Ruhig begann Luke seine Reise wieder auf zu nehmen. Setzte selbstsicher einen Schritt vor den anderen. Lauschte dem Knirschen des Sandes unter seinen Stiefeln und dem leisen Rauschen von Wind. Egal wohin er seinen Blick auch lenkte, überall erwartete ihn dasselbe Bild. Eine rote Wüste aus Sand. Luke fragte sich, ob in einer solchen Umgebung überhaupt Leben möglich war und sollte ein solches möglich sein, wie mochte es wohl geschaffen sein? In so vielen Dingen ähnelte diese Sandwüste der seiner Heimat und doch unterschied sie sich in so vielen Dingen. Ja, wenn Leben hier möglich war, welche Erscheinung hatte es wohl? Wie würde es sich in der Macht anfühlen? Vorausgesetzt es war ihm überhaupt möglich sie in der Macht wahrzunehmen. Yoda hatte ihm damals gesagt, genau so wie Obi-Wan, dass die Macht in allem Leben war. Dass sie dieses umgab, durchwirkte und miteinander verband. Sie war allgegenwärtig und doch war sie für ihn nicht immer zugänglich. Er wusste, dass er noch vieles zu lernen hatte, nicht nur was die Macht betraf, sondern auch was sich selbst betraf. Vor gar nicht einmal so vielen Jahren hatte er vieles für unmöglich gehalten, für Yoda der Grund seines Scheiterns und auch jetzt noch, obwohl er so vieles gesehen und erlebt hatte, so vieles erreicht hatte, gab es genügend Momente wo er Dinge für unmöglich hielt. Wo er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass es einen Weg gab. Es war nicht so, dass er ihn nicht sah, sondern er bezweifelte, dass überhaupt einer existierte. Aber es war schwer an etwas zu glauben, das sich dem eigenen Verstand entzog und doch würde er es lernen müssen. Nicht alleine nur für sich, sondern für all diejenigen die nach ihm kommen würden. Diejenigen, für die er die Verantwortung besaß sie auf den rechten Weg zu führen. Diejenigen, die an ihn glaubten und darauf vertrauten, dass er sie nicht auf dem Weg stolpern ließ. Diejenigen, für die er in den letzten Monaten nicht der Meister gewesen war, der er hätte sein müssen. Aber in der Galaxis geschahen jeden Tag so viele Ungerechtigkeiten, so viele Freunde und Bekannte benötigten seine Hilfe und wenn er nicht für sie da war, ließ er sie dann nicht genau so im Stich wie er die Schüler im Praxeum im Stich gelassen hatte?
Luke drehte seinen Kopf zur Seite, als er aus den Augenwinkel eine Gestalt wahr genommen hatte, doch alles was er sah war endlos reichender roter Sand. Er mochte die Gestalt vielleicht nur für einen kurzen Moment aus den Augenwinkel gesehen haben, doch dieser kurze Moment hatte gereicht um genau zu wissen, wen er gesehen hatte. Ein junger Mann den er im Stich gelassen hatte, für den er nicht dagewesen war und dafür hatte er einen hohen Preis bezahlt. Luke wusste nicht, was die Zukunft ihm bringen würde und er wusste auch nicht wohin ihn sein Weg führen würde. Er wusste nur, dass es in seiner Verantwortung lag, einen solch schrecklichen Tag nicht wieder geschehen zu lassen, auch wenn er tief in seinem Inneren bereits wusste, dass er nie alle würde retten können die in Gefahr waren. Er mochte ein Jedi sein und viele Kulturen mochten in dem Wirken der Jedi Wunder gesehen haben und doch waren sie nicht in der Lage Wunder zu verbringen. Wären sie je in der Lage dazu gewesen, dann wäre die Vergangenheit wohl anders verlaufen.
Die Gedanken ließen Lukes Blick zu Boden wandern. Es war so viel Verantwortung, so viele Personen erwarteten von ihm das Unmögliche, wie sollte er jemals all diesen Ansprüchen gerecht werden? Er war kein weiser alter Mann wie Obi-Wan und er hatte auch nicht so viele Jahre gelebt wie Yoda. Er war gerade erst einmal 24 Jahre alt und doch hatte er in wenigen Jahren mehr erlebt, als manch andere in einem ganzen Leben. Er hatte Schmerz gesehen und er hatte Leid erlebt. Er hatte Hoffnung gesehen und Freude erlebt. Wenn die vergangenen Jahre ihm eines gezeigt hatten, dann war es, dass ein winziger Funke ausreichend war um große Veränderungen zu vollbringen.
Luke hob wieder seinen Blick und sah direkt in das Gesicht seines Vaters. Er sah nicht den Mann, dessen sterbende Worte er auf dem zweiten Todesstern vernommen hatte, sondern den Mann, den er zum letzten Male auf Endor gesehen hatte. Auf Endor war es der Machtgeist seines Vaters gewesen, der sich zu Obi-Wan und Yoda gestellt hatte, doch hier war es kein Machtgeist den er sah. Das Bild seines Vaters war so klar und deutlich. Geradezu greifbar. ‚Wir werden immer bei dir sein mein Sohn‘, hörte er Anakins Stimme in seinem Kopf. ‚Vater‘, hörte sich Luke sagen und streckte die Hand aus um ihn zu berühren, doch seine Hand griff ins Leere. Langsam ließ Luke seine Hand sinken und schloss die Augen. Lauschte einen Moment lang einfach nur dem Klopfen seines Herzens. Ja, sie würden immer bei ihm sein.
Seine Augen öffneten sich wieder und wo vorher nur roter Sand gewesen war erhob sich nun ein – Ja, ein was eigentlich? Es war nicht einfach nur ein Gebäude, es war auch kein Gebäudekomplex. Es war, als hätte jemand aus einer Vielzahl an unterschiedlichsten Gebäude ein Einzelnes errichtet. Aber es folgte keinerlei Symmetrie, keiner ihm bekannten Logik. Seinem Verständnis nach könnte ein derartiges Gebäude in der Realität überhaupt gar nicht existieren können. Es würde in sich zusammenfallen wie ein aus Sabbac-Karten errichteter Turm. Aber nicht nur, dass es jeder Gravitation zu trotzen schien, änderte es auch mit jedem Herzschlag seine Gestalt. Es war ständig in Bewegung. Teile des Gebäudes verschwanden und tauchten an anderer Stelle wieder auf. Andere Stellen wiederum veränderten einfach nur ihre Form. Es war Luke absolut unmöglich das Gesehene in seiner Vollständigkeit zu begreifen. Es entzog sich mit einer Leichtigkeit seinem Verständnis. Aber er war nicht hier her gekommen um dieses Schauspiel zu beobachten, sondern er war hier um einer jungen Frau zu helfen. Einen letzten tiefen Atemzug nehmend öffnete Luke die einzige Türe die sich ihm offenbart hatte. Für einen kurzen Moment war das Innere erfüllt von dem Licht, das durch die Türe hereinfiel und Luke konnte ein Wirrwarr an Treppen und Türen erblicken. Dann jedoch schloss sich hinter ihm die Türe und Dunkelheit umgab ihn. Den Eindrücken seiner Augen beraubt, schloss Luke diese und ließ sich in der Macht fallen, damit sie ihn dorthin führen würde, wo er sein wollte. Sicher setzte er einen Schritt vor den anderen. Er stieg Treppen hinauf und wieder hinab. Er öffnete Türen und schritt durch lange Gänge, bevor er weitere Türen öffnete, die ihn zu anderen Treppen führte. Es war eine gefühlte Ewigkeit wo er einfach nur einen Schritt vor den anderen setzte und dann spürte er plötzlich das warme Gefühl in seiner Brust und die Gewissheit am Ziel angekommen zu sein. Er öffnete die Augen und stellte fest, dass die Dunkelheit, welche ihn willkommen geheißen hatte, verschwunden war. Der Raum war erfüllt von einem warmen und sanften Licht und dessen Quelle war eine müde drein schauende junge Frau.
‚Du kannst dich nun ein wenig ausruhen und neue Kraft sammeln‘, sprach Luke mit beruhigendem Tonfall, während er auf die junge Frau zuging. ‚Ich werde nun für dich die Dunkelheit fern halten.‘ Er blieb hinter ihr stehen und legte ihr leicht seine Hand auf die Schulter. Zeigte ihr damit, dass er hier war und ließ sie zugleich spüren, dass sie ihm vertrauen konnte. Er würde nicht zulassen, dass die Dunkelheit bis hier her vordringen konnte. Er hatte es ihr versprochen und er hatte nicht vor dieses Versprechen zu brechen.
Luke öffnete die Augen und blinzelte, als ihm ein Schweißtropfen ins Auge ran. Sie zu finden hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er sich vorgestellt hatte und das war nicht die einzige Erkenntnis, welche ihn in diesem Augenblick wie ein Blasterschuß traf. Ihr Bewusstsein abzuschirmen, die Verbindung aufrecht zu erhalten, das kostete ihn seine ganze Kraft und Konzentration, wie also sollte er da noch die Macht benutzen ihr das Schrapnell zu entfernen? Er hatte eindeutig den Mund voller genommen als gut für ihn gewesen wäre. Aber er hatte damit begonnen, also würde er es auch zu Ende bringen. Mit der einen oder anderen Hilfe.
„3PO!“, rief er nach dem Protokolldroiden, von dem er wusste, dass er hier irgendwo sein musste. „Ich brauche deine Hilfe.“
„Aber gewiss doch Master Luke“, erklang es dann auch schon direkt neben ihm. „Womit kann ich ihnen behilflich sein?“
War er etwa die ganze Zeit über neben ihm gestanden? Einerseits ein beruhigendes Gefühl, irgendwie aber auch nicht.
„Du wirst mit jetzt wirklich genau zuhören“, sprach Luke und man konnte seiner Stimme die Anstrengung anhören, welcher er gerade ausgesetzt war. Schritt für Schritt erklärte er 3PO was er nun zu tun hatte.
„Master Luke, ich muss doch protestieren. Ich bin eine Protokolldroide und kein Medi-Droide. Ich bin für so etwas -“
„Tue einfach nur das was ich dir sage.“
„Wie wäre es, wenn ich einfach Hilfe hole? Sie haben mir hier -“
„Dafür ist keine Zeit!“, kam es nun doch deutlich eindringlicher von Luke. „Wenn du es nicht tust, dann – Ich weiß nicht was dann passiert, aber ich weiß, dass man dich dafür verantwortlich machen wird. Erst R2, dann Han, dann Chewie, dann -“
„Ohje ohje. R2 würde mir das niemals verzeihen wenn ihnen etwas zustößt Master Luke“, kam es nun von 3PO, dem man die Angst durchaus anhören konnte. Wieso musste man ihm eigentlich immer erst drohen? Vielleicht sollte Chewie mal ein bisschen an seiner Loyalitätseinstellungen herumspielen.
„In Ordnung. Ich tue was sie von mir verlangen. Aber ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal deutlich, dass ich kein Medi-Droide bin.“
„Anmerkung zur Kenntnis genommen und jetzt folge meinen Anweisungen“, meinte Luke und erklärte 3PO dann was dieser als erstes zu tun hatte. Für einen kurzen Moment versuchte er mit Hilfe der Macht ein wenig einzuwirken, aber er merkte sofort, dass er es besser bei dem Versuch belassen sollte. Er war nicht in der Lage dazu und hatte sich jetzt schon über seine eigenen Grenzen hinaus bewegt. Er durfte nicht noch mehr riskieren, wenn er weder ihr, noch sich selbst, Schaden zufügen wollte.
Er konnte in seinem ganzen Körper spüren, wie ihr Bewusstsein auf das reagieren wollte, was gerade mit ihrem Körper passierte und Luke konzentrierte sich noch ein bisschen mehr auf die Barriere, die er um ihr Bewusstsein errichtet hatte. Die Barriere, welche sie vor Schmerz und negativen Gedanken abschirmte und ihr die Ruhe ermöglichen sollte, die sie dringend benötigte. Vermittelte ihr noch mehr das Gefühl von Ruhe und Wärme, während er 3PO Schritt für Schritt durch die Prozedur leitete.
Als der letzte Schritt vollbracht war und die Wunde ordnungsgemäß versorgt und verschlossen war, fühlte sich Luke einfach so unsagbar müde, aber er wusste, dass es noch nicht vorbei war. Er schloss die Augen und ließ sich von der Macht treiben. Als er das nächste Mal die Augen öffnete, befand er sich nicht wieder inmitten einer roten Sandwüste, sondern genau an der Stelle, an welcher er verblieben war. Er stand noch immer hinter der jungen Frau, die Hand auf ihre Schulter gelegt.
‚Ich hoffe du konntest ein wenig Ruhe und Kraft finden‘, sprach er zu ihr und lächelte leicht. ‚Denn ich kann nicht länger hier bei dir verweilen.‘ Er nahm seine Hand von ihrer Schulter und während noch immer ein Lächeln auf seinen Lippen lag verblasste seine Erscheinung erst langsam, doch dann immer schneller.
Luke löste seine Hände von ihren und ließ sie kraftlos in den Schoß sinken. Sie zitternden von der Anstrengung welcher er sich ausgesetzt hatte. Seine Haare klebten ihm an der schweißnassen Stirn und sein Atem ging schwer. Er fühlte sich so erschöpft, wie er sich noch nie gefühlt hatte und er hoffte, dass ihm weiterer Ärger oder Probleme erspart blieben, bis er wenigstens ein Weile, eine lange Weile, Schlaf gefunden hatte.
Luke drehte seinen Kopf zur Seite, als er aus den Augenwinkel eine Gestalt wahr genommen hatte, doch alles was er sah war endlos reichender roter Sand. Er mochte die Gestalt vielleicht nur für einen kurzen Moment aus den Augenwinkel gesehen haben, doch dieser kurze Moment hatte gereicht um genau zu wissen, wen er gesehen hatte. Ein junger Mann den er im Stich gelassen hatte, für den er nicht dagewesen war und dafür hatte er einen hohen Preis bezahlt. Luke wusste nicht, was die Zukunft ihm bringen würde und er wusste auch nicht wohin ihn sein Weg führen würde. Er wusste nur, dass es in seiner Verantwortung lag, einen solch schrecklichen Tag nicht wieder geschehen zu lassen, auch wenn er tief in seinem Inneren bereits wusste, dass er nie alle würde retten können die in Gefahr waren. Er mochte ein Jedi sein und viele Kulturen mochten in dem Wirken der Jedi Wunder gesehen haben und doch waren sie nicht in der Lage Wunder zu verbringen. Wären sie je in der Lage dazu gewesen, dann wäre die Vergangenheit wohl anders verlaufen.
Die Gedanken ließen Lukes Blick zu Boden wandern. Es war so viel Verantwortung, so viele Personen erwarteten von ihm das Unmögliche, wie sollte er jemals all diesen Ansprüchen gerecht werden? Er war kein weiser alter Mann wie Obi-Wan und er hatte auch nicht so viele Jahre gelebt wie Yoda. Er war gerade erst einmal 24 Jahre alt und doch hatte er in wenigen Jahren mehr erlebt, als manch andere in einem ganzen Leben. Er hatte Schmerz gesehen und er hatte Leid erlebt. Er hatte Hoffnung gesehen und Freude erlebt. Wenn die vergangenen Jahre ihm eines gezeigt hatten, dann war es, dass ein winziger Funke ausreichend war um große Veränderungen zu vollbringen.
Luke hob wieder seinen Blick und sah direkt in das Gesicht seines Vaters. Er sah nicht den Mann, dessen sterbende Worte er auf dem zweiten Todesstern vernommen hatte, sondern den Mann, den er zum letzten Male auf Endor gesehen hatte. Auf Endor war es der Machtgeist seines Vaters gewesen, der sich zu Obi-Wan und Yoda gestellt hatte, doch hier war es kein Machtgeist den er sah. Das Bild seines Vaters war so klar und deutlich. Geradezu greifbar. ‚Wir werden immer bei dir sein mein Sohn‘, hörte er Anakins Stimme in seinem Kopf. ‚Vater‘, hörte sich Luke sagen und streckte die Hand aus um ihn zu berühren, doch seine Hand griff ins Leere. Langsam ließ Luke seine Hand sinken und schloss die Augen. Lauschte einen Moment lang einfach nur dem Klopfen seines Herzens. Ja, sie würden immer bei ihm sein.
Seine Augen öffneten sich wieder und wo vorher nur roter Sand gewesen war erhob sich nun ein – Ja, ein was eigentlich? Es war nicht einfach nur ein Gebäude, es war auch kein Gebäudekomplex. Es war, als hätte jemand aus einer Vielzahl an unterschiedlichsten Gebäude ein Einzelnes errichtet. Aber es folgte keinerlei Symmetrie, keiner ihm bekannten Logik. Seinem Verständnis nach könnte ein derartiges Gebäude in der Realität überhaupt gar nicht existieren können. Es würde in sich zusammenfallen wie ein aus Sabbac-Karten errichteter Turm. Aber nicht nur, dass es jeder Gravitation zu trotzen schien, änderte es auch mit jedem Herzschlag seine Gestalt. Es war ständig in Bewegung. Teile des Gebäudes verschwanden und tauchten an anderer Stelle wieder auf. Andere Stellen wiederum veränderten einfach nur ihre Form. Es war Luke absolut unmöglich das Gesehene in seiner Vollständigkeit zu begreifen. Es entzog sich mit einer Leichtigkeit seinem Verständnis. Aber er war nicht hier her gekommen um dieses Schauspiel zu beobachten, sondern er war hier um einer jungen Frau zu helfen. Einen letzten tiefen Atemzug nehmend öffnete Luke die einzige Türe die sich ihm offenbart hatte. Für einen kurzen Moment war das Innere erfüllt von dem Licht, das durch die Türe hereinfiel und Luke konnte ein Wirrwarr an Treppen und Türen erblicken. Dann jedoch schloss sich hinter ihm die Türe und Dunkelheit umgab ihn. Den Eindrücken seiner Augen beraubt, schloss Luke diese und ließ sich in der Macht fallen, damit sie ihn dorthin führen würde, wo er sein wollte. Sicher setzte er einen Schritt vor den anderen. Er stieg Treppen hinauf und wieder hinab. Er öffnete Türen und schritt durch lange Gänge, bevor er weitere Türen öffnete, die ihn zu anderen Treppen führte. Es war eine gefühlte Ewigkeit wo er einfach nur einen Schritt vor den anderen setzte und dann spürte er plötzlich das warme Gefühl in seiner Brust und die Gewissheit am Ziel angekommen zu sein. Er öffnete die Augen und stellte fest, dass die Dunkelheit, welche ihn willkommen geheißen hatte, verschwunden war. Der Raum war erfüllt von einem warmen und sanften Licht und dessen Quelle war eine müde drein schauende junge Frau.
‚Du kannst dich nun ein wenig ausruhen und neue Kraft sammeln‘, sprach Luke mit beruhigendem Tonfall, während er auf die junge Frau zuging. ‚Ich werde nun für dich die Dunkelheit fern halten.‘ Er blieb hinter ihr stehen und legte ihr leicht seine Hand auf die Schulter. Zeigte ihr damit, dass er hier war und ließ sie zugleich spüren, dass sie ihm vertrauen konnte. Er würde nicht zulassen, dass die Dunkelheit bis hier her vordringen konnte. Er hatte es ihr versprochen und er hatte nicht vor dieses Versprechen zu brechen.
Luke öffnete die Augen und blinzelte, als ihm ein Schweißtropfen ins Auge ran. Sie zu finden hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er sich vorgestellt hatte und das war nicht die einzige Erkenntnis, welche ihn in diesem Augenblick wie ein Blasterschuß traf. Ihr Bewusstsein abzuschirmen, die Verbindung aufrecht zu erhalten, das kostete ihn seine ganze Kraft und Konzentration, wie also sollte er da noch die Macht benutzen ihr das Schrapnell zu entfernen? Er hatte eindeutig den Mund voller genommen als gut für ihn gewesen wäre. Aber er hatte damit begonnen, also würde er es auch zu Ende bringen. Mit der einen oder anderen Hilfe.
„3PO!“, rief er nach dem Protokolldroiden, von dem er wusste, dass er hier irgendwo sein musste. „Ich brauche deine Hilfe.“
„Aber gewiss doch Master Luke“, erklang es dann auch schon direkt neben ihm. „Womit kann ich ihnen behilflich sein?“
War er etwa die ganze Zeit über neben ihm gestanden? Einerseits ein beruhigendes Gefühl, irgendwie aber auch nicht.
„Du wirst mit jetzt wirklich genau zuhören“, sprach Luke und man konnte seiner Stimme die Anstrengung anhören, welcher er gerade ausgesetzt war. Schritt für Schritt erklärte er 3PO was er nun zu tun hatte.
„Master Luke, ich muss doch protestieren. Ich bin eine Protokolldroide und kein Medi-Droide. Ich bin für so etwas -“
„Tue einfach nur das was ich dir sage.“
„Wie wäre es, wenn ich einfach Hilfe hole? Sie haben mir hier -“
„Dafür ist keine Zeit!“, kam es nun doch deutlich eindringlicher von Luke. „Wenn du es nicht tust, dann – Ich weiß nicht was dann passiert, aber ich weiß, dass man dich dafür verantwortlich machen wird. Erst R2, dann Han, dann Chewie, dann -“
„Ohje ohje. R2 würde mir das niemals verzeihen wenn ihnen etwas zustößt Master Luke“, kam es nun von 3PO, dem man die Angst durchaus anhören konnte. Wieso musste man ihm eigentlich immer erst drohen? Vielleicht sollte Chewie mal ein bisschen an seiner Loyalitätseinstellungen herumspielen.
„In Ordnung. Ich tue was sie von mir verlangen. Aber ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal deutlich, dass ich kein Medi-Droide bin.“
„Anmerkung zur Kenntnis genommen und jetzt folge meinen Anweisungen“, meinte Luke und erklärte 3PO dann was dieser als erstes zu tun hatte. Für einen kurzen Moment versuchte er mit Hilfe der Macht ein wenig einzuwirken, aber er merkte sofort, dass er es besser bei dem Versuch belassen sollte. Er war nicht in der Lage dazu und hatte sich jetzt schon über seine eigenen Grenzen hinaus bewegt. Er durfte nicht noch mehr riskieren, wenn er weder ihr, noch sich selbst, Schaden zufügen wollte.
Er konnte in seinem ganzen Körper spüren, wie ihr Bewusstsein auf das reagieren wollte, was gerade mit ihrem Körper passierte und Luke konzentrierte sich noch ein bisschen mehr auf die Barriere, die er um ihr Bewusstsein errichtet hatte. Die Barriere, welche sie vor Schmerz und negativen Gedanken abschirmte und ihr die Ruhe ermöglichen sollte, die sie dringend benötigte. Vermittelte ihr noch mehr das Gefühl von Ruhe und Wärme, während er 3PO Schritt für Schritt durch die Prozedur leitete.
Als der letzte Schritt vollbracht war und die Wunde ordnungsgemäß versorgt und verschlossen war, fühlte sich Luke einfach so unsagbar müde, aber er wusste, dass es noch nicht vorbei war. Er schloss die Augen und ließ sich von der Macht treiben. Als er das nächste Mal die Augen öffnete, befand er sich nicht wieder inmitten einer roten Sandwüste, sondern genau an der Stelle, an welcher er verblieben war. Er stand noch immer hinter der jungen Frau, die Hand auf ihre Schulter gelegt.
‚Ich hoffe du konntest ein wenig Ruhe und Kraft finden‘, sprach er zu ihr und lächelte leicht. ‚Denn ich kann nicht länger hier bei dir verweilen.‘ Er nahm seine Hand von ihrer Schulter und während noch immer ein Lächeln auf seinen Lippen lag verblasste seine Erscheinung erst langsam, doch dann immer schneller.
Luke löste seine Hände von ihren und ließ sie kraftlos in den Schoß sinken. Sie zitternden von der Anstrengung welcher er sich ausgesetzt hatte. Seine Haare klebten ihm an der schweißnassen Stirn und sein Atem ging schwer. Er fühlte sich so erschöpft, wie er sich noch nie gefühlt hatte und er hoffte, dass ihm weiterer Ärger oder Probleme erspart blieben, bis er wenigstens ein Weile, eine lange Weile, Schlaf gefunden hatte.