Waren sie alle nur Puppen in einem seltsamen Theater, einer göttlichen Komödie, die sie am Ende alle verdammen würde? Vaash hörte aufmerksam zu, wollte die wahren Worte von Acchetia nicht durch eine direkte Sprache zerbrechen. Dieser Moment gebot der Menschlichkeit, jenem Rest an Würde, welche er noch besaß. Ein ähnliches Schicksal zeichnete sich ab, denn auch dieser Mann, der so scheinbar herzlos ganze Flotten am Kartentisch bewegt hatte, hatte ein Herz und dies schlug sogar menschlich. Hatten sie als Puppen überhaupt Herzen verdient? Vaash unterbrach Acchetia nicht, nicht einmal, als dieser offen Emotionen zeigte und seine Tochter als dummes Kind bezeichnete. Die Augen des alten Mannes lag ruhig auf dem etwas jüngeren Offizier; aufmerksam und fürsorglich waren sie. Vaash nickte, als Acchetia die emotionale Frage mit einer anderen Frage verknüpfte, die auch ihn als Flottenadmiral beschäftigte. Vielleicht sogar jeden Imperialen, der noch etwas Verstand und Herz besaß. Dieser Krieg hatte sich endgültig verselbstständigt und war jeder Kontrolle entzogen. Es gab keinen echten Schluss und längst hingen sie alle an jenen Fäden des Schicksals, die sich manchmal auch in Gestalt von Imperatoren zeigten.
"Hören Sie," begann Vaash vorsichtig nach Worten fischend, um seinem Kameraden, denn inzwischen war auch Acchetia ein Kamerad für den alten Raumbären, der sich um jeden Menschen unter seinem Kommando kümmerte. Zu gut verstand er die Probleme des Vizeadmirals. Sein eigener Sohn war in den Appart von Isard geraten und seine Tochter war scheinbar - durch falschen Eifer - in ein ihm unbekanntes imperiales Projekt verstrickt, und genau dies war selten etwas Gutes.
"Kinder treffen eigene Entscheidungen. Sie sind eigenständige Personen und wir können nur hoffen, dass wir ihnen genug an Anstand, Verstand und Vernunft mitgegeben haben, dass sie gute Entscheidungen treffen. So leidlich und schmerzlich dies für uns Väter ist, so ist es auch wichtig, dass unsere Kinder die Freiheit haben, zu entscheiden und Entscheidungen zu treffen ist wahrscheinlich das einzige, was uns an echter Macht geblieben ist," erklärte Tiberius Vaash langsam und versuchte die Worte sanft abzuwägen, da ihm sehr wohl bewusst war, dass er damit auch zugab, dass er keinerlei Einflussmöglichkeit auf die Leben seiner eigenen Kinder mehr hatte. Er hatte resignieren müssen, auch wenn er immer noch hoffte und Möglichkeiten suchte, doch musste er auch akzeptieren, dass er die Freiheit seiner Kinder nicht beschränken konnte, um nicht jener Tyrann zu sein, der jegliche Entwicklung abwürgte, denn dafür liebte er seine Familie zu sehr. "Wir können ab einem gewissen Alter nur Vorbilder sein und Verbote führen nicht immer zum gewünschten Ergebnis," meinte Vaash, der als Vater sicherlich verloren hatte.
"Ich verstehe ihren Gedanken, dass sie ihre Tochter aus den aktiven Kämpfen heraushalten wollen und sich auf Anaxes einzuschreiben, erhöht deutlich ihre Wahrscheinlichkeit an einer Front als Offizier zu landen. Gerade jetzt werden Tausende von schlecht ausgebildeten Offizieren aus den Akademien an die Front geworfen. Ich selbst habe erst gestern zwei Listen von Frischlingen abgenommen, echte Rookies, ohne taktische Tiefe und tieferes Verständnis, sondern mit militärischen Basiswissen und einem starken dogmatischen und hierachischen Drill. Die Ausbildungspraxis hat sich verändert, scheinbar ist der Fokus auf schnelle Einsatzfähigkeit gerichtet worden aber ich schwenke vom eigentlichen Thema ab, dass ihre Tochter diese Entscheidung sicherlich frei getroffen hat und vermutlich einem Vorbild nacheifert," meinte er und tippte nervös mit seinen Fingerspitzen drei mal auf die Tischkante, denn sein Stuhl wurde unbequem und ihm wurde klar, dass auch sie Verantwortung trugen.
"Unsere Taten spiegeln sich auch in unsere Familien. Wir sind nun einmal Offiziere und das Echo unserer Entscheidung beeinflusst auch unsere Kinder und je nach Vorbild oder Nicht-Vorbild trafen sie eigene Entscheidungen."
Vaash räusperte sich, da ihm dieser Gedanke missfiel und es schmerzlich war, zu wissen, dass seine Kinder ihn als Kriegstreiber sehen mussten. Sein Sohn und seine Tochter waren klug und nicht anfällig für Dogmen, so dass es sehr wahrscheinlich war, dass diese Heroisierung seiner Person das genaue Gegenteil bei seinen Kindern bewirkte und sie Verachtung für ihn empfanden; auch er selbst empfand inzwischen Verachtung für sich selbst, denn trotz all seiner Entscheidungen, hatte sich nichts zum Besseren verändert und er hatte sich nur von einem neuen Imperator verführen lassen, alte Dogmen und den fanatischen Eifer im Untergang zu festigen. Er griff mit seinen Handlungen selbst jenes Konstrukt an, was seine Familie war, denn er hatte sich für einen weiteren Dienst entschieden, aus Stolz und einem merkwürdigen historischen Bewusstsein, das sein latenter Militarismus mitbrachte. Er wollte nicht vor der Geschichte als Feigling gelten und vielleicht dieses Ungemach des Verrats am Kern ausmerzen, indem er den Kern (mit seinem Imperium) umso heftiger verteidigte, auch um den Preis seiner Familie. Diese Erkenntis des eigenen Stolzes hatte Vaash zum Alkohol gebracht aber nicht näher an seine Familie. Er war eine Puppe, die ihre Fäden selbst gezogen hatte und einem tyrannischen Puppenspieler übergeben hatte. Diese Uniform wurde ihm zu warm, so dass er seinen Kragen öffnete und sie einen Spalt aufschwenkte. Die weiße Unteruniform kam zum Vorschein, die auf der Brust ein kleines imperiales Hoheitszeichen trug und eine kleine Beschriftung: Flotte.
Vaash dachte nach, wollte nicht forsch antworten aber Acchetia hatte so bewusst gefragt, dass der Admiral unmittelbar antwortete, und dies mit fester Überzeugung: "Wir haben den Punkt längst verpasst. Alles, was wir getan haben, haben wir getan und wir haben keinerlei Verhandlungbasis mehr. Nicht nach Alderaan. Nicht nach all den weiteren Kriegshandlungen, die ein schnelles Ende versprechen sollten, und auch erstrecht nicht nachdem wir nun auch Terminus ausgelöscht haben. Sie wissen weiterhin, dass Blitzer Harrsk friedliche Agriwelten im Rand angreift und fast willkürlich Welten bombadiert?" Vaash beugte sich leicht vor. Er hustete kurz, da ihm doch allzu deutlich seine Resignation herausgebrochen war und sein Gesicht jene Emotion zeigte. "Welche Verhandlungsbasis sollen wir anbieten? Um was sollen wir verhandeln?" Das wusste Vaash wirklich nicht. In seiner Welt konnte das Imperium nur siegen, Reformen einleiten und irgendwie die galaktische Zivilisation retten oder es musste für all seine Schandtaten untergehen, wie viele Regime vor ihm. Vaash glaubte nicht daran, dass einen Mittelweg gab, etwas, was ihn und auch andere retten würde. Immerhin ging es bei dieser Sache auch um seine Familie, die eng mit dem Imperium verknüpft war. Wollte er sie opfern, um einen brüchigen Frieden zu erzwingen? Auch mit einer neuen Republik würden viele imperiale Dogmatiker, Zentralisten und imperiale Fanatiker einfach weitermachen. Er wusste von jenen Plänen, sich im Tiefkern zu verstecken oder in der unbekannten Galaxis. Er selbst war ja Kommandeur einer einstig dafür vorgesehenen Flotte gewesen. Damals war er noch überzeugter vom imperialen Befehl gewesen und jenen Plänen, denn sie waren mit der Hoffnung verbunden, die Galaxis bürgerlich zu ordnen aber inzwischen musste der einst für den Terror bewusst blinde Vaash erkennen, dass das Imperium Ordnung mit Vernichtung verwechselte. Selbst Alderaan hatte er gehorsam ausgesessen und weiter gedient. Jetzt war es zu spät für ihn, viel zu spät für den Flottenadmiral, der sogar einem Teufel diente, der alles forderte, was er noch geben konnte: seine Seele.
Vaash war sich recht sicher, dass etwas mit Vesperum nicht stimmte und hier Kräfte wirkten, die sich seiner Betrachtung und seines Verstandes entzogen. Er glaubte eigentlich nicht an die Macht oder irgendeine Religion aber er hatte es selbst erlebt, durch diese Jedi und durch die furchtbaren und albtraumhaften Mächte, die Vesperum beschwören konnte. Er fühlte sich unwohl mit dem Gedanken, dass es wirklich eine Macht geben konnte. Diese Macht hatte tatsächlich einen Teufel hervorgebracht und damit wurde umso klarer, dass es für Vaash ein Schicksal gab aber dieses Schicksal gefiel ihm nicht mehr. Er wollte nicht diese Puppe sein aber war es wohl geworden. Dieses kalte Gefühl beschlich ihn, als er an Vesperum dachte. Schnell schloss er seine Uniformjacke wieder. Er verband diesen Frost stets mit Vesperum und es war fast so, als ob er ihn beschworen hatte. Unmerklich schüttelte er kurz seinen Kopf, um dieses Gefühl zu vertreiben.
"Um ihre Tochter tut es mir leid aber ich kann schauen, dass ich etwas tun kann. Ich habe noch Kontakte," versprach Vaash und meinte dies durchaus ernst. Er kannte aus der alten Garde noch genug Leute und ein paar davon lebten noch. Mit etwas Glück konnte die Tochter von Acchetia zumindest gut unterkommen und würde nicht zwingend in einer Schlacht fallen müssen. Vaash versuchte mit diesem Versprechen Acchetia wieder in den aktuellen Moment zu holen, denn er brauchte ihn jetzt hier und für weitere Entscheidungen. Auch zwang er sich selbst dazu, seine eigene Familie erst einmal zu verdrängen, denn wenn sie jetzt versagten, würde es keine weitere Zeit für Gedanken geben. Diese Situation war zu komplex, um sie nicht sachlich zu betrachten und die eigenen Optionen richtig zu bewerten, auch wenn es für beide Offiziere unter den Umständen nahezu unmöglich war. Auch Vaash hatte ein warmes und schlagendes Herz und genau jenes verdammtes Herz machte dieses Spiel der Entscheidungen so unangenehm und unmöglich. "Doch ich brauche sie jetzt als Offizier. Unsere Lage braucht Entscheidungen und jeder meiner Offiziere muss im Hier und Jetzt sein," ordnete Vaash fast an, obwohl sich seine Stimme nicht in einen Befehlston legte. Er sprach nur aus, was jetzt geboten war, denn bald würden die anderen Offiziere eintreffen und er wusste, dass nicht viel Zeit war. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür und Vizeadmiral Sloane trat zackig ein. Sie blieb vor Vaash stehen, der zu ihr aufblickte, aber selbst schwieg.
Sloane grüßte mit abgeschwächter militärischer Haltung.
"Admiral," sagte sie und blickte dann herablassend zu Acchetia, der direkt unter ihr saß, da sie sich bewusst neben seinem Stuhl aufgebaut hatte. Sloane grüßte Acchetia nicht. "Ich dachte, dass ich bereits sehr pünktlich bin aber sie sind ein vorbildlicher Kommandeur, Admiral. Deutlich vor der Zeit und alles vorbereitet. Wo sind eigentlich die Droiden?" Sloane hatte sich bereits ihren Teil gedacht, da man ohne Grund die Droiden nicht fortschickte und war in gewisser Hinsicht neugierig, was die beiden Offiziere wohl hier besprochen hatten. Sie legte ein gewisses süffisantes Grinsen auf und deutete auf einen Platz neben Acchetia. Vaash nickte er militärisch ernst zu aber verlor kein Wort. Sloane nahm dies auf und nahm schwungvoll Platz, sich dabei eine Karaffe mit Wein greifend, um sich direkt im Anschluss einen Becher einzuschenken. Sie war durchaus selbstbewusst.
"Hören Sie," begann Vaash vorsichtig nach Worten fischend, um seinem Kameraden, denn inzwischen war auch Acchetia ein Kamerad für den alten Raumbären, der sich um jeden Menschen unter seinem Kommando kümmerte. Zu gut verstand er die Probleme des Vizeadmirals. Sein eigener Sohn war in den Appart von Isard geraten und seine Tochter war scheinbar - durch falschen Eifer - in ein ihm unbekanntes imperiales Projekt verstrickt, und genau dies war selten etwas Gutes.
"Kinder treffen eigene Entscheidungen. Sie sind eigenständige Personen und wir können nur hoffen, dass wir ihnen genug an Anstand, Verstand und Vernunft mitgegeben haben, dass sie gute Entscheidungen treffen. So leidlich und schmerzlich dies für uns Väter ist, so ist es auch wichtig, dass unsere Kinder die Freiheit haben, zu entscheiden und Entscheidungen zu treffen ist wahrscheinlich das einzige, was uns an echter Macht geblieben ist," erklärte Tiberius Vaash langsam und versuchte die Worte sanft abzuwägen, da ihm sehr wohl bewusst war, dass er damit auch zugab, dass er keinerlei Einflussmöglichkeit auf die Leben seiner eigenen Kinder mehr hatte. Er hatte resignieren müssen, auch wenn er immer noch hoffte und Möglichkeiten suchte, doch musste er auch akzeptieren, dass er die Freiheit seiner Kinder nicht beschränken konnte, um nicht jener Tyrann zu sein, der jegliche Entwicklung abwürgte, denn dafür liebte er seine Familie zu sehr. "Wir können ab einem gewissen Alter nur Vorbilder sein und Verbote führen nicht immer zum gewünschten Ergebnis," meinte Vaash, der als Vater sicherlich verloren hatte.
"Ich verstehe ihren Gedanken, dass sie ihre Tochter aus den aktiven Kämpfen heraushalten wollen und sich auf Anaxes einzuschreiben, erhöht deutlich ihre Wahrscheinlichkeit an einer Front als Offizier zu landen. Gerade jetzt werden Tausende von schlecht ausgebildeten Offizieren aus den Akademien an die Front geworfen. Ich selbst habe erst gestern zwei Listen von Frischlingen abgenommen, echte Rookies, ohne taktische Tiefe und tieferes Verständnis, sondern mit militärischen Basiswissen und einem starken dogmatischen und hierachischen Drill. Die Ausbildungspraxis hat sich verändert, scheinbar ist der Fokus auf schnelle Einsatzfähigkeit gerichtet worden aber ich schwenke vom eigentlichen Thema ab, dass ihre Tochter diese Entscheidung sicherlich frei getroffen hat und vermutlich einem Vorbild nacheifert," meinte er und tippte nervös mit seinen Fingerspitzen drei mal auf die Tischkante, denn sein Stuhl wurde unbequem und ihm wurde klar, dass auch sie Verantwortung trugen.
"Unsere Taten spiegeln sich auch in unsere Familien. Wir sind nun einmal Offiziere und das Echo unserer Entscheidung beeinflusst auch unsere Kinder und je nach Vorbild oder Nicht-Vorbild trafen sie eigene Entscheidungen."
Vaash räusperte sich, da ihm dieser Gedanke missfiel und es schmerzlich war, zu wissen, dass seine Kinder ihn als Kriegstreiber sehen mussten. Sein Sohn und seine Tochter waren klug und nicht anfällig für Dogmen, so dass es sehr wahrscheinlich war, dass diese Heroisierung seiner Person das genaue Gegenteil bei seinen Kindern bewirkte und sie Verachtung für ihn empfanden; auch er selbst empfand inzwischen Verachtung für sich selbst, denn trotz all seiner Entscheidungen, hatte sich nichts zum Besseren verändert und er hatte sich nur von einem neuen Imperator verführen lassen, alte Dogmen und den fanatischen Eifer im Untergang zu festigen. Er griff mit seinen Handlungen selbst jenes Konstrukt an, was seine Familie war, denn er hatte sich für einen weiteren Dienst entschieden, aus Stolz und einem merkwürdigen historischen Bewusstsein, das sein latenter Militarismus mitbrachte. Er wollte nicht vor der Geschichte als Feigling gelten und vielleicht dieses Ungemach des Verrats am Kern ausmerzen, indem er den Kern (mit seinem Imperium) umso heftiger verteidigte, auch um den Preis seiner Familie. Diese Erkenntis des eigenen Stolzes hatte Vaash zum Alkohol gebracht aber nicht näher an seine Familie. Er war eine Puppe, die ihre Fäden selbst gezogen hatte und einem tyrannischen Puppenspieler übergeben hatte. Diese Uniform wurde ihm zu warm, so dass er seinen Kragen öffnete und sie einen Spalt aufschwenkte. Die weiße Unteruniform kam zum Vorschein, die auf der Brust ein kleines imperiales Hoheitszeichen trug und eine kleine Beschriftung: Flotte.
Vaash dachte nach, wollte nicht forsch antworten aber Acchetia hatte so bewusst gefragt, dass der Admiral unmittelbar antwortete, und dies mit fester Überzeugung: "Wir haben den Punkt längst verpasst. Alles, was wir getan haben, haben wir getan und wir haben keinerlei Verhandlungbasis mehr. Nicht nach Alderaan. Nicht nach all den weiteren Kriegshandlungen, die ein schnelles Ende versprechen sollten, und auch erstrecht nicht nachdem wir nun auch Terminus ausgelöscht haben. Sie wissen weiterhin, dass Blitzer Harrsk friedliche Agriwelten im Rand angreift und fast willkürlich Welten bombadiert?" Vaash beugte sich leicht vor. Er hustete kurz, da ihm doch allzu deutlich seine Resignation herausgebrochen war und sein Gesicht jene Emotion zeigte. "Welche Verhandlungsbasis sollen wir anbieten? Um was sollen wir verhandeln?" Das wusste Vaash wirklich nicht. In seiner Welt konnte das Imperium nur siegen, Reformen einleiten und irgendwie die galaktische Zivilisation retten oder es musste für all seine Schandtaten untergehen, wie viele Regime vor ihm. Vaash glaubte nicht daran, dass einen Mittelweg gab, etwas, was ihn und auch andere retten würde. Immerhin ging es bei dieser Sache auch um seine Familie, die eng mit dem Imperium verknüpft war. Wollte er sie opfern, um einen brüchigen Frieden zu erzwingen? Auch mit einer neuen Republik würden viele imperiale Dogmatiker, Zentralisten und imperiale Fanatiker einfach weitermachen. Er wusste von jenen Plänen, sich im Tiefkern zu verstecken oder in der unbekannten Galaxis. Er selbst war ja Kommandeur einer einstig dafür vorgesehenen Flotte gewesen. Damals war er noch überzeugter vom imperialen Befehl gewesen und jenen Plänen, denn sie waren mit der Hoffnung verbunden, die Galaxis bürgerlich zu ordnen aber inzwischen musste der einst für den Terror bewusst blinde Vaash erkennen, dass das Imperium Ordnung mit Vernichtung verwechselte. Selbst Alderaan hatte er gehorsam ausgesessen und weiter gedient. Jetzt war es zu spät für ihn, viel zu spät für den Flottenadmiral, der sogar einem Teufel diente, der alles forderte, was er noch geben konnte: seine Seele.
Vaash war sich recht sicher, dass etwas mit Vesperum nicht stimmte und hier Kräfte wirkten, die sich seiner Betrachtung und seines Verstandes entzogen. Er glaubte eigentlich nicht an die Macht oder irgendeine Religion aber er hatte es selbst erlebt, durch diese Jedi und durch die furchtbaren und albtraumhaften Mächte, die Vesperum beschwören konnte. Er fühlte sich unwohl mit dem Gedanken, dass es wirklich eine Macht geben konnte. Diese Macht hatte tatsächlich einen Teufel hervorgebracht und damit wurde umso klarer, dass es für Vaash ein Schicksal gab aber dieses Schicksal gefiel ihm nicht mehr. Er wollte nicht diese Puppe sein aber war es wohl geworden. Dieses kalte Gefühl beschlich ihn, als er an Vesperum dachte. Schnell schloss er seine Uniformjacke wieder. Er verband diesen Frost stets mit Vesperum und es war fast so, als ob er ihn beschworen hatte. Unmerklich schüttelte er kurz seinen Kopf, um dieses Gefühl zu vertreiben.
"Um ihre Tochter tut es mir leid aber ich kann schauen, dass ich etwas tun kann. Ich habe noch Kontakte," versprach Vaash und meinte dies durchaus ernst. Er kannte aus der alten Garde noch genug Leute und ein paar davon lebten noch. Mit etwas Glück konnte die Tochter von Acchetia zumindest gut unterkommen und würde nicht zwingend in einer Schlacht fallen müssen. Vaash versuchte mit diesem Versprechen Acchetia wieder in den aktuellen Moment zu holen, denn er brauchte ihn jetzt hier und für weitere Entscheidungen. Auch zwang er sich selbst dazu, seine eigene Familie erst einmal zu verdrängen, denn wenn sie jetzt versagten, würde es keine weitere Zeit für Gedanken geben. Diese Situation war zu komplex, um sie nicht sachlich zu betrachten und die eigenen Optionen richtig zu bewerten, auch wenn es für beide Offiziere unter den Umständen nahezu unmöglich war. Auch Vaash hatte ein warmes und schlagendes Herz und genau jenes verdammtes Herz machte dieses Spiel der Entscheidungen so unangenehm und unmöglich. "Doch ich brauche sie jetzt als Offizier. Unsere Lage braucht Entscheidungen und jeder meiner Offiziere muss im Hier und Jetzt sein," ordnete Vaash fast an, obwohl sich seine Stimme nicht in einen Befehlston legte. Er sprach nur aus, was jetzt geboten war, denn bald würden die anderen Offiziere eintreffen und er wusste, dass nicht viel Zeit war. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür und Vizeadmiral Sloane trat zackig ein. Sie blieb vor Vaash stehen, der zu ihr aufblickte, aber selbst schwieg.
Sloane grüßte mit abgeschwächter militärischer Haltung.
"Admiral," sagte sie und blickte dann herablassend zu Acchetia, der direkt unter ihr saß, da sie sich bewusst neben seinem Stuhl aufgebaut hatte. Sloane grüßte Acchetia nicht. "Ich dachte, dass ich bereits sehr pünktlich bin aber sie sind ein vorbildlicher Kommandeur, Admiral. Deutlich vor der Zeit und alles vorbereitet. Wo sind eigentlich die Droiden?" Sloane hatte sich bereits ihren Teil gedacht, da man ohne Grund die Droiden nicht fortschickte und war in gewisser Hinsicht neugierig, was die beiden Offiziere wohl hier besprochen hatten. Sie legte ein gewisses süffisantes Grinsen auf und deutete auf einen Platz neben Acchetia. Vaash nickte er militärisch ernst zu aber verlor kein Wort. Sloane nahm dies auf und nahm schwungvoll Platz, sich dabei eine Karaffe mit Wein greifend, um sich direkt im Anschluss einen Becher einzuschenken. Sie war durchaus selbstbewusst.