#18
Luke war wieder zu der jungen Frau zurückgekehrt und auf ihre Frage oder auch Feststellung hin, drehte er seinen Kopf in die Richtung, in der seine Freunde mit den Piloten verschwunden waren und rieb sich verlegen und ertappt mit der Hand über den Hinterkopf.

„Und etwas, das ich unter normalen Umständen auch nicht tun würde“, entgegnete er und drehte sich wieder zu der jungen Frau um. „Aber ich kenne Han und wenn ich ihm diesen kleinen Schubs nicht gegeben hätte, dann würde er jetzt noch hier stehen und auf jedes meiner Argumente ein Gegenargument finden, warum es besser wäre, wenn er in meiner Nähe bleibt.“ Lukes Blick glitt über die Kiste, welche der imperiale Pilot hier abgestellt hatte und somit entging ihm auch deren Inhalt nicht. Ein weiterer Beweis, dass er mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte, wenn auch sie ihm diese gerade selbst bestätigt hatte. Jemand, der von der Macht keine Kenntnis besaß, sie womöglich als Humbug betrachtete, der hätte auch nicht erkannt, dass er die Macht auf Han angewandt hatte.

„Ich habe ihm vieles zu verdanken, darunter auch mein Leben und das vermutlich nicht nur einmal, und dafür bin ich mehr als nur dankbar“, erklärte Luke und ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Er fühlt sich für mich verantwortlich und wohl auch, weil meine Schwester ihm vermutlich aufgetragen hat mich auch ja nicht aus den Augen zu lassen und gedroht hat ihm den Kopf abzureißen, wenn mir etwas zustößt.“ Es gab Momente, an dem Luke Hans Verantwortungsbewusstsein ihm gegenüber etwas zu viel wurde. Weil er gut auf sich selbst aufpassen konnte und er nicht länger der naive, junge Feuchtfarmer von Tatooine war. Andererseits war es Hans Hartnäckigkeit gewesen, sich nicht vor seiner Verantwortung zu drücken, die ihm oft genug aus der Patsche geholfen hatte. Er war froh jemanden wie Han zu seinen Freunden und wohl bald auch zu seiner Familie zählen zu dürfen.

„Wir Skywalker sind wohl alle ein wenig eigen“, meinte er dann mit einem leichten Schulterzucken und einem leisen, aber nicht minder warmen, Lachen. Er hatte keinerlei Probleme damit seinen Nachnamen zu nennen, denn der Pilot hatte ihn vorher schon bei seinem ganzen Namen genannt und keiner, auch niemand der von der Macht Kenntnis hatte, würde sofort die Verbindung zu dem Mann namens Anakin Sykwalker schließen. Seinem Vater. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt sich Gedanken über seinen Vater zu machen oder darüber, dass jemand die Verbindung entdecken konnte. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem er die Geschichte würde erzählen müssen. Erzählen wer sein Vater gewesen war und dass er nicht nur der große Jedi gewesen war, sondern auch Darth Vader. Ein Mann, der für so viel Schmerz und Leid in der Galaxis gesorgt hatte. Nein, er durfte sich jetzt nicht von derartigen Gedanken einnehmen lassen, sondern er musste sich von ihnen befreien, wenn ihm gelingen wollte, was er vorhatte zu tun.

Luke trat wenige Schritte auf sie zu und setzte sich direkt vor ihr im Schneidersitz auf den Boden. Sein Blick suchte den ihrigen und hielt ihn fest, jedoch ohne aufdringlich zu sein. „Ich habe es gesehen und ich habe es gespürt“, sprach er mit sanfter Stimme. „Doch du musst dich diesen Gefühlen und Bilder nicht länger alleine stellen. Du musst nicht länger alleine versuchen sie zu kontrollieren. Ich werde dir dabei helfen, an deiner Seite sein, wenn du mich lässt.“ Luke erhob langsam seine Arme und streckte ihr seine Hände, mit den Handflächen nach oben gerichtet, entgegen. Nur ein Stück, um ihr genug Freiraum zu lassen, um sich nicht bedrängt zu fühlen. Er wusste, dass es ihr nicht einfach fallen würde ihm in diesem Moment der Verletzlichkeit zu vertrauen. Nicht nach allem was sie durchgemacht hatte. Aber es gab keinen Grund sie zu einer Entscheidung zu überreden oder gar zu drängen. Sie hatten Zeit. Zumindest genug um sie ihre eigene Entscheidung treffen zu lassen. Würde ihn jetzt jemanden beobachten, würde sich derjenige wohl darüber wundern warum sich Luke nicht zuerst um die Verletzung kümmerte. Etwas das so offensichtlich war, aber auch wenn die Verletzung Behandlung benötigte, gab es Dinge, die zu diesem Zeitpunkt einfach wichtiger waren. Er war nicht der Ansicht, dass ihr mehr geholfen war, wenn er sich zuerst um die Verletzung kümmerte und ihr dann die Kraft gab sich gegen die Bilder in ihrem Kopf zu erwehren. Nein, ihm war aktuell mehr daran gelegen ihr die Kraft dafür zu geben, ihr das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und eine Chance zu geben zur Ruhe zu kommen.
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Yavin - von Protokolldroide - 19.03.2020, 01:13
RE: Yavin - von Zsinjs Imperium - 19.03.2020, 01:14
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