ihren hellen Körper, ihren letzten Tempel, von diesem Unleben zu befreien. Die Übelkeit drang immer mehr in Richtung Magen, vor allem als sie ein Auge aus ihrem Haar fischte. Als sie sich umdrehte bemerkte sie, dass immerhin der Strom der Toten aufgehört hatte. Vesperum sollte das hier alles hochbomben, aufs Mal, dem ganzen ein Ende setzen, den Bildern, die sie nie wieder vergessen konnte, den Gefühlen, die ihr Herz umklammerten und vom freien Schlagen hinderten. Sie keuchte, weniger müde als einfach nur kraftlos. Ihre Klinge, die letzte Sicherheit ihres Lebens, gab ihren beruhigenden, surrenden Klang von sich. Als Vesperum sie direkt ansprach rechnete sie mit einer erneuten Aktion. Ihr blieb keine Wahl als dieser zu folgen, wenn sie nicht den ekelhaften Gestalten hier Gesellschaft leisten wollte. Hier sterben? Nie und nimmer. Nicht bei diesem Abschaum, der aus irgendwelchen Gründen hier herumlungerte wie mieses Gewürm. Sie versuchte möglichst wenig zu atmen um diesen Geruch nicht tief in sich aufzunehmen. Aber es war zu spät: sie würde diesen Geruch nie wieder vollends aus der Nase bekommen. Das Gehirn merkte sich viel. Vor allem Gerüche. Sie erinnerte sich noch immer an den Duft ihrer Mutter, ihrer Schwester, der dreckigen Strassen, ihres Mannes- und nun an diesen verdammten Ort. Ilara wartete, bis Vesperum vorausging, damit sie den Rücken decken konnte. Am Ende rannten ihnen die Stauten nach, denen sie vorher besser die Klinge durch den Körper gerammt hätte nur um sicher zu sein, dass sie da blieben, wo sie warten.
Sie drehte ihm den Rücken zu und starrte in die Dunkelheit, ehe sie zwei Worte hörte. Ihr Kopf schoss direkt zur Seite. gut gemacht, sie runzelte die Stirn, unsicher, ob sie nicht wirklich den Verstand verlor so wie er. Gut gemacht? Wann hatte sie das bitte das letzte Mal gehört? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Sollte sie sich nun freuen wie ein gezähmtes Schosstierchen? Sie sah zu ihm, einfach nur abwartend, der Situation misstrauend. Als keine Abschwächung seines Lobes kam antwortete sie nur: „Meine Bestimmung.“, aber sie würde sich diese beiden Worte merken, die ihr gerade mehr Erleichterung gaben als das muffige Wasser aus der Kiste.
Die Schritte waren wieder überlaut in der Stille, als sie sich in Bewegung setzten. Ilara deckte Vesperums Rücken und ihren Rückweg ab, ging einfach genau hinter ihm, damit sie ja nicht auf diese Knochen, Gewebsfetzen oder sonstiges treten musste. Als sie neben sich jedoch einen dieser Untoten mit einem Messer in der Hand sah kam in ihr doch der Wille der Eroberung zurück. Sie bückte sich und entnahm dem noch entstellteren, final toten Körper das Messer, wischte es an der halbwegs sauberen Garderobe der Leiche ab und steckte es ein. Es war seltsam, aber dieser Akt gab ihr den nötigen Triumph den sie brauchte, um weiterzugehen. So wie die Angst in ihm aufkroch waren es bei ihr die Bedenken und die Gedanken, die ihr lauthals zuschrien, dass sie gehen sollte. Angst war hier eher hinderlich. Die Angst war seine Emotion, da er etwas erreichen wollte. Sie konnte nur sterben, er konnte versagen. Sie war ihm sofort wieder auf den Fersen, als er nach ihr rief, folgte ihm wie der Schatten, der im ersten Korridor hinter ihnen herging. Nur war es bei ihr keine Angst, die sie ausstrahlte. Sie strahlte im Moment einfach Nichts aus. Sie tarnte sich gerade, versuchte in den Schatten zu verschwinden. Eigentlich eine ihrer einfachsten Übungen. Einmal war sie hier, dann war sie weg. Sie belauschte, hörte fast alles, war ungreifbar. Aber hier schien das nicht so richtig zu funktionieren.
Die Stimme tauchte wieder auf. Wurde sie noch ihr letzter Wegbereiter? Die Worte waren wie sie es von Sith-Manier kannte kryptisch, doch wies sie einen klaren Weg. Den, der ihr Lord „Macht“ nannte. „Lesen?“, sie sah ihn an. Man konnte viel lesen, aber ob es dann effektiv so war, war immer die zweite Frage. „Nun denn haben die Bücher wohl einmal Recht behalten.“, murmelte sie und lauschte, ob nicht doch irgendwo eine neue Höllenausgeburt auf sie wartete. „Dann ist es wohl nicht besonders sterbsam, ein alter Lord werden zu wollen, wenn sie ihre Armee aus verfaulten Leichen vorschicken, die sowieso keine Chance haben.“. Es war der letzte Hinweis ihrer Gesinnung, bevor sie den nächsten und wohl finalen Part betraten. Wollte er das wirklich tun? Er packte seine Klinge weg, während sie mit einem griff die beiden Klingen trennte und nun zwei Schwerter hatte. Sie war keine Linkshänderin aber es schaffte Eindruck zwei solcher Klingen zu halten. Da sie niemanden mehr hinter sich wähnte drehte sie sich nun um, doch auch interessiert, was nun noch kommen würde. Die Gier Vesperums griff um sich und auch Ilara war davon nicht gefeit. Sein Elan, mit dem er diesem Etwas entgegentrat konnte nicht grundlegend falsch sein. Oder?