Im ersten Moment klangen ihre Worte in Lukes Ohren befremdlich. Wieso sollte jemand Trauer wegen Personen empfinden, die man nie gekannt hatte? Denen man nie begegnet war? Empfand man Trauer nicht nur dann, wenn man eine Verbindung zu jenen gehabt hatte, die einen verlassen hatten und alles andere war einfach nur Mitgefühl für die Trauernden, aber nicht Trauer selbst? Dennoch konnte er ihre aufrichtige Trauer, welche er durch die Macht verspürte, nicht leugnen. Er hatte gelernt der Macht zu vertrauen und daher gab es für ihn in diesem Augenblick auch keinerlei Grund an ihr oder den Gefühlen der jungen Frau zu zweifeln, wenn auch es ihn zugegeben mehr verwirrte, als dass es Licht ins Dunkel gebracht hatte. Es schien, als würden mit jedem Wortwechsel weitere Geheimnisse die Frau vor ihm umgeben. Geheimnisse die sie nicht bereit war Preis zu geben, doch war er nicht anders? Hatte er nicht selbst Geheimnisse, welche er noch lange nicht bereit war andere anzuvertrauen? War nicht die wahre Identität von Darth Vader sein größtes Geheimnis? Etwas, das er bisher lediglich seiner Schwester Leia anvertraut hatte. Zu groß war die Ungewissheit wie man diese Information aufnehmen würde. Zu groß noch die Zweifel, ob dieses Wissen nicht einen Schatten auf ihn und sein Tun werfen könnte. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel, als dass er jetzt bereit wäre darüber zu sprechen. Aber er konnte auch nicht von sich weisen, dass dieses Geheimnis immer mehr zu einer Bürde wurde. Eine Last die er auf seinen Schultern trug und die ihn immer wieder in Situationen brachte, wo er das Gefühl hatte zwischen den Fronten zu stehen. Er kannte die Wahrheit und wie gerne würde er die Wahrheit ans Licht bringen, doch war die Welt noch lange nicht bereit für diese Wahrheit. Zu tief saß noch der Schmerz in den Seelen der Galaxis.
„Doch was, wenn die andere Form nicht das Bild erfüllen kann, welche die Galaxis von ihnen hat?“, kam es mit nachdenklicher und wohl auch ein wenig abwesender Stimme von Luke. Es war nicht so, dass er hier und jetzt eine Antwort erwartete? Wie sollte sie ihm auch eine Frage beantworten können, auf die er selbst nicht einmal eine Antwort fand? Ja, er hatte sich schon viele Male gefragt, ob der Weg, den er ging, wirklich der war, von dem alle erwarteten, dass er ihn ging. Egal wohin er auch gekommen war, egal wen er auf seinen Reisen alles gefragt hatte, jeder hatte eine genaue Vorstellung davon gehabt, was ein Jedi war oder sein sollte. Die Vorstellungen mochten allesamt unterschiedlich ausgefallen sein und doch hatten sie alle einen gemeinsamen Kern gehabt – Ein Jedi war jemand der dem Frieden diente. Welches Recht also hatte er, jemand der durch den Krieg zu dem geworden war, der er heute war, der das Leben so Vieler genommen hatte, sich als Jedi zu bezeichnen? Und doch tat er es. Und doch sahen ihn Andere als genau das. Es waren einfach so viele Fragen die er sich selbst stellte und so wenige Antworten die er fand. Ihm war klar, dass er sich durch diese vielen Fragen, die er sich stellte, oft genug selbst Steine in den Weg legte. Er sich vieles schwerer machte, als vermutlich notwendig, aber er wollte nicht dieselben Fehler begehen, die andere vor ihm begangen hatten. Zweifel konnten durchaus hinderlich sein, aber es ließ sich auch nicht leugnen, dass Zweifel oftmals auch von Nutzen waren. Zweifel konnten dazu führen Dinge zu hinterfragen, die Wahrheit hinter einer Lüge zu offenbaren, Situationen vorsichtiger anzugehen. Nein, Zweifel waren nicht grundsätzlich schlechter Natur. Er musste einfach nur lernen, sich nicht ständig von den hinderlichen in seinem Tun einschränken zu lassen. Aber er stand erst am Anfang eines sehr langen Weges.
Die nächsten Worte der jungen Frau rissen Luke wortwörtlich aus seiner Gedankenwelt und brachten ihn unsanft zurück ins Hier und Jetzt. „Aber das ist unmöglich!“, brach es aus ihm heraus und er sah die junge Frau vor sich mit großen Augen an. „Das ist Jahre her und ... und ich war da noch nicht einmal geboren und du … du bist doch keinesfalls älter als ich … das … wie kann das sein?“ Die Verwirrung war Luke sichtbar auf das Gesicht geschrieben. Er betrachtete die junge Frau vor sich, doch dieses Mal aus einem anderen Fokus heraus. Davor hatte er sie angesehen, um heraus zu finden ob von ihr eine Gefahr drohen könnte oder welche Verletzungen sie hatte, aber er hatte ihrem Aussehen die ganze Zeit über eine untergeordnete Rolle zugewiesen. Jetzt jedoch ließ er seinen Blick über die Konturen ihres Gesichts wandern und Merkmale, die sich bisher lediglich in seinem Unterbewusstsein befunden hatten, fanden ihren Weg in sein Bewusstsein. Je länger er sie ansah, desto mehr Unterschiede fielen ihm zwischen ihr und einem Menschen auf und ihm fiel ebenfalls auf, dass sein Verhalten gerade mehr als nur unangemessen war. Beschämt senkte er den Blick.
„Ich … Es tut mir leid“, sprach er leise und doch waren seine Worte aufrichtig und ehrlich. „Ich wollte damit deine Geschichte nicht anzweifeln. Ich … Nun ja…“ Verlegen fuhr sich Luke mit der Hand über die Haare und hob dann vorsichtig seinen Blick, während auf seinen Lippen ein peinlich gequältes Lächeln lag. „Ich bin auf einer Feuchtfarm auf Tatooine aufgewachsen, da hatte man es nicht so mit Galaktischer Geschichte“, meinte er und ergriff dann ihre ausgestreckte Hand. „Ich hoffe du kannst mir meine Worte verzeihen und bist nicht enttäuscht, dass ich über Firrerre nicht mehr weiß als das, was ich in einer republikanischen Berichterstattung aufgeschnappt habe.“ Und wenn er ehrlich war, konnte er sich an das Meiste davon nicht einmal mehr genau erinnern. Vielleicht hätte er sich nicht immer drücken sollen, wenn seine Schwester versucht hatte ihm etwas über die verschiedenen Kulturen der Galaxis zu erzählen, dann hätte er sich gerade eben mit Sicherheit nicht so blamiert. Langsam ließ Luke ihre Hand wieder los und die selbstbewusste Sicherheit, die er noch davor an den Tag gelegt hatte, schien verschwunden zu sein.
So fühlte er sich zum ersten Male erleichtert den goldenen Protokolldroide auf sich zu staksen zu sehen.
„3PO! Hast du den Falken kontaktiert? Ist alles in Ordnung?“, fragte er den Droiden, froh über die Abwechslung, auch wenn er gerne mehr über Sedraels Verbindung zum alten Orden der Jedi erfahren hätte. Aber vielleicht war diese kurze Unterbrechung auch für sie ein willkommener Ausweg aus einer unangenehmen Situation.
„Master Solo meinte er habe die Situation unter Kontrolle und alles sei normal“, antwortete 3PO, während sein Kopf von einer Seite auf die andere wackelte.
„Dann ist ja-“, fing Luke an und wollte sich schon von dem Droiden abwenden. „Moment. Ist das genau das was Han zu dir gesagt hat?“
„Ja aber selbstverständlich Master Luke. Ich habe ihn sogar extra gefragt ob wir kommen sollen, aber er meinte es sei alles in Ordnung. Alles wie gewohnt“, erklärte 3PO über Lukes Nachfrage ein klein wenig verwundert. „Er hat sogar gefragt wie es bei uns geht. Ich bin absolut überzeugt davon, dass unsere Anwesenheit in keinster Weise von Nöten ist.“
Luke sah den Droiden einen Moment einfach nur an, ehe ihm seufzend ein „Oh Nein“, über die Lippen kam. Diese Worte aus Hans Mund kamen ihm leider zu vertraut vor. Das erste und letzte Mal wo er diese Worte in dieser Kombination von Han gehörte hatte, war auf dem ersten Todesstern gewesen kurz bevor das Chaos losgebrochen war. Wenn er sie nun wieder verwendet hatte, dann war das ein gutes Zeichen dafür, dass am Falken überhaupt gar nichts so war wie es sein sollte.
Luke wandte seinen Blick von dem Droiden weg und zu Sedrael hin.
„Ich weiß es kommt jetzt überraschend“, meinte er fast schon entschuldigend. „Aber wir sollten zurück zu unserem Schiff. Ich befürchte leider, dass Schwierigkeiten aufgetreten sind, die meine Anwesenheit erforderlich machen.“ Er hoffte inständig, dass Han keine Dummheiten gemacht hatte. Es war gewiss kein Zufall gewesen, dass er sich für genau diese Worte entschieden hatte, als 3PO den Falken kontaktiert hatte. Etwas musste schief gelaufen sein. Ein Zwischenfall mit den abgestürzten Piloten schloss er allerdings aus, denn dann wäre die Kontaktaufnahme sicherlich anders verlaufen und man hätte Chewies Gebrüll mit Sicherheit auch gehört. Aber irgendetwas war nicht ganz nach Hans Plan verlaufen. So wenig, wie es damals auf dem Todesstern nach Hans Plan verlaufen war.
„Doch was, wenn die andere Form nicht das Bild erfüllen kann, welche die Galaxis von ihnen hat?“, kam es mit nachdenklicher und wohl auch ein wenig abwesender Stimme von Luke. Es war nicht so, dass er hier und jetzt eine Antwort erwartete? Wie sollte sie ihm auch eine Frage beantworten können, auf die er selbst nicht einmal eine Antwort fand? Ja, er hatte sich schon viele Male gefragt, ob der Weg, den er ging, wirklich der war, von dem alle erwarteten, dass er ihn ging. Egal wohin er auch gekommen war, egal wen er auf seinen Reisen alles gefragt hatte, jeder hatte eine genaue Vorstellung davon gehabt, was ein Jedi war oder sein sollte. Die Vorstellungen mochten allesamt unterschiedlich ausgefallen sein und doch hatten sie alle einen gemeinsamen Kern gehabt – Ein Jedi war jemand der dem Frieden diente. Welches Recht also hatte er, jemand der durch den Krieg zu dem geworden war, der er heute war, der das Leben so Vieler genommen hatte, sich als Jedi zu bezeichnen? Und doch tat er es. Und doch sahen ihn Andere als genau das. Es waren einfach so viele Fragen die er sich selbst stellte und so wenige Antworten die er fand. Ihm war klar, dass er sich durch diese vielen Fragen, die er sich stellte, oft genug selbst Steine in den Weg legte. Er sich vieles schwerer machte, als vermutlich notwendig, aber er wollte nicht dieselben Fehler begehen, die andere vor ihm begangen hatten. Zweifel konnten durchaus hinderlich sein, aber es ließ sich auch nicht leugnen, dass Zweifel oftmals auch von Nutzen waren. Zweifel konnten dazu führen Dinge zu hinterfragen, die Wahrheit hinter einer Lüge zu offenbaren, Situationen vorsichtiger anzugehen. Nein, Zweifel waren nicht grundsätzlich schlechter Natur. Er musste einfach nur lernen, sich nicht ständig von den hinderlichen in seinem Tun einschränken zu lassen. Aber er stand erst am Anfang eines sehr langen Weges.
Die nächsten Worte der jungen Frau rissen Luke wortwörtlich aus seiner Gedankenwelt und brachten ihn unsanft zurück ins Hier und Jetzt. „Aber das ist unmöglich!“, brach es aus ihm heraus und er sah die junge Frau vor sich mit großen Augen an. „Das ist Jahre her und ... und ich war da noch nicht einmal geboren und du … du bist doch keinesfalls älter als ich … das … wie kann das sein?“ Die Verwirrung war Luke sichtbar auf das Gesicht geschrieben. Er betrachtete die junge Frau vor sich, doch dieses Mal aus einem anderen Fokus heraus. Davor hatte er sie angesehen, um heraus zu finden ob von ihr eine Gefahr drohen könnte oder welche Verletzungen sie hatte, aber er hatte ihrem Aussehen die ganze Zeit über eine untergeordnete Rolle zugewiesen. Jetzt jedoch ließ er seinen Blick über die Konturen ihres Gesichts wandern und Merkmale, die sich bisher lediglich in seinem Unterbewusstsein befunden hatten, fanden ihren Weg in sein Bewusstsein. Je länger er sie ansah, desto mehr Unterschiede fielen ihm zwischen ihr und einem Menschen auf und ihm fiel ebenfalls auf, dass sein Verhalten gerade mehr als nur unangemessen war. Beschämt senkte er den Blick.
„Ich … Es tut mir leid“, sprach er leise und doch waren seine Worte aufrichtig und ehrlich. „Ich wollte damit deine Geschichte nicht anzweifeln. Ich … Nun ja…“ Verlegen fuhr sich Luke mit der Hand über die Haare und hob dann vorsichtig seinen Blick, während auf seinen Lippen ein peinlich gequältes Lächeln lag. „Ich bin auf einer Feuchtfarm auf Tatooine aufgewachsen, da hatte man es nicht so mit Galaktischer Geschichte“, meinte er und ergriff dann ihre ausgestreckte Hand. „Ich hoffe du kannst mir meine Worte verzeihen und bist nicht enttäuscht, dass ich über Firrerre nicht mehr weiß als das, was ich in einer republikanischen Berichterstattung aufgeschnappt habe.“ Und wenn er ehrlich war, konnte er sich an das Meiste davon nicht einmal mehr genau erinnern. Vielleicht hätte er sich nicht immer drücken sollen, wenn seine Schwester versucht hatte ihm etwas über die verschiedenen Kulturen der Galaxis zu erzählen, dann hätte er sich gerade eben mit Sicherheit nicht so blamiert. Langsam ließ Luke ihre Hand wieder los und die selbstbewusste Sicherheit, die er noch davor an den Tag gelegt hatte, schien verschwunden zu sein.
So fühlte er sich zum ersten Male erleichtert den goldenen Protokolldroide auf sich zu staksen zu sehen.
„3PO! Hast du den Falken kontaktiert? Ist alles in Ordnung?“, fragte er den Droiden, froh über die Abwechslung, auch wenn er gerne mehr über Sedraels Verbindung zum alten Orden der Jedi erfahren hätte. Aber vielleicht war diese kurze Unterbrechung auch für sie ein willkommener Ausweg aus einer unangenehmen Situation.
„Master Solo meinte er habe die Situation unter Kontrolle und alles sei normal“, antwortete 3PO, während sein Kopf von einer Seite auf die andere wackelte.
„Dann ist ja-“, fing Luke an und wollte sich schon von dem Droiden abwenden. „Moment. Ist das genau das was Han zu dir gesagt hat?“
„Ja aber selbstverständlich Master Luke. Ich habe ihn sogar extra gefragt ob wir kommen sollen, aber er meinte es sei alles in Ordnung. Alles wie gewohnt“, erklärte 3PO über Lukes Nachfrage ein klein wenig verwundert. „Er hat sogar gefragt wie es bei uns geht. Ich bin absolut überzeugt davon, dass unsere Anwesenheit in keinster Weise von Nöten ist.“
Luke sah den Droiden einen Moment einfach nur an, ehe ihm seufzend ein „Oh Nein“, über die Lippen kam. Diese Worte aus Hans Mund kamen ihm leider zu vertraut vor. Das erste und letzte Mal wo er diese Worte in dieser Kombination von Han gehörte hatte, war auf dem ersten Todesstern gewesen kurz bevor das Chaos losgebrochen war. Wenn er sie nun wieder verwendet hatte, dann war das ein gutes Zeichen dafür, dass am Falken überhaupt gar nichts so war wie es sein sollte.
Luke wandte seinen Blick von dem Droiden weg und zu Sedrael hin.
„Ich weiß es kommt jetzt überraschend“, meinte er fast schon entschuldigend. „Aber wir sollten zurück zu unserem Schiff. Ich befürchte leider, dass Schwierigkeiten aufgetreten sind, die meine Anwesenheit erforderlich machen.“ Er hoffte inständig, dass Han keine Dummheiten gemacht hatte. Es war gewiss kein Zufall gewesen, dass er sich für genau diese Worte entschieden hatte, als 3PO den Falken kontaktiert hatte. Etwas musste schief gelaufen sein. Ein Zwischenfall mit den abgestürzten Piloten schloss er allerdings aus, denn dann wäre die Kontaktaufnahme sicherlich anders verlaufen und man hätte Chewies Gebrüll mit Sicherheit auch gehört. Aber irgendetwas war nicht ganz nach Hans Plan verlaufen. So wenig, wie es damals auf dem Todesstern nach Hans Plan verlaufen war.